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Bonitätsprüfung: Zahlungsfähigkeit von Kunden prüfen (Tipps)

Viele Unternehmen stehen vor der Herausforderung, finanziell zuverlässige Kunden von risikobehafteten Geschäftspartnern zu unterscheiden. Die zentrale Frage lautet: Wie lässt sich die Zahlungsfähigkeit eines Kunden sicher beurteilen, bevor es zu einem Zahlungsausfall kommt? Genau hier setzt die Bonitätsprüfung an. Sie hilft Unternehmen, finanzielle Risiken frühzeitig zu erkennen und Zahlungsausfälle zu vermeiden. Doch wann sollte die Kreditwürdigkeit eines Kunden geprüft werden? Welche Methoden stehen zur Verfügung? Und was tun, wenn die Bonitätsprüfung negativ ausfällt? In diesem Artikel erhalten Sie klare Antworten auf diese Fragen. Sie erfahren, welche Maßnahmen Sie ergreifen können, um sich vor finanziellen Verlusten zu schützen und wie Sie durch eine gezielte Bonitätsprüfung sichere Geschäftsentscheidungen treffen.
Inhaltsverzeichnis

Warum sollten Unternehmen die Bonität von Kunden prüfen?

Die Bonitätsprüfung ist für Unternehmen essenziell, um die Zahlungsfähigkeit eines Kunden oder Geschäftspartners sicherzustellen. Sie ermöglicht es, finanzielle Risiken frühzeitig zu erkennen und Zahlungsausfälle zu vermeiden. Eine Bonitätsprüfung ist daher insbesondere bei Neukunden, hohen Auftragsvolumina oder langfristigen Verträgen empfehlenswert.

Was sind Gründe für eine Bonitätsprüfung von Kunden?

Mögliche Gründe, die für eine Bonitätsprüfung von Kunden sprechen, sind:

  • Schutz vor Zahlungsausfällen: Schlechte Bonität kann auf zukünftige Zahlungsschwierigkeiten hindeuten.
  • Bessere Vertragsentscheidungen: Unternehmen können durch eine Bonitätsprüfung geeignete Zahlungsmodalitäten festlegen.
  • Sicherheit bei langfristigen Geschäftsbeziehungen: Ein guter Überblick über die Zahlungsmoral und das Zahlungsverhalten eines Kunden minimiert das Risiko.
  • Rechtliche Absicherung: Durch eine dokumentierte Bonitätsauskunft lassen sich Forderungsausfälle rechtzeitig absichern.

Wann sollten Unternehmen die Bonität von Kunden prüfen?

Die Bonitätsprüfung sollte in mehreren Situationen erfolgen, um finanzielle Risiken zu minimieren:

Zeitpunkt der PrüfungGrund
Vor VertragsabschlussUm die Kreditwürdigkeit zu prüfen und Zahlungsausfälle zu vermeiden
Bei großen AufträgenHöhere finanzielle Risiken erfordern eine Prüfung der Bonität
Vor der Gewährung von KreditenUnternehmen müssen sicherstellen, dass der Kunde zahlungsfähig ist
Bei bestehenden KundenRegelmäßige Prüfungen helfen, sich ändernde Bonitäten frühzeitig zu erkennen

Was sollten Unternehmen tun, wenn die Bonitätsprüfung negativ ausfällt?

Eine negative Bonitätsprüfung ist ein klares Warnsignal: Ihr potenzieller Kunde hat finanzielle Schwierigkeiten oder weist eine schlechte Zahlungsmoral auf. Wer jetzt unvorsichtig ist, riskiert Zahlungsausfälle und wirtschaftliche Verluste.

Wenn die Bonitätsprüfung Negativmerkmale wie Zahlungsverzug, Insolvenzverfahren oder einen Haftbefehl aufdeckt, sollten Sie besonders vorsichtig sein.

Wie können Unternehmen sich vor Zahlungsausfällen schützen?

Hier sind die drei besten Maßnahmen, wie Unternehmen sich vor Zahlungsausfällen bei negativer Zahlungsfähigkeit schützen können:

  1. Keine Lieferung ohne Vorkasse: Kunden mit schlechter Bonität sollten ausschließlich gegen Vorkasse beliefert oder gar nicht als Geschäftspartner akzeptiert werden. Rechnungen auf offene Zahlungsziele sind ein hohes Risiko und führen oft zu Zahlungsausfällen.
  2. Alternative Absicherungen nutzen: Falls eine Vorkasse nicht möglich ist, setzen Sie auf Bürgschaften, Sicherheiten oder den Eigentumsvorbehalt. So behalten Sie die Kontrolle über die Ware oder Dienstleistung, bis die Zahlung erfolgt.
  3. Aufträge gezielt ablehnen: Nicht jeder Kunde ist ein guter Kunde. Wenn die Bonitätsprüfung massive Negativmerkmale zeigt, ist es oft besser, den Auftrag komplett abzulehnen. Ein kurzer Umsatz bringt nichts, wenn die Rechnung nicht beglichen wird.

Wie können Unternehmen die Bonität von Kunden prüfen?

Für eine effektive Bonitätsprüfung gibt es verschiedene Methoden und Datenquellen, die Unternehmen nutzen können:

  1. Auskunfteien (Schufa, Creditform, Bürgel)
  2. Selbstauskunft des Kunden
  3. Onlinedienste
  4. Bankauskunft
  5. Amtsgericht
  6. Geschäftspartner
  7. Zahlungsverhalten (bei Bestandskunden)

1. Bonitätsauskunft von Auskunfteien einholen

Zuverlässige Bonitätsauskünfte erhalten Unternehmen von Auskunfteien wie der Schufa, Creditreform oder Bürgel. Diese stellen umfassende Informationen zur Kreditwürdigkeit von Privatpersonen und Geschäftspartnern bereit.

Kosten einer Bonitätsauskunft

Die Bonitätsauskünfte der Auskunfteien sind mit teils sehr hohen Kosten verbunden:

  • Schufa: ca. 600 Euro pro Jahr
  • Creditform / Bürgel: Jahresbeitrag (plus Gebühren für Auskünfte)

2. Selbstauskunft des Kunden anfordern

Bei höheren Kreditsummen oder größeren Verträgen können Unternehmen eine Selbstauskunft des Kunden verlangen. Diese wird von den Auskunfteien ausgestellt und enthält finanzielle Informationen wie Einnahmen, Verbindlichkeiten und bestehende Kredite. Die Kosten für die Selbstauskunft trägt der Kunde selbst.

3. Bonitätsprüfung über digitale Dienste durchführen

Es gibt zahlreiche Onlinedienste, mit denen Unternehmen in Echtzeit die Kreditwürdigkeit von Kunden und Geschäftspartnern prüfen können. Diese Plattformen bieten oft automatisierte Bonitätsprüfungen, die aktuelle Datenbanken auswerten.

4. Bankauskunft einholen

Über eine Bankauskunft können Unternehmen allgemeine Informationen zur Zahlungsfähigkeit und Kreditwürdigkeit eines Kunden erhalten. Die Bank gibt jedoch keine konkreten Zahlen weiter. Das Einverständnis des Kunden ist erforderlich, falls es der Bank nicht bereits vorliegt.

5. Amtsgericht am Sitz des Kunden kontaktieren

Über das zuständige Amtsgericht können Unternehmen in Erfahrung bringen, ob gegen einen Kunden ein Insolvenzverfahren läuft. Zudem erhalten sie Informationen über Eintragungen im Handelsregister. Die Auskunft ist kostenlos, erfordert jedoch einen schriftlichen Antrag.

6. Wirtschaftsauskunft über Geschäftspartner einholen

Es kann helfen, sich mit anderen Unternehmern zu vernetzen und Informationen auszutauschen. Der Aufbau eines starken Netzwerks kann dabei helfen, problematische Kunden frühzeitig zu identifizieren. Eine Möglichkeit ist die Führung einer gemeinsamen schwarzen Liste, auf der unseriöse Kunden erfasst werden, um andere Unternehmen zu warnen. Je mehr Informationen über das Zahlungsverhalten potenzieller Kunden geteilt werden, desto besser lassen sich Risiken einschätzen.

7. Zahlungsverhalten bestehender Kunden analysieren

Unternehmen können die Bonität bestehender Kunden anhand ihrer bisherigen Zahlungsmoral bewerten. Hinweise auf eine sinkende Bonität sind unter anderem:

  • Verzögerte Zahlungen
  • Erhöhte Mahnkosten
  • Auffällige Änderungen im Zahlungsverhalten