C/o Adresse

c/o-Adresse auf Rechnung? Bedeutung & Beispiel

Die C/o-Adresse ist ein nützliches Mittel, um die Zustellung von Post in verschiedenen Lebenslagen zu gewährleisten. Sie bietet Flexibilität und Sicherheit, indem sie ermöglicht, Post an eine Person zu senden, die vorübergehend oder dauerhaft an einer anderen Adresse wohnt. Doch wie sieht es rechtlich mit der c/o Adresse aus? Dürfen Sie eine c/o Adresse auf Rechnungen schreiben?
Inhaltsverzeichnis

Was ist eine c/o Adresse?

Eine C/o-Adresse, auch „care of“ Adresse genannt, wird verwendet, um Post an eine Person zu senden, die vorübergehend oder dauerhaft an einer anderen Adresse als der eigenen wohnt.

Das Kürzel „c/o“ steht für das englische „care of“ und bedeutet so viel wie „zu Händen von“ oder „betreut durch“.

Diese Adressform wird häufig genutzt, wenn jemand bei einer anderen Person wohnt, sei es bei Freunden, Verwandten oder in einer temporären Unterkunft.

Wann wird eine c/o-Adresse verwendet?

Eine c/o-Adresse wird in verschiedenen Situationen genutzt:

  1. Vorübergehender Aufenthalt: Wenn eine Person für einen begrenzten Zeitraum bei jemandem wohnt, beispielsweise während eines Urlaubs, eines Studiums oder eines längeren Geschäftsaufenthalts.
  2. Dauerhafter Aufenthalt: Wenn jemand dauerhaft bei einer anderen Person lebt, aber nicht offiziell unter dieser Adresse gemeldet ist.
  3. Postalische Betreuung: Wenn jemand nicht direkt erreichbar ist und eine andere Person die Post entgegennehmen und weiterleiten soll, etwa bei einer längeren Abwesenheit.

Aufbau einer c/o-Adresse

Der Aufbau einer C/o-Adresse folgt einem spezifischen Format, um die Zustellbarkeit und Zuordnung der Post zu gewährleisten.

  1. Name des Empfängers: Der vollständige Name der Person, die die Post erhalten soll.
  2. C/o-Vermerk: Der Vermerk „c/o“ (kurz für „care of“ oder „zu Händen von“) signalisiert, dass die Post über eine andere Person oder Institution zugestellt wird.
  3. Name des Betreuenden: Der vollständige Name der Person oder Institution, über die die Post zugestellt wird.
  4. Straßenadresse: Die Adresse, an der die Post zugestellt werden soll.
  5. Postleitzahl und Ort: Die Postleitzahl und der Ort, in dem die Adresse liegt.

Beispiel für eine c/o-Adresse

Angenommen, Herr Max Mustermann wohnt vorübergehend bei Frau Erika Musterfrau. Die Adresse könnte wie folgt aussehen:

  • Max Mustermann
  • c/o Erika Musterfrau
  • Musterstraße 1
  • 12345 Musterstadt

In diesem Beispiel bedeutet „c/o Erika Musterfrau“, dass die Post für Max Mustermann an die Adresse von Erika Musterfrau geschickt wird, die die Post entgegennimmt und ihm weiterleitet.

Was sind die Vorteile der Verwendung einer c/o-Adresse?

  • Zuverlässige Zustellung: Sicherstellung, dass wichtige Post auch während Abwesenheit oder ohne feste Meldeadresse zugestellt wird.
  • Flexibilität: Unterstützung bei vorübergehenden Wohnsituationen, ohne dass eine offizielle Adressänderung notwendig ist.
  • Diskretion: Verwendung einer anderen Adresse aus persönlichen oder sicherheitsrelevanten Gründen.

c/o-Adresse auf Rechnungen?

Niemals sollte eine Rechnung auf eine c/o-Adresse lauten – also auf den Namen des Empfängers zusammen mit einer Adresse, unter der er zwar erreichbar, die aber nicht sein Büro, sein Betrieb oder seine Zweigniederlassung ist. Das geht aus einem Schreiben des Bundesfinanzministeriums hervor (28. März 2006, AZ: IV A 5 – S 7280 a – 14/06). Geben Sie als Adressat auf Ihren Rechnungen immer die wirkliche Anschrift des Empfängers an.

Warum keine c/o-Adresse auf Rechnungen?

Bei einer Rechnung mit c/o-Adresse besteht die Gefahr, dass die Vorsteuer zweimal geltend gemacht wird:

  • einmal (zu Recht) vom Leistungsempfänger und
  • einmal (zu Unrecht) von dem Unternehmen, auf dessen Adresse die Rechnung ausgestellt wurde.

Die unliebsame Folge: Sie haften für die zu Unrecht beanspruchte Vorsteuer. Das heißt, Sie müssen die Umsatzsteuer noch einmal abführen, falls ein Betriebsprüfer bei Ihnen eine solche nicht ordnungsgemäße Rechnung findet und Sie nicht beweisen können, dass die Vorsteuer daraus nur ein Mal geltend gemacht wurde.

Lösung: Rechnung im fensterlosen Kuvert an die c/o-Adresse senden

Sollte ein Geschäftspartner Sie bitten, Ihre Rechnung an eine andere als seine übliche Geschäftsadresse zu schicken, zum Beispiel an das Buchführungsbüro, schreiben Sie trotzdem seine richtige Adresse auf die Rechnung. Verwenden Sie dann statt eines Fensterumschlags ein fensterloses Kuvert und schreiben Sie darauf die c/o-Adresse. Dann kann das Finanzamt Ihnen in Sachen Umsatzsteuer nichts vorwerfen.

Wer darf Geschäftsbriefe mit c/o öffnen?

Grundsätzlich sollte der Geschäftsbrief lediglich von dem anvisierten Empfänger geöffnet werden – unabhängig der c/o-Adresse. Wirklich verboten ist für ein Unternehmen, zu dem der Geschäftsbrief zugestellt wird, jedoch nicht, den Geschäftsbrief zu öffnen.

Das heißt: Wer gewährleisten möchte, dass ein Geschäftsbrief ausschließlich von dem dokumentierten Empfänger geöffnet wird, sollten den Vermerk „vertraulich“ anführen.