Bonitätsprüfung: So sichern Sie sich gegen Zahlungsausfälle ab
Warum sollten Sie die Bonität Ihrer Kunden prüfen?
Eine Bonitätsprüfung ist wichtig, um sich gegen Zahlungsausfälle abzusichern. Wer die Bonität des Kunden nicht prüft, geht das Risiko ein, dass der Kunde letztlich nicht zahlen kann. Dieses Risiko gefährdet im Folgenden auch die Liquidität des eigenen Unternehmens. Aus diesem Grund ist eine Bonitätsprüfung unerlässlich.
Wann sollten Sie die Bonität prüfen?
Die Bonität sollten Sie stets prüfen, wenn Sie zum ersten Mal mit dem Kunden zusammenarbeiten. Aber auch bei langjährigen Kunden sollten Sie gelegentlich prüfen, ob sich deren wirtschaftliche und finanzielle Situation evtl. verschlechtert hat.
Wie sichern Sie sich gegen Zahlungsausfälle ab?
Von der Einschätzung der Bonität hängt ab, wie Sie weiter vorgehen.
- Bei Kunden, die bereits negativ aufgefallen sind (z. B. eidesstattliche Versicherung, Vergleich, Insolvenz, Haftbefehl, schleppendes Zahlungsverhalten), führen Sie den Auftrag nur gegen Vorkasse aus.
- Bei Kunden, deren Bonität gut ist oder die Sie nicht prüfen konnten, sichern Sie sich anderweitig ab (zum Beispiel durch Eigentumsvorbehalt, Bürgschaft, Sicherheiten). Sie können einem Kunden nicht ansehen, ob er zahlungsfähig ist. Verlassen Sie sich deshalb lieber auf Zahlen und Fakten.
Tipp: Oft gehen zahlungsunwillige Auftraggeber so vor: Sie engagieren ein Unternehmen, zahlen nicht oder zu wenig und beauftragen beim nächsten Mal einfach einen anderen. Solchen Kunden treten Sie mit einem Netzwerk entgegen:
Sprechen Sie Ihre Unternehmerkollegen an, und initiieren Sie eine schwarze Liste, in die jeder von Ihnen solche Auftraggeber eintragen soll. Dann fallen die anderen nicht mehr auf diese Unternehmen herein.
Wie können Sie die Bonität Ihrer Kunden prüfen?
Im Folgenden zeigen wir Ihnen die 5 wichtigsten Methoden, wie Sie die Bonität prüfen können.
1. Bank
Bankauskunft über Zahlungsfähigkeit und Kreditwürdigkeit des Kunden, keine konkreten Zahlen, Einverständnis des Kunden wird von seiner Bank eingeholt, wenn es ihr nicht schon vorliegt.
Kosten: Bearbeitungsgebühr ca. 20 Euro; weitere Informationen: über Ihre Hausbank.
2. Schufa
Mitgliedschaft erforderlich (Ausnahme: Eigenauskunft); Sie müssen auch Auskünfte über Ihre Kunden an die Schufa weitergeben.
Kosten: ca. 600 Euro pro Jahr. Alternative: Den Kunden bitten, eine Eigenauskunft vorzulegen (7,60 Euro); weitere Informationen finden Sie unter Schufa
3. Internet-Auskunfteien
Viele solcher Auskunfteien sind im Aufbau; die Qualität ist höchst unterschiedlich. Geeignet erscheinen derzeit z. B.: bonitaetfinder, dwa-wirtschaftsauskunft, atriga.
Kosten: Gebühren pro Auskunft und gestaffelt danach, ob Ihr Kunde eine Privatperson (ab 4,70 Euro) oder ein Unternehmen ist (ab 9,90 Euro); weitere Informationen unter den angegebenen Internet- Adressen.
4. Creditreform, Bürgel
Mitgliedschaft ist in der Regel erforderlich, ausnahmsweise auch Einzelabfragen für Nicht-Mitglieder möglich.
Kosten: Kostspielig, Jahresbeitrag plus Gebühren für Auskünfte; weitere Informationen finden Sie unter creditreform und buergel.
5. Amtsgericht am Sitz des Kunden
Information, ob Ihr Kunde die eidesstattliche Versicherung abgegeben oder ein Insolvenzverfahren laufen hat; Information über Eintragungen im Handelsregister.
Kosten: Kostenlos; erfordert schriftlichen Antrag; ggf. unterstützt Ihre IHK/HwK Sie bei der Recherche nach diesen Informationen.