Präferenzieller Warenursprung

Präferenzieller Warenursprung: Prüfung, Vorteile & Nachweis

Beim Export (oder Import) von Waren haben Sie die Möglichkeit, Ihren Kunden je nach Land und bestehendem Abkommen Ihre Produkte zu vergünstigten Konditionen anzubieten. Durch die Ausstellung einer Bescheinigung über den präferenziellen Ursprung ermöglichen Sie es Ihrem Kunden, die Ware zollfrei oder zu ermäßigten Zollsätzen einzuführen. Dies verschafft Ihnen einen erheblichen Wettbewerbsvorteil, da Ihre Produkte aufgrund dieser Vergünstigungen besonders attraktiv sind. Doch wann liegt ein präferenzieller Warenursprung vor? Und wie beweisen Sie diesen? In diesem Artikel verrate ich Ihnen, was ein präferenzieller Warenursprung ist, welche Vorteile dieser im Export- und Zollverfahren bietet und wie Sie den präferenziellen Ursprung nachweisen.
Inhaltsverzeichnis

Was bedeutet der präferenzieller Warenursprung?

Wenn eine Waren einen präferenziellen Ursprung hat, können Unternehmen bestimmte Zoll-Präferenzen nutzen. Das bedeutet: Es können Zollermäßigungen in Anspruch genommen werden. Je nach Präferenz kann die Ware sogar zollfrei ex- oder importiert werden.

Der präferenzielle Warenursprung muss jedoch stets mit speziellen Belegen nachgewiesen werden.

Was ist eine Zoll-Präferenz?

Eine Zoll-Präferenz beschreibt ein Abkommen zwischen der EU und anderen Staaten, die verschiedene Zollvergünstigen für Güter speziellen Ursprungs inkludiert.

Wie prüfen Sie einen präferenziellen Warenursprung?

Um zu überprüfen, ob ein präferenzieller Warenursprung für den Export vorliegt, sind zwei Schritte zu gehen:

  1. Prüfung, ob eine Zoll-Präferenz vorliegt: Im ersten Schritt müssen Sie feststellen, ob ein Präferenzabkommen zwischen der EU und dem Land, in welchen Sie exportieren wollen, vorliegt.
  2. Prüfung, ob das Produkt den präferenziellen Ursprungsregeln entspricht: Im nächsten Schritt geht es um das Gut selbst. Hier muss die Verarbeitungsregel des Produktes im Rahmen des jeweiligen Landes identifiziert werden. Ausgangspunkt hierfür ist die richtige Einreihung der Ware in den Zolltarif und folglich die korrekte Bestimmung des H.S.Kennung.

Wann liegt ein präferenzieller Ursprung in der Regel vor?

  • Vollständige Herstellung/Erzeugung einer Ware im Ursprungsland
  • Ausreichende Be- oder Verarbeitung gemäß Ursprungsprotokoll des jeweiligen Landes

Präferenziellen Warenursprung einfach und schnell mit WuP identifizieren

Wer herausfinden möchte, ob ein präferenzieller Ursprung einer Ware vorliegt, kann ebenfalls das Online-Portal WuP einsetzen. Hier werden den Nutzern direkt die geltenden Ursprungsregeln je vereinbarte Zoll-Präferenz angezeigt.

Hier eine kurze Anleitung für das WuP:

  1. Rufen Sie den Bereich „Gegenüberstellung der Verarbeitungsliste“ auf oder klicken Sie hier.
  2. Tippen Sie in das Feld „HS-Position“ die ersten vier Zeichen der identifizierten Zolltarifnummer ein.
  3. Wählen Sie aus der darunterliegenden Auswahl „Präferenzregelungen“ das jeweilige Abkommen aus.
  4. Beenden Sie die Anfrage durch den Klick auf „Suchen“.
  5. Das Portal liefert Ihnen die jeweiligen Ursprungsregeln.

Welche Vorteile bietet der präferenzieller Ursprung von Gütern?

Der präferenzielle Ursprung bietet Unternehmen eine Reihe von bedeutenden Vorteilen, die ihre Wettbewerbsposition stärken und ihre internationalen Handelsaktivitäten positiv beeinflussen. Einige der Schlüsselvorteile sind:

  1. Kosteneinsparungen: Durch den präferenziellen Ursprung profitieren Unternehmen von reduzierten Zöllen und Abgaben beim Export ihrer Waren in Länder, die Teil des entsprechenden Handelsabkommens sind. Dies führt zu unmittelbaren Kosteneinsparungen und macht ihre Produkte auf dem internationalen Markt preislich attraktiver.
  2. Wettbewerbsfähigkeit: Die Möglichkeit, Produkte mit präferenziellem Ursprung anzubieten, verschafft Unternehmen einen Wettbewerbsvorteil. Durch niedrigere Einfuhrkosten können sie ihre Preise stabil halten oder sogar senken, was die Attraktivität ihrer Waren für ausländische Märkte steigert.
  3. Marktzugang: Präferenzieller Ursprung erleichtert den Marktzugang zu Ländern, die Teil des Handelsabkommens sind. Unternehmen können von verbesserten Handelsbedingungen profitieren und leichter in neue Märkte expandieren, ohne mit übermäßigen Zollhürden konfrontiert zu werden.
  4. Langfristige Partnerschaften: Die Nutzung von präferenziellem Ursprung fördert langfristige Partnerschaften mit Lieferanten und Herstellern in den begünstigten Ländern. Dies schafft Stabilität in den Geschäftsbeziehungen und trägt zur Entwicklung von Netzwerken innerhalb des Handelsabkommens bei.

Präferenziellen Ursprung bei Waren nachweisen – wie geht das?

Der präferenzieller Ursprung einer Waren muss stets belegt werden. Ansonsten kann die Präferenz nicht ergriffen werden. Mit folgenden Nachweisen kann der präferenzieller Warenursprung belegt werden:

  • EUR.1/EUR-MED (je nach Abkommen, nicht mehr möglich)
  • Ursprungserklärung auf der Rechnung /EzU-Erklärung zum Ursprung
  • (Langzeit-)Lieferantenerklärung

Welche Konsequenzen drohen bei falscher Angabe des Warenursprungs?

Wird ein präferenzieller Ursprung angegeben, ohne dass dieser tatsächlich vorliegt, haben Unternehmen mit Konsequenzen zu rechnen. Insbesondere der Versuch der Steuerhinterziehung steht dabei im Fokus.

Demnach sollten Unternehmen, die von Zollpräferenzen profitieren möchten, stets sicherstellen, dass ihre Produkte die festgelegten Kriterien für den präferenziellen Ursprung erfüllen, und geeignete Nachweise dafür erbringen.