Dies ist eine Infografik mit der Aufschrift: "Spedition finden - Beantworten Sie dafür diese 15 Fragen".

Mit diesen 15 Fragen richtige Spedition finden

Als Logistikverantwortlicher sind Sie meist damit beschäftigt, Ihre Waren zum richtigen Zeitpunkt am richtigen Ort und in bestellter Qualität zu Ihrem Kunden zu bekommen. Um dies sicherzustellen, kommt es darauf an, dass Ihre gesamte Logistikkette reibungslos funktioniert und ein Zahnrad ohne Spiel ins andere greift. Doch damit dies auch wirklich funktioniert, sind Sie oft auf Partner wie beispielsweise Speditionen oder Transportunternehmen angewiesen. Und genau hier gibt es oft Probleme, die Ihre ausgeklügelte Logistikkette ins Stocken bringen, sodass der Kunde dann über fehlerhafte oder zu späte Lieferungen klagt. Im Folgenden lesen Sie, wie Sie diese Dinge leicht in den Griff bekommen.
Inhaltsverzeichnis

Warum ist es so wichtig, die richtige Spedition zu finden?

In der Regel nützt es Ihnen wenig, wenn Sie die Schuld für die verspätete bzw. die Falschlieferung auf den Spediteur schieben. Der Kunde ist unzufrieden und droht damit, sich demnächst einen anderen Lieferanten zu suchen. Und gerade deswegen müssen Sie bei der Auswahl Ihrer Transportunternehmen und -wege besonders aufpassen, wenn Sie unnötigen Ärger oder gar Kundenverlust vermeiden wollen.

Denn: Ein unzufriedener Kunde weiß, dass es auch andere Lieferantenquellen gibt und er mit harten Verhandlungen dort sogar bessere Preise erzielen kann.

Wie findet man die richtige Spedition?

Die Wahl der richtigen Spedition oder des Transportunternehmens ist wahrlich kein leichtes Unterfangen. Im ersten Moment scheint es so, dass die Ansprüche, die Sie als Logistikverantwortlicher stellen, einfach zu individuell und unterschiedlich sind.

Während in manchen Unternehmen der Massentransport eine große Rolle spielt, kommt es in anderen eher auf individuelle Transporte an, wo die Waren meist auch unterschiedlich gestaltet sind. Dann dreht sich in einem Unternehmen alles um empfindliche Waren, während im anderen Unternehmen besonders Wert auf Lieferzeitpunkte (Just in time) gelegt wird. Daran wird deutlich, dass die Varianz sehr groß ist.

Jedoch gibt es ein Schema, womit Sie zukünftig stets die richtige Spedition ausfindig machen können. Folgen Sie dafür nur den 15 Fragen, die wir Ihnen jetzt vorstellen.

Die 15 Fragen für die Suche nach der passenden Spedition

Nun werden Sie sicher sagen: Ein Schema zu finden, mit dem man den Transporteur zielsicher findet, der die individuellen Bedürfnisse auch sicher abdeckt, ist ein fast hoffnungsloses Unterfangen. Analysiert man aber die Speditionssuche einmal genauer, stellt sich heraus, dass es dabei auf 15 wichtige Fragen ankommt.

Folgen Sie nämlich diesen 15 Fragen genau, werden Sie schnell feststellen, dass Sie hiermit schnell die Spreu vom Weizen trennen können und Ihre Speditionssuche fast automatisch zielgerichtet abläuft. Zumindest können Sie damit eine recht enge Vorauswahl bei Ihrer Speditionssuche durchführen.

Zunächst 3 grundsätzliche Fragen

Bei Ihrer Suche nach dem richtigen Transporteur sollten Sie zunächst 3 grundsätzliche Fragen genauer untersuchen:

  • Welche Rahmenbedingungen muss ein Transporteur oder Spediteur allgemein erfüllen?
  • Sind Sie eher national orientiert, oder liefern Sie Ihre Waren auch ins Ausland?
  • Kommen bei Ihnen Waren vor, die aufgrund ihrer Form, Größe, ihres Gewichts oder ihrer Beschaffenheit besondere Ansprüche an die Spedition stellen?

Diese grundsätzliche Unterteilung hat den Vorteil, dass Sie sich einige Fragen von vornherein sparen und so schneller an Ihr Ziel „optimale Spedition“ gelangen.

6 allgemeine Fragen

Grundsätzlich müssen Sie sich im Vorfeld Ihrer Auswahl einer Spedition einige allgemeine Fragen zur Art der Waren (Stückgut, Komplettladung usw.), zu den Lieferfrequenzen, zur Warenversicherung, zu den Warenlaufzeiten etc. stellen:

  • Werden hauptsächlich Stückgut oder Teil- bzw. Komplettladungen gefordert? Bei hohen Stückgutzahlen ist oft eine klassische Spedition nicht gerade der Weisheit letzter Schluss. Hier können Distributionsunternehmen, die Hubs betreiben, viel mehr.
  • Wie schaut es mit den Taktzeiten und Lieferfrequenzen aus? Müssen Sie zum Beispiel „Just in time“ liefern, spielt diese Frage eine entscheidende Rolle.

Expertentipp von Uwe E. Wirth

Versuchen Sie nie, alles über einen Vertrag abzuwickeln! Spielt dieser Punkt nur bei wenigen Sendungen eine Rolle, sollten nicht den Fehler begehen, auch diese Sendungsarten in den teuren Vertrag einzuschließen. Wählen Sie hier entweder einen anderen Dienstleister oder legen Sie einen separaten Vertrag für solche Sendungen fest.

  • Wie schaut es mit der Haftung und Versicherung aus? Insbesondere wenn Ihr zukünftiger Partner mit weiteren Subunternehmen arbeitet, können Sie jede Menge Ärger bekommen, wenn Sie hier nicht genauestens nachfragen und entsprechende vertragliche Regelungen aushandeln.
  • Wie schnell wollen Sie über Fehler oder Transportverluste informiert werden?

Beachten Sie: Über Fehlmengen sollten Sie sich immer vorab informieren lassen! Denn nur so können Sie eventuelle Gegenmaßnahmen rechtzeitig ergreifen.

  • Wie schaut es mit den benötigten Laufzeiten der Waren aus? Wenn Sie garantierte Zusagen benötigen, sollten Sie diese möglichst genau festlegen und entsprechende Konventionalstrafen mit Ihrem Transporteur vertraglich vereinbaren.

Achtung: Nicht alle Warengruppen brauchen schnelle und garantierte Lieferzeiten. Denn solche Garantien sind teuer. Hier sollten Sie mehrgleisig fahren und bei nicht so wichtigen Waren auch gerne einmal längere Lieferzeiten akzeptieren. Das spart Ihnen bares Geld.

  • Wie schaut es um den Schutz vor Einbruch, Diebstahl oder auch Feuer aus? Dies sollten Sie hinterfragen, wenn Ihre Waren während des Transports irgendwo zwischengelagert werden.

Expertentipp von Uwe E. Wirth

Verlangen Sie bei Versicherungen grundsätzlich schriftliche Zusagen. Geben Sie sich hier – insbesondere wenn es um komplexe und individualisierte Waren wie Spezialmaschinen handelt – nicht mit einem Verweis auf die gute Versicherung zufrieden. Es hilft nichts, wenn Sie zwar den Geldverlust ersetzt bekommen, Ihr Kunde aber auf die Nachlieferung länger warten muss und verständlicherweise verärgert ist.

2 Fragen bei Auslandslieferungen

Kommen bei Ihnen Sendungen ins Ausland – insbesondere außerhalb der EU – häufiger vor, müssen Sie folgende 2 Punkte besonders beachten:

  • Hat der infrage kommende Transporteur im Zielland entsprechende Kompetenzen und Erfahrungen? Wenn er hier mit Partnerunternehmen zusammenarbeitet, informieren Sie sich über deren Referenzen im Zielland.
  • Plant Ihr Unternehmen, in der nächsten Zeit seine Märkte auszubauen? Wenn ja, sollten Sie nicht nur nach Referenzen in einem Land fragen, sondern dies gleich für eine ganze geografische Region tun. Hat eine Spedition zwar Erfahrungen in China, weiß sie aber nichts über die Besonderheiten in Taiwan oder Japan, lassen Sie besser die Finger von ihr, wenn Sie planen, im gesamten Asienraum tätig zu werden.

4 Fragen bezüglich der Anforderungen Ihres Warenportfolios

Stellt Ihr Unternehmen beispielsweise Gefahrgüter her oder sind Ihre Waren besonders empfindlich, sollten Sie einen Kandidaten vorher fragen, ob er diesen speziellen Anforderungen auch tatsächlich entsprechend Rechnung tragen kann. Klopfen Sie hier immer folgende Punkte ab:

  • Kann eine Spedition besondere Referenzen vorweisen, wenn Ihre Waren besonders empfindlich sind? Das ist z. B. bei Lebensmitteln, aber auch bei hochwertigen technischen Geräten und gefährlichen Gütern wichtig.
  • Müssen Sie oder Ihr Kunde immer über den genauen Transportfortschritt informiert sein? Ist dies der Fall, sollten Sie Track & Trace explizit vereinbaren und sich auch die Genauigkeit dieser Angaben garantieren lassen.

Wettbewerbsvorteil durch Waren-Tracking

Das Anbieten von Waren-Tracking kann ein entscheidender Wettbewerbsvorteil sein. Viele Kunden wollen heutzutage genau wissen, wo sich ihre Waren befinden, um abschätzen zu können, ob sie auch pünktlich eintreffen. Track & Trace kann unter Umständen ein wichtiger Wettbewerbsvorteil sein. Fragen Sie bei Ihren Kunden nach, ob hierfür Bedarf besteht.

Wenn Sie einen solchen Service bieten wollen, lassen Sie sich vom Transporteur genau zeigen, wie, in welcher Taktzahl und in welcher geografischer Auflösung sein System arbeitet. Fragen Sie auch, wie Sie und Ihre Kunden auf diese Informationen zugreifen können.

  • Benötigen Sie spezielle Dienstleistungen? Als Beispiele seien hier Spezial- oder auch Eiltransporte genannt. Wenn ein Partner solche Dienste nämlich nicht bieten kann, müssen Sie sich erneut auf die Suche machen. Das ist nicht gerade effektiv.

Expertentipp von Uwe E. Wirth

Muss es bei Ihnen manchmal ganz schnell gehen? Prüfen Sie in diesem Fall, ob Ihr zukünftiger Partner auch Eillieferungen abwickeln kann. Wenn nicht, muss das nicht gleich das Aus für ihn bedeuten. Denn Sie können ja ein auf Geschwindigkeit spezialisiertes Unternehmen zusätzlich auswählen.

Dennoch sollten Sie dies schon im Vorfeld umfassend abklären und nicht warten, bis ein plötzlicher Bedarf entsteht. In der Hektik den richtigen Partner zu finden ist reine Glückssache und geht meistens gehörig schief – und die Lieferung kommt noch später an.

  • Ist der Schutz von speziellen Waren gewährleistet? Auch wenn Sie öfters spezielle Waren zu transportieren haben, sollten Sie genau hinsehen. Denn nicht jeder Transporteur hat hier die notwendige Expertise oder das notwendige Equipment.

Haben Sie jedoch vorschnell einen Partner gewählt, können Sie sich auf Ärger gefasst machen, wenn unterwegs etwas mit Ihren Waren geschieht. Auch hier sollten Sie immer an Ihre Kunden denken. Wenn ein Partner ehrlich ist und dann sagt, er könne solche speziellen Wünsche im Einzelfall nicht managen, sollten Sie sich überlegen, ihn als Partner zu wählen. Denn Sie müssen in einem solchen Fall mühsam Alternativen finden.