Businessplan: Die Strategie für Ihr Unternehmen
- Was ist ein Businessplan?
- Wer muss einen Businessplan erstellen?
- Warum sollte man einen Businessplan erstellen?
- An wen richtet sich der Businessplan?
- Welche Inhalte umfasst ein Businessplan?
- Wie wird ein Businessplan aufgebaut?
- Wie sollte ein Businessplan formal gestaltet werden?
- Was sind die Vorteile von Businessplänen?
- Gibt es Alternativen zum Businessplan?
- Wie erstellen Sie einen Businessplan?
- Welche Fehler sollten beim Businessplan vermieden werden?
Was ist ein Businessplan?
Ein Businessplan ist der erste Schritt in eine erfolgreiche Existenzgründung. Er definiert die Kernaspekte und formuliert die Geschäftsidee Ihres Unternehmens. Dabei verschafft der Plan einen Überblick über die wichtigsten Ziele und Aufgaben. In einem Businessplan stehen alle Informationen über die angebotenen Produkte und Dienstleistungen, die genauen Kosten und prognostizierten Umsätze, sowie die angestrebte Kundschaft und das Wachstumspotential im jeweiligen Markt. So kriegen zum Beispiel Kapitalgeber wie Banken und Investoren alle benötigte Informationen auf einen Blick zur Verfügung.
Es gibt viele Namen für ein und dasselbe Papier:
- Businessplan
- Unternehmenskonzept
- Geschäftsplan
- Gründerplan
Wer muss einen Businessplan erstellen?
Grundsätzlich gibt es bei der Unternehmensgründung keine Pflicht einen Businessplan zu erstellen, etwa in Form von einem Gesetz. Trotzdem sollte jeder Unternehmer einen guten Businessplan erarbeiten, denn dieser hilft sowohl bei der Gründung des Unternehmens als auch in den Phasen danach. Wenn Sie beispielsweise darüber nachdenken, sich aus dem Beruf heraus selbstständig zu machen oder aus der Arbeitslosigkeit entkommen wollen, dann sollten Sie unbedingt einen Businessplan erstellen. Auch für Unternehmen, die sich strategisch neu ausrichten wollen, empfiehlt sich die Erstellung eines Businessplans.
Warum sollte man einen Businessplan erstellen?
Ein Businessplan zu erstellen bringt Ihnen beim Gründungsprozess zahlreiche entscheidende Vorteile und verschafft einen guten Überblick über Ihr geplantes Unternehmen.
- Sie sehen, welche Aufgaben Sie in welcher Reihenfolge zu erledigen haben. Auch nach der erfolgreichen Unternehmensgründung leistet der Plan gute Dienste und erinnert Sie immer an anstehende Aufgaben und Ihre Unternehmensziele.
- Der Businessplan zeigt ihnen immer, ob Sie effizient arbeiten. Werden Sie dem ursprünglichen Plan gerecht oder müssen Sie an einigen Punkten nacharbeiten? Zudem erleichtert Ihnen der Plan die Bewertung der von Ihnen gewählten Maßnahmen und zeigt, ob sich diese im Arbeitsalltag als praktisch erweisen und wie Sie aufbauend auf Ihre Wettbewerbsanalyse abschneiden. Somit können Sie Gutes bewahren und Unzweckmäßiges verbessern oder abschaffen.
- Bei der Generierung von Fördermitteln und Krediten wollen Geldgeber wie das Arbeitsamt oder eine Bank Sicherheiten sehen. Sie müssen sie also davon überzeugen, dass Ihre Geschäftsidee tragfähig und zukunftsorientiert ist. Die Gewinnschätzungen müssen überzeugen und Ihr Kapitalbedarf nachvollziehbar sein. Ohne einen guten Businessplan wird es schwer, an die benötigten Geldmittel für eine Gründung zu gelangen.
Je professioneller Ihr Businessplan gestaltet ist, desto besser stehen Ihre Chancen für eine erfolgreiche Unternehmensgründung. Es lohnt sich also in vielerlei Hinsicht, Zeit, Mühe und Geld in die Erstellung eines professionellen Geschäftsplans zu investieren.
An wen richtet sich der Businessplan?
Bevor Sie mit dem Schreiben beginnen sollten Sie im Hinterkopf haben, wer Ihren Businessplan hauptsächlich lesen wird. Den Businessplan verfassen Sie zwar in erster Linie für sich selbst, trotzdem gibt es eine Reihe weiterer Gruppen, die Ihren Businessplan lesen werden. Dazu gehören zum Beispiel:
- Banken und Kreditinstitute
- Investoren und Gläubiger
- Sponsoren
- Partner und Dienstleister
- Das Arbeitsamt
Oft werden Businesspläne als Voraussetzung gesehen, um Kredite aufzunehmen und Geldmittel zu generieren. Gerade Banken, die Ihren Kapitalbedarf decken sollen, verlangen im Normalfall einen sauber ausgearbeiteten Businessplan.
Welche Inhalte umfasst ein Businessplan?
Ein Businessplan enthält alle für ein Unternehmen relevanten Faktoren. Hierzu gehören unter anderem die
- Geschäftsidee
- Zielgruppenanalyse
- Chancen und Risiken
- Finanzierung (Zahlenteil)
- Marketing
- Unternehmensaufbau
Chancen und Risiken Ihrer Geschäftsidee
Ferner sollten Sie sich bei Ihrem Gründungsvorhaben mit den Chancen und Risiken beschäftigen, die Ihre Geschäftsidee mit sich bringt. Wie groß sind die Erfolgschancen und welche Gefahren stehen dem Erfolg im Weg? Um diese Fragen beantworten zu können, ist eine genaue Marktanalyse erforderlich. All Ihre Entscheidungen sollten auf konkreten Fakten und Untersuchungen basieren. Ein Bauchgefühl zu haben ist zwar gut und hilfreich, bei der Unternehmensgründung und -führung ist hingegen eine genaue Planung besser. Durch diese können Sie Ihr Unternehmen proaktiv führen und nicht nur auf sich ergebende Faktoren reagieren. Gerade deswegen ist es so immens wichtig, einen ordentlichen Businessplan zu erstellen.
Ihr Finanzbedarf
Ein weiterer Themenbereich, mit dem Sie sich beim Erstellen des Businessplans beschäftigen müssen, sind die Finanzen. Unter anderem bestimmen Sie Ihren Kapitalbedarf. Fragen, die sich stellen sollten sind:
- Welche Finanzmittel sind zum Beispiel für notwendige Investitionen nötig?
- Benötigen Sie einen oder mehrere Kapitalgeber?
- Müssen Sie Maschinen oder Materialien einkaufen?
- Benötigen Sie Mitarbeiter?
- Wie viel Geld wollen Sie in das Marketing investieren?
All diese Informationen sind wichtig, wenn Sie einen Kredit oder einen Gründerzuschuss beantragen möchten. Für diesen Zahlenteil im Businessplan sollten Sie ebenfalls genau kalkulieren und seriöse Berechnungen zugrunde legen. Nur so kommen Sie beim Erstellen des Businessplans auf einen vernünftigen Wert und stehen nicht plötzlich ohne Kapital da, weil Sie doch mehr Geld als geplant benötigen.
Das Marketing
Ebenfalls ein wichtiger Bestandteil ist das Marketingkonzept. In diesem beschäftigen Sie sich mit allen Maßnahmen der Kundensegmentierung, Gewinnung und Kundenbindung. Gerade für junge Unternehmen ist es überlebenswichtig, sich einen gewissen Bekanntheitsgrad zu erarbeiten. Nur so gewinnen Sie Kunden für Ihren Betrieb, die Geld in die Kasse spülen. Dieses benötigen Sie unter anderem, um weiter zu investieren und zu wachsen.
In Ihrem Konzept sollten Sie sich auf einen Marketingmix konzentrieren. Beschränken Sie sich nicht allein auf einen Marketingkanal. Hierdurch verpassen Sie viele Chancen und erreichen nur einen Teil Ihrer Zielgruppe. Durch einen Marketingmix sind Sie beispielsweise sowohl im Print- als auch im Onlinebereich präsent. Wie bei den anderen Elementen Ihres Geschäftsplans sollten Sie auch beim Marketing nichts dem Zufall überlassen. Entwickeln Sie ein umfassendes und klares Marketingkonzept. Dieses unterstützt Sie im richtigen Umgang mit Ihren (potenziellen) Kunden. Wenn Sie also Ihren Businessplan erstellen, achten Sie gleich zu Beginn darauf, Ihre Marketingideen mit zu erfassen.
Der Unternehmensaufbau
Nicht zuletzt beschäftigt sich ein Businessplan mit dem Unternehmensaufbau. Welche Hierarchien streben Sie an und welche Weisungsbefugnisse haben die einzelnen Mitarbeiter? Außerdem ist es wichtig, dass Sie Ihren Betrieb in verschiedene Abteilungen gliedern. Hierdurch ist sichergestellt, dass für bestimmte Aufgaben konkrete Mitarbeiter verantwortlich sind. Wenn jeder alles ein bisschen erledigt, entsteht schnell Chaos. Gelegentlich werden Aufgaben dann doppelt oder gar nicht erledigt. Außerdem entstehen keine Synergien, weil alle Mitarbeiter ihr eigenes Süppchen kochen. Durch eine klare Aufteilung und Aufgabenverteilung vermeiden Sie das. Der Unternehmensaufbau unterstützt somit die Effizienz und den Erfolg Ihrer Firma. Deswegen sollten Sie ihn beim Erstellen des Businessplans unbedingt berücksichtigen.
Wie wird ein Businessplan aufgebaut?
Es gibt keine konkreten Vorgaben, wie Sie einen Businessplan erstellen müssen. Dennoch haben sich in der Praxis verschiedene Inhalte und Darstellungsformen etabliert. So gibt es zunächst eine Übersicht und anschließend einzelne Kapitel zu den verschiedenen Themen. Vor allem ist aber wichtig, dass Ihr Businessplan übersichtlich und klar verständlich ist und eine logische Gliederung aufweist. Er muss bereits auf den ersten Blick einen seriösen und gut durchdachten Eindruck machen.
Ferner sollten auch Menschen, die nicht vom Fach sind, die Geschäftsidee grundsätzlich verstehen können. Immerhin wollen Sie Geldgeber von Ihrer Idee überzeugen. Das funktioniert nur, wenn sie diese verstehen. Im Folgenden stellen wir Ihnen die Inhalte und Abschnitte kurz vor, die Sie beim Erstellen des Businessplans aufnehmen sollten:
Zusammenfassung der Geschäftsidee
Der Businessplan sollte mit einer Übersicht über Ihre Geschäftsidee beginnen. Stellen Sie in diesem Kapitel Ihre Unternehmensidee und die Ziele, die Sie erreichen wollen, kurz vor. Die Aufgabe besteht darin, den Kundennutzen und den Bedarf für Ihr Produkt oder Ihre Dienstleistung klar zu definieren. So können sich Menschen, die einen ersten Blick in Ihren Businessplan werfen, direkt einen guten Überblick verschaffen.
Wichtig ist, dass Sie Ihre Erläuterungen immer vom Kunden her betrachten.
- Welche Vorteile haben Nutzerinnen und Nutzer von Ihrem Produkt?
- Wie erleichtert es ihnen den Alltag und welche Probleme können sie damit lösen? Hierbei müssen Sie bereits Ihre Zielgruppe benennen.
- Fokussieren Sie sich auf B2B-Kunden oder B2C-Kunden?
Die allgemeinen Informationen rund um Ihre Idee und Ihr Unternehmen sollten in dieser Zusammenfassung bereits enthalten sein.
Gründerpersonen und Geschichte
Im zweiten Kapitel des Businessplan wird das Gründerteam in den Vordergrund gestellt. Als Gründer fügen Sie hier Ihren beruflichen Werdegang ein und stellen Ihre Stärken heraus, die Sie für Ihre Geschäftsidee besonders qualifizieren. Wer als Gründerteam agiert, stellt wiederum alle einzelnen Mitglieder vor sowie dessen individuelle Kompetenzen. Wenn Sie als Franchise-Partner beginnen, gehören hier Informationen über den Franchise-Geber, sein Konzept und seine Stellung am Markt hinein.
Leistungsangebot
Im nächsten Schritt, dem dritten Kapitel des Businessplans, stellen Sie Ihr Produkt beziehungsweise Ihr Leistungsangebot dar. Folgende Punkte sollten Sie hierbei beachten:
- Beschreiben Sie Ihre Produkt- und/ oder Dienstleistungsangebote sowie Preise.
- Beschreiben Sie präzise die Zielgruppen, an die sich Ihr Angebot richtet!
- Notieren Sie auch, wie Sie sich von der Konkurrenz unterscheiden.
- Bringen Sie zum Ausdruck, was Ihr Produkt so besonders, so “einzigartig” macht, dass künftige Kunden es unbedingt kaufen wollen.
Die Marktanalyse
Die Marktanalyse ist sowohl für Sie als auch für potenzielle Geldgeber interessant. Wenn Sie einen überzeugenden Businessplan erstellen wollen, müssen Sie diesen Punkt gründlich abarbeiten. Hier untersuchen Sie genau, wie es um die Marktsituation in Ihrem Segment bestellt ist. Haben Sie eine innovative neue Idee oder wollen Sie in einen bereits existierenden Markt einsteigen? Abhängig von der Beantwortung dieser Frage ist Ihre Konkurrenz größer oder kleiner. Sie müssen sich mit Ihren Mitbewerbern auseinandersetzen, um einschätzen zu können, wie groß Ihre Erfolgschancen sind. Die Marktanalyse hilft auch den Kapitalbedarf richtig einzuschätzen.
Außerdem benötigen Sie zum Beispiel für Marketingkampagnen mehr Kapital, wenn Sie sich gegen mehr Mitbewerber durchsetzen müssen. Des Weiteren ist zu klären, wie groß der Bedarf für Ihr Produkt oder Ihre Dienstleistung ist. Fertigen Sie Produkte für die breite Masse oder Spezialartikel für ein Fachpublikum? Von dieser Frage hängt ab, wie viele Produkte Sie jährlich verkaufen können. Je detaillierter Sie den Markt analysieren, desto fundierter sind Ihre Entscheidungen und desto überzeugender wird Ihr Businessplan.
Die Unternehmensziele
Wenn Sie Ihren Businessplan erstellen, müssen Sie darin klare Unternehmensziele definieren. Meiden Sie hierbei Allgemeinsätze und seien Sie so konkret wie möglich. „Ich möchte die Umsätze steigern“ ist als Unternehmensziel zu vage. Wenn Sie im ersten Geschäftsjahr eine Einheit verkaufen, stellt das bereits eine Umsatzsteigerung dar.
Der Verkauf einer Einheit kann aber nicht ernsthaft Ihr Ziel sein. Besser ist das Ziel „Ich möchte im ersten Jahr 50.000 Einheiten meines Produktes verkaufen.“ Dieses Ziel ist klar messbar. Sie können am Ende des Jahres genau feststellen, ob Sie dieses Ziel erreicht haben. Falls ja, können Sie sich neue Ziele setzen. Falls nein, müssen Sie sich fragen, woran das gelegen hat. Gegebenenfalls müssen Sie Ihre Ziele anpassen oder Ihre Arbeitsweise optimieren.
Gerade für Geldgeber sind Ihre Unternehmensziele von hoher Relevanz. Diese helfen Ihnen dabei, einzuschätzen, ob Ihr Geschäftskonzept realistisch ist und ob sich eine Investition lohnt. Setzen Sie sich daher Ziele, die sowohl ehrgeizig als auch realistisch sind. Wenn Sie sich kleine Ziele setzen, werden Ihre Ergebnisse auch nur klein sein. Wenn Sie sich hingegen große Ziele setzen, erreichen Sie zumindest mittelgroße Ergebnisse. Wichtig ist, dass Ihre Ziele fundiert und sachlich sind. Entscheiden Sie daher nichts aus dem Bauch heraus, sondern entwickeln Sie Ihre Ziele immer auf der Grundlage konkreter Daten.
Die Marketingstrategie
Das Marketing ist eine zentrale Aufgabe aller Unternehmen. Gründer können sich durch Marketingstrategien einen Grundstock an Kunden zulegen, auf den sie aufbauen können. Für etablierte Unternehmen ist es wichtig, nicht von Stamm- und Bestandskunden abhängig zu sein. Deshalb lohnt es sich auch für sie, in die Kundenakquise zu investieren. Hierfür ist es wichtig, dass Sie ein konkretes Marketingkonzept erarbeiten. In diesem legen Sie alle Marketingkanäle dar, die Sie für die Akquise nutzen möchten. Ferner erläutern Sie die Maßnahmen und Strategien, mit denen Sie Kunden gewinnen, beziehungsweise halten möchten.
Eine Übersicht über Ihre Marketingstrategien ist für Sie selbst eine große Hilfe. Sie haben dann vor Augen, welche Maßnahmen Sie umsetzen und optimieren müssen. Im Arbeitsalltag haben Sie so einen festen Halt, an dem Sie sich orientieren können. Für Geldgeber ist das Marketingkonzept ebenfalls ein wichtiges Tool. Sie sehen so, ob Sie eine sinnvolle Strategie zur Kundengewinnung entwickelt haben. Das ist die Grundvoraussetzung dafür, dass Ihr Betrieb Gewinne erwirtschaften kann. Es lohnt sich also, Zeit in die Entwicklung der Marketingstrategie zu investieren und die Details bei der Erstellung des Businessplans einzubringen.
Kundengewinnung und Kundenbindung mittels Marketing
Kundengewinnung und Kundenbindung sind die zwei Hauptaufgaben des Marketings. Einerseits wollen Sie neue Kunden für sich und Ihre Angebote begeistern. Somit stellen Sie Ihren Unternehmenserfolg auf eine breite Basis und sind nicht von bestimmten Firmen oder Stammkunden abhängig. Gleichzeitig ist es sinnvoll, die bereits vorhandenen Kundenbeziehungen zu pflegen. Häufig kostet es weniger Zeit und Mühe, Bestandskunden für einen weiteren Kauf bei Ihnen zu begeistern, als Neukunden zu akquirieren. Denn Ihre Bestandskunden haben schon einmal Erfahrungen mit Ihrem Unternehmen gemacht. Wenn diese positiv waren, bleiben sie Ihnen gerne treu und kaufen weiterhin bei Ihnen ein.
Für die Kundengewinnung und Kundenbindung stehen Ihnen viele verschiedene Strategien offen. So können Sie zum Beispiel Werbung in Printmedien oder im Onlinebereich schalten. Ebenso können Sie durch E-Mail-Marketing Ihre Bestandskunden regelmäßig über Aktionen und Angebote informieren. Auf Messen und Tagungen können Sie sich und Ihren Betrieb vorstellen. Auf diese Weise erlangen Sie eine größere Bekanntheit und fördern Ihre Verkäufe. Die unterschiedlichen Marketingkanäle bringen jeweils andere Stärken und Schwächen mit sich.
Wichtig ist, dass Sie Ihren Kunden das Gefühl geben, etwas Besonderes zu sein. Sobald sie sich bei Ihnen wohlfühlen, ist der schwierigste Schritt hin zu langfristigen Geschäftsbeziehungen geschafft.
Die Wahl einer Geschäftsform
Ebenfalls eine Aufgabe, die Sie mit dem Businessplan erledigen, ist die Wahl einer passenden Geschäftsform. Abhängig von der Art Ihres Unternehmens bieten sich nämlich andere Varianten an. Diese unterscheiden sich vorrangig in ihrer Haftung und Ihrer Arbeitsweise. Unter anderem können Sie sich für die Gründung eines
- Einzelunternehmens
- GmbH
- UG
- oder einer AG entscheiden.
Mit diesen verschiedenen Geschäftsformen gehen jeweils andere Rechte und Pflichten einher. Das betrifft zum Beispiel den Ausweis der Umsatzsteuer auf den Rechnungen und die Ausgabe von Aktien. Wählen Sie Ihre Geschäftsform bewusst, um Vorteile zu nutzen und in Ihrer Arbeitsweise möglichst frei zu sein. Ein Wechsel zwischen den Geschäftsformen ist grundsätzlich möglich, allerdings mit viel Zeitaufwand und Bürokratie verbunden.
Der Aufbau des Unternehmens
Der Aufbau des Unternehmens spiegelt die Arbeitsweise wider, die Sie für Ihren Betrieb anstreben. Das beginnt zum Beispiel bei der Standortanalyse. Planen Sie eine kleine Werkstatt zu gründen, die in einem Hinterhof angesiedelt ist? Dann wird Ihr Kerngeschäft vermutlich im Onlinebereich liegen. Oder sind Sie an einem Ladengeschäft in einer Fußgängerzone interessiert? Hier profitieren Sie vermutlich vor allem von der Laufkundschaft. Ebenso wichtig ist die Frage, welche Abteilungen Ihre Firma hat und wer diese leitet.
Am besten ist es, wenn zwar alle Fäden in Ihrer Hand zusammenlaufen, Sie aber auch Verantwortlichkeiten abgeben. Auf diese Weise ist Ihr Betrieb nicht abhängig von Ihnen. So kann er auch dann weiterlaufen, wenn Sie einmal krank oder auf Geschäftsreise sind. In diesem Teil des Businessplans geht es ganz um Sie als Gründer und Ihr Team. Präsentieren Sie die Art und Weise, wie Sie sich eine Zusammenarbeit vorstellen. So können Sie immer überprüfen, ob Ihr Unternehmen aktuell diesen Ansprüchen gerecht wird. Falls nicht, können Sie entsprechende Anpassungen vornehmen.
Der Finanzplan
In diesem Kapitel beschreiben ausführlich, wie Ihr Finanzplan aussieht: Welche Geldmittel benötigen Sie für die Gründung, den Aufbau, die Vermarktung und Finanzierung Ihrer Firma? Das reicht von Gebühren über die Anschaffung von Maschinen und Materialien bis hin zu Miet- und Lohnkosten. Der Finanzplan nimmt alle Kosten in den Blick, die mit der Gründung verbunden sind. Hierbei müssen Sie einen schmalen Grat gehen.
- Einerseits wollen Sie so wenig Kapital wie möglich aufnehmen. Dabei muss Ihre Finanzplanung jedoch unbedingt realistisch sein, denn nur dann bekommen Sie das Geld und Ihre Zinsen bleiben in einem vernünftigen Rahmen.
- Andererseits wollen Sie eine möglichst hohe Finanzierung haben. Hierdurch sind sie flexibel und können selbst einen Rückschlag ohne Gefahr überstehen.
Seien Sie daher beim Erstellen eines Businessplans so realistisch wie möglich. Kalkulieren Sie Ihren Finanzbedarf weder zu knapp noch zu großzügig. Am besten orientieren Sie sich am Bedarf anderer Betriebe aus Ihrem Segment. Finden Sie heraus, welche Kosten diese zu stemmen haben und mit welchem Startkapital und welcher externen Finanzierung diese angefangen haben. Überlegen Sie sich zudem den Standort Ihres Unternehmens genau. Ist es wirklich erforderlich, dass es in der teuersten Straße im Nobelviertel Ihrer Stadt liegt? Oder ist ein kleineres Gebäude etwas abseits vom Stadtzentrum ebenfalls sinnvoll? Je fundierter und nachvollziehbarer Ihr Finanzplan ist, desto eher bekommen Sie hierfür Kapital von Geldgebern.
In der Regel ist es Investoren wichtig, dass Sie ein gewisses Eigenkapital mitbringen. Dieses dient als Sicherheit, dass Sie es mit Ihrem Betrieb wirklich ernst meinen. Wenn Gründer nur Fremdkapital nutzen, gelten sie als weniger motiviert, als wenn auch eigenes Geld auf dem Spiel steht. Das ist zudem bei einigen Geschäftsformen Pflicht. So haften zum Beispiel Einzelunternehmen mit ihrem eigenen Geld. Entsprechend muss bei der Gründung in der Regel ein Mindestkapital von 25.000 Euro vorhanden sein.
Zu der Finanzplanung beziehungsweise dem Zahlenteil im Businessplan gehören unter anderem folgende Pläne:
1. Der Investitionsplan:
Erstellen Sie eine Liste Ihrer Gründungsinvestitionen:
- Mieten für Büroräume, Lager, Maschinen, Fahrzeug, ect.
- Leasingkosten
- Schulungskosten
- Beratungskosten
Begründen Sie kurz, warum diese Kosten zwingend erforderlich sind.
2. Der Kostenplan:
Dieser Plan enthält alle Kosten, die in Zusammenhang mit Ihrem Geschäft stehen:
- Die fixen Kosten (unabhängig davon, ob Sie Umsatz erwirtschaften)
- Die variablen Kosten
3. Der Umsatzplan:
- Führen Sie Ihre Netto-Umsatzerwartungen auf. Das heißt: ohne Mehrwertsteuer.
4. Der Rentabilitätsplan:
Hier stellen Sie Ihre Kosten dem erwarteten Umsatz gegenüber.
5. Der Liquiditätsplan:
- Er entspricht inhaltlich Ihrem Rentabilitätsplan.
- Die Einnahmen und Ausgaben werden hier jedoch in den Monaten eingetragen, in denen sie tatsächlich erwartet werden bzw. fällig sind.
6. Der Finanzierungsplan:
Hier müssen Sie Farbe bekennen:
- Wie wollen Sie Ihr Unternehmen finanzieren?
- Welche Eigenmittel haben Sie? (Dies können neben Geld auch Computer und weitere betriebsnotwendige Güter sein.)
- Wie viel müssen Sie fremdfinanzieren?
Der Anhang
An das Ende eines Businessplans gehört immer auch ein Anhang mit wichtigen Dokumenten sowie Kalkulationen und Tabellen aus dem Zahlenanteil.
- Ein finanzieller Teil, der die generelle Finanzplanung, sowie Kosten und Nutzen aufzeigt
- Ihr Lebenslauf und der Lebenslauf von allen relevanten Mitgründern
- Vorhandene Marktanalysen und Studien sowie Datenerhebungen, die für Ihr Produkt sprechen
- (Falls bereits vorhanden) Jahresabschlüsse und eine aktuelle betriebswirtschaftliche Auswertung
- Bereits vorhandene Verträge und Abschlüsse beispielsweise von Lieferanten und Dienstleistern
Mit einem gut sortierten Anhang können Sie ihre Ziele und Kompetenz noch einmal unterstreichen und den potenziellen Lesern viel Zeit ersparen.
Wie sollte ein Businessplan formal gestaltet werden?
Für die formale Gestaltung eines Businessplans gibt es keine einheitlichen Regeln. Trotzdem müssen Sie natürlich einige Dinge beachten. Ein Businessplan sollte immer leicht verständlich und gut lesbar geschrieben sein. Sie müssen keine wissenschaftliche Abhandlung daraus machen, allerdings sollten Sie auf Umgangssprache verzichten und auch Fachwörter nur sparsam einsetzen. Bedenken Sie, dass ihr Plan auch von Laien verstanden werden muss. Achten Sie darauf, dass Sie eine klare, nachvollziehbare Gliederung verwenden. Seitenzahlen und Ränder für Notizen dürfen natürlich nicht fehlen. Ein übersichtliches, gut lesbares Design mit kurzen prägnanten Absätzen kommt am besten an.
Welchen Umfang sollte Ihr Businessplan haben?
Ein normaler Businessplan ist etwa 20 bis 25 Seiten lang. Natürlich kommt es dabei stark auf ihr Unternehmen an. Ein innovatives Start-up mit zahlreichen Ideen und neuartigen Konzepten braucht unter Umständen einen umfangreicheren Plan, um alle wichtigen Punkte zu erklären. Generell gilt die Regel: so viel wie nötig, so wenig wie möglich. Ein auf den Punkt gebrachter Businessplan ist in den meisten Fällen Ihre beste Wahl.
Was sind die Vorteile von Businessplänen?
Unternehmerinnen und Unternehmer profitieren bei der Existenzgründung in vielerlei Hinsicht von einem Businessplan. Er unterstützt den Gründungsprozess ebenso wie die alltägliche Arbeit. Bevor es weiter unten um die richtige Erstellung eines Businessplans geht, führen wir Ihnen deshalb die Stärken eines Businessplans noch einmal vor Augen.
1. Risiko-Minimierung
Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser. Viele Gründer arbeiten bei Ihrer Geschäftsidee nach dem Motto „Wird schon gut werden“. Das ist aber sehr riskant. Wer sich nur auf sein Glück verlässt, scheitert meist. Durch eine genaue Planung reduzieren Sie Ihr Risiko zu scheitern. Sie sehen Gefahren und Hindernisse von vornherein und können Maßnahmen planen. Der Businessplan ist somit die Basis für Ihren Erfolg. Sie bauen Ihr Unternehmen auf eine genau durchdachte Planung auf. Somit gibt es nur wenig, was Sie überraschen und in Bedrängnis bringen kann.
2. Planung und Umsetzung
Mit der Gründung und Leitung eines Unternehmens sind zahlreiche Aufgaben und Pflichten verbunden. Es ist nicht immer leicht, hier den Überblick zu bewahren. Ein Businessplan erleichtert Ihnen aber genau das. Sie können sich immer ins Gedächtnis rufen, welche Pläne und Maßnahmen Sie für einen bestimmten Bereich entwickelt haben. Sie müssen sich nicht allein auf Ihr Gedächtnis verlassen, sondern haben alles schriftlich.
Wenn Sie neue Maßnahmen oder Erweiterungen planen, nehmen Sie einfach Ihren Businessplan zur Hand. So sehen Sie schnell, ob die geplanten Neuerungen in Ihr Geschäftsmodell passen. Falls nicht, sollten Sie diese lieber nicht oder erst deutlich später in Angriff nehmen. Denn die Anpassung oder Erweiterung des Geschäftskonzepts ist sehr aufwendig. Entsprechend sollten Sie einen solchen Schritt nur in Ausnahmefällen tätigen.
3. Aus Ihrer Idee wird ein konkretes Projekt
Viele Menschen haben tolle Ideen. Erfolgreich sind aber nur diejenigen, die diese auch umsetzen. „Ich sollte irgendwann einmal …“ ist der Todfeind erfolgreicher Ideen. Sie verschieben Ihre Vorhaben dann in die Zukunft und realisieren sie vermutlich niemals. Dieser Gefahr beugt ein Businessplan vor. Er ist sozusagen der erste Schritt hin zur Realisierung Ihrer Geschäftsidee.
Sie nehmen sich die Zeit und erstellen einen konkreten Plan für die Gründung und Führung Ihres eigenen Betriebs. Nach diesem ersten Schritt fällt es Ihnen deutlich leichter, auch den zweiten und den dritten Schritt zu gehen. Wenn Sie einen Businessplan erstellen, steigt somit die Wahrscheinlichkeit, dass Sie Ihre Geschäftsidee tatsächlich umsetzen.
4. Sie haben eine Übersicht über den Markt
Für ein Unternehmen ist es wichtig, die Marktsituation im Blick zu behalten. Sie müssen sich mit den Chancen und Risiken für Ihr Unternehmen sehr gut auskennen. Ein Businessplan bietet Ihnen eine sehr gute Übersicht. Sie haben somit eine klare Vorstellung vom aktuellen Ist-Zustand des Marktes. Entsprechend können Sie geeignete Maßnahmen ergreifen, um auf diese Ausgangssituation zu reagieren.
Durch den Businessplan haben Sie die Möglichkeit, optimal auf Ihre Kunden und Partner einzugehen. Zudem müssen Sie nicht immer wieder eine neue Marktanalyse vornehmen. Stattdessen ist es möglich, Anpassungen an Ihrem Geschäftsplan vorzunehmen. Das ist deutlich leichter und kostet weniger Zeit. So behalten Sie langfristig einen guten Überblick über den Markt.
5. Sie behalten die Konkurrenz im Blick
Ein Businessplan zeigt Ihnen auf, wie viele Konkurrenten es in Ihrem Segment gibt. Außerdem erkennen Sie, wie stark und etabliert diese sind. Sie können dann entscheiden, ob Sie sich der Konkurrenz stellen oder sich lieber eine eigene Nische suchen. Somit erlaubt Ihnen ein solcher Plan eine realistische Einschätzung, wie wahrscheinlich der Erfolg Ihres Unternehmens ist. Auch hier ist es durch die schriftliche Fixierung möglich, Anpassungen vorzunehmen. Wenn zum Beispiel Mitbewerber wegfallen oder dazukommen, können Sie das in Ihren Businessplan aufnehmen.
6. Sie haben die Finanzen im Griff
Der Businessplan hilft Ihnen bei der Verwaltung Ihrer Finanzen. Das ist zum Beispiel praktisch, wenn Sie sich für oder gegen eine Investition entscheiden müssen. Ihr Businessplan zeigt Ihnen genau, ob Sie sich die jeweilige Anschaffung leisten können. Außerdem erkennen Sie, ob die geplante Investition für Ihr Unternehmen überhaupt sinnvoll ist.
Passt zum Beispiel eine neue Technologie zu Ihrem Geschäftsmodell? Oder lenkt sie eher von den eigentlichen Aufgaben ab? Der Businessplan erlaubt hier seriöse Einschätzungen. Achten sie darauf, nicht jede Investition zu tätigen, nur weil Sie sich diese leisten können. Es ist wichtig, dass Sie immer die Liquidität Ihres Betriebs gewährleisten können. Ein Zugriff auf die vorhandenen Rücklagen sollte daher nur die Ausnahme bleiben.
7. Sie können Ihre Geschäftsidee leicht präsentieren
Wenn Sie einen Businessplan erstellen, kennen Sie sich danach mit der Materie hervorragend aus. Somit fällt es Ihnen leicht, diese potenziellen Geldgebern und Lieferanten vorzustellen. Der Plan selbst gibt bereits viele nützliche Informationen. Diese können Sie dann durch Ihre Leidenschaft und Ihr Fachwissen ergänzen. Hierdurch gewinnen Sie leicht neue Geschäftspartner und erweitern und vergrößern Ihren Betrieb kontinuierlich.
8. Sie können auf Veränderungen besser reagieren
Der Markt verändert sich stetig. Wenn Sie bei jeder Veränderung mit Ihren Überlegungen wieder bei ‚Null‘ anfangen müssten, kämen Sie nie zu Ihrer eigentlichen Arbeit. Der Businessplan verhindert das. Er ist sozusagen die Grundlage, auf die Sie immer wieder zurückgreifen können. Anpassungen an neue Gegebenheiten fallen Ihnen dann leichter. Allerdings sollten nicht alle Veränderungen in den Businessplan einfließen. Ansonsten wird er schnell unübersichtlich. Ergänzen Sie daher nur solche Aspekte, die eine grundsätzliche Veränderung Ihres Geschäftsmodells zur Folge haben.
9. Sie erleichtern sich das Controlling
Es ist wichtig, dass Sie Ihre Arbeitsweise und die Unternehmensführung immer wieder auf den Prüfstand stellen. Sind Ihre Ziele und Ihre Arbeitsprozesse noch zeitgemäß? Oder haben sich neue Techniken und Methoden etabliert? Es kommt darauf an, dass Sie immer auf dem aktuellen Stand der Zeit sind. Ansonsten passiert es leicht, dass Sie Ihre Konkurrenz überholt. Deswegen ist ein effizientes Controlling unverzichtbar. Mit diesem halten Sie Ihre Geschäftsprozesse up to date und können diese bei Bedarf optimieren.
10. Sie erinnern sich immer an Ihre Motivation
Bei einer Unternehmensgründung sind alle Beteiligten in der Regel hoch motiviert. Sie haben eine klare Vision vor Augen und wollen konkrete Ziele erreichen. Im Laufe der Zeit werden diese Motivation und die Ziele schnell verschüttet. Standardaufgaben, Verwaltung und Bürokratie prägen den Arbeitsalltag. Der Businessplan hilft dabei, die Leidenschaft und Begeisterung für die Geschäftsidee am Leben zu erhalten. Sie sehen immer wieder leicht, warum und für wen Sie das alles tun. Somit überstehen Sie selbst schwierige Zeiten gekonnt.
Gibt es Alternativen zum Businessplan?
Wenn Sie über genug Eigenkapital verfügen, oder sich die Mühe sparen wollen einen Businessplan zu erstellen, können Sie auf Businessplan-Alternativen zurückgreifen. Denn einen umfassend ausgearbeiteten Businessplan zu erstellen, lohnt sich bei der Existenzgründung nicht immer. Sie können beispielsweise eine abgespeckte Version eines Businessplans anfertigen. Dieser muss nicht so umfangreich sein und unter Umständen keinen Anhang enthalten. Doch auch das Business Model Canvas ist eine potenzielle Alternative zum Businessplan, mit dem die wichtigsten Faktoren des Gründungsvorhabens ausgearbeitet werden. Viele Gründer und auch Investoren betrachten das Business Model Canvas jedoch eher als Vorstufe zum Businessplan. Wer Fremdkapitel von Banken oder anderen Investoren benötigt, sollte daher wissen, dass ein Businessplan unverzichtbar ist, um das Gegenüber von dem Vorhaben zu überzeugen.
Wie erstellen Sie einen Businessplan?
Grundsätzlich gibt es drei Methoden, wie Sie Ihren Businessplan erstellen können. Entweder Sie nutzen professionelle Hilfe, machen alles allein oder arbeiten mit Vorlagen. Diese verschiedenen Wege sind mit jeweils anderen Vor- und Nachteilen verbunden.
Professionelle Hilfe in Anspruch nehmen
Gerade wer zum ersten Mal einen Businessplan erstellen möchte, fühlt sich schnell überfordert. Zu viele und zu anspruchsvolle Aufgaben sind hiermit verbunden. Deswegen entscheiden sich viele Gründer, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen. Diese gibt es zum Beispiel in Form von Seminaren und Beratungsangeboten. Je nach Anbieter sind diese kostenlos oder mit einem kleinen Obolus verbunden.
Hier lernen die Teilnehmer die wichtigsten Themen und Inhalte eines Businessplans kennen. Sie erfahren, worauf es bei der Erstellung ankommt und wie sie ihren Plan gestalten. Das reicht vom richtigen Aufbau über die geeignete Sprache bis hin zu Format und Schriftart. Hier gibt es zwar keine festen Regeln, aber bewährte Strategien.
Eine weitere Möglichkeit besteht darin, einen professionellen Gründercoach zu kontaktieren. Dieser bietet den Vorteil, dass er sich ganz um Sie und Ihre Belange kümmert. Die Beratung ist sehr individuell und auf Ihre persönlichen Bedürfnisse und Ansprüche zugeschnitten. Sie erhalten nicht allein allgemeine Informationen zum Businessplan, sondern besprechen eine für Ihren Geschäftsbereich geeignete Variante. Ein solcher Service kostet allerdings Geld. Sie müssen somit Kapital investieren, erhalten dafür aber einen maßgeschneiderten Businessplan.
Nicht zuletzt gibt es sogenannte Businessplan-Wettbewerbe. Bei diesen treten Gründer mit unterschiedlichen Geschäftsideen gegeneinander an. Eine unabhängige Jury bewertet und prämiert die einzelnen Konzepte. Somit sehen Sie, welche Stärken und Schwächen Ihr Businessplan noch besitzt. Durch Anpassungen können Sie ihn optimieren und haben somit die Chance auf eine finanzielle Unterstützung.
Informationen selbstständig erarbeiten
Eine weitere Möglichkeit besteht darin, den Businessplan komplett selbst zu erstellen. Das bietet den Vorteil, dass Sie kein Geld für einen Coach oder eine Beratung ausgeben müssen. Außerdem kommen Sie so optimal in die Materie hinein. Sie müssen sich mit allen Belangen rund um ihr Vorhaben umfassend auseinandersetzen. Somit erarbeiten Sie sich ein fundiertes Fachwissen, das für die Unternehmensgründung extrem hilfreich ist. Dadurch gewinnen Sie einen Einblick in alle Bereiche, die für Ihr Gründungsvorhaben relevant sind. Außerdem kennen Sie sich nach der Erstellung des Plans mit der Finanzierung, dem Marketing und vielem mehr exzellent aus. Sie machen sich sozusagen selbst zum Experten und sind auf die eigentliche Gründung optimal vorbereitet.
Vorlagen und Software für die Erstellung eines Businessplans
Als eine Art Zwischenlösung können Sie mit Vorlagen und Software für die Businessplanerstellung arbeiten. Diese haben Fachleute erstellt und in verschiedenen Bereichen ausprobiert. Die einzelnen Vorlagen und Muster sind somit in der Praxis bewährt und wurden auf bestimmte Aspekte hin optimiert. Sie nutzen also professionelle Expertise, ohne Geld für eine Beratung investieren zu müssen. Hierdurch sparen Sie eine Menge Zeit, da Sie all diese Aspekte nicht selbst erarbeiten müssen.
Die Businessplan Vorlagen werden übrigens auch als Businessplan Templates bezeichnet. Solche Templates erleichtern Ihnen die Erstellung eines Businessplans ungemein. Ein guter Businessplan enthält Informationen zu allen Themenbereichen. Achten Sie darauf, dass Ihr Finanzplan die Aspekte enthält, die für Banken und Geldgeber wichtig sind. Eine konkrete Seitenzahl ist für einen Businessplan nicht vorgegeben. Wichtig ist, dass er alle relevanten Kriterien enthält. Beim Format sollten Sie Wert darauflegen, dass die Seitenzahl Ihres Businessplans angegeben ist.
Mit diesen Hilfsmitteln ist sichergestellt, dass Sie keinen wichtigen Aspekt bei Ihrem Geschäftsplan vergessen oder vernachlässigen. Achten Sie aber auf die unterschiedlichen Schwerpunktsetzungen der diversen Vorlagen. So gibt es zum Beispiel Modelle, die für die Gründer selbst gedacht sind. Bei anderen handelt es sich um bankfähige Businesspläne. Je nachdem, wie Sie den Plan einsetzen wollen, benötigen Sie jeweils andere Vorlagen.
Vorteile der Muster, Vorlagen und Software
Haben Sie die richtige Vorlage oder Software gefunden, profitieren Sie von vielen Vorteilen. Sie müssen nicht wie bei Word und Excel mit einem leeren Blatt beginnen. Stattdessen haben Sie Tabellen und Übersichten zur Hand, auf die Sie zurückgreifen können. Sie können daher direkt mit der inhaltlichen Erarbeitung des Businessplans zu beginnen. Hierbei unterstützen Sie diverse Leit- und Orientierungsfragen. Diese helfen ihnen dabei, die richtigen Entscheidungen für die jeweiligen Themen und Bereiche zu wählen.
Außerdem umfassen solche Vorlagen meist einen fertig ausgefüllten Businessplan als Beispiele. Diese zeigt Ihnen auf, wie ein fertiges Modell aussehen kann. Der Finanzplan des Businessplans arbeitet mit aktuellen und korrekten Formeln und lässt sich leicht integrieren. Nicht zuletzt können Sie mit einem solchen Tool Ihren Geschäftsplan leicht in ein PDF verwandeln.
Wie lange dauert die Erarbeitung eines Businessplans?
Das selbstständige Erarbeiten eines Businessplans kostet eine Menge Zeit. Sich in alle Themen einzuarbeiten ist ein Prozess, der über viele Wochen gehen kann. Oft beschäftigen Sie sich lange Zeit ausschließlich mit Ihrem Geschäftsplan. Somit bleibt wenig Zeit für andere Aktivitäten und die Kernaufgaben des Betriebs. Außerdem ist es nicht immer leicht, die teils komplexe Materie der Unternehmensgründung zu verstehen. Gerade bei den Bereichen Steuern und Recht gibt es viele, teils sehr komplizierte Dinge zu berücksichtigen. Entscheiden Sie sich dagegen den Businessplan extern schreiben zu lassen, dauert es meistens eine bis zwei Wochen, bis Sie das Ergebnis in den Händen halten. Dafür entstehen hierbei natürlich hohe Kosten.
Standardformate vs. Individualität beim Businessplan
Beim Businessplan erstellen müssen Sie eine Grundsatzentscheidung treffen: Wie klassisch soll Ihr Businessplan sein? Es gibt natürlich gewisse Standards, Formate und Formulierungen, die Sie unbedingt berücksichtigen müssen. Darüber hinaus sind Sie in der Gestaltung Ihres Geschäftsplans allerdings rundum frei.
Sie können also individuelle Elemente einbauen und Ihren Plan kreativ gestalten. Das bringt den Vorteil mit sich, dass er sich von der Konkurrenz abhebt. Ihre Partner und potenzielle Geldgeber sehen so, dass Sie nicht nur nach Schema F arbeiten. Sie nehmen sich Zeit für Ihre Aufgaben und erledigen diese sorgfältig und kreativ. All das kommt bei Menschen, die häufig Businesspläne lesen, sehr gut an.
Allerdings besteht hierbei immer die Gefahr, dass Sie sich verrennen. Wenn Sie sich zu stark auf individuelle Besonderheiten konzentrieren, gerät die Kernidee schnell aus dem Blick. Achten Sie deshalb darauf, dass Ihre Geschäftsidee und Ihre Planung im Zentrum des Businessplans stehen. Besonderheiten sollen diese ergänzen und nicht davon ablenken.
Außerdem müssen Sie die Erwartungen Ihrer Zielgruppe erfüllen. Geldgeber wollen unbedingt bestimmte Aspekte in einem Businessplan sehen. Sorgen Sie deshalb dafür, dass diese darin enthalten sind. Standards müssen Sie unbedingt einhalten, damit Ihr Businessplan seriös und überzeugend ist.
Am besten testen Sie Ihren Businessplan zunächst an Freunden und Verwandten aus. Hierfür ist es sinnvoll, eine PowerPoint Präsentation (PPP) zu erstellen. Diese reicht für Partner und Geldgeber nicht aus, hilft aber bei der Vorbereitung. Testen Sie, ob Sie Ihre Geschäftsidee verständlich und anschaulich präsentieren. Holen Sie sich unbedingt Feedback ein, welche Stärken und Schwächen ihr Plan, Ihre Idee und Ihre Präsentation haben. Somit wissen Sie genau, ob Sie das richtige Mittelmaß zwischen Professionalität und Kreativität gefunden haben.
Welche Fehler sollten beim Businessplan vermieden werden?
Bei der Erstellung eines Businessplans schleichen sich leicht unschöne Fehler ein. Diese sollten Sie unbedingt vermeiden, um nicht unprofessionell zu wirken. Ein häufiger Fehler besteht zum Beispiel darin, vorgefertigte Formulierungen aus dem Internet zu nutzen. Einerseits begehen Sie hierdurch eine Urheberrechtsverletzung und andererseits ist Ihr Businessplan hierdurch wenig originell. Im schlimmsten Fall passen die von Ihnen gewählten Standardpläne nicht zu Ihrem Geschäftsbereich oder Ihrem Businessmodell. All das wirkt sich negativ auf Ihre Arbeitsweise und die Kooperation mit Geldgebern aus.
- Ein weiterer häufiger Fehler ist, dass die Marktanalyse zu kurz kommt. Zu viele Gründer verlassen sich auf ihr Bauchgefühl und sammeln keine konkreten Daten. So sind Kreditgeber zum Beispiel bei der Formulierung „Es gibt keinen nennenswerten Wettbewerb“ skeptisch. Es kommt nämlich quasi nicht vor, dass eine Idee so innovativ ist, dass noch niemand etwas Ähnliches macht. Fehlender Wettbewerb bedeutet daher meist, dass die Gründer die Recherche und Marktanalyse nicht professionell durchgeführt haben.
- Des Weiteren treten häufig beim Marketing Fehler auf. Viele Betriebe gehen davon aus, dass Werbung als Kundenakquise genügt. Das ist aber quasi nie der Fall. Gerade bei neuen Produkten und Unternehmen reagieren Kunden kaum auf Werbeanzeigen. Stattdessen ist es wichtig, sie aktiv zu begeistern und abzuholen. Hierfür ist es wichtig, den Kundennutzen und die Produkteigenschaften verkaufen zu können.
- Sie müssen konkret wissen, welche Vorteile Ihre Zielgruppe aus Ihren Angeboten zieht. Seien Sie hierbei unbedingt so konkret wie möglich. Nicht zuletzt ist der Finanzierungsbereich oft fehlerbehaftet. Wenn Sie zu optimistisch planen, gehen Ihnen bald die Geldmittel aus. Rechnen Sie also nicht damit, dass Ihnen Ihre Kunden sofort hinterherrennen und Ihnen die Produkte aus der Hand reißen. Seien Sie bei der Planung von Marketing und Finanzen unbedingt realistisch.