Beitragsbild. Links ist der Schriftzug "Projektphasen. 4-Phasenmodell von Projektstart bis Projektabschluss erklärt" zu lesen. Rechts ist ein Piktogramm abgebildet, das einen Frau darstellt, die mit einer Aktentasche in der linken Hand und einer roten Fahne in der rechten Hand eine Treppe hinaufsteigt. Die Stufen der Treppen sind mit grünen Haken gekennzeichnet und symbolisieren einen erfolgreichen Schritt zum Ziel.

Projektphasen: 4 Phasenmodell erklärt

Projektphasen sind im Projektmanagement die essenziellen Schritte, die Projektleiter und Projektteams durchlaufen müssen, um Projekte erfolgreich abzuschließen. Diese Phasen bieten eine strukturierte Herangehensweise und erleichtern die Planung, Durchführung und Überwachung von Projekten. Durch die klare Unterteilung des Projektverlaufs in einzelne Phasen können Projektleiter den Fortschritt besser kontrollieren, Ressourcen effizient planen und die Kommunikation innerhalb des Teams verbessern. In diesem Artikel erfahren Sie mehr über die Definition und die zahlreichen Vorteile von Projektphasen sowie deren Bedeutung für ein effektives Projektmanagement.
Inhaltsverzeichnis

Was ist eine Projektphase?

Im Projektmanagement sind Projektphasen die einzelne Schritte, die Projektleiter im Projektverlauf gehen müssen, um ein Projekt mit Erfolg abzuschließen.

Was sind die Vorteile von Projektphasen?

Die Vorteile von Projektphasen im Projektmanagement sind:

  • Strukturierte Planung und Durchführung: Projektphasen ermöglichen eine klare Strukturierung des Projektverlaufs. Dies erleichtert die Planung, Durchführung und Überwachung der einzelnen Aufgaben und Meilensteine.
  • Bessere Kontrolle und Überwachung: Durch die Unterteilung des Projekts in einzelne Phasen kann der Projektleiter den Fortschritt besser überwachen und kontrollieren. Probleme und Verzögerungen können frühzeitig erkannt und korrigiert werden.
  • Klare Zielsetzungen: Jede Phase hat spezifische Ziele und Ergebnisse. Dies hilft dem Projektteam, fokussiert zu arbeiten und die gesetzten Ziele schrittweise zu erreichen.
  • Effiziente Ressourcenplanung: Die Aufteilung in Phasen ermöglicht eine detaillierte Ressourcenplanung. Der Projektleiter kann die benötigten Ressourcen für jede Phase gezielt einplanen und nutzen.
  • Erhöhte Flexibilität: Die Phasenstruktur bietet die Möglichkeit, das Projekt flexibel zu gestalten. Änderungen und Anpassungen können leichter vorgenommen werden, ohne den gesamten Projektverlauf zu beeinträchtigen.
  • Verbesserte Kommunikation: Durch die klare Struktur und die definierten Meilensteine wird die Kommunikation innerhalb des Projektteams und mit den Stakeholdern verbessert. Alle Beteiligten wissen genau, welche Aufgaben in welcher Phase anstehen und welche Ergebnisse erwartet werden.

Welche Projektphasen gibt es?

Es gibt verschiedene Phasenmodell, die sich je nach Einteilung aus 4, 5 oder 6 Projektphasen zusammensetzen. Folgendes Phasenmodell aus 4 Projektphasen hat sich im Projektmanagement bewährt:

Optionale Projektphase

Einige Phasenmodell definieren im Projektverlauf eine weitere Projektphase, und zwar die Projektüberwachung. Da sich die Überwachung bzw. das Controlling Ihres Projekts im Zuge des Projektmanagements durch alle Projektphasen hindurch zieht, führen wir die Überwachung nicht als gesonderte Projektphase auf.

Was Sie im Projektverlauf als Projektleiter in den einzelnen Projektphasen beachten müssen, damit Ihr Projekt ein Erfolg wird, erfahren Sie im Folgenden.

Phase 1: Projektstart

In ersten Projektphase werden die Projektorganisation, der Projektrahmen und die Projektziele beschrieben. Es werden:

  • der Projektleiter benannt,
  • die Projektziele klar definiert,
  • die Mitglieder des Projektteams festgelegt und
  • ein Vorabmeeting durchgeführt.

Wenn Sie als Projektleiter ein Projekt starten, haben Sie einen klaren Führungsauftrag und verantworten die effiziente Bearbeitung des Projekts. Gerade bei Themen mit Zündstoff, die emotional aufgeladen sind und jede Menge Diskussionsbedarf mit sich bringen, ist es wichtig, gleich zu Beginn eine straffe Projektorganisation zu etablieren.

Tipp aus der Praxis

Halten Sie das Projektteam klein: 5–7 Personen sind genug. Lassen Sie nur Personen zu, deren Fachkompetenz Sie brauchen. Und es ist klug, sich am Risiko des Misserfolgs auszurichten. Fragen Sie sich: „Wer oder was könnte das Projekt zum Scheitern bringen?“

Phase 2: Projektplanung

In der zweiten Phase, der Planungsphase, geht es darum, die beim Projektstart definierten Projektziele auf Arbeitspakete für die einzelnen Mitglieder des Projektteams herunterzubrechen. Dafür müssen Sie als Projektleiter Aufgaben zuteilen und den Projektverlauf strukturieren.

Häufige Fehler im Projektmanagement

Eine präzise Planung ist die Grundlage für einen störungsfreien Ablauf Ihres Projektes, die Grundlage für das Projektmanagement und eine wichtige Stütze für den Erfolg Ihres Projektes.

In der Planungsphase können von Projektleitern daher gleich zwei typische Fehler gemacht werden:

  1. zu unpräzise planen
  2. und zu genau planen.

Unpräzise Planungen führen leicht zu unliebsamen Überraschungen. Zu detaillierte Planungen kosten unnötig viel Zeit und haben meist nicht den gewünschten Effekt.

Schritt 1: Ziele konkretisieren

Bei vielen Projekten sind die vorgegebenen Ziele noch zu ungenau und zu wenig konkret, um der Projektarbeit die nötige Orientierung zu geben. Die erste Aufgabe bei der Planung der einzelnen Projektphasen und Aufgaben ist es deshalb, aus den vorgegebenen Projektzielen die Detailziele abzuleiten. Die Ziele sollten spätestens beim ersten gemeinsamen Treffen des Projektteams besprochen werden.

Am Ende der Projektplanung müssen die Projektziele daher sowohl inhaltlich als auch organisatorisch klar sein. Hierfür müssen Sie:

  • den Projektauftrag kennen und ein gemeinsames Problem- und Aufgabenverständnis finden,
  • gegenseitige Erwartungen abstecken,
  • alternative Vorgehensweisen und Lösungswege diskutieren und sich für einen entscheiden,
  • Fähigkeiten und Vorkenntnisse der einzelnen Mitglieder erfragen,
  • Aufwand und Termine absprechen,
  • Informations- und Kommunikationsregeln sowie -mittel festlegen und
  • verbindliche Kontrollmechanismen vereinbaren.

Schritt 2: Meilensteine festlegen

In jedem Projekt gibt es Ereignisse, die von besonderer Bedeutung für den Projektfortschritt sind. Diese markanten Punkte werden als Meilensteine bezeichnet. Meilensteine definieren den Abschlusspunkt einer Projektphase und lassen sich meist recht einfach aus den Projektzielen ableiten. Ziehen Sie außerdem die Vorgaben zum Projektverlauf hinzu. Meilensteine stellen im Projektverlauf, also von Projektstart bis zum Projektabschluss, verbindliche Zwischenergebnisse dar.

Schritt 3: Arbeitspakete schnüren

Sie können zusätzlich verschiedene Aktivitäten, etwa die zu einem bestimmten Zwischenergebnis führen, die inhaltlich zusammengehören oder die einem Mitarbeiter oder einer Mitarbeiterin zugeordnet sind, zu Arbeitspaketen zusammenfassen. Das dient der Übersichtlichkeit. Für jedes Arbeitspaket sind die Tätigkeiten detailliert zu beschreiben und jedes Arbeitspaket ist einem Verantwortlichen zuzuordnen. Nur so ist in der Durchführung eine effiziente Überwachung des Projekts möglich.

Phase 3: Projektdurchführung

In dieser Phase wird das Projekt im weitesten Sinne realisiert:

  • Die Mitglieder des Projektteams arbeiten an den ihnen zugewiesenen Arbeitspaketen
  • und der Projektleiter stellt sicher, dass der Fortschritt des Projekts überwacht wird.

Mögliche Instrumente zur Überwachung des Projekts sind z. B. Soll-Ist-Vergleiche von Inhalten, Terminen und Kosten. Dadurch können Projektleiter bei möglichen Änderungen im Projektverlauf oder Problemen des Projekts zielgerichtet eingreifen.

Erfolgsfaktoren bei der Projektdurchführung

In dieser zentralen Phase geschieht mehr als nur die Umsetzung des vorher Geplanten. Ergeben sich Änderungen aufgrund aktueller Gegebenheiten, sind das Projekt und dessen Ressourcen entsprechend anzupassen.

In dieser Phase sollten unbedingt auch die notwendigen Schulungsmaßnahmen durchgeführt werden. Wesentliche Erfolgsmerkmale für diese Phase sind:

  • eine vollständige Dokumentation der Arbeitsabläufe
  • und ein regelmäßiger Informationsaustausch der Projektbeteiligten.

Phase 4: Projektabschluss

Der Projektabschluss markiert das Ende eines Projekts und ist entscheidend für dessen langfristigen Erfolg.

Diese Phase ermöglicht:

  • die Bewertung der erzielten Ergebnisse,
  • die Anerkennung der Teamleistung
  • und das Sammeln wichtiger Lektionen für zukünftige Projekte.

Der richtige Abschluss eines Projekts stellt sicher, dass das Projekt vollständig dokumentiert und reflektiert wird, was die Grundlage für die Optimierung zukünftiger Projekte bildet.

Formeller und informeller Projektabschluss

Der Projektabschluss umfasst sowohl den formalen Abschluss durch einen Abschlussbericht als auch den informellen Abschluss durch eine Abschlusspräsentation und eine Abschlussfeier.

Der formale Abschluss beinhaltet:

  • die Archivierung projektbezogener Dokumente,
  • das Verfassen eines Abschlussberichts
  • und dessen Abnahme durch den Auftraggeber.

Im informellen Abschluss werden

  • die Projektergebnisse präsentiert
  • und das Projektteam in einer Feier gewürdigt.