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Jedes Jahr werden in Deutschland Hunderttausende Unternehmen gegründet. Wie das Statistische Bundesamt ausgibt, wurden im Jahr 2023 etwa 593.200 Unternehmen eröffnet. Die Neugründungen von Start-ups sowie kleinen, mittelständischen (KMU) und großen Unternehmen stiegen 2023 um 6,9 % im Vergleich zum Vorjahr. Wer ein Unternehmen gründet, muss viel beachten und bedenken. Eine wesentliche Entscheidung, die Unternehmer treffen müssen, ist die Wahl des Firmennamens. Diese entscheidet nicht nur darüber, wie das Unternehmen heißt, sondern bestimmt auch die Marke und den Markenkern. Ein Firmenname identifiziert ein Unternehmen eindeutig und grenzt es gegenüber Mitbewerbern ab.
Inhaltsverzeichnis

Ein passender Unternehmensname ist somit weit mehr als nur der Name auf einer Visitenkarte oder am Klingelschild. Der Firmenname transportiert eine Botschaft, zieht die Aufmerksamkeit der Zielgruppe auf sich und hebt ein Unternehmen klar von der Konkurrenz ab. Doch wie findet man den idealen Firmennamen? Welche rechtlichen Aspekte gilt es zu beachten? Dieser Artikel bietet nicht nur nützliche Tipps zur Namensfindung. Er beleuchtet auch rechtliche Besonderheiten, die speziell für den deutschen Markt wichtig sind.

Wie finde ich einen guten Namen für meine Firma?

Ein gut gewählter Firmenname bleibt im Kopf von Kunden und Interessenten und beschreibt ein Unternehmen und seine Ziele perfekt. Er hinterlässt bei den Kunden ein gutes Gefühl. Der Firmenname spiegelt zudem die Unternehmenswerte wieder, beinhaltet bestenfalls die Vision des Unternehmens und wofür ein Unternehmen steht. Ein starker Firmenname hebt die Firma von anderen ab und gewinnt das Vertrauen neuer Kunden. Die folgenden 4 Praxistipps können Start-ups und Unternehmensgründern helfen, einen einprägsamen Firmennamen zu designen, der eine Marke langfristig aufbaut und stärkt und Kunden anzieht und begeistert.

Brainstorming und Kreativität nutzen

Starten Sie mit einem gründlichen Brainstorming. Nehmen Sie sich ausreichend Zeit, um alle Begriffe, Ideen und Assoziationen aufzuschreiben. Diese sollten mit Ihrer Branche, Ihren Dienstleistungen oder Produkten zusammenhängen. Lassen Sie Ihrer Kreativität freien Lauf und trauen Sie sich, auch Ideen zuzulassen, die auf den ersten Blick wenig erfolgversprechend sind.

Überlegen Sie objektiv, welche Wörter Ihre Marke am besten beschreiben und welche Adjektive Eigenschaften oder Emotionen vermitteln. Diese sollten Ihr Unternehmen hervorheben. Denken Sie an die Werte Ihrer Marke und an die Zielgruppe, die Sie ansprechen möchten.

Beispiel: Für ein regionales Bio-Café könnten Namen wie „Natürlich Genuss“ oder „BioBöhnchen“ infrage kommen. Diese unterstreichen die Regionalität und Natürlichkeit Ihrer Produkte. Begriffe wie „Frische“ oder „Natur“ könnten die Marke und den Firmennamen zusätzlich interessant machen. Ebenfalls beliebt sind Wortspiele mit regionalen Dialekten oder lokalen Bezügen, um die Verbindung zur Zielgruppe zu stärken. Außerdem könnte man die Region oder die Stadt, in der ein Geschäft eröffnet wird, in den Firmennamen integrieren.

Kürzere Firmennamen erhalten mehr Aufmerksamkeit

Ein kurzer Firmenname lässt sich in der Regel leichter merken und ist eingängiger. Das gilt insbesondere in der so wichtigen Online-Welt, in der URLs und Social-Media-Namen begrenzt sind. Ein prägnanter Name bleibt im Kopf und hilft potenziellen Kunden, sich für eine Marke zu interessieren und zu identifizieren. Vermeiden Sie komplizierte Schreibweisen, die Tippfehler begünstigen oder Zungenbrecher, die schwer auszusprechen sind. Ein klarer Firmenname hebt Ihre Marke hervor und vermittelt einen professionellen und vertrauenswürdigen Eindruck.

Visualisierungen im Firmennamen nutzen

Visuelle Begriffe erzeugen Bilder im Kopf, die so wichtig sind, um sich an eine Marke oder einen Firmennamen zu erinnern. Sie helfen, dass sich der Unternehmensname einprägt.

Beispiel: Ein herausragendes Beispiel für einen starken deutschen Unternehmensnamen ist „BMW“. Die Abkürzung BMW für Bayrische Motorenwerke symbolisiert Qualität, Innovation und deutsche Ingenieurskunst und ist als Markenname weltweit bekannt. Klare und einprägsame Visualisierungen unterstützen ihren Ruf. Dazu gehören vor allem das markante BMW-Logo.

Firmennamen wie „Lotus Blume“ oder „Leuchtturm Consulting“ rufen sofort klare und kraftvolle Bilder hervor. Diese sind verbunden mit Eigenschaften wie Ruhe, Stärke oder Orientierung. Solche Begriffe regen nicht nur die Fantasie an, sondern hinterlassen einen bleibenden Eindruck.

Klaren Bezug zur Zielgruppe herstellen

Überlegen Sie im Detail, was Ihren Kunden wichtig ist und was sie von Ihrer Firma erwarten. Welche Bedürfnisse haben Ihre Interessenten und Kunden und welche Lösungen bietet Ihr Unternehmen an.

Ein Start-up punktet wahrscheinlich eher mit einem modernen, lockeren kreativen oder lebhaft wirkenden Auftritt, der sich auch im Firmennamen niederschlägt. Ein Beratungsunternehmen, dass Unternehmen in klassischen Branchen berät, wird hingegen auf Ernsthaftigkeit, Professionalität und klare Strukturen achten. Ein moderner und kreativer Firmenname könnte in diesem Fall potenzielle Kunden verschrecken.

Kann ich KI zur Namensfindung nutzen?

Künstliche Intelligenz (KI) wird zunehmend zu einem unverzichtbaren Werkzeug bei der Namensfindung. Besonders Gründer, Start-ups und Unternehmen profitieren davon, da sie schnell und effizient einen passenden Namen suchen können. Mit KI-Generatoren erstellen Sie basierend auf Ihren Schlüsselbegriffen moderne, prägnante und einzigartige Unternehmensnamen, die perfekt zu Ihrer Marke passen. Diese Tools verwenden ausgeklügelte Algorithmen, um kreative und relevante Vorschläge zu liefern. Oft enthalten diese auch überraschende Kombinationen.

Idee: Testen Sie in der Phase der Namensfindung verschiedene KI-Generatoren, um die besten Namensvorschläge zu entdecken. Vergleichen Sie die Ergebnisse und passen Sie die generierten Namen so an, das sie einen Markennamen finden, der perfekt zu Ihnen, Ihrem Unternehmen und Ihrer Zielgruppe passen. Auf diese Weise stellen Sie sicher, dass sie sowohl Ihre Zielgruppe als auch Ihre Markenidentität optimal widerspiegeln.

Vorteile und Mehrwerte der KI

  • Zeitsparender Prozess: Anstatt stundenlang zu brainstormen, erhalten Sie in Sekunden zahlreiche Vorschläge, die Sie weiterentwickeln können. Vergleichen Sie die unterschiedlichen Ideen und adaptieren Sie die Vorschläge. Da künstliche Intelligenz das Wissen und alle öffentlich verfügbaren Informationen nutzt, ist es wichtig, ein Finetuning vorzunehmen, damit Ihr Firmenname perfekt zum Unternehmen passt.
  • Kostenersparnis: Eine Branding-Agentur oder ein Copywriter sind nicht notwendig, um professionelle Namensideen zu bekommen. KI-Tools bieten eine echte Alternative, Tipps und Vorlagen für die Namensfindung.
  • Kreativitäts-Boost: Die KI kombiniert bestehende Wörter, Trends und Kontexte, um neue, frische Namen zu schaffen, die man selbst vielleicht nicht gefunden hätte.
  • Vielseitigkeit: Egal ob Sie einen Namen für ein Technologieunternehmen, ein Café oder ein Online-Startup suchen. KI-Generatoren bieten für jede Branche passende Lösungen.

Wann es sich lohnt einen Copywriter zu engagieren

Ein Copywriter kann besonders dann hilfreich bei der Namensfindung eines Unternehmens sein, wenn ein einzigartiger, kreativer und marktfähiger Firmenname gefragt ist. Ein Copywriter ist ein kreativer Profi. Durch gezielte Wahl einzelner Worte und Begriffe und strategisches Schreiben erstellt er überzeugende Texte. Damit kommuniziert er Markenbotschaften effektiv und weckt das Interesse der Zielgruppe.

Ein Firmenname, der von einem Copywriter erstellt wurde, ist durchdacht. Er wirkt in der Regel nachhaltig bei der Zielgruppe. Dies unterstützt den Aufbau einer starken Markenidentität und verbessert die Wiedererkennung sowie den emotionalen Bezug der Kunden.

Die Kosten für einen Copywriter, der sowohl den Firmennamen als auch die Markenidentität entwickelt, variieren. Sie liegen je nach Umfang und Komplexität des Projekts zwischen 2.000 € und 10.000 € oder mehr. Diese Investition lohnt sich, da ein überzeugender Firmenname und eine klare Markenbotschaft den langfristigen Markterfolg zu sichern.

Wie überprüfe ich mögliche Markenrechtsverletzungen?

Einen Firmennamen zu finden, der noch nicht vergeben ist, kann herausfordernd sein. Die folgenden 3 Schritte sichern Ihren Wunschnamen rechtlich ab:

  1. Marken- und Handelsregister prüfen: Prüfen Sie bestehende Markennamen und den Eintrag in der zentralen Datenbank des Deutschen Patent- und Markenamts (DPMA) unter https://www.dpma.de. Auch das Gemeinsame Registerportal der Länder, über das Sie auf regionale Handelsregister zugreifen können, (https://www.handelsregister.de/) gibt Aufschluss über ähnliche Unternehmensnamen. Eine Google-Suche kann ebenfalls zielführend sein, vorhandene Namen zu finden.
  2. Rechtsanwälte und IHK einbeziehen: Markenrechtsanwälte oder Ihre regionale Industrie- und Handelskammer stehen bei der Suche nach einem Firmennamen beratend zur Seite.
  3. Internationale Perspektiven einbeziehen: Wer einen internationalen Firmenauftritt plant, muss vorausschauend agieren. Hierbei geht es nicht nur um die internationale Prüfung von Markenrechtsverletzungen, sondern auch darum, welche Assoziationen der Firmennamen in verschiedenen Sprachen auslöst. Einige Namen können in anderen Ländern unerwünschte oder negative Bedeutungen haben.

Was muss ich beim Internetauftritt, Logo, Slogan etc. beachten?

Ist ein Firmenname gefunden, der die Werte des Unternehmens ausstrahlt und die Bedürfnisse von Kunden und Interessenten berücksichtigt, ist ein erster und wichtiger Schritt getan. Bevor der Firmenname endgültig festgelegt ist, sollte man die folgenden weiteren Punkte prüfen:

  • Domain-Verfügbarkeit: Die eigene Webseite ist die digitale Visitenkarte jeder Firma. Betriebe, die auf eine Webseite oder einen Auftritt in den sozialen Medien verzichten, lassen wertvolles Potenzial liegen. Da immer mehr Interessenten vor allem online nach Produkten und Dienstleistungen suchen, sollte nicht nur der Internetauftritt, sondern auch die Domain einfach, eingängig und nachvollziehbar sein. Im besten Fall ist der gewünschte Unternehmensname auch als zusammenhänge Domain in Deutschland (DE) oder international (COM) verfügbar. Manchmal werden Domains mit wichtigen SEO-Keywords proaktiv von anderen Unternehmen geschützt. Ist dies bei einem Firmennamen der Fall, muss neu überlegt werden, ob ein anderer Unternehmensname sinnvoll ist, damit man auch digital gefunden wird.
  • Logo und Branding: Ein prägnantes Logo bildet den Kern einer soliden Corporate Identity. Als visuelles Aushängeschild Ihres Unternehmens sorgt es dafür, dass Ihr Firmenname unvergesslich bleibt. Vermeiden Sie austauschbare Designs mit geringem Wiedererkennungswert. Setzen Sie stattdessen auf ein individuelles Logo, das Ihre Marke widerspiegelt und eine eindeutige visuelle Verbindung zu Ihrem Namen schafft. So beeindrucken Sie Ihre Zielgruppe nachhaltig.
  • Slogan: Ein lebendiger Slogan wie „Natürlich frisch – Ihre Bio-Experten“ prägt die Botschaft Ihrer Firma noch stärker. Er bleibt leichter im Gedächtnis Ihrer Kunden. Solch ein Slogan vermittelt Ihre Werte und hebt Sie von der Konkurrenz ab. Zudem schafft er eine unverwechselbare Markenidentität.

Wie trage ich meinen Firmennamen als Marke ein?

Möchten Sie Ihren Firmennamen als Marke schützen lassen, sollten Sie folgende Schritte befolgen:

Führen Sie zunächst eine ausführliche Markenrecherche durch, um sicherzustellen, dass der Name nicht bereits geschützt ist. Stellen Sie im zweiten Schritt einen Antrag auf Markenanmeldung beim Deutschen Patent- und Markenamt (DPMA). Der Antrag kann online, per Post, per Fax oder persönlich gestellt werden. Der Antrag sollte folgenden Informationen enthalten:

  • Informationen zum Markenanmelder,
  • Die Markendarstellung (bei Wortmarken ist das der Firmenname),
  • Die gewünschte Markenform (zum Beispiel eine Wortmarke für den Firmennamen) und
  • Ein Verzeichnis der Waren und Dienstleistungen.

Info: Eine Wortmarke besteht ausschließlich aus Schriftzeichen. Dazu zählen Wörter, Buchstaben, Zahlen und bestimmte Sonderzeichen.

Die Anmeldegebühr für eine nationale Markenanmeldung beträgt mindestens 290 Euro. Nach der Einreichung müssen Sie auf die Prüfung und Eintragung durch das DPMA warten, die etwa drei bis vier Monate in Anspruch nehmen kann.

Nach erfolgreicher Eintragung genießt Ihr Firmenname als Marke einen Schutz für die Dauer von zehn Jahren. Dieser Schutz kann danach verlängert werden.

Kann ich einen Firmennamen später ändern und wenn ja, wie?

Grundsätzlich kann ein Firmenname zu einem späteren Zeitpunkt geändert und angepasst werden. Eine Änderung des Firmennamens kann jedoch Kundenvertrauen kosten und sollte daher gut überlegt sein. Zudem müssen das Logo und die Webseite angepasst und Verträge, Domains und Kundenkommunikation aktualisiert werden. Ist der Firmenname im Handelsregister eingetragen, muss die Änderung dort im ersten Schritt vollzogen werden, bevor alle anderen Marken- und Domainregistrierungen vorgenommen werden können.