Arbeitsplatz gestalten – Tipps und Fakten
- Was gehört alles zu einem Arbeitsplatz?
- Arbeitsplatz im Großraumbüro vs. Arbeitsplatz im Einzelbüro
- Vorgaben für die Qualität: Das macht einen guten Arbeitsplatz wirklich aus
- Liebe am Arbeitsplatz: Was müssen Arbeitnehmer berücksichtigen?
- Ein Arbeitsplatz für zwei Arbeitnehmer: So geht Jobsharing richtig
- Homeoffice statt Büroarbeit: So richten Sie sich Ihren Arbeitsplatz ein
- Arbeitsplatz im Coworking Space: Chancen für Selbstständige und Telearbeiter
- Zusammenfassung: Das macht einen guten Arbeitsplatz aus
- FAQ: Antworten auf die häufigsten Fragen zum Arbeitsplatz
Was gehört alles zu einem Arbeitsplatz?
Im Rahmen des Arbeitssystems wirken Menschen mit Betriebsmitteln zusammen, um ihren Arbeitsauftrag erfüllen zu können. Diese Betriebsmittel sind also ein fester Bestandteil eines jeden Arbeitsplatzes.
Zum Arbeitsplatz gehören alle Werkzeuge und Einrichtungen, die Sie für die Erfüllung Ihrer Aufgaben benötigen. Während das bei Labormitarbeitern eher technische Gerätschaften sind und Garten- und Landschaftsbauer schweres Gerät benötigen, sind die meisten Büroarbeitsplätze doch recht ähnlich ausgestattet. Zur Ausstattung des Arbeitsplatzes gehören je nach Arbeitssystem oft:
- ergonomischer Bürostuhl und ein höhenverstellbarer Schreibtisch
- Computer mit Bildschirm, Tastatur und Maus
- Softwareprogramme wie Microsoft Office, Photoshop oder ähnliches
- Telefon
- Papierkorb
- Schubladenboxen oder Briefablagen für die Ablage und Archivierung
- Ein Schubladenschrank oder Container für die Aufbewahrung von Materialien und persönlichen Gegenständen
- Drucker
- Papier
- Stifte wie Kugelschreiber, Bleistift und Textmarker
- Mappen, Hefter, Ordner und Klarsichthüllen
Diese Liste mit Arbeitsmitteln ist je nach Büroarbeitsplatz noch beliebig erweiterbar. So benötigen zum Beispiel Juristen oder Ärzte Zugang zu Fachbüchern, Gesetzestexten oder Fachzeitschriften, Architekten benötigen ein spezielles Zeichenpult und andere Berufsgruppen benötigen Kataloge, Messgeräte, Tabellen oder Maschinen.
Tipp: Alles was täglich gebraucht wird, sollte in direkter Griffweite sein. So können Sie ohne umständlich suchen zu müssen, alle wichtigen Utensilien zu jederzeit direkt nutzen. Dinge, die nicht täglich benötigt werden, können in Schubladen, Containern oder anderen Aufbewahrungsmöbeln verstaut werden. Dies gilt auch für das Homeoffice.
Arbeitsplatz im Großraumbüro vs. Arbeitsplatz im Einzelbüro
Über Großraumbüros scheiden sich die Geister. Die einen finden es angenehm so zu arbeiten, die anderen mögen es gar nicht. Im Arbeitsalltag bevorzugen Sie ein Einzelbüro. Doch welche Vor- und Nachteile hat ein Arbeitsplatz in einem Großraum- beziehungsweise Einzelbüro? Und was müssen Arbeitgeber bei der Einrichtung dieser Arbeitsplätze berücksichtigen?
3 Vorgaben für Großraumbüros
1. Größe der Bewegungsfläche am Arbeitsplatz: In der Technischen Regel für Arbeitsstätten (ASR) ist festgelegt, wie viel Platz Mitarbeitern in einem Großraumbüro mindestens zur Verfügung stehen muss. Die Bewegungsfläche muss pro Person wenigstens 1,50 Meter in der Tiefe und in der Breite betragen. Handelt es sich um eine Tätigkeit im Sitzen, reduziert sich diese Fläche auf 1 Meter sowohl in der Tiefe als auch in der Breite.
Entscheidend ist, dass die Bewegungsflächen ausschließlich einem Mitarbeiter zur Verfügung stehen und sich nicht mit anderen Arbeitsplätzen, Stellflächen oder Funktionsflächen überlagern. Auch Verkehrswege, Fluchtwege und Gänge zu anderen Arbeitsplätzen und Betriebseinrichtungen müssen berücksichtigt und in ausreichendem Maße freigehalten werden.
2. Gesamte Fläche des Büro- und Bildschirmarbeitsplatzes: Laut der ASR sollte die Fläche eines Büro- und Bildschirmarbeitsplatzes mindestens 12 bis 15 Quadratmeter betragen. Diese Größe schließt die Möbel mit ein, ebenso anteilig die Verkehrswege.
3. Höhe des Großraumbüros: Bei einer Großraumbüro-Größe von bis zu 2.000 Quadratmetern muss die Deckenhöhe mindestens 3 Meter betragen. Ab 2.000 Quadratmetern Fläche sind 3,25 Meter Deckenhöhe vorgegeben.
Arbeitgeber, die die Vorgaben der ASR nicht berücksichtigen, müssen mit Bußgeldern oder sogar einem Entzug der Gewerbeerlaubnis rechnen. Für den Fall, dass es im Betrieb einen Betriebsrat gibt, ist dieser auch dafür zuständig die Umsetzung der ASR zu überprüfen und Verstöße zu melden.
Großraumbüro: Das sind die Vorteile
Für Arbeitgeber ermöglichen Großraumbüros eine Kostenersparnis, da sie weniger Fläche benötigen als mit Einzel –oder Zweierbüros. Darüber hinaus können sie flexibel eingerichtet und gestaltet werden und ermöglichen den Aufbau eines neuen Arbeitsplatzes in kurzer Zeit. Weitere Vorteile sind:
- Mitarbeiter werden in Großraumbüros schnell in bereits bestehende Strukturen eingebunden und fühlen sich dadurch schneller zugehörig.
- Die Kommunikation ist in einem Büro unkompliziert, da die Wege für Abstimmungen kurz sind.
- Informelle Kommunikation ist in Großraumbüros noch besser möglich, wodurch der Gemeinschaftssinn gefördert wird.
Großraumbüro: Das sind die Nachteile
Die Nachteile eines Großraumbüros liegen auf der Hand: Dadurch, dass mit vielen Personen ein großer Raum geteilt wird, ist die Lärmbelastung deutlich höher als in einem Einzelbüro. Insbesondere wenn viel telefoniert wird, können sich andere Kollegen dadurch gestört fühlen. In Großraumbüros wird häufig eine Lärmbelastung von mindestens 70 Dezibel gemessen – schon 55 Dezibel genügen, um ein Stressempfinden auslösen zu können.
Wer sich konzentrieren muss, hat es im Großraumbüro schwer. Auch stört es manche Menschen, dass sie weniger Privatsphäre haben und theoretisch unter einer größeren Beobachtung stehen als im Einzelbüro. Großraumbüros können daher krank machen und Arbeitnehmer, die in einer solchen Umgebung arbeiten, klagen nicht selten über Erkrankungen und verschiedene Symptome wie:
- Kopfschmerzen
- Reizbarkeit
- Müdigkeit
- Schlafstörungen
Außerdem kann im Großraumbüro weniger auf die Bedürfnisse einzelner bei den Themen Licht, Temperatur oder frische Luft eingegangen werden.
Einzelbüro: Das sind die Vorteile
Einzelbüros sollten laut den Vorgaben der ASR mindestens 8 bis 10 Quadratmeter groß sein. Bei einer Fläche von bis zu 50 Quadratmetern genügt eine Deckenhöhe von 2,50 Metern.
In einem Einzelbüro zu arbeiten bedeutet mehr Privatsphäre und mehr Ruhe. Es gibt keine sich unterhaltenden Kollegen, die einen selber von der Arbeit ablenken und keine klingelnden Telefone außer das eigene. Auch kann so oft und so viel gelüftet werden, wie gewünscht und die Heizung und Klimaanlage ganz an die eigenen Bedürfnisse angepasst werden. Weiterhin bieten Einzelbüros folgende Vorteile:
- Mehr Platz, um sich auszubreiten und einen größeren Bewegungsradius beim Arbeiten
- Mehr Möglichkeiten, den eigenen Arbeitsplatz individuell zu gestalten
- Gespräche – sowohl persönlich als auch am Telefon – können in einer vertraulicheren Atmosphäre geführt werden
- Dadurch, dass nicht so eng mit den anderen Kollegen zusammengesessen wird, sinkt das Risiko für eine Infektion anderer Mitarbeiter, zum Beispiel während der Grippewelle
Einzelbüro: Das sind die Nachteile
Die Probleme, die mit einem Einzelbüro kommen, sind die Isolation und das fehlende Gemeinschaftsgefühl. Der informelle Austausch mit Kollegen ist dadurch schwieriger, Wege sind länger und der kleine Plausch von Schreibtisch zu Schreibtisch entfällt. Dies kann zur Belastung werden. Um das Team-Gefühl aufrecht zu erhalten und sich mit den Kollegen zu verbinden, müssen dann andere Wege gewählt werden:
- Mittags gemeinsam essen gehen
- Den Gang zur Kaffeemaschine für eine kurze Unterhaltung mit den Kollegen nutzen
- Bei einem konkreten Anliegen zum Kollegen hingehen, anstatt ihn anzurufen
- Teamwork durch regelmäßige Arbeitsmeetings fördern
- Teambuilding-Methoden
Vorgaben für die Qualität: Das macht einen guten Arbeitsplatz wirklich aus
Das Ziel eines jeden Arbeitsplatzes sollte sein, dass Mitarbeiter in einer guten Körperhaltung bei ausreichender Ruhe, einem angenehmen Klima und der richtigen Beleuchtung weitestgehend störungsfrei arbeiten können. Dafür gibt es neben der Größe der zur Verfügung stehenden Arbeitsfläche noch weitere Vorgaben:
Kriterien | |
Leuchtmittel | Jeder Arbeitsplatz sollte mit Leuchtmitteln ausgestattet sein, die genügend Licht spenden. Die Lichtstärke sollte mindestens 500 Lux betragen. |
Lichteinfall | Spiegelungen auf dem Bildschirm oder das Blenden der Sonne in den Augen müssen durch das Anbringen von Sonnenblenden Abhilfe geschaffen werden, sodass Mitarbeiter störungsfrei arbeiten können. |
Temperatur | Die Temperatur am Arbeitsplatz muss zwischen 19 und 24 Grad Celsius betragen. Im Sommer darf die Temperatur laut Arbeitsstättenverordnung maximal 26 Grad betragen. Hitzefrei gibt es für Arbeitnehmer aber selbst dann nicht, wenn diese Temperatur mal überschritten wird. Erst ab 35 Grad sind Büros nicht mehr als Arbeitsräume geeignet und Mitarbeiter können zu ihrem Schutz nach Hause geschickt werden. Vorher muss aber alles versucht werden, um die Räume zu kühlen (Klimaanlage, Wasserschleier etc.). |
Luftqualität | Der Arbeitsplatz sollte frei von Zugluft sein. Die relative Luftfeuchte muss zwischen 30 und 70 Prozent liegen. Die Luftqualität gilt dann als gut, wenn sie ungefähr der der Außenluft entspricht. Nichtraucher müssen vor dem Zigarettenrauch der Raucher geschützt sein. So wird ihre Gesundheit gewahrt. |
Das Ziel eines Betriebs sollte sein, dass sich die Belegschaft an ihren jeweiligen Arbeitsplätzen wohlfühlt. Das funktioniert nicht nur über die rechtssichere Einrichtung von Schreibtischen und Büroräumen sowie der Ausübung der Fürsorgepflicht durch den Arbeitgeber, sondern auch über zusätzliche Details.
Mit kleinen Details die Atmosphäre verbessern:
- Pflanzen
- Bilder an Wänden
- Eine Sitzecke, die den Austausch unter den Beschäftigten fördert
- Eine Kaffeeküche mit Möbeln, die zu einem kurzen Aufenthalt einladen
- Ein Tischkicker, um die Mittagspausen spielerisch zu gestalten
Je mehr sich Angestellte an ihrem Arbeitsplatz wohlfühlen, desto produktiver arbeiten sie und desto zufriedener sind sie mit ihrem Job. Das gilt für alle Hierarchieebenen, egal ob Praktikanten, die für lau arbeiten oder Vorstandsmitglieder mit hohem Arbeitspensum. Von diesem Wohlbefinden der Mitarbeiter profitieren auch Arbeitgeber.
Einige Mitarbeiter fühlen sich an ihrem Arbeitsplatz sogar so wohl, dass sie sich in einen ihrer Kollegen vergucken. Statistiken besagen, dass sich jeder dritte Deutsche schon mal am Arbeitsplatz verliebt hat. Elf Prozent haben sogar ihren langfristigen Partner im Büro kennengelernt.
Liebe am Arbeitsplatz: Was müssen Arbeitnehmer berücksichtigen?
In Anbetracht der vielen Zeit, die Menschen an ihrem Arbeitsplatz verbringen, ist es kein Wunder, im Arbeitsalltag auch Beziehungen entstehen. Liebe am Arbeitsplatz ist längst kein Tabu mehr und das Verbot von Beziehungen im Büro durch den Arbeitgeber hält keiner rechtlichen Grundlage stand. Paare, die im selben Betrieb arbeiten, sollten jedoch im Büro einige Verhaltensregeln beachten. Schließlich darf die Arbeitsleistung nicht unter der Liebe leiden, sonst können eine Abmahnung oder im schlimmsten Falle die Kündigung drohen.
Lesen Sie hier zu den Artikel: Betriebsbedingte Kündigung: Wie und wann ist sie rechtens?
Die Beziehung muss nicht öffentlich gemacht werden, es kann aber in Sachen Transparenz auch für den Chef leichter sein, wenn er darüber Bescheid weiß. Schließlich wollen Paare häufig auch zur selben Zeit in den Urlaub, was für die Personaleinsatzplanung berücksichtigt werden muss.
Wenn zwischen zwei Partnern ein Streit ausbricht, der die gesamte Abteilung belastet, kann der Arbeitgeber eingreifen und möglicherweise einen Team-Wechsel vornehmen. Diese Maßnahmen sind aber selten und in der Regel genügt es, auf der Arbeit nicht als verliebtes Pärchen aufzutreten und das eigene Verhalten im Büro an den Kontext anzupassen, selbst wenn alle Kollegen über die Beziehung Bescheid wissen.
Diese 7 Regeln sollten Paare im Büro berücksichtigen
- Keine Kosenamen. Sie haben im beruflichen Kontext und vor den Kollegen nichts verloren.
- Keine körperliche Nähe. Kuscheln und Küssen ist für die Freizeit reserviert.
- Keine privaten Nachrichten über den Büro-Computer verschicken.
- Keine Beziehungsgespräche am Arbeitsplatz.
- Betriebsinterna oder vertrauliche Informationen, die nur der eine weiß, der andere aber nicht, müssen vertraulich bleiben.
- Paare sollten sich im Büro nicht abschotten. Es empfiehlt sich auch weiterhin mit den Kollegen im Austausch zu bleiben.
- Die Bevorzugung des Partners gegenüber anderen Kollegen bei Projekten oder Beförderungen ist ein Tabu. Ein Verstoß gegen diese Regel kann schwerwiegende Folgen haben.
Insbesondere wenn es sich um eine Beziehung zwischen Chef und Angestellten handelt, ist die Situation sensibel und wird von den Kollegen kritisch beäugt. Arbeitsrechtler Boris Blunck gibt als wichtigsten Tipp für Arbeitgeber, dass sie darauf achten sollen, dass Liebespaare sich keine Vorteile am Arbeitsplatz verschaffen.
Hier helfen ein offener Umgang und eine transparente Kommunikation. Falls es zu Problemen innerhalb der Abteilung kommt – aus welchem Grund auch immer – kann ein Wechsel immer eine Option sein. Schließlich ist es auch für ein Paar unter Umständen belastend, keine Trennung mehr zwischen Arbeit und Berufsleben zu haben und den ganzen Tag zusammen zu sein. Eine andere Form der Partnerschaft am Arbeitsplatz ist das Jobsharing. Es bietet spannende Ansätze sowohl für Arbeitgeber als auch für Arbeitnehmer.
Ein Arbeitsplatz für zwei Arbeitnehmer: So geht Jobsharing richtig
Jobsharing ist ein relativ neues Modell, das sich in vielen Firmen zunehmend etabliert. Es bedeutet, dass zwei Mitarbeiter sich einen Arbeitsplatz teilen – nicht nur im räumlichen Sinne, sondern auch im Rahmen ihrer Tätigkeiten. Eine Vollzeitstelle wird beim Jobsharing (der Arbeitsplatzteilung) von zwei Teilzeitkräften besetzt, was sich besonders für Eltern oder Menschen, die nebenbei noch selbstständig sind, anbietet. Auch ist das Thema Work-Life-Balance in den letzten Jahren immer wichtiger geworden und viele Menschen wollen gar nicht mehr den klassischen Vollzeitjob haben, der einen großen Teil der Freizeit in Anspruch nimmt. Dank Job-Sharing ist es aber sogar möglich, Führungspositionen zu bekleiden, ohne dafür mindestens 40 Stunden die Woche arbeiten zu müssen. Ein Arbeitsvertrag für eine Teilzeit-Position macht es möglich.
Für ein erfolgreiches Jobsharing ist eine offene Kommunikation unerlässlich. Sowohl der Chef als auch die zwei Tandem-Partner müssen transparent miteinander sein. Der Austausch über die jeweiligen Tätigkeiten steht an oberster Stelle, um eine erfolgreiche Zusammenarbeit zu ermöglichen. Dies kostet zwar mehr Zeit als wenn nur eine Person die Stelle bekleidet, fördert dafür aber auch die Zufriedenheit der Angestellten. Außerdem ermöglicht es die Besetzung von Positionen mit Kandidaten, die für eine Vollzeitstelle nicht zur Verfügung ständen.
Unter Umständen teilen sich zwei Arbeitnehmer auf derselben Stelle sogar denselben Arbeitsplatz, was bedeuten würde, dass ihre Arbeitszeiten in der Firma sich nicht decken würden. Üblicher ist es aber, jedem Mitarbeiter einen eigenen Arbeitsplatz zur Verfügung zu stellen. Diesen kann sich jeder so einrichten, wie er es benötigt. Wichtig ist die Chemie zwischen den beiden Tandem-Partnern – sie sollte stimmen, um für positive Arbeitsergebnisse sorgen zu können.
Den Arbeitsplatz teilen: Diese Vorteile hat Job-Sharing für Arbeitgeber
Für Arbeitgeber bedeutet ein Job-Sharing unter Umständen höhere Lohnnebenkosten, es gibt jedoch in der freien Wirtschaft keine Verpflichtung, beiden Arbeitnehmern dasselbe Gehalt zu zahlen. Dank des Job-Sharings profitieren Arbeitgeber von zufriedenen Mitarbeitern und möglicherweise Experten-Wissen, dass sie in Vollzeit nicht bekommen hätten (z.B. von betreuenden Müttern oder Vätern).
Durch die Besetzung einer Stelle mit zwei Personen, verdoppeln sich sogar Erfahrung und Wissen – ein klarer Vorteil auch für Arbeitgeber. Außerdem können dank des dauerhaften Vier-Augen-Prinzips Fehler vermieden werden, da auch Arbeitsprozesse häufiger unter die Lupe genommen werden.
Denkbar ist ein Job-Sharing auch mit einer Teilzeitkraft im Betrieb und einer Teilzeitkraft im Homeoffice. Theoretisch können bei diesem Modell viele Wünsche berücksichtigt werden und insbesondere das Thema Telearbeit hat in den letzen Jahren zunehmend an Bedeutung gewonnen.
Homeoffice statt Büroarbeit: So richten Sie sich Ihren Arbeitsplatz ein
Das Gegenteil von Großraumbüros und Einzelbüros ist das Homeoffice. Dabei richten sich Mitarbeiter im Rahmen der Telearbeit einen Arbeitsplatz in ihren eigenen vier Wänden ein, von dem aus sie für ihren Betrieb tätig sind. Dabei gibt es sowohl Mitarbeiter, die sowohl einen Arbeitsplatz im Unternehmen als auch zu Hause haben als auch Mitarbeiter, die ausschließlich aus dem Homeoffice arbeiten. Rund 40 Prozent aller Arbeitnehmer in Deutschland könnten theoretisch im Homeoffice arbeiten – genutzt wird diese Option nur von rund 12 Prozent, zumindest bisher. Durch das Coronavirus und der stärkeren Verlagerung von ganzen Firmen ins Homeoffice sind auch langfristige Auswirkungen auf die Arbeitswelt denkbar, da aus der Not eine Tugend erwächst.
Eine besondere Form des Arbeitens im Homeoffice ist die mobile Telearbeit beziehungsweise das ortsunabhängige Arbeiten. Hierfür können Mitarbeiter von überall aus arbeiten, sei es aus dem Hotelzimmer vor einer Konferenz am nächsten Tag oder auch aus dem Ausland, falls sie beispielsweise Reisen und Arbeiten verbinden wollen.
Für den Arbeitsplatz im Homeoffice gibt es im Gegensatz zu einem Arbeitsplatz im Betrieb keine räumlichen Vorgaben. Hier ist die Eigenverantwortung des Mitarbeiters gefragt, sich seinen Arbeitsplatz so einzurichten, dass er von dort aus effektiv arbeiten kann.
Heutzutage ist das Homeoffice kein Fremdwort mehr. Während der Corona Pandemie haben viele ein Arbeitsplatz im Homeoffice eingerichtet. Doch seit der Änderung des Deutschen Infektionsschutzgesetzes ist es sogar gesetzlich verankert, dass der Arbeitgeber dem Arbeitnehmer das Homeoffice anbieten muss. Wenn es umsetzbar ist, muss der Arbeitnehmer dieses Angebot auch erstmal bis zum Ende der Bundes-Notbremse bis zum 30. Juni annehmen.
Arbeitsplatz zu Hause: Daten-Sicherheit im Homeoffice
Einige Arbeitgeber machen Unterweisungen bezüglich der Datensicherheit und fordern ihre Mitarbeiter auf, mit verschiedenen Anti-Hacker-Programmen oder einem verschlüsselten VPN-Client den Diebstahl sensibler Daten zu verhindern. Schließlich befindet man sich zu Hause nicht so wie im Büro in einem sicheren Netzwerk. Auch untersagen es einige Arbeitgeber ihren Mitarbeitern zum Beispiel in öffentlichen Netzwerken wie zum Beispiel in Cafés zu arbeiten. Hier hat der Mitarbeiter die Pflicht, dieser Aufforderung nachzukommen.
Ein verschlüsseltes Heim-Netzwerk und ein Computer mit den aktuellsten Virenprogrammen genügen aber in der Regel, um ohne große Sorgen um die Datensicherheit arbeiten zu können. Wenn Besuch kommt, sollte der Laptop nicht zugänglich sein. Grundsätzlich empfiehlt sich ein Passwortschutz für den Laptop.
Ausstattung des Arbeitsplatzes im Home Office
Am besten ist das Einrichten eines festen Arbeitsplatzes in der Wohnung. Wenn das nicht möglich ist, da es in der Wohnung beispielsweise kein Arbeitszimmer gibt, sollte trotzdem ein fester Platz ausgewählt werden, von dem aus dann immer von zu Hause aus gearbeitet wird. Nicht empfehlenswert sind das Sofa oder das Bett. Abgesehen von ergonomischen Defiziten fehlt hier außerdem die Trennung von Freizeit und Arbeit.
Am Tisch zu sitzen hilft dabei sich zu motivieren und zu konzentrieren. Alle während der Arbeit benötigten Utensilien sollten wie auch im Büro in Reichweite liegen. Wer ein Arbeitszimmer hat, kann dies so einrichten, dass er sich darin besonders wohlfühlt:
- Frische Blumen
- Passende Vorhänge
- Schöne Bilder
Wichtig sind auch ein ergonomischer Bürostuhl sowie ein ausreichend großer Schreibtisch. Die positive Atmosphäre am Heim-Arbeitsplatz kann einen positiven Einfluss auf die Produktivität haben. Im Home Office liegt besonderes Augenmerk auch auf der Technik: Internet, Soft- und Hardware müssen störungsfrei funktionieren, um sowohl eine gute Kommunikation mit dem Team als auch ein problemloses Arbeiten zu garantieren. Weitere Tipps und Tricks zum Thema Homeoffice finden Sie hier!
Homeoffice: Vor- und Nachteile für Arbeitnehmer und Arbeitgeber
Homeoffice lässt Arbeitgeber besonders familienfreundlich wirken, erst recht wenn dann noch flexible Arbeitszeiten hinzukommen. Arbeitnehmer begrüßen diese Flexibilität und sind dankbar, wenn ihnen ihr Job eine ausgeglichene Work-Life-Balance bietet. Ein familienfreundlicher Arbeitsplatz und eine familienfreundliche Unternehmenskultur sieht noch weitere Maßnahmen innerhalb des Unternehmens vor, wie zum Beispiel eine unternehmenseigene Kinderbetreuung oder auch finanzielle Entlastungen. Mit der Möglichkeit, den eigenen Arbeitsplatz zeitweise (oder sogar dauerhaft) in die eigenen vier Wände zu verlegen, ist ganz vielen Müttern und Vätern aber schon sehr geholfen.
Die Vorteile des Arbeitens im Homeoffice für Arbeitnehmer sind klar
- Die Pendelstrecke zum Arbeitsplatz entfällt, wodurch mehr Freizeit bleibt
- Die Arbeitszeit kann flexibel eingeteilt werden
- Mehr Produktivität und Konzentration aufgrund der geringeren Ablenkung durch Kollegen
- Eventuelle Möglichkeiten zur Kinderbetreuung
Arbeiten im Homeoffice hat auch einige Schattenseiten:
- Schwierigere Trennung zwischen Arbeit und Freizeit
- Verstärktes Gefühl von Isolation
- Verlust des Team-Gedankens
- Um wirklich zu arbeiten braucht es Selbstdisziplin
- Kinderbetreuung parallel zum Job kann herausfordernd sein und Produktivität rauben
Die Vor- und Nachteile für Arbeitgeber
Auch für Arbeitgeber bietet das Homeoffice sowohl Vor- als auch Nachteile. Zu den Vorteilen zählen die Reduktion von Kosten (wenn der Mitarbeiter keinen Büroarbeitsplatz hat), eine höhere Zufriedenheit der Mitarbeiter aufgrund der gewährten Flexibilität und eine größere Produktivität. Außerdem kann sich das Einräumen von Home Office positiv auf das Image des Arbeitgebers auswirken.
Die Nachteile liegen in dem größeren Aufwand der Koordinierung und außerdem in dem nachlassenden Zusammenhalt der Mitarbeiter. Die mangelnde Kontrolle der Arbeitszeit stört außerdem viele Arbeitgeber, weshalb sie Home Office immer noch scheuen, obwohl es theoretisch möglich wäre. Das Stichwort lautet hier: Vertrauen.
Arbeitsplatz im Coworking Space: Chancen für Selbstständige und Telearbeiter
Ausschließlich im Home Office zu arbeiten, kommt für viele Menschen nicht infrage. Sie wollen in ein soziales Gefüge eingebunden sein, wollen ein Gefühl von Team-Work haben und brauchen die Trennung von privatem Wohnraum und Arbeitsraum. Für Selbstständige oder Arbeitnehmer in Firmen, die ortsunabhängig für ihren Betrieb arbeiten, gibt es Coworking Spaces. Diese bieten ihnen die Möglichkeit sich gegen ein Entgelt in Büroräumlichkeiten einzumieten und sowohl das Mobiliar als auch das Internet dort zu nutzen. Gleichzeitig kommen in diesen Gemeinschaftsbüros viele verschiedene Menschen zusammen, was den Austausch untereinander fördert und neue Ideen hervorbringen kann.
Im Gegensatz zu Arbeitgebern müssen sich Coworking Spaces hinsichtlich der Arbeitsplätze nicht an rechtliche Vorgaben zum Thema Arbeitsschutz oder Arbeitssicherheit halten. So gibt es keine Vorschriften für die Größe von Arbeitsplätzen, zu höhenverstellbarem Mobiliar oder zu Deckenhöhen. In vielen Coworking Spaces gibt es außerdem gemütliche Sofa-Ecken, Aufenthaltsbereiche aber auch isolierte Einzelbüros oder Telefonkabinen, sodass jeder vor Ort das findet, was er benötigt.
Die Lärmbelästigung im Coworking Space ist vergleichbar mit der in Großraumbüros – es wird telefoniert und geredet. Für Menschen, die viele Dokumente transportieren müssen, viel Platz zum Arbeiten benötigen oder außerhalb der regulären Arbeitszeiten (zum Beispiel nachts) arbeiten, kommen Coworking Spaces weniger infrage. Sie können aber eine gute Option für Menschen sein, die Privates und Arbeit strikt trennen wollen und dem Gefühl sozialer Isolation im Homeoffice entgehen möchten. Allerdings kommen Coworking Spaces in Deutschland eher in Großstädten vor. Auf dem Land oder in Kleinstädten gibt es solche Angebote in der Regel bisher kaum oder gar nicht – mit dem Wandel der Arbeitswelt dürfte sich das aber noch ändern.
Zusammenfassung: Das macht einen guten Arbeitsplatz aus
Ein guter Arbeitsplatz ist ein Bereich, in dem Mitarbeiter mit allen Arbeitsmitteln, die sie brauchen, ergonomisch und störungsfrei arbeiten können. Die Anforderungen an einen Arbeitsplatz variieren je nach Beruf. Während die einen spezielle Arbeitsmittel wie zum Beispiel einen Zeichentisch für Architekten oder Schutzkleidung für die Laborarbeit benötigen, genügt anderen ein Schreibtisch in einem Einzel- oder Großraumbüro. Beide Bürovarianten haben ihre Vor- und Nachteile und die Ansprüche der Mitarbeiter können nicht immer ausreichend berücksichtigt werden. Im Rahmen der Gefährdungsbeurteilung spielt auch der Gesundheitsschutz eine entscheidende Rolle am Arbeitsplatz – so gibt es klare Vorgaben zum Beispiel für die Temperatur, die Luft und das Licht an Arbeitsplätzen.
Arbeitsplätze können mittlerweile auch geteilt werden – Job Sharing ist das Stichwort. Es liefert Arbeitgebern doppeltes Fachwissen und ein Vier-Augen-Prinzip, trotz höherer Lohnkosten und einem größeren Verwaltungsaufwand. Für Arbeitnehmer bietet Job-Sharing eine gute Möglichkeit für eine ausgeglichene Work-Life-Balance und selbst Führungspositionen lassen sich bei guter Kommunikation und Aufgabenverteilung im Tandem bekleiden.
In all der Zeit, die am Arbeitsplatz verbracht wird, entstehen auch immer wieder Liebesbeziehungen. Verliebte Arbeitskräfte und Büro-Paare sollten sich an einige Regeln bezüglich ihres Umgangs halten, um das Arbeitsklima im Unternehmen nicht aufs Spiel zu setzen.
Homeoffice und ortsunabhängige Telearbeit spielen eine immer größere Rolle und Chefs müssen sich ihrer Angst stellen, zu wenig Kontrolle über die Arbeit ihrer Mitarbeiter im Homeoffice zu haben. Telearbeit bietet viel Flexibilität und lässt Unternehmen attraktiv wirken. Die Zufriedenheit der Mitarbeiter, die die Möglichkeit zum Arbeiten im Homeoffice haben, steigt. Auch zuhause sollte ein ansprechender Arbeitsplatz eingerichtet werden, um möglichst produktiv und störungsfrei arbeiten zu können.
Coworking Spaces sind eine Alternative für diejenigen, die keinen Arbeitsplatz in einem Betrieb haben und der Einsamkeit im Homeoffice entgehen wollen. Coworking Spaces unterliegen nicht denselben Anforderungen an einen Arbeitsplatz wie Betriebe, sie können ihre Räumlichkeiten flexibler und mit weniger Regeln einrichten.
Die Arbeitswelt befindet sich in einem steten Wandel und für viele Unternehmen wird es immer sichtbarer, dass das Arbeiten wie vor zehn oder zwanzig Jahren nicht mehr möglich ist. Der Arbeitsplatz soll immer mehr ein Ausdruck von Flexibilität und Wohlbefinden sein – für Chefs gilt es hier die Brücke zu schlagen.