Beitragsbild. Links ist der Schriftzug "TikTok Recruiting. Mit kreativem Content die Gen Z erreichen (+ Tipps & Beispiele)" zu lesen. Rechts ist ein Piktogramm abgebildet, das ein Handy darstellt, auf dem die TikTok App geöffnet ist. Links daneben ist eine Lupe in den TikTok Logo Farben.

TikTok-Recruiting: Die junge Zielgruppe mit unterhaltsamen Videoclips erreichen

TikTok als Recruiting-Kanal zu nutzen, kann erfolgreich sein, wenn Unternehmen einige Fallstricke berücksichtigen. Sowohl beim Thema Datenschutz als auch der eigenen Glaubwürdigkeit gibt es einiges zu beachten. Personaler müssen beim Thema Recruiting immer neue Wege gehen, um im „War for talents“ qualifizierte Fachkräfte für sich zu gewinnen. Eine innovative Herangehensweise an die Personalgewinnung wirkt sich positiv auf die Arbeitgebermarke aus. Je stärker Unternehmen mit kreativen Ideen herausstechen, desto eher werden sie von jungen Talenten wahrgenommen. Dass die Digitalisierung im Recruiting schon längst angekommen ist, ist hinlänglich bekannt. Trends wie das Robot Recruiting sollen die Personalsuche künftig revolutionieren. Um in der jungen Zielgruppe präsent zu sein, führt jedoch kein Weg an den sozialen Medien vorbei.
Inhaltsverzeichnis

TikTok: Ein Newcomer im Bereich Recruiting

Während Facebook für viele Firmen bereits Standard ist und immer mehr Instagram für sich entdecken, zählt TikTok ebenso wie Snapchat noch zu den Newcomern beim Thema Recruiting. Dabei hat TikTok viel Potenzial und ist unter der Berücksichtigung einiger Faktoren gut geeignet, um die junge Zielgruppe anzusprechen und insbesondere Nachwuchskräfte zu akquirieren.

In Zeiten von E-Recruiting müssen HR-Mitarbeiter immer wieder neue Wege gehen. Das bloße Veröffentlichen von Stellenanzeigen in Jobsuchmaschinen oder das Recruiting über Suchmaschinenwerbung reicht immer häufiger nicht mehr aus.

TikTok – ein Überblick: Funktionsweise, Inhalte und Zielgruppe

TikTok ist Videoplattform und Soziales Netzwerk zugleich und wurde im September 2016 gegründet. Der Vorgänger von TikTok war die Musik-Synchronisierungsplattform musical.ly. Im Jahr 2020 war TikTok unter den Top 3 der am häufigsten heruntergeladenen kostenlosen iPhone Apps im App Store. Im Google Play Store hat es immerhin für die Top 10 gereicht.

TikTok hat im Jahr 2024 weltweit 1,56 Milliarden Nutzer. Für 2025 wurde prognostiziert, dass die Anzahl der Nutzer weltweit bei 955 Millionen landen wird. Dieses Ziel wurde bereits erreicht. Vor allem jüngere Zielgruppen sind auf TikTok vertreten. Laut Statista Consumer Insights sind 35 Prozent der Nutzer von TikTok zwischen 18 und 29 Jahre alt. Weitere 29 Prozent sind 30 bis 39 Jahre jung.

Wie funktioniert TikTok?

Nutzer können über die Plattform Videoclips von anderen Nutzern ansehen sowie eigene kurze Clips hochladen. Dafür stehen verschiedene Funktionen zur Verfügung. Die selbstaufgenommenen Clips können mit Filtern und Spezialeffekten bearbeitet werden und bekommen dadurch einen individuellen Charakter.

Um einen eigenen Clip via TikTok aufzunehmen, müssen Benutzer zunächst eine Tonspur oder eine Hintergrundmusik auswählen. Anschließend können sie auf Basis dieser Vorgabe einen eigenen Clip erstellen. Sowohl über die Aufnahme mit der Kamera des Mobiltelefons als auch über das nachträgliche Einfügen von Videos können bis zu 60-sekündige Videos erstellt werden. Zu den üblichen Bestandteilen eines Videos auf TikTok zählen:

  • Synchronisation einer Tonspur oder eines Lieds
  • Tanzen
  • Schauspielern
  • Kurze Erklärungen

Häufig gibt es auf TikTok-Challenges unter verschiedenen Hashtags, bei denen Nutzer ihre eigenen Videos zu einem bestimmten Thema aufnehmen und posten. Das können sowohl Tanzeinlagen zu einem bestimmten Song als auch die Synchronisation einer Tonspur sein, aber auch gesellschaftskritische Themen.

Comedy, Streiche (sog. Pranks), Sport oder Tutorials sind weitere beliebte Videoinhalte auf TikTok. Aufwändig produzierte Videos mit Spezialeffekten bekommen ebenfalls häufig viel Aufmerksamkeit. Auch als Unternehmen können Sie eine solche Hashtag-Challenge ins Leben rufen, einige Firmen haben es bereits erfolgreich vorgemacht.

3 Besonderheiten von TikTok

  1. Mobil: TikTok funktioniert ausschließlich über mobile Endgeräte. Zwar gibt es auch eine Desktop-Version, diese wird von den jungen Menschen aber nicht genutzt. Sie alle haben TikTok auf dem Smartphone und konsumieren die Inhalte von überall. Somit spielt die Plattform in den Trend des Mobile Recruitings perfekt hinein.
  2. Ton: TikTok wird im Vergleich zu anderen Social Media-Plattformen deutlich mehr mit Ton konsumiert als zum Beispiel Instagram. Da es bei den Inhalten auch viel um die Musik geht, wird TikTok von vielen Jugendlichen nicht nebenbei genutzt, so wie zum Beispiel Instagram, dass einen gemütlichen Netflix-Abend begleitet. TikTok kommt häufig die volle Aufmerksamkeit zu, sodass die Plattform auch als Micro Entertainment-Plattform dient.
  3. Nur ein Inhalt: TikTok zeigt im Unterschied zu anderen Plattformen die Inhalte exklusiv auf dem Bildschirm an. Das heißt es gibt nur einen Beitrag auf dem Full Screen zu sehen und nicht wie bei Instagram oder Facebook direkt schon den Anschnitt des nächsten Beitrags. Unternehmen haben so die Möglichkeit, sich die volle Aufmerksamkeit der Nutzer zu sichern. 

Zielgruppe: Auf TikTok tummelt sich die junge Generation

Auf TikTok findet man vor allem junge Menschen – unabhängig von ihrem Geschlecht:

  • 35 Prozent der aktiven TikTok-Nutzer in Deutschland sind zwischen 18 und 29 Jahre alt.
  • 53 Prozent der Nutzer in Deutschland sind männlich, 47 Prozent sind weiblich.

Wie bei Instagram können TikTok-Nutzer anderen Nutzern folgen, ihre Beiträge liken und kommentieren.

Es ist davon auszugehen, dass die TikTok-Zielgruppe mit der Zeit älter wird. Genauso ist es auch auf anderen bekannten Plattformen wie Facebook oder Instagram passiert. Die jungen Leute machen den Anfang und die älteren folgen mit der Zeit.

TikTok im Recruiting einsetzen: Welche Potenziale hat die Plattform?

Während Recruiting via Instagram immer mehr an Bedeutung gewinnt, hat auch TikTok großes Potenzial. Da über den Kanal die junge Zielgruppe auf eine kreative und unterhaltsame Art und Weise erreicht werden kann, sollten Personaler diesen Social Media-Kanal nicht unterschätzen.

Außerdem bietet TikTok die Möglichkeit, schon mit einem gut platzierten Inhalt erfolgreich zu sein, selbst wenn der eigene Kanal noch keine Reichweite hat.

Auf TikTok tummeln sich die Arbeitnehmer von morgen, darunter:

  • Schüler
  • Auszubildende
  • Studenten

Die Altersspanne zwischen 16 und 24 sind die Jahre, in denen Jugendliche sich mit ihrem beruflichen Werdegang befassen. Sie beenden die Schule, suchen Ausbildungsplätze, Praktikumsplätze oder nach dem Studium einen Arbeitgeber. Um zum Beispiel im Azubimarketing aktiv zu werden und neue Azubis anzuwerben, ist TikTok gut geeignet.

TikTok-Recruiting ist damit eine innovative Methode der Personalbeschaffung, um potenzielle Mitarbeiter auf kreative und interaktive Weise anzusprechen. Diese Form des Recruitings kombiniert die Reichweite und Popularität der sozialen Medien mit modernen Rekrutierungsstrategien, um insbesondere jüngere Zielgruppen – vor allem Generation Z – anzusprechen.

Wie funktioniert TikTok-Recruiting?

TikTok-Recruiting basiert auf kurzen, dynamischen Videos, die Unternehmen nutzen, um offene Stellen zu präsentieren, Einblicke in die Unternehmenskultur zu geben oder Bewerbungstipps zu teilen. Diese Videos sind oft unterhaltsam, kreativ gestaltet und haben das Ziel, die Aufmerksamkeit potenzieller Bewerber zu wecken.

Der Umstand, dass Inhalte bei TikTok im „Für Dich“-Feed auf Basis der eigenen Interessen ausgespielt werden, kann Corporate-Inhalte in den Feed von Nutzern spielen, ohne dass diese einem Unternehmen bisher aktiv folgen.

Dies kann dazu führen, dass Jugendliche womöglich dieses Unternehmen bei der Suche nach einem Ausbildungs- oder Praktikumsplatz berücksichtigen oder sich nach dem Studium auf einen Job bewerben.

Unternehmen können auf TikTok aber nicht nur sichtbar sein und auf passive Art und Weise Interesse wecken, indem sie unterhaltsame Videos posten und ihr Employer Branding vorantreiben. Sie können auch aktives Recruiting über diese Social Media-Plattform betreiben, indem sie:

  • mit kreativen Hashtag-Challenges auf freie Ausbildungsplätze hinweisen,
  • auf neue Jobs hinweisen und mit den Optionen, die die Plattform bietet, zur Bewerbung auffordern,
  • sich als attraktiver Arbeitgeber positionieren und ansprechende Einblicke in den Arbeitsalltag im Unternehmen geben.

Wichtige Elemente des TikTok-Recruitings:



Authentische Einblicke ins Unternehmen: Unternehmen nutzen TikTok, um ihre Unternehmenskultur und Arbeitsumgebung auf authentische und unkonventionelle Weise darzustellen. Dies gibt potenziellen Kandidaten einen realistischen Eindruck davon, was sie im Unternehmen erwartet.

Kreative Jobanzeigen: Stellenanzeigen werden nicht als klassische Textinserate veröffentlicht, sondern in Form von unterhaltsamen und informativen Kurzvideos. Dies kann z.B. durch Einblicke in den Arbeitsalltag, Interviews mit Mitarbeitern oder kurze Jobbeschreibungen geschehen.

Interaktion und Engagement: TikTok erlaubt es, direkt mit potenziellen Kandidaten zu interagieren, indem Unternehmen auf Kommentare reagieren oder Challenges und Hashtags starten, die die Bewerber ermutigen, sich kreativ zu präsentieren.

Video-Bewerbungen: Bewerber können auf TikTok kurze Videos einreichen, in denen sie sich selbst vorstellen, ihre Fähigkeiten präsentieren und erklären, warum sie für die ausgeschriebene Position geeignet sind. Dies bietet eine persönliche und visuelle Alternative zur klassischen Bewerbung.

10 Tipps für erfolgreiches TikTok Recruiting

1. Knowhow

Bevor TikTok als Recruiting-Tool Einzug in Ihr Unternehmen hält, sollten Sie genau wissen, wie die Plattform funktioniert, welche Trends es gibt und welche zahlreichen Möglichkeiten Sie auf TikTok haben. Nur mit dem nötigen Knowhow und der entsprechenden Recherche vor dem Start können Sie bei der Personalbeschaffung wirklich erfolgreich sein. Prüfen Sie, bevor Sie mit Ihrem Unternehmen auf TikTok aktiv werden, ob Ihre Zielgruppe überhaupt dort ist:

  • Suchen Sie nach branchenrelevanten Hashtags und schauen Sie sich die entsprechenden Beiträge an
  • Prüfen Sie Ihre Konkurrenz und schauen Sie, was Mitbewerber auf ihren Kanälen veröffentlichen
  • Starten Sie einen Kanal und testen Sie, welche Inhalte gut ankommen

Platzieren Sie außerdem einen Link zu Ihrer Karriereseite in Ihrem Profil. Diese sollten Sie gut pflegen.

2. Zuständige Personen benennen

Mindestens ein Mitarbeiter sollte fest dazu ernannt werden, sich um den firmeneigenen TikTok-Kanal zu kümmern. Bei zu vielen Mitwirkenden kann der rote Faden verloren gehen. Falls die Manpower in der Firma fehlt, kann eine Agentur bei der Betreuung des TikTok-Kanals helfen und auch Impulse für Clips oder ganze Kampagnen geben.

Neben der Person, die den Kanal bespielt, braucht es auch Personen, die sich auf dem Kanal präsentieren. TikTok lebt von der Präsenz von Menschen in den Videos. Nur so können auch potenzielle Bewerber sehen, wer ihre zukünftigen Kollegen sein könnten. Die Bindung mit einer Marke ist höher, wenn man die dahinterstehenden Menschen kennenlernt.

TikTok ist brandaktuell und erfordert viel Echtzeit-Content, was die Betreuung dieses Kanals herausfordernd macht. Die Trends auf TikTok wandeln sich zum Teil stündlich. Um auf dem Laufenden zu bleiben und eigenen Content auf Basis dieser Trends zu produzieren, ist ein engmaschiges Monitoring von Trends und ein schnelles Reagieren nötig. Mit lange im Voraus erstellten Contentplänen kommen Sie bei TikTok nicht weit.

4. Dranbleiben

Um bei TikTok erfolgreich zu sein, sollten Sie mindestens einen Videoclip pro Tag posten, noch besser sind mehrere. Wer nur einmal die Woche auf TikTok aktiv sein will, sollte es lieber direkt lassen. Der Algorithmus lebt von regelmäßigem Input. Je mehr Sie posten, desto höher ist auch die Wahrscheinlichkeit, dass ihre Inhalte vielen Nutzern ausgespielt werden.

5. Die eigene Zielgruppe kennen

Will Ihre Zielgruppe eher aufgeklärt werden, da sie zum Beispiel ein komplexes Produkt herstellen? Oder sind Entertainment und kurzweilige Inhalte das Richtige? Nur wer die eigene Zielgruppe gut kennt und sie immer wieder bei der Produktion von Inhalten im Hinterkopf hat, kann nachhaltig erfolgreich sein.

6. Glaubwürdig bleiben

Der auf TikTok veröffentlichte Content sollte zur eigenen Marke beziehungsweise zum eigenen Unternehmen passen. Für manche Branchen sind lustige Clips und unterhaltsame Videos nicht ganz passend und könnten eher peinlich wirken. Hier kann überlegt werden, ob der Fokus auf seriöse Inhalte gelegt wird.

Die Möglichkeiten von TikTok sind vielfältig, weshalb jede Firma die Möglichkeit hat, den für sie passenden Content zu entwickeln. Mit der Glaubwürdigkeit geht auch gleichzeitig die Einzigartigkeit einher, die eine Marke unverwechselbar macht. Inspiration auf anderen Profilen einzuholen ist okay, letztlich sollte der produzierte Content aber eine eigene Handschrift tragen.

7. Verantwortung übernehmen

Wer über TikTok nach neuen Mitarbeitern Ausschau hält, hat es häufig mit einer minderjährigen Zielgruppe zu tun. Als HR-Mitarbeiter kommt Ihnen dabei eine Fürsorgepflicht zu, die Sie auch auf Social Media-Kanälen nicht vernachlässigen sollten.

Setzen Sie daher am besten eine Art Richtlinie auf, welche Art der Kommunikation zu ihrem Kanal passt und welche nicht. Auf Arbeitgeberbewertungsportalen kann sonst selbst Ihr TikTok-Kanal gegen Sie verwendet werden. Gegen Nutzer, die gegen Ihre Richtlinien verstoßen, sollten Sie entsprechend vorgehen und sie blockieren.

8. Datenschutz ernst nehmen

Das Thema Datenschutz steht bei TikTok häufig in der Kritik. Die chinesische Plattform hält sich mit Informationen darüber, was mit den Daten geschieht bedeckt, was viele Datenschützer aufhorchen lässt. Die USA wollten die Plattform aus diesem Grund sogar schon verbieten.

Da Sie also weder wissen, was mit Ihren Daten geschieht noch mit den Daten Ihre Follower, sollten Sie diesen Aspekt im Hinterkopf behalten, wenn Sie bei TikTok einsteigen. Stellen Sie aus diesem Grund auch in Ihren Profileinstellungen ein, dass Nutzer Ihre Videos nicht herunterladen dürfen.

9. Videoinhalte prüfen

Wenn am Arbeitsplatz beziehungsweise im Unternehmen Inhalte gefilmt werden, sollten Sie darauf achten, dass keine Ihrer Unternehmensrichtlinien verletzt wird. Schließlich könnten auf den Videos vertrauliche Interna zu sehen sein. Die Einblicke in Werksgelände oder Produktionsstätten sind in vielen Unternehmen sogar verboten. Als produzierendes Unternehmen müssen Sie daher kreativ werden, wenn Sie nicht nur Büroräume und lange Flure zeigen wollen.

10. Code-Icon teilen

TikTok bietet ein Code-Icon an, dass mit anderen Nutzern geteilt werden kann. Es funktioniert wie ein QR-Code und kann an verschiedenen Stellen platziert werden. Sie sind bereits auf Instagram aktiv? Platzieren Sie dort Ihr Code-Icon. Auf Ihrer Website weisen Sie auf Ihre Social Media-Präsenz hin? Dann platzieren Sie auch dort Ihr Code-Icon. Auch am Point of Sale lässt sich auf die eigene TikTok-Präsenz hinweisen und Neugierde erzeugen – insbesondere bei den Unternehmen, bei denen man es am wenigsten erwartet.

Für wen eignet sich TikTok-Recruiting?

TikTok-Recruiting ist besonders geeignet für Unternehmen, die junge Zielgruppen ansprechen möchten, vor allem in Branchen wie Mode, Technologie, Medien oder Marketing. Es eignet sich hervorragend für Arbeitgeber, die kreativ und offen für unkonventionelle Ansätze in der Personalgewinnung sind.

TikTok Recruiting: Diese Unternehmen sind auf der Plattform erfolgreich

Es haben bereits einige Unternehmen ihren Weg zu TikTok gefunden. Sowohl Modekonzerne als auch eher ungewöhnliche Betriebe, die man auf einer hippen Videoplattform nicht erwarten würde, sind auf TikTok präsent wie zum Beispiel das Klinikum Dortmund.

1. Klinikum Dortmund

Das Klinikum Dortmund ist auf TikTok aktiv und gibt dort auf unterhaltsame Weise Einblicke in den Arbeitsalltag im Krankenhaus. Angestellte der Klinik filmen sich dort tanzend oder in lustigen Situationen, sie geben Einblicke in die Stationen oder den OP und stellen den Teamgeist in den Vordergrund. Mit diesen unterhaltsamen Inhalten soll die gute Stimmung am Klinikum Dortmund transportiert werden und neue Pflegekräfte und medizinisches Personal angesprochen werden. Vertreter des Klinikums wurden mittlerweile in Talkshows eingeladen und viele Print- und Onlinemedien haben über die TikTok-Offensive berichtet. Geführt hat dies sowohl zu einem guten Image als auch zu mehr Bewerbungen für Jobs in der Klinik.

2. Lidl

Die Discounter-Kette Lidl ist auf TikTok sehr aktiv und vermittelt das Gefühl, dass Arbeiten bei Lidl richtig Spaß macht. Die Hashtag-Challenge #movelikelidl steht im Mittelpunkt der Präsenz von Lidl auf TikTok und fordert die Teilnehmer auf, mit einer Zitrone und einer Tomate eine Choreografie nach bestimmten Emojis zu tanzen. Die Nachwuchskräfte von Lidl haben es auf der Plattform vorgemacht und unzählige Follower haben es seitdem imitiert und hochgeladen.

Innerhalb eines Tages konnte die Hashtag-Challenge 36 Millionen Aufrufe vorweisen und das Karriere-Profil von Lidl auf TikTok gewann 34.000 Follower hinzu. 230.000 Likes taten ihr übriges. Die regelmäßige Einbindung von Lebensmitteln stellt den Bezug zum Discounter her und dadurch, dass Auszubildende und Berufseinsteiger mit ihrem Gesicht für das Unternehmen auf der Plattform stehen, sorgt das für eine hohe Identifikation unter Gleichaltrigen, die auf Jobsuche sind. Lidl scheint Spaß zu machen und das Team scheint offen für Trends zu sein. Das wirkt attraktiv auf die Zielgruppe.

3. Washington Post

Zwar kein deutsches Unternehmen aber deshalb nicht minder erfolgreich: Die US-Zeitung Washington Post hat neue Mitarbeiter über TikTok gesucht. Über kurze Videos, die einen Aufruf zur Bewerbung enthielten und bestehende Mitarbeiter mit eingebunden haben, wurde die Zielgruppe direkt und auf eine kreative Weise angesprochen.

4. Tagesschau

Deutschlands älteste Nachrichtensendung Tagesschau ist auf TikTok sehr aktiv. Das Tagesschau-Team überzeugt mit einem Content-Mix aus Erklärvideos und einem Blick hinter die Kulissen in das Tagesschau-Studio sowie in die Arbeit bei der ARD-Produktion. TikTok-Nutzer werden über den Tagesschau-Content nicht nur für das Weltgeschehen sensibilisiert, sondern verstehen auch, wie die Produktion einer solchen Nachrichtensendung abläuft. Wer sich für die Arbeit in einem Medienunternehmen interessiert, begreift über den TikTok-Kanal der Tagesschau besser, wie der Arbeitsalltag aussehen könnte.

5. Kia

Der Autohersteller Kia hat einen eigenen TikTok-Filter entwickelt. Der Effekt sieht so aus, dass mit einer wischenden Handbewegung ein Kia-Fahrzeug durch den Bildschirm fährt. Wird dieser Filter häufig angewendet, schärft dies das Bewusstsein für die Marke und das Unternehmen, die dann von mehr Aufmerksamkeit profitiert.

6. Otto

Otto hat auf TikTok ebenso wie Lidl auf die Hashtag-Challenge gesetzt. Mit dem Hashtag #MachDichZumOtto hat es das Handelsunternehmen Otto geschafft, dass sich die jüngere Zielgruppe selbst auf die Schippe genommen hat und viele lustige Inhalte unter diesem Hashtag geteilt hat. Gleichzeitig wurde eine positive Assoziation mit der Marke Otto hergestellt, die darauf aufbauend weitere Inhalte ausrollen und Recruiting betreiben kann. Die Aufmerksamkeit für das Unternehmen ist mit der Hashtag-Challenge enorm gestiegen. Innerhalb der ersten vier Wochen wurde die Kampagne 147 Millionen Mal gesehen, bis Januar 2021 waren es sogar über 224 Millionen Aufrufe.

7. ALDI

Die #featuringALDI Kampagne konnte mit dem ohrwurmverdächtigen Song „Preis Preis Baby“ überzeugen, der im Rahmen einer Hashtag-Challenge verbreitet wurde. 50.000 Views, mehr als eine Million Impressions und 20.000 Likes gab es für das Video in den ersten vier Tagen. Die Challenge wurde auch von Influencern unterstützt, die zur Verbreitung des Clips beigetragen haben. Schülerinnen und Schüler sollten darüber für eine Ausbildung bei Aldi begeistert werden.

Fazit: Recruiting via TikTok kann funktionieren

TikTok ist anders als die bisher etablierten Social Media-Netzwerke Instagram oder Facebook. Die Zielgruppe ist jünger, dynamischer und aktiver. Für Unternehmen kann das eine Chance sein, wenn sie Schülern, Auszubildenden oder Studenten Jobperspektiven aufzeigen will. Wer sein Personalmarketing um TikTok erweitern möchte, der sollte sich auf der Plattform erst einmal in Ruhe umsehen und eigenen Content austesten. Über Hashtag-Challenges und unterhaltsame Videoclips lassen sich aber große Erfolge erzielen, wenn der Content kreativ ist.

Mit gutem Beispiel voran gehen Firmen wie Lidl, Otto oder das Klinikum Dortmund, die mit einer guten TikTok-Präsenz sowie gelungenen Kampagnen für Aufmerksamkeit in der jungen Zielgruppe und darüber hinaus sorgen konnten.

Wer Bewerber über TikTok ansprechen will, sollte beim Thema Datenschutz, Aktualität und Glaubwürdigkeit einiges beachten. Die veröffentlichten Inhalte sollten zum eigenen Unternehmen passen und aktuell sein. Um einen TikTok-Account ernsthaft für Recruiting zu nutzen, sollte mindestens ein Video pro Tag gepostet werden. Trends zu kennen und darauf schnell zu reagieren, ist bei TikTok essenziell. Nur wer das leisten kann, sollte sich mit diesem Kanal beschäftigen – dann kann es sich aber auch lohnen!

FAQ: Frequently Asked Questions zum Thema „TikTok Recruiting“

Die Zielgruppe auf TikTok ist deutlich jünger als auf Instagram oder Facebook. Außerdem ist sie aktiver, interagiert mehr und nutzt TikTok häufig als Micro-Entertainment Plattform und nicht nur als Soziales Netzwerk.
Über TikTok können auf kreative Weise Schüler, Auszubildende und Studenten erreicht werden. Da diese Zielgruppe viel Zeit am Smartphone verbringt, lässt sich über TikTok an sie herantreten.
Das Thema Datenschutz ist bei TikTok heikel. Außerdem ist auf der Plattform Aktualität Trumpf, sodass Content auch mal schnell oder spontan produziert werden muss. Um nachhaltig erfolgreich zu sein, sollte mindestens einmal am Tag ein Videoclip gepostet werden, in dem im besten Fall bestehende Mitarbeiter vorkommen.