Beitragsbild. Links ist der Schriftzug "Social Media Recruiting. Vorteile & Chancen, Tipps & Tricks" zu lesen. Rechts ist ein Piktogramm abgebildet, das eine Person darstellt, die mit einem Megafon aus einem Handy heraus schreit. Um diese Handy versammeln sich sechs weitere Personen, die an dem Gesagten interessiert sind.

Social Media Recruiting: Vom schwarzen Brett zu LinkedIn, TikTok und Corporate Influencing

In den 1980er-Jahren standen Unternehmen beim Recruiting vor erheblichen Herausforderungen. Sie setzten auf Zeitungsanzeigen, Aushänge und Mundpropaganda, um potenzielle Kandidaten zu erreichen. Persönliche Kontakte, Jobmessen und Vorstellungsgespräche waren essenziell, jedoch äußerst zeitaufwendig. Bewerbungen wurden postalisch versendet. Ohne moderne Kommunikationsmittel war der Informationsaustausch träge und langwierig. Im direkten Vergleich zu 2024 war das Recruiting damals deutlich zeitintensiver und verlangte viel Geduld. In den 2010er-Jahren war das Internet bereits fester Bestandteil des HR-Alltags. Online-Jobbörsen wie Monster und Stepstone revolutionierten den Kontakt zu Talenten. Bewerbungen erfolgten überwiegend digital per E-Mail. Plattformen wie LinkedIn und Xing etablierten sich als die sozialen Netzwerke für berufliches Netzwerken. Facebook galt als wichtigstes soziales Netzwerk für alle Altersklassen. Recruiting war weniger zeitintensiv, interaktiver und stärker auf den Bewerber zentriert. Doch: Wie funktioniert Recruiting heute – in der Mitte der 20er-Jahre des 21. Jahrhunderts?
Inhaltsverzeichnis

Die Art und Weise wie Unternehmen Talente finden, hat sich erneut radikal gewandelt. Social Media Recruiting und individuelles Netzwerken sind zum Herzstück der Personalbeschaffung geworden. Der „War of Talents“ – der Kampf um die besten Köpfe – wird immer intensiver, und Unternehmen stehen vor der Herausforderung, sich in einem Bewerbermarkt zu behaupten. Der Fachkräftemangel erschwert zusätzlich die Gewinnung von Top-Talenten. Recruiting ist heute schneller und effektiver als je zuvor – aber nicht einfacher als in den letzten 40 Jahren.

Dieser Artikel beschäftigt sich umfassend mit dem Thema Social Recruiting. Er geht auf die Definition für Social Media Recruiting ein, greift die Chancen und Risiken auf und informiert über die Instrumente und Methoden von Social Media Recruiting. Sie erfahren im Detail, wann sich berufliche soziale Netzwerke wie LinkedIn oder Xing eignen und wann und für welche Zielgruppen Social Media Plattformen wie TikTok oder Instagram die besseren Kanäle im Recruiting sind. Im zweiten Teil des Artikels erhalten Sie Praxistipps für ein erfolgreiches Social Media Recruiting und eine Schritt-für-Schritt-Anleitung, wie Sie Social-Media-Recruiting im Unternehmen implementieren.

Definition: Was ist Social Media Recruiting?

Social Media Recruiting oder kurz „Social Recruiting“ beschreibt alle Maßnahmen zur Personalgewinnung über die sozialen Netzwerke und Plattformen. Es umfasst sowohl die passive Ansprache durch Employer Branding als auch die aktive Suche nach Kandidaten (Active Sourcing) auf sozialen Netzwerken.

Damit sind nicht nur bekannte Job-Netzwerke wie Xing oder LinkedIn gemeint, sondern auch „wirkliche“ Social Media, wie zum Beispiel:

  • Facebook
  • Instagram
  • Twitter
  • YouTube
  • TikTok

Diskussionsforen und Plattformen, die nur in speziellen Branchen bekannt sind, gehören ebenfalls dazu.

Statistiken: Welche Bedeutung hat Social Media Recruiting?

In deutschen Unternehmen gewinnt die Nutzung von Social Recruiting fortlaufend an Bedeutung. Bei den Top-1000-Unternehmen nutzen 30 Prozent die sozialen Netzwerke für Jobausschreibungen und Unternehmenswerbung, während 32 Prozent soziale Netzwerke im Recruiting einsetzen. Zudem haben 27,3 Prozent dieser Unternehmen eine explizite Social-Media-Strategie entwickelt. Im mittelständischen Bereich bewerten 36,6 Prozent der Unternehmen den Einsatz von sozialen Plattformen wie XING, LinkedIn und Facebook positiv. XING ist in Deutschland führend bei Stellenausschreibungen und Active Sourcing, gefolgt von LinkedIn und Facebook.

Trotz dieser Entwicklungen sind nur 4,2 Prozent der Neueinstellungen in Top-Unternehmen auf Social Media Recruiting zurückzuführen. Gleichzeitig stehen 66 Prozent der Kandidaten dem Einsatz sozialer Medien positiv gegenüber, insbesondere die Generation Y, von der 72,9 Prozent Social Media nutzen und im Recruiting befürworten. Die Generation Y, auch bekannt als Millennials, umfasst die Geburtsjahrgänge von etwa 1981 bis 1996.

Die Nutzung von Social Media für die Bewerbung variiert je nach Branche: Im IT-Sektor nutzen 36 Prozent der Jobsuchenden die sozialen Medien, während es in den Bio- und Umweltwissenschaften 26 Prozent sind.

Insgesamt zeigt sich, dass Social Media Recruiting in Deutschland wächst, aber noch erhebliches Potenzial für weiteres Wachstum besteht.

Welche Chancen und Vorteile liegen in Social Media Recruiting?

Social Media Recruiting bietet eine effektive und kostengünstige Möglichkeit, qualifizierte Fachkräfte zu gewinnen und die Arbeitgebermarke zu stärken. Die wichtigsten Chancen und Vorteile von Social Recruting sind:

  • Reichweitenvorteile: Social Media Plattformen haben Millionen von aktiven Nutzern. Im Jahr 2023 nutzten beispielsweise fast 19 Millionen Menschen in Deutschland das Business-Netzwerk LinkedIn. Unternehmen können die Reichweite von Social Media nutzen, um ihre unternehmerischen Inhalte und aktuelle Stellenanzeigen einem breiten Publikum zu präsentieren. Dies erhöht die Chance, die besten Kandidaten für eine Position zu erreichen.
  • Kosteneffizienz: Im Vergleich zu traditionellen Rekrutierungsmethoden wie Anzeigen oder dem Einsatz von Personalberatungen oder Headhuntern sind die Kosten für Social Media Recruiting überschaubar. Für eine umfassende Social-Recruiting-Kampagne, die neben den reinen Werbekosten ebenfalls die Erstellung und Optimierung der Anzeigen, den Aufbau eines digitalen Bewerberfunnels sowie eine telefonische Vorqualifizierung beinhaltet, ist mit Gesamtkosten zwischen 3.000 und 5.000 Euro zu rechnen.

Info: Ein Bewerberfunnel ist ein interaktives Modell, dass Kandidaten von der ersten Kontaktaufnahme bis zur Einstellung durch den Bewerbungsprozess führt.

  • Schnelligkeit und Effizienz: Unternehmen können beim Social Media Recruiting innerhalb kürzester Zeit auf Veränderungen reagieren und Stellenanzeigen veröffentlichen oder adaptieren. In manchen Fällen können sie innerhalb von Minuten mit potenziellen Kandidaten interagieren und eine Beziehungsebene aufbauen.
  • Aufbau eines Talentpools: Die große Reichweite auf den unterschiedlichen Social Media Plattformen ermöglicht es Unternehmen, Talente langfristig zu binden. Mit der Zeit und durch interessanten Content entwickelt sich ein Talentpool, der bei Bedarf genutzt werden kann, um kurzfristig passende Kandidaten für eine Vakanz zu erhalten. Voraussetzung für einen professionellen Talentpool ist eine regelmäßige und personenzentrierte Ansprache der Kandidaten per E-Mail oder über Social-Media.
  • Stärkung des Employer Branding: Unternehmen können ihr Image als attraktiver Arbeitgeber stärken, indem sie regelmäßig Inhalte über ihre Unternehmenskultur und die Unternehmenswerte teilen. Dies gibt potenziellen Bewerbern Einblicke in die individuelle Arbeitsumgebung und schafft Vertrauen. Blogbeiträge, Social Media Posts und Videos sind effektive Mittel, um authentische Geschichten und Mitarbeitererfahrungen zu teilen.

Risiken und Nachteile von Social Media Recruiting

Trotz der vielen Vorteile gibt es auch einige Herausforderungen. Unternehmen müssen kontinuierlich aktiv sein und ihre Online-Präsenz pflegen, um im Wettbewerb um die besten Talente nicht ins Hintertreffen zu geraten. Zudem kann es Zeit erfordern, die richtige Ansprache für verschiedene Plattformen zu entwickeln und sicherzustellen, dass der Auftritt professionell bleibt.

Die wesentlichen Nachteile von Social Media Recruiting zusammengefasst:

  • Schwierige Qualifikationsbeurteilung: Aufgrund begrenzter Informationen in sozialen Netzwerken kann es schwierig sein, die tatsächlichen Fähigkeiten und Qualifikationen potenzieller Mitarbeiter zu beurteilen. Dies kann dazu führen, dass Kandidaten angesprochen werden, die nicht oder nur bedingt zum Stellenprofil der Vakanz passen.
  • Erhöhter Zeit- und Ressourcenaufwand: Der Prozess, zahlreiche Profile zu durchsuchen und die besten Kandidaten auszuwählen, ist zeitintensiv und benötigt Manpower. Unternehmen stehen zusätzlich vor der Herausforderung, dass sich Kandidaten bewerben, die nicht optimal zur ausgeschriebenen Vakanz passen. Dies erzeugt zusätzlichen Aufwand, da jeder Bewerber eine respektvolle und wertschätzende Absage benötigt, um ein positives Bild des Unternehmens zu wahren.
  • Abhängigkeit von Algorithmen: Die Abhängigkeit von Algorithmen im Recruiting birgt Risiken durch ihre Intransparenz und die Möglichkeit kurzfristiger Änderungen. Diese Unvorhersehbarkeit kann die Reichweite von Stellenanzeigen erheblich beeinträchtigen, wodurch qualifizierte Kandidaten möglicherweise nicht erreicht werden.
  • Eingeschränkte Reichweite für spezielle Zielgruppen: Bestimmte Zielgruppen, insbesondere erfahrene Mitarbeiter der Altersklassen 50+ und 60+ oder weniger digital vernetzte Personen, sind möglicherweise nicht oder unzureichend über die sozialen Medien und speziell über die sozialen beruflichen Netzwerke wie LinkedIn und Xing ansprechbar. Nutzen diese Mitarbeiter rudimentär gepflegte Social-Media-Profile auf Facebook & Co., werden diese vom Algorithmus nicht als interessant erachtet.
  • Datenschutzrisiken: Die DSGVO stellt besondere Anforderungen an den Umgang mit personenbezogenen Daten von Kandidaten. Der Gesetzgeber verlangt nach EU-Recht, dass Daten nur für legitime Zwecke erhoben und verarbeitet werden dürfen. Hierfür ist grundsätzlich eine Zustimmung des Kandidaten notwendig. Zudem müssen persönliche Informationen datenschutzrechtlich sicher gespeichert werden. Kandidaten haben das Recht, Auskunft über ihre gespeicherten Daten zu erhalten sowie deren Löschung zu verlangen.

Social Media Recruiting – Chancen maximieren, Risiken minimieren

Um die Vorteile von Social Recruiting zu maximieren und die Risiken zu minimieren, sollten Unternehmen eine durchdachte Social Media Strategie entwickeln. Diese sollte sowohl die Stärkung des Employer Branding und ebenso gezielte Recruiting-Kampagnen umfassen. Um langfristig erfolgreich zu sein, ist es essenziell, die richtige Balance zwischen effizienter Kandidatenansprache und respektvollem Umgang mit der Privatsphäre potenzieller Bewerber zu finden.

Überblick: Instrumente, & Methoden des Social Media Recruiting

Im Social Recruiting werden eine Vielzahl von Instrumenten und Methoden genutzt, um potenzielle Kandidaten über die sozialen Netzwerke anzusprechen und zu gewinnen.

Methoden des Social Media Recruitings
Infografik: Methoden des Social Media Recruitings

Die folgenden Methoden und Strategien werden im Allgemeinen unterschieden.

Active Sourcing

Active Sourcing im Social Media Recruiting umfasst die proaktive Suche und direkte Ansprache potenzieller Kandidaten über professionelle Netzwerke wie LinkedIn oder Xing. Diese Methode ist besonders vorteilhaft, um passive Kandidaten zu erreichen. Als passive Kandidaten definiert man Personen, die nicht aktiv auf Jobsuche sind, aber für interessante Angebote offen sein könnten. Active Sourcing eignet sich ideal für die Suche nach Kandidaten mit spezifische Fähigkeiten oder Erfahrungen. Mit der richtigen Ansprache gelingt es Unternehmen kurzfristig und ohne nennenswerten Aufwand, sehr gezielt hochqualifizierte Talente anzusprechen.

Employer Branding

Employer Branding zielt darauf ab, ein Unternehmen als attraktiven Arbeitgeber zu positionieren. Diese langfristige Strategie ist auch dafür geeignet, Talente sowohl anzuziehen als auch langfristig zu binden. Employer Branding fokussiert sich darauf, das Unternehmensimage zu stärken und die Mitarbeiterzufriedenheit signifikant zu erhöhen. Jedes Unternehmen benötigt ein professionelles Employer Branding, um die eigene Bekanntheit und Attraktivität auf dem Arbeitsmarkt zu steigern. Nur so kann man sich heute von Mitbewerbern abheben und zusätzlich qualifizierte Fachkräfte gewinnen.

Aufbau und Pflege von Unternehmensprofilen

Der Aufbau und die Pflege von Unternehmensprofilen auf Plattformen wie LinkedIn oder Xing sind entscheidend, um die Unternehmenskultur und die gelebten Werte der Firma effektiv darzustellen. Das Unternehmensprofil und der Aufbau von Kontakten über das Profil eignen sich sehr gut, potenzielle Kandidaten gezielt anzusprechen. Wird im Internet und auf Social Media, beispielsweis auf Facebook, ein konsistentes und ansprechendes Bild des Unternehmens vermitteln, entsteht Interesse und Vertrauen bei potenziellen Kandidaten und ebenso bei Kunden und Interessenten.

SEO-optimierte Content-Erstellung

Die Strategie der Content-Erstellung im Recruiting zielt darauf ab, informative und ansprechende SEO-optimierte Inhalte zu produzieren, die die Unternehmenskultur hervorheben und aktuelle Vakanzen in den Fokus rücken. „SEO-optimiert“ bedeutet, dass Keywords in die Texte eingearbeitet werden, nach denen in Suchmaschinen gesucht wird. In diesem Fall werden Suchmaschinen wie Google & Co. ebenfalls als Recruiting-Kanal genutzt.

Regelmäßige Posts zu Stellenanzeigen

Regelmäßige Social-Media-Posts und Updates auf der Karriereseite zielen darauf ab, Stellenangebote und Karrieremöglichkeiten effektiv zu bewerben. Diese kontinuierliche Präsenz macht das Unternehmen für potenzielle und passive Kandidaten interessant.

Teilen von Mitarbeitergeschichten

Das Teilen von authentischen Mitarbeitergeschichten und -erfahrungen dient dazu, die Unternehmenskultur und das Arbeitsumfeld lebendig und greifbar zu präsentieren. Ein echter Einblick in das tägliche Leben und die Werte des Unternehmens machen es nahbar. Mit der Zeit können potenzielle Bewerber emotionale Verbindungen zum Unternehmen und seinen Mitarbeitern aufbauen.

Erstellung von Recruiting-Videos

Recruiting-Videos dürfen für ein modernes Social Media Recruiting nicht unterschätzt werden. Sie bieten die Gelegenheit visuelle Inhalte, die Unternehmenskultur, die Arbeitsumgebung und Details zum Stellenangebot emotional zu präsentieren. Dies erhöht die Markenbekanntheit und kann im Einzelfall zu sich viral verbreitenden Videos führen, die ein hohes Interesse bei der Zielgruppe erzeugen.

Paid Advertising und Sponsored Posts

Als Paid Advertising und Sponsored Posts bezeichnet man im Recruiting das Schalten bezahlter Anzeigen auf verschiedenen Plattformen, um die Sichtbarkeit von Jobangeboten gezielt zu steigern.

Corporate Influencer Marketing

Corporate Influencer Marketing wird immer wichtiger. Es bedeutet, die eigenen Mitarbeiter als Markenbotschafter auf Social Media sichtbar zu machen. Immer mehr Unternehmen nutzen individuell angepasste Corporate Influencer Marketing Programme, um die Unternehmenskultur und aktuelle Jobmöglichkeiten durch Mitarbeiter authentisch zu präsentieren. Diese Methode ist besonders vorteilhaft, da Mitarbeitern intuitiv eher geglaubt wird, wenn sie das Unternehmen und seine Werte darstellen.

Mobile Recruiting

Mobile Recruiting umfasst den Einsatz mobiler Technologien und Plattformen, um den Bewerbungsprozess zu vereinfachen und zu beschleunigen. Mobile Recruiting basiert auf der Entwicklung, dass viele Menschen sich primär über ihr Handy informieren. Erfolgreiche Beispiele sind mobil-optimierte Karriereseiten und Bewerbungsapps.

Chatbots und KI

Die Nutzung von Chatbots und KI im Recruiting ermöglicht die Automatisierung und Personalisierung des Bewerbungsprozesses. Artificial Intelligence eignet sich, um Bewerbern schnelle Antworten zu bieten und den administrativen Aufwand erheblich zu reduzieren.

KI-gestützte Vorauswahl von Kandidaten

Die KI-gestützte Vorauswahl von Kandidaten nutzt Systeme, die Bewerbungen anhand bestimmter Parameter oder Keywords analysieren. Ziel ist es, den Auswahlprozess effizienter und objektiver zu gestalten. Durch die Reduzierung unbewusster menschlicher Vorurteile wie Herkunft, Geschlecht oder Alter wird eine gerechtere Auswahl gefördert. Allerdings besteht das Risiko, dass ungenaue Parameter oder Prompts dazu führen können, dass qualifizierte Kandidaten fälschlicherweise aus dem Bewerbungsprozess ausgeschlossen werden.

Überblick über die Kanäle beim Social Media Recruiting

m modernen Recruiting sind soziale Netzwerke ein zentrales Werkzeug zur Gewinnung neuer Mitarbeiter. Jedes Netzwerk bietet dabei unterschiedliche Vorteile und Zielgruppen, sodass Unternehmen die Kanäle gezielt auswählen sollten, um passende Talente zu erreichen. Im Folgenden erhalten Sie einen Überblick über die wichtigsten Plattformen für Social Media Recruiting.

KanäleVorteileNachteileZielgruppenMaßnahmenMitglieder in Deutschland
XingStark in der DACH-Region

Gezielte Fachkräfte-Ansprache
Weniger dynamisch als andere PlattformenTechnische und kaufmännische BerufszweigeUnternehmensprofil

Stellenanzeigen schalten

Active Sourcing
Ca. 13 Millionen
LinkedInWeltweit größtes berufliches Netzwerk

Top-Recruiting-Tools
Sehr viele Mitbewerber um die besten Talente

Premium kostenintensiv
Berufstätige weltweit

Fach- und Führungskräfte

Internationale Talente
Active Sourcing

Employer Branding

LinkedIn-Ads

Stellenanzeigen schalten

Unternehmensprofil

Neu: Videos
19 Millionen Mitglieder in Deutschland
InstagramHohe Interaktionsraten

Stark visueller Content
Nicht direkt berufsbezogen

Erfordert kreative Inhalte
Junge Berufseinsteiger

Kreative Berufszweige

Millennials
Employer Branding

Unternehmensprofil

Stories und Reels

Unternehmenskultur darstellen
27 Millionen
TikTokEnormes Wachstumspotenzial

Kreative Inhalte

Kurzvideos
Sehr junge Zielgruppe

Content muss ansprechend sein – nicht berufsbezogen
Generation Z

Junge Berufseinsteiger
Kreative Recruiting-Videos

Einblicke in den Arbeitsalltag
20 Millionen
FacebookHohe Reichweite

Gruppen und Veranstaltungen
Sinkende BeliebtheitBerufstätige aller Altersgruppen

Ältere Nutzer
Stellenanzeigen

Stellenanzeigen in Gruppen

Live-Veranstaltungen

Employer Branding
32 Millionen
YouTubeStark visuell geprägt

Große Reichweite
Videoerstellung kann kostenintensiv seinÜber alle Generationen beliebtRecruiting-Videos

Unternehmenspräsentation

Tutorials Unternehmen
68 Millionen
Twitter (X)Echtzeit-Interaktion

Breite Themenvielfalt
Begrenzte Zeichenanzahl

Schnell wechselnde Inhalte
Tech-affine

Medien & Kreativberufe

Journalismus

Marketing
Job-Tweets

Hashtag-Kampagnen

Diskussionen zu Business-Themen
16 Millionen
Überblick über die Kanäle des Social Media Recruitings – Zielgruppen, Vor- und Nachteile sowie Maßnahmen auf den Plattformen

Jeder Social-Media-Kanal bietet spezifische Vorteile, abhängig von der Zielgruppe und den Unternehmenszielen. Während LinkedIn und Xing ideal für die Ansprache von Fach- und Führungskräften sind, bieten Plattformen wie Instagram, YouTube und TikTok die Möglichkeit, insbesondere jüngere Talente und kreative Fachkräfte zu gewinnen. Ein gezielter Einsatz mehrerer Kanäle kann die Reichweite und Effektivität der Recruiting-Strategie erheblich steigern

Wann eignen sich welche Social-Media-Kanäle fürs Recruiting am besten?

Die folgenden drei Praxisbeispiele zeigen, welche sozialen Kanäle sich im Social Media Recruiting je nach Unternehmensgröße, Ausrichtung und Zielgruppe am besten eignen:

Internationaler Medienkonzern und Social Media Recruiting

LinkedIn als weltgrößtes Business-Netzwerk ist ideal für einen internationalen Medienkonzern und Konzerne in anderen Branchen, um Fach- und Führungskräfte weltweit zu rekrutieren. Die Plattform bietet eine starke internationale Reichweite und professionelle Ausrichtung, was sie perfekt für die Ansprache von hoch qualifizierten Talenten macht. Auch für Bewerber ist LinkedIn attraktiv.

Als flankierender Kanal könnte Twitter (X) dienen. Hier kann die Social-Media-Abteilung Echtzeit-Updates und Branchennews teilen und schnell auf Nachrichten und Trends reagieren.

Regionaler Handwerksbetrieb und Social Media Recruiting

Facebook eignet sich hervorragend für einen regionalen Handwerksbetrieb, um lokale Bewerber zu gewinnen. Die Plattform bietet eine hohe Reichweite über verschiedene Altersgruppen hinweg und unterstützt lokale Gruppen und Veranstaltungen. Dies erleichtert die gezielte Ansprache von potenziellen Mitarbeitern in der Region und hilft, die Stelle auch über Mundpropaganda durch Empfehlungsmarketing bekannt zu machen.

Instagram, ebenfalls vom Internetkonzern META, kann als weiterer Kanal genutzt werden, um visuelle Einblicke in Projekte und die Arbeitsumgebung zu geben. Mit ansprechenden Bildern und kurzen Videos kann der Handwerksbetrieb potenzielle Kunden und Mitarbeiter ansprechen und die Qualität seiner Arbeit präsentieren.

Start-up und Social Media Recruiting

Instagram ist optimal für ein Start-up, um junge, kreative Talente anzuziehen. Die Plattform ist visuell ansprechend aufgebaut und hat eine hohe Interaktionsrate bei jüngeren Zielgruppen. Das macht sie zum idealen Medium für die Präsentation einer dynamischen und innovativen Unternehmenskultur und zum Anziehen von Talenten im Rahmen des Social Media Recruitings.

YouTube könnte als zusätzlicher Kanal ausführliche Einblicke in die Unternehmenskultur und Produktentwicklungen geben. Durch detaillierte Videos und Vlogs (Video-Blog) kann das Start-up einem breiten Publikum seine Innovationskraft und „Unique-Selling-points“ näherbringen. Medien wie YouTube, Twitch oder TikTok sprechen vor allem ein Publikum an, dass schnelles Netzwerken und die Interaktion bevorzugt.

Erfolgsfaktoren für das Social Media Recruiting: Wie überzeugen Sie Bewerber wirklich?

Die wichtigsten Erfolgsfaktoren beim Social Media Recruiting liegen in einer zielgerichteten Strategie, der Authentizität der Unternehmenskommunikation und der aktiven Interaktion mit potenziellen Kandidaten.

Zunächst ist es entscheidend, die passenden Plattformen auszuwählen, die der Zielgruppe entsprechen. Unterschiedliche Netzwerke sprechen verschiedene Alters- und Berufsgruppen an. Daher ist es unerlässlich, die Präferenzen der potenziellen Bewerber zu kennen und darauf basierend den richtigen Kanal zu wählen. Unternehmen, die beispielsweise kreative oder jüngere Talente suchen, setzen verstärkt auf visuelle Plattformen wie Instagram oder TikTok. Für Fach- und Führungskräfte hingegen eignen sich berufliche Netzwerke wie LinkedIn oder Xing.

Eine klare Positionierung und ein starkes Employer Branding sind weitere zentrale Faktoren. Unternehmen, die regelmäßig spannende Einblicke in ihre Unternehmenskultur geben und Erfolge oder Mitarbeitergeschichten teilen, wirken authentischer und attraktiver. Besonders in sozialen Medien, wo Authentizität und Nahbarkeit geschätzt werden, führt eine ehrliche und transparente Darstellung zu höherem Vertrauen und einer positiven Wahrnehmung als Arbeitgeber.

Schließlich ist die kontinuierliche Pflege und Betreuung der sozialen Medien von großer Bedeutung. Hierbei geht es nicht nur um das bloße Schalten von Stellenanzeigen, sondern um die Schaffung von Mehrwert für die Zielgruppe. Regelmäßige Beiträge, die Einblicke in die Unternehmenskultur, Erfolge von Mitarbeitern oder zukünftige Projekte geben, tragen dazu bei, Vertrauen aufzubauen und das Interesse potenzieller Kandidaten zu wecken. Diese Inhalte sollten informativ, unterhaltsam und vor allem authentisch sein, da Authentizität in den sozialen Medien besonders geschätzt wird.

Die direkte Interaktion mit potenziellen Bewerbern ist ebenfalls ein wesentlicher Erfolgsfaktor. Unternehmen, die auf Kommentare und Nachrichten zeitnah und persönlich reagieren, schaffen eine positive Erfahrung und bauen eine stärkere Bindung zu potenziellen Talenten auf.

Ein weiterer Erfolgsfaktor ist die zielgerichtete Ansprache der richtigen Kandidaten. Durch personalisierte Anzeigen und das gezielte Targeting von Nutzern, basierend auf ihren Interessen und beruflichen Hintergründen, können Unternehmen Streuverluste minimieren und effizientere Recruiting-Prozesse gestalten. Neben der passiven Ansprache über Anzeigen spielt auch Active Sourcing, also die direkte Kontaktaufnahme zu potenziellen Talenten, eine entscheidende Rolle. Dies ermöglicht es Unternehmen, schneller mit qualifizierten Kandidaten in den Dialog zu treten und passende Bewerber für sich zu gewinnen.

Erfolgsfaktoren Social Media Recruiting
Infografik: Erfolgsfaktoren im Social Media Recruiting

10 Tipps für ein erfolgreiches Social Media Recruiting

Erfolgreiches Social Media Recruiting erfordert eine gezielte Herangehensweise und kontinuierliche Pflege. Hier sind die 10 besten Tipps, um das Maximum aus Ihrer Social-Media-Recruiting-Strategie herauszuholen:

  1. Definieren Sie Ihre Zielgruppe objektiv: Legen Sie vorab objektiv und anhand klarer Ziele fest, wen Sie erreichen möchten, um eine effektive Strategie zu entwickeln.
  2. Wählen Sie die passenden Plattformen: Setzen Sie auf die sozialen Netzwerke, die Ihre Zielgruppe tatsächlich nutzt. Während LinkedIn und Xing ideal für Fach- und Führungskräfte sind, erreichen Sie jüngere Zielgruppen und kreative Talente eher auf Instagram oder TikTok. Analysieren Sie, wo Ihre potenziellen Bewerber aktiv sind, und passen Sie Ihre Strategie entsprechend an.
  3. Stärken Sie Ihr Employer Branding: Nutzen Sie soziale Medien, um die Unternehmenskultur und Ihre Werte authentisch zu vermitteln. Teilen Sie Einblicke in den Arbeitsalltag, Mitarbeitergeschichten oder Erfolge. Ein starkes Employer Branding zieht nicht nur mehr Bewerber an, sondern steigert auch die Bindung und Loyalität Ihrer bestehenden Mitarbeiter.
  4. Integrieren Sie Corporate Influencing in Ihr Recruiting: Ermutigen Sie Ihr Team, auf LinkedIn und Co. authentisch über den Arbeitsalltag zu berichten. Dies stärkt Ihr Employer Branding effektiv und ressourcenschonend.
  5. Aktive Ansprache und Netzwerken: Warten Sie nicht nur darauf, dass Kandidaten auf Sie zukommen. Gehen Sie aktiv auf Talente zu, die zu Ihrem Unternehmen passen. Besonders auf LinkedIn können Sie durch Active Sourcing direkt potenzielle Bewerber ansprechen und eine Beziehung aufbauen, bevor es zu einer Bewerbung kommt.
  6. Nutzen Sie gezielte Werbeanzeigen: Investieren Sie in Social Media Ads, um Ihre Stellenanzeigen gezielt an die richtigen Nutzer auszuspielen. Durch präzises Targeting, das auf demografische Daten, Interessen und Berufserfahrungen basiert, erreichen Sie genau die Personen, die für Ihre offenen Positionen relevant sind.
  7. Zeigen Sie Expertise durch Content Marketing: Etablieren Sie sich als Expertenunternehmen und Branchenprimus, indem Sie hochwertige Fachartikel auf Social Media teilen, die zur Diskussion anregen.
  8. Seien Sie interaktiv und präsent: Social Media lebt von Kommunikation. Reagieren Sie schnell auf Kommentare und Nachrichten, um einen positiven Eindruck zu hinterlassen und das Engagement zu fördern. Ein aktiver Austausch schafft eine engere Bindung zu potenziellen Bewerbern und hebt Ihr Unternehmen von der Konkurrenz ab.
  9. Kreativer und ansprechender Content: Setzen Sie auf visuell ansprechende Inhalte. Videos, Infografiken oder kurze Storys kommen bei den Nutzern besser an als reine Textbeiträge. Je kreativer und informativer der Content, desto eher werden potenzielle Talente darauf aufmerksam und fühlen sich angesprochen.
  10. Kontinuität ist der Schlüssel: Posten Sie regelmäßig relevante Inhalte und halten Sie Ihre Präsenz auf den Plattformen konstant. Nur wer kontinuierlich aktiv ist, bleibt im Gedächtnis der Kandidaten und baut langfristig Vertrauen auf.

In 8 Schritten zum Social Media Recruiting

Die folgenden 8 Schritte helfen Unternehmen, ein durchdachtes, professionelles und langfristig erfolgreiches Social Media Marketing in ihrer HR-Abteilung aufzubauen:

SchrittTo doErklärung
1Zielgruppe und Ressourcen definierenBestimmen Sie Ihre Zielgruppe, deren Bedürfnisse und die Priorität von Social Media Recruiting in Ihrer HR-Strategie.
2Plattform-AuswahlWählen Sie die Social-Media-Kanäle, auf denen sich Ihre Zielgruppe aufhält.
3Prozesse zielgenau einrichtenBestimmen Sie Verantwortlichkeiten und Entscheidungsbefugnisse.
4Unternehmensprofil aufbauenErstellen Sie ein kreatives und ansprechendes Profil auf allen relevanten Social Media Kanälen, das kongruent zu Ihrer Karriereseiten ist und auf ihre Unternehmensziele einzahlt.
5Content-Plan erstellenPlanen Sie regelmäßige Beiträge auf Social Media, die die Follower-Zahl erhöhen, zu Diskussionen anregen und Ihr Unternehmen als modern, fachkundig und wertschätzend darstellen.
6Führungskräfte einbindenBinden Sie Ihre Führungskräfte in die Social Media Strategie ein. Ermöglichen Sie die direkte Interaktion zwischen Kandidat und zukünftiger Führungskraft über Plattformen wie LinkedIn, Xing oder Instagram.
7Corporate Influencing Nutzen Sie Ihre Mitarbeiter als Markenbotschafter.
8Community ManagementPflegen Sie den Austausch mit der Community. Bieten Sie so viel Interaktionsfläche wie möglich, um Kunden, Interessenten und potenzielle Mitarbeiter langfristig an sich zu binden.
8 Schritte des Social Media Recruitings

Vergleich Social Media Recruiting vs. klassische Recruiting-Methoden

Klassisches Recruiting und Social Media Recruiting unterscheiden sich grundlegend in ihrer Herangehensweise, Reichweite und Dynamik. Beide Methoden haben ihre eigenen Vorteile, aber die Wahl hängt von den Zielen und der Zielgruppe eines Unternehmens ab.

Klassisches Recruiting basiert auf traditionellen Methoden wie Stellenanzeigen in Jobbörsen, Zeitungen oder auf der eigenen Karrierewebsite. Diese Herangehensweise richtet sich an aktive Bewerber, also Personen, die gezielt nach neuen Arbeitsmöglichkeiten suchen. Unternehmen nutzen oft langjährig etablierte Netzwerke und Headhunter, um qualifizierte Fachkräfte zu finden. Der Vorteil liegt in der gezielten Ansprache von Bewerbern, die aktiv eine neue Stelle suchen. Zudem bieten klassische Wege häufig einen formellen, gut strukturierten Bewerbungsprozess. Allerdings kann klassisches Recruiting kostspielig und zeitaufwändig sein, da Unternehmen oft längere Zeit brauchen, um Bewerbungen zu erhalten und geeignete Kandidaten zu finden. Die Reichweite ist zudem oft begrenzt, da nur ein spezifisches Bewerberpublikum erreicht wird.

Social Media Recruiting hingegen setzt auf den Einsatz von Plattformen wie LinkedIn, Xing, Instagram oder Facebook, um sowohl aktive als auch passive Bewerber zu erreichen. Ein großer Vorteil liegt in der enormen Reichweite und der Möglichkeit, über gezielte Anzeigen oder Active Sourcing bestimmte Zielgruppen anzusprechen. Social Media ermöglicht es, potenzielle Kandidaten bereits vor einer Bewerbung durch regelmäßige Posts über das Unternehmen und seine Kultur zu informieren und so Interesse zu wecken. Besonders jüngere Generationen und digital affine Talente können so angesprochen werden. Außerdem ist der Recruiting-Prozess oft schneller und interaktiver, da direktes Feedback in Echtzeit erfolgt und eine größere Anzahl von Bewerbern angesprochen werden kann.

Ein wesentlicher Unterschied zwischen beiden Ansätzen ist die Reichweite und Ansprache. Klassisches Recruiting fokussiert sich auf eine klar definierte Gruppe aktiver Jobsuchender, während Social Media Recruiting eine größere Bandbreite an potenziellen Kandidaten anspricht, inklusive solcher, die aktuell keine aktive Jobsuche betreiben. Zudem ermöglicht Social Media Recruiting eine stärkere Betonung auf Employer Branding, da Unternehmen ihre Kultur und Werte regelmäßig in informellen und visuellen Formaten präsentieren können.

Während das klassische Recruiting nach wie vor bei der Besetzung spezialisierter oder höherer Positionen in traditionellen Branchen relevant ist, gewinnt Social Media Recruiting vor allem bei der Ansprache junger, digitaler Talente an Bedeutung. Die ideale Recruiting-Strategie kombiniert in der Regel beide Ansätze, um die Vorteile beider Methoden zu nutzen.

Gegenüberstellung – Social Media Recruiting versus klassische Recruiting-Methoden

MethodeSinnvoll?KostenImpact
Social Media RecruitingJaGünstigerHohe Reichweite. Zielgruppengenau durch gezielte Anzeigen und das Vernetzen auf unterschiedlichen Social Media Plattformen.
JobmessenJaTeurerDirekter Kontakt vor allem in „Nischengebieten“ wichtig. Ermöglicht persönliche Interaktion. Zuspitzung auf wenige Kandidaten.
PrintanzeigenNeinTeurerGeringe Reichweite. Unspezifisch, da nicht gezielt auf spezielle Zielgruppen ausgerichtet.
PersonalvermittlerJaTeurerHohe Zielgruppengenauigkeit. Vermittler bringen spezialisiertes Wissen und Netzwerke mit. Kostenintensiv, aber besonders bei spezialisierten Fach- und Führungskräften sehr sinnvoll.

Zusammenfassung: Social Media Recruiting wird unverzichtbar

Der Recruiting-Prozess hat sich durch den Einsatz von Social Media drastisch verändert. Social Media Recruiting sowie individuelles Netzwerken sind heute zentrale Elemente der Personalbeschaffung, da der Wettbewerb um Talente, insbesondere aufgrund des Fachkräftemangels, intensiver wird. Unternehmen nutzen zunehmend Plattformen wie LinkedIn, Xing, Facebook, Instagram und TikTok, um sowohl aktiv nach qualifizierten Mitarbeitern zu suchen (Active Sourcing) als auch ihre Arbeitgebermarke zu stärken.

Die Vorteile des Social Media Recruitings liegen vor allem in der großen Reichweite, der Kosteneffizienz und der schnellen Anpassungsfähigkeit von Stellenanzeigen. Durch den Aufbau eines Talentpools und einer starken Employer Brand können Unternehmen langfristig Kandidaten an sich binden. Allerdings erfordert der erfolgreiche Einsatz von Social Media kontinuierliche Aktivität und eine gut durchdachte Strategie. Herausforderungen wie der erhöhte Zeitaufwand, die Abhängigkeit von Algorithmen und Datenschutzrisiken müssen ebenfalls beachtet werden.

Neben klassischen Netzwerken wie LinkedIn und Xing spielen kreative Plattformen wie Instagram oder TikTok eine zunehmend wichtige Rolle bei der Ansprache jüngerer Zielgruppen. Durch gezielte Maßnahmen wie Active Sourcing, die Veröffentlichung von Recruiting-Videos oder das Teilen von authentischen Mitarbeitergeschichten können Unternehmen ihre Reichweite maximieren und qualifizierte Kandidaten gewinnen.

Um die Chancen des Social Media Recruitings voll auszuschöpfen, müssen Unternehmen eine klare Social Media Strategie entwickeln, die eine gezielte Ansprache, kreativen Content und einen respektvollen Umgang mit der Privatsphäre potenzieller Bewerber kombiniert.

Häufig gestellte Fragen zum Thema Social Media Recruiting 

Unter Social Media Recruiting geht es um alle Maßnahmen des Personalmarketings bei denen Unternehmen soziale Netzwerke nutzen. Zu den erfolgreichsten sozialen Netzwerken gehören Facebook, Instagram, TikTok, LinkedIn und Xing.
Social Media Recruiting kann jedes Unternehmen für sich kennenlernen. Bei den Maßnahmen zur Gewinnung neuer Mitarbeiter sollte natürlich von Branche zu Branche unterschieden werden. Grundsätzlich macht Social Media es einfach und kostengünstig, da mit wenig Aufwand potenzielle Kandidaten angesprochen werden können. Es können Social Media profitiert von der zielgruppengerechten Ansprache und den hohen Nutzerzahlen. 
Social Media Recruiting ermöglicht eine breitere Reichweite und gezielte Ansprache. Unternehmen können durch präzises Targeting Stellenanzeigen an bestimmte demografische Gruppen, Berufsfelder oder Interessen ausspielen. Zudem stärkt es das Employer Branding, indem Unternehmen durch regelmäßige Inhalte ihre Kultur und Werte präsentieren. Eine direkte Interaktion mit potenziellen Kandidaten beschleunigt den Bewerbungsprozess und schafft eine persönliche Bindung.
Die Wahl der Plattform hängt von der Zielgruppe ab. LinkedIn und Xing eignen sich für Fach- und Führungskräfte, während Instagram und TikTok besonders junge Talente und kreative Berufe ansprechen. Facebook und Twitter bieten eine breite demografische Streuung und sind ideal für die Ansprache einer großen Vielfalt von Bewerbern.
Social Media Recruiting erreicht nicht nur aktive Jobsuchende, sondern auch Personen, die offen für neue Möglichkeiten sind, ohne aktiv zu suchen. Es bietet eine interaktive und schnellere Kommunikation mit potenziellen Kandidaten und eine breitere Reichweite. Klassisches Recruiting hingegen konzentriert sich auf formelle Jobbörsen und Headhunter, um aktiv nach Kandidaten zu suchen.
Der Erfolg lässt sich durch verschiedene Kennzahlen messen, darunter die Reichweite der Stellenanzeigen, die Anzahl der Klicks, Likes oder Shares sowie die Anzahl eingehender Bewerbungen. Außerdem können die Kosten pro Einstellung (Cost-per-Hire) und die Zeit bis zur Besetzung einer Stelle (Time-to-Hire) analysiert werden, um den ROI der Kampagne zu bewerten.
Die Kosten variieren je nach Plattform und Umfang der Anzeigenkampagnen. Organische Reichweite ist in der Regel kostenlos, während bezahlte Anzeigenbudgets individuell festgelegt werden können. Plattformen wie LinkedIn und Facebook bieten flexible Anzeigenbudgets, die an die Bedürfnisse des Unternehmens angepasst werden können.
Visuelle Inhalte wie Videos, Behind-the-Scenes-Einblicke und Mitarbeiter-Testimonials kommen besonders gut an. Authentische Geschichten und ein Einblick in den Arbeitsalltag schaffen eine emotionale Bindung und machen das Unternehmen für Bewerber greifbarer.
Kontinuität ist entscheidend. Regelmäßige Posts, die einen Einblick in die Unternehmenskultur, offene Stellen oder Mitarbeitererfolge geben, halten die Aufmerksamkeit potenzieller Kandidaten aufrecht. Die optimale Frequenz hängt von der Plattform ab – LinkedIn erfordert beispielsweise wöchentlich ein bis zwei Posts, während auf Instagram tägliche Aktivitäten sinnvoll sein können.