Ausbildungsmarketing: Azubis ansprechen und gewinnen
- Was ist Ausbildungsmarketing?
- Bedeutung: Warum ist Ausbildungsmarketing heutzutage so wichtig?
- Ausbildungsmarketing: Schritt für Schritt zum Erfolg
- Maßnahmen und Instrumente des Ausbildungsmarketings
- 5 Erfolgsfaktoren für das Ausbildungsmarketing
- Ausbildungsmarketing: Wie können sich Unternehmen attraktiv darstellen?
- Mit Ungewohntem punkten: Innovatives Azubi Recruiting
- Ausbildung ist das neue Studium: Best Practice Ausbildungsmarketing
Was ist Ausbildungsmarketing?
Ausbildungsmarketing wird als Sonderform des Personalmarketings definiert. Wie der Name bereits andeutet, steht hier vor allem die Zielgruppe der Auszubildenden im Fokus. Ausbildungsmarketing ist der gezielte Einsatz von Marketingstrategien und -maßnahmen, um potenzielle Auszubildende für ein Unternehmen zu gewinnen und sich als attraktiver Ausbildungsbetrieb zu positionieren.
Da der Wettbewerb um qualifizierte Nachwuchskräfte immer stärker wird, ist es für Unternehmen essenziell, sich proaktiv zu präsentieren und die junge Zielgruppe gezielt anzusprechen. Dabei geht es nicht nur um die passende Kandidatenansprache über die präferierten Kanäle der jungen Leute, sondern auch um gezieltes Employer Branding. An dieser Stelle spielt auch die (langfristige) Bindung der Mitarbeiter an das Unternehmen eine große Rolle.
Bedeutung: Warum ist Ausbildungsmarketing heutzutage so wichtig?
Durch ein funktionierendes Ausbildungsmarketing werden speziell jüngere Kandidaten und zukünftige Fachkräfte angesprochen, die gut zum eigenen Unternehmen passen. Dabei ist die Talentermittlung und -förderung sehr wichtig, um die bestmögliche Leistung des jungen Mitarbeiters zu erzielen. Wenn ein Azubi nicht nur Spaß bei der Arbeit hat, sondern auch Erfolge verbuchen kann, wirkt dies leistungssteigernd und motivationsfördernd. Das hat nicht zuletzt auch einen positiven Einfluss auf das Betriebsklima und die Arbeitsatmosphäre.
Ausbildungsmarketing als Lösung für unbesetzte Ausbildungsstellen
Im vergangenen Jahr, 2023, blieben 73.444 der deutschen Ausbildungsstellen unbesetzt. Das ist zum einen mit dem demographischen Wandel begründet. Immer weniger Nachwuchskräfte treten in den Arbeitsmarkt ein, während sich immer mehr ältere Menschen in den Ruhestand verabschieden. Auf der anderen Seite lassen sich weitere einflussreiche Ursachen ausmachen. So war unter anderem das Recruiting von Auszubildenden in zahlreichen Unternehmen nicht von Erfolg gekrönt.
Die Gründe für die unbesetzten Ausbildungsplätze sind vielschichtig. Viele Firmen setzen beispielsweise noch immer ausschließlich auf Mundpropaganda und Zeitungsinserate, um Azubis anzulocken. Der Fokus auf veraltete und einseitige Recruiting-Methoden ist jedoch genauso problematisch wie die ausschließliche Konzentration auf Social-Media-Angebote. Verschreiben sich Unternehmen dem digitalen Zeitalter und versuchen, Azubi-Recruiting lediglich über soziale Netzwerke zu tätigen, bleibt der Erfolg häufig ebenso aus.
Ein zielgerichtetes Ausbildungsmarketing kann demnach dazu beitragen, die Anzahl der eigenen unbesetzten Ausbildungsstellen im Betrieb zu reduzieren.
Ausbildungsmarketing: Schritt für Schritt zum Erfolg
Wie beim klassischen Personalmarketing gibt es auch beim Ausbildungsmarketing konkrete Aspekte, die befolgt werden sollten. Erfolgreiches Ausbildungsmarketing fußt auf insgesamt vier Punkten: Der Formulierung eines konkreten Ziels, der Ermittlung des Bedarfs eines Unternehmens sowie der Suche nach geeigneten Mitarbeitern. Schlussendlich steht die Bindung dieser Mitarbeiter an die Firma im Vordergrund.
1. Ziele definieren
Wo sehen Sie Ihr Unternehmen in den nächsten Jahren? Setzen Sie kurzfristige und langfristige Ziele für sich und Ihre Firma. Legen Sie den Fokus hier insbesondere auf Azubis und Nachwuchskräfte: Wie viele Personen sollen ausgebildet werden? Wer soll die Ausbildung übernehmen? An dieser Stelle lassen sich allgemeine Ziele der Organisation von fach- und abteilungsspezifischen Thematiken unterscheiden. Wichtig ist es, Auszubildende in das Gesamtkonzept zu integrieren. Auch sollte man ihre Rolle im Hinterkopf behalten, wenn es um das Erreichen der Unternehmensziele geht.
2. Den Bedarf ermitteln
Nachdem die Ziele gesetzt sind, schauen Sie sich in Ihrem Unternehmen um. Welches Personal beziehungsweise welche Abteilungen sind wichtig, um diese Ziele erreichen zu können? Zudem sollten Sie sich vorzugsweise mit den einzelnen Abteilungsleitern zusammensetzen und sich abstimmen. Die Kommunikation zwischen den einzelnen Bereichen und Arbeitnehmern stellt hier die Basis für eine funktionierende Umsetzung dar.
So haben Führungskräfte oftmals einen guten Überblick über die Zusammenhänge zwischen einzelnen Abteilungen. Dagegen können fachliche Experten Details erläutern und einzelne Schritte erklären. Außerdem können neue Mitarbeiter und aktuell tätige Auszubildende frische Ideen einbringen und so ihren Beitrag zur Analyse leisten. Auf diese Weise lässt sich im wechselseitigen Austausch der Bedarf konkretisieren.
3. Mitarbeiter suchen
Sobald Sie wissen, welches Personal wichtig für die Erreichung Ihrer Ziele ist, ist es an der Zeit, sich die passenden Nachwuchskräfte zu suchen. Dabei sollten Sie initiativ vorgehen. Laut Umfrage fühlen sich Azubis durch direkte Ansprache des künftigen Arbeitgebers geschätzt und respektiert.
Versuchen Sie, die Azubis auf einer persönlichen Ebene abzuholen und sie von Anfang an in die Unternehmensstruktur einzubinden. So können sie sich besser mit dem Unternehmen identifizieren und entwickeln einen eigenen Sinn für das Team. Dieser beeinflusst beispielsweise auch die Arbeitsatmosphäre und die Leistungsbereitschaft positiv.
Sie sollten sich vor Augen halten, dass die Ausbildung junger Menschen auch mit einem gewissen Aufwand einhergeht. Der direkte Kontakt erfordert Ressourcen und ein ausreichendes Engagement der anderen Mitarbeiter. Insgesamt lohnt sich diese Investition jedoch auf lange Sicht: Auszubildende, denen Wertschätzung und Energie entgegengebracht werden, fühlen sich mit ihrem Arbeitgeber verbunden. Sie sind in Zukunft eher bereit, ihre Arbeit mit Hingabe zu erledigen.
4. Mitarbeiter halten
Nachdem Sie die passenden Mitarbeiter gefunden und ausgebildet haben, ist es essenziell, das gewonnene Know-how auch zu behalten. Die Mitarbeiterbindung ehemaliger Azubis lässt sich durch folgende Maßnahmen erreichen:
- Bereitstellung von Seminaren und Weiterbildungen
- Finanzielle Zuwendungen in Form von Boni, Sonderzahlungen oder eines Geschäftsautos
- Flexible Arbeitszeitmodelle: Gleitzeitarbeit / Arbeit im Homeoffice
- Kostenfreie Mitgliedschaften im Fitnessstudio
Sinnvoll ist es also, das Personal- und Ausbildungsmarketing besonders breit aufzustellen, damit sich auch junge Leute und potenzielle Azubis angesprochen fühlen.
Maßnahmen und Instrumente des Ausbildungsmarketings
Im Ausbildungsmarketing gibt es eine Vielzahl von Instrumenten, die Unternehmen einsetzen können, um potenzielle Auszubildende zu erreichen, zu begeistern und langfristig an sich zu binden. Diese Instrumente reichen von Online-Maßnahmen über persönliche Kontakte bis hin zu strategischen Ansätzen. Hier ein Überblick über die wichtigsten Instrumente im Ausbildungsmarketing:
1. Karriere-Website
Die eigene Website ist eine der zentralen Informationsquellen für junge Bewerber. Eine gut strukturierte Karriereseite mit Informationen zur Ausbildung, Erfahrungsberichten von aktuellen Azubis und Tipps zur Bewerbung ist ein wichtiges Instrument, um das Interesse von Jugendlichen zu wecken und sie gezielt zu informieren.
2. Social Media und Online-Marketing
Social-Media-Plattformen wie Instagram, TikTok, LinkedIn und YouTube sind ideale Kanäle, um die junge Zielgruppe authentisch zu erreichen. Unternehmen können über diese Plattformen Einblicke in den Ausbildungsalltag geben, Stellenanzeigen posten und durch gezieltes Online-Marketing auf ihre Ausbildungsangebote aufmerksam machen. Influencer-Kooperationen und zielgerichtete Anzeigenkampagnen erhöhen die Reichweite.
3. Ausbildungsmessen und Events
Ausbildungsmessen, Berufsinformationstage oder Tage der offenen Tür bieten die Möglichkeit, persönlich mit potenziellen Azubis in Kontakt zu treten. Unternehmen können sich hier vorstellen, Fragen beantworten und direkt mit interessierten Jugendlichen ins Gespräch kommen. Solche Events bieten eine direkte Begegnung, die Vertrauen schafft und Interesse weckt.
4. Schulkooperationen und Schülerpraktika
Eine enge Zusammenarbeit mit Schulen ist ein wichtiges Instrument, um frühzeitig Kontakt zu potenziellen Bewerbern aufzubauen. Schulbesuche, Workshops, Bewerbungstrainings und Vorträge in Klassen sind gute Wege, um auf das Unternehmen aufmerksam zu machen. Zusätzlich können Schülerpraktika eine effektive Möglichkeit sein, Schülern den Betrieb und die Ausbildung in der Praxis zu zeigen.
5. Azubi-Botschafter
Der Einsatz von aktuellen Auszubildenden als „Botschafter“ ist ein authentisches Instrument, um potenzielle Bewerber anzusprechen. Azubi-Botschafter können auf Messen, Schulveranstaltungen oder über Social Media über ihre eigenen Erfahrungen berichten und so die Ausbildung im Unternehmen aus erster Hand vermitteln.
6. Stellenanzeigen & Jobbörsen
Klassische Stellenanzeigen in Online-Jobbörsen oder auf spezifischen Azubi-Portalen bleiben ein wichtiges Instrument im Ausbildungsmarketing. Diese Anzeigen sollten zielgruppengerecht gestaltet sein und die wichtigsten Informationen zur Ausbildung und zum Unternehmen enthalten.
7. Mobile Recruiting und Messenger-Services
Jugendliche kommunizieren bevorzugt über ihr Smartphone. Mobile Recruiting-Lösungen wie Bewerbungen per WhatsApp oder spezielle Recruiting-Apps ermöglichen eine schnelle, unkomplizierte Kontaktaufnahme. Das senkt die Hürde, sich zu bewerben, und sorgt für einen zeitgemäßen Bewerbungsprozess.
8. Employer Branding und Image-Kampagnen
Ein positives Arbeitgeberimage ist ein wichtiges Instrument, um sich als attraktiver Ausbildungsbetrieb zu positionieren. Durch gezielte Image-Kampagnen, wie Plakataktionen, Videos oder Online-Banner, kann das Unternehmen in der Region oder bundesweit auf sich aufmerksam machen und die eigene Marke stärken.
9. Content-Marketing und Storytelling
Geschichten bleiben im Gedächtnis. Durch Content-Marketing, wie Blogbeiträge, Erfahrungsberichte, Podcasts oder Videos, können Unternehmen den Alltag ihrer Azubis und die Kultur des Betriebs in den Vordergrund stellen. Storytelling vermittelt Emotionen und macht die Ausbildung greifbar und nahbar.
10. Bewerbermanagement und digitale Bewerbungsprozesse
Ein professionelles Bewerbermanagement ist entscheidend, um einen positiven Eindruck zu hinterlassen. Digitale Bewerbungsprozesse, die einfach und benutzerfreundlich sind, ermöglichen es Bewerbern, sich schnell und unkompliziert zu bewerben. Tools zur Verwaltung von Bewerbungen sorgen für einen strukturierten Prozess und schnelle Rückmeldungen.
11. Förderung und Bindung von Azubis
Ein erfolgreiches Ausbildungsmarketing endet nicht mit der Einstellung der Azubis. Die gezielte Förderung während der Ausbildung, Feedbackgespräche, Weiterbildungsmöglichkeiten und Azubi-Events tragen dazu bei, die Azubis zu binden und zu motivieren, langfristig im Unternehmen zu bleiben.
5 Erfolgsfaktoren für das Ausbildungsmarketing
Für ein erfolgreiches Ausbildungsmarketing gibt es verschiedene Erfolgsfaktoren, die Unternehmen berücksichtigen sollten, um die besten Auszubildenden zu gewinnen und langfristig zu binden. Diese Faktoren tragen dazu bei, das Unternehmen als attraktiven Ausbildungsbetrieb zu positionieren und eine effektive Ansprache der jungen Zielgruppe zu gewährleisten.
1. Individueller Recruiting-Mix im Ausbildungsmarketing
Im Ausbildungsmarketing ist es wichtig auf einen individuellen Recruiting-Mix zu achten. Mögliche Recruiting-Kanäle für Azubis sind:
- Bereitstellung von Praktikumsplätzen
- Inserate in Zeitungen
- Erstellung von kreativen Plakaten
- Persönlicher Kontakt zu potenziellen Auszubildenden: Face-to-Face Kommunikation
- Zielgruppenorientiertes Marketing über E-Mails und Social Media
Das Erfolgsrezept liegt in der Ausgewogenheit: Innovative Praktiken und neue Ideen ziehen die Aufmerksamkeit zukünftiger Arbeitskräfte auf sich. Außerdem frischen moderne Methoden das Image einer Organisation auf. Das ist gerade im Hinblick auf die Arbeitgebermarke von Relevanz. Die Eltern der zukünftigen Auszubildenden legen eher Wert auf klassischere Anwerbemethoden und bestimmte Strukturen. Da sie in vielen Fällen als Entscheidungshilfen fungieren, sollten Unternehmen diese konservativen Techniken ebenso berücksichtigen wie moderne Vorgehensweisen.
2. Zielgruppenorientierte Ansprache
Es ist wichtig, die Sprache, Interessen und Kommunikationskanäle der jungen Generation zu kennen und zu nutzen. Ausbildungsmarketing muss authentisch, einfach verständlich und ansprechend gestaltet sein, damit es die Zielgruppe wirklich erreicht und Interesse weckt.
3. Digitale Präsenz und Reichweite
Junge Menschen sind vor allem online unterwegs. Eine professionelle Online-Präsenz – auf der Unternehmenswebsite, in sozialen Netzwerken wie Instagram, TikTok oder LinkedIn sowie auf Online-Jobbörsen – ist essenziell, um die Aufmerksamkeit potenzieller Azubis zu gewinnen. Regelmäßige, ansprechende Inhalte (wie Azubi-Storys oder Unternehmensvideos) erhöhen die Reichweite und stärken die Bindung zur Zielgruppe.
4. Kontinuierliche Markt- und Trendbeobachtung
Das Medien- und Kommunikationsverhalten der jungen Generation ändert sich schnell. Es ist wichtig, aktuelle Trends im Auge zu behalten und die Strategie im Ausbildungsmarketing laufend anzupassen. Neue Kanäle, Formate oder Themen, die für die Zielgruppe relevant sind, sollten frühzeitig erkannt und genutzt werden.
5. Einfacher und schneller Bewerbungsprozess
Ein unkomplizierter und transparenter Bewerbungsprozess senkt die Hürde für junge Bewerber. Online-Bewerbungen, Bewerbungen per Messenger oder über kurze Formulare ermöglichen eine schnelle Kontaktaufnahme. Außerdem sind schnelle Rückmeldungen und klar definierte nächste Schritte wichtig, um das Interesse der Bewerber aufrechtzuerhalten.
Ausbildungsmarketing: Wie können sich Unternehmen attraktiv darstellen?
Um die Attraktivität Ihrer Firma für potenzielle Azubis nochmals zu steigern, müssen Sie ein authentisches Bild vom Betrieb zeichnen. Bereits beim Bewerbungsgespräch ist es sinnvoll, dass die Azubis ihre zukünftigen Karrieremöglichkeiten kennenlernen. Spaß bei der Arbeit ist ein weiterer wichtiger Faktor. Teambuilding-Methoden oder Events, gemeinsames Kochen etc. können hier gute Dienste leisten.
Um den Wünschen Ihrer Azubis gerecht zu werden, sollten Sie zunächst in Erfahrung bringen, was die jungen Mitarbeiter anspricht. Regelmäßige, möglichst anonyme Umfragen sind ein Weg, um sich ein Gesamtbild der Wünsche zu verschaffen. Auf diesem Weg erfahren Sie, was Ihre Mitarbeiter beschäftigt und können geeignete Maßnahmen ergreifen.
Es lassen sich insgesamt sehr unterschiedliche, aber simple Schritte umsetzen, anhand derer Sie die Attraktivität Ihres Unternehmens für Azubis steigern:
- Vergütung: Eine angemessene und unter Umständen überdurchschnittliche Ausbildungsvergütung (gerade bei „älteren“ Lehrlingen oder Umschülern) ist essenziell.
- Benefits: Flexible Arbeitszeiten oder anderweitige Corporate Benefits werden insbesondere für die jüngeren Generationen immer wichtiger.
- Perspektive: Wer die notwendigen Skills mitbringt, kann gefördert werden. Junge Leute sehen eine Ausbildung nicht mehr als Endstation, sondern als Sprungbrett. Dies können sich Unternehmen zunutze machen.
Wer klar und authentisch kommuniziert, dass die Ausbildung neue Türen öffnet, gewinnt als Unternehmen. Legen Sie Weiterentwicklungsmöglichkeiten deutlich dar. Das können betriebsinterne Spezialisierungen oder berufliche Weiterbildungen sein. Wichtig ist, dass die Perspektive deutlich wird, die vielen jungen Menschen bei der Ausbildung häufig fehlt.
Als sinnvoll hat sich für Unternehmen auch die Implementierung dualer Studiengänge erwiesen. Diese sind zwar keine Ausbildungen, bewegen sich aber sehr nahe an der Praxis und bieten Betrieben eine fruchtbare Alternative zur dualen Berufsausbildung. Der Absolvent lässt sich bereits im Unternehmensalltag einsetzen, gewinnt aber zugleich Know-how durch die theoretische Ausbildung.
Mit Ungewohntem punkten: Innovatives Azubi Recruiting
Da sich bestimmte Maßnahmen bereits etabliert haben, sind jungen Menschen einige Angebote und Schritte bereits bekannt. Nach der Planung einer Ausbildungsmarketing-Strategie sollten Sie sich deshalb überlegen, wie Sie unter der Menge der potenziellen Arbeitgeber für die Azubis hervorstechen können. Zunächst gilt es, die Optionen und Gelegenheiten ausfindig zu machen, durch die junge Erwachsene kontaktiert und gewonnen werden können. Das sind:
- Ausbildungs- und Berufsmessen
- Praktika
- Web- und Social-Media-Auftritte
- Kooperationen mit Schulen
- Thementage und Unternehmensbesichtigungen
Anschließend sollten sich Personalverantwortliche fragen, wie sie diese Angebote möglichst innovativ und einzigartig gestalten. Beispielsweise lassen sich Vorstellungsgespräche eher spielerisch gestalten, anstatt sie im normalen Eins-zu-Eins-Gespräch durchzuführen. Neue technische Möglichkeiten erlauben es außerdem, digitale Tools einzusetzen, um Präferenzen, Interessen und Eigenschaften der Bewerber zu analysieren.
Grundsätzlich gilt, dass das Ausbildungsmarketing Kreativität erfordert. Je nach Unternehmen, Tätigkeit und Zielgruppe sollten Sie Maßnahmen anpassen und gleichzeitig lebendig gestalten. Lockern Sie eingestaubte Methoden auf und zeigen Sie Interesse für Azubis. Durch einen offenen und zwanglosen Austausch können Unternehmen ihre Ziele am besten erreichen und werden für zukünftige Fachkräfte zu attraktiven Ausbildungsstätten und Arbeitgebern.
Ausbildung ist das neue Studium: Best Practice Ausbildungsmarketing
Ein Vorreiter auf dem Gebiet des erfolgreichen Ausbildungsmarketings ist die Deutsche Bahn. Über das Karriereportal stellt das Unternehmen nicht nur Informationen für Schüler, sondern auch für Eltern und sogar für Lehrer bereit. So haben Lehrkräfte die Möglichkeit, das Bewerbungstraining in den Schulunterricht zu integrieren und beispielsweise Online-Tests einzuüben.
Doch insbesondere die Infos für Schüler gilt es hervorzuheben. Die Bahn stellt nicht nur alle Ausbildungsberufe im Detail vor, sondern lässt auch aktuelle Azubis für sich sprechen. In kurzen YouTube-Clips stellen Auszubildende ihren Alltag und den Ausbildungsberuf vor.
Weiterführende Informationen machen auch deutlich, welche Vorteile Azubis bei der Bahn genießen. Die Seite legt dabei die Ausbildungsvergütung transparent dar, informiert über Mietkostenzuschuss und sichert eine garantierte Übernahme zu – eine Perspektive, mit der sich arbeiten lässt.
Neben diesen digitalen Angeboten sucht die Deutsche Bahn auch das direkte Gespräch mit Interessierten. Sogenannte Ausbildungs-Castings finden in zahlreichen deutschen Städten statt und bieten Schülern die Option, sich zu informieren und sich direkt vor Ort zu bewerben.
Das Best Practice Beispiel zeigt, wie gelungenes Azubi Recruiting bzw. Ausbildungsmarketing aussehen kann. Selbstverständlich können nicht alle Unternehmen im gleichen Maß mit finanziellen Zuschüssen überzeugen. Eine transparente und umfassende Information ist aber auch mit einem geringen Budget möglich.