Gehälter im Personalwesen: So viel verdienen Personaler in Deutschland
- Wie hoch sind die Gehälter im Personalwesen im Durchschnitt je nach Position?
- Wie sind die Einstiegsgehälter im Personalwesen?
- Welche 7 Aspekte haben Auswirkungen auf das Gehalt im Personalwesen?
- Mit welcher Ausbildung oder welchem Studium kann man im Personalwesen arbeiten?
- In welchen Branchen sind die Gehälter im Personalwesen am höchsten?
- Steigende Anforderungen in der Personalabteilung: Wachsende Expertise nötig
- Was sind die klassischen Jobs in einer Personalabteilung?
- Fazit: So hoch sind die Gehälter im Personalwesen
- FAQ zum Thema Gehälter im Personalwesen
Wie hoch sind die Gehälter im Personalwesen im Durchschnitt je nach Position?
Die Durchschnittslöhne (Mediangehalt) für die verschiedenen Positionen im Personalwesen sehen wie folgt aus (Quelle: Stepstone):
Position | Gehaltsspanne in Euro | Durchschnittliches Bruttogehalt in Euro |
Leitende Positionen wie Personalleiter, Leiter Personalentwicklung, Leiter Entgeltabrechnung oder Teamleiter Recruiting | 61.200 € – 82.400 € | 72.000 € |
Personalberater, HR-Berater | 42.000 € – 59.600 € | 49.100 € |
HR-Sachbearbeiter, Sachbearbeiter Personalentwicklung | 35.300 € – 49.700 € | 41.800 € |
Ausbildungsberufe: Personalfachkaufmann/-frau | 35.300 € – 49.100 € | 43.100 € |
Einsteiger-Positionen wie Junior-Personalreferent | 36.500 € – 45.200 € | 40.700 € |
Alle Löhne sind als Bruttogehalt angegeben, da das Nettogehalt jedes Mitarbeiters von verschiedenen persönlichen Faktoren abhängt wie der Steuerklasse, dem Familienstatus, der Konfession und vielem mehr. Die Zahlen stammen von der Jobbörse “Stepstone”, die diese auf Basis statistischer Erhebungen ermittelt haben.
Das Bruttojahresgehalt deckt in der Regel alle jährlichen Zahlungen ab, also auch zusätzliche Gehaltsbestandteile wie zum Beispiel Urlaubs- und Weihnachtsgeld, Einmalzahlungen, Sonderzahlungen, Zulagen und Boni. Insbesondere in großen Firmen gibt es zudem häufig noch vermögenswirksame Leistungen, die einen zusätzlichen Gehaltsbestandteil abdecken.
Wie sind die Einstiegsgehälter im Personalwesen?
Das Einstiegsgehalt im Personalwesen liegt im Schnitt bei rund 36.500 Euro Bruttojahreslohn. Dabei hängt es stark von der Position ab, wie hoch das Gehalt genau ausfällt. Während ein Personalreferent nach der Ausbildung mit knapp 38.800 Euro einsteigt, erhält ein Recruiter beim Einstieg im Schnitt 38.000 Euro. Der Berufseinstieg in die Personalentwicklung wird zu Beginn im Schnitt mit 45.500 Euro jährlich entlohnt. (Quelle: Stepstone)
Welche 7 Aspekte haben Auswirkungen auf das Gehalt im Personalwesen?
- Tatsächlicher Beruf: Handelt es sich um eine Sachbearbeiterstelle oder geht es im Job um die Personalentwicklung? Je anspruchsvoller die Tätigkeit, desto höher fällt in der Regel das Gehalt aus.
- Qualifikation des Bewerbers: Hat er bereits umfassende Erfahrung gesammelt oder handelt es sich um eine Einsteigerposition? Je mehr praktische Erfahrung jemand hat, desto besser ist die Verhandlungsposition, wenn es um das Gehalt im neuen Job geht – entsprechend geringer ist meist das Einstiegsgehalt. Auch in einem bestehenden Job steigt das Gehalt mit der Zeit, das heißt mit mehr gesammelten Erfahrungen und häufig auch mehr Verantwortung.
- Geschlecht: Der Gender Pay Gap ist auch im Personalwesen existent. Während Frauen im Schnitt 44.750 Euro brutto im Jahr verdienen, kommen Männer auf 50.000 Euro (-10,4 %). (Quelle: Stepstone Gehaltsreport 2024)
- Hierarchie und Personalverantwortung: Führungskräfte verdienen in der Regel mehr Geld als Mitarbeiter ohne Personalverantwortung. Je mehr Verantwortung mit einer Stelle einhergehen, desto höher fällt normalerweise das Gehalt aus. Schließlich wächst die Komplexität einer Stelle mit der Vielzahl an Aufgaben, die es im Blick zu halten gilt. Ein Job mit Personalverantwortung wird im Schnitt mit einem Mediangehalt von 56.500 Euro besser bezahlt als ein Job ohne Personalverantwortung (44.000 Euro). (Quelle: Stepstone Gehaltsreport 2024)
- Region: In Großstädten wie München, Frankfurt oder Hamburg fallen die Löhne in der Regel höher aus als in Kleinstädten oder auf dem Land, da die Lebenshaltungskosten höher sind. Auch das Ost-West-Gefälle ist in Deutschland nach wie vor präsent.
- Unternehmensgröße: Je größer das Unternehmen ist, desto höher sind die Verdienstmöglichkeiten bei allen Berufsgruppen.
- Abschluss: Der Gehaltsunterschied zwischen studierten und nicht studierten Mitarbeitern im Personalwesen liegt im Schnitt bei 8.000 Euro (Mit Hochschulabschluss: 51.250 Euro, ohne Hochschulabschluss: 43.250 Euro, Quelle: Stepstone Gehaltsreport 2024). Als Personalkaufmann bzw. -frau ist das Gehalt selbst mit vielen Jahren Berufserfahrung häufig immer noch niedriger als bei einem Personalreferenten mit Hochschulabschluss. Masterabsolventen können zudem auf höhere Löhne hoffen als Bachelorabsolventen.
Mit welcher Ausbildung oder welchem Studium kann man im Personalwesen arbeiten?
Zu den typischen Qualifikationen für einen Job im Personalwesen zählen:
- Studium der Psychologie
- BWL-Studium
- Sozialwissenschaftliches Studium
- Kommunikationswissenschaftliches Studium
- Studium der Wirtschaftspsychologie
- Jura-Studium
- Personalmanagement/Human Ressource Management-Studiengang
- Kaufmännische Ausbildung
- Ausbildung als Personaldienstleistungskaufmann/-frau
Der Großteil der HR-Manager bzw. Personalmanager hat ein Studium in Vollzeit absolviert. Beliebt sind jedoch auch duale Studiengänge, bei denen Studierende während der Ausbildung ein Gehalt erhalten und direkt erste praktische Erfahrungen sammeln können.
Zum Teil kann auch über Weiterbildungen als Personalsachbearbeiter, Personalkaufmann/-frau, Personalberater, Personalentwickler oder Lehrgänge zum Recruiter der Einstieg ins Personalwesen gelingen.
Unter Umständen finden auch Quereinsteiger ihren Job ins Personalwesen. Entscheidend für diesen Bereich sind ein guter Umgang mit Menschen, Kommunikationsfähigkeit sowie Empathie. Weiterhin relevant sind ein Verständnis für Zahlen, technisches Verständnis, da die Digitalisierung auch im Personalwesen fortschreitet sowie keine Angst vor juristischen und arbeitsrechtlichen Themen. Zum Teil ist auch Kreativität entscheidend, wenn es zum Beispiel um eine Stelle im Employer Branding geht, die das Ziel hat, einen Arbeitgeber möglichst ansprechend zu vermarkten.
In welchen Branchen sind die Gehälter im Personalwesen am höchsten?
Zu den Top-Branchen für ein gutes Einkommen im Personalwesen zählen laut Stepstone:
- Metallindustrie: In dieser Branche verdienen Personaler im Schnitt 75.000 Euro Bruttojahresgehalt.
- Versicherungen: Bei Versicherungsunternehmen verdienen Personaler im Schnitt 62.000 Euro im Jahr.
- Luft- & Raumfahrt: Der Durchschnittsbruttolohn liegt für Personaler bei 60.000 Euro.
- Nahrungsmittel: 54.000 Euro
- Pharma: 50.000 Euro
Am schlechtesten bezahlt werden Personaler im Handwerk. Sie erhalten im Durchschnitt 19.200 Euro im Jahr brutto.
Die besten Verdienstmöglichkeiten haben Personalverantwortliche in Konzernen. Dienstleistende Konzerne zahlen dabei eher höhere Gehälter als produzierende Mittelständler. Bei kleinen Unternehmen entscheidet mehr die finanzielle Situation über das mögliche Gehalt als der Gegenstand der Arbeit.
Welche Gemeinsamkeiten gibt es bei den Gehältern in der Personalbranche?
Trotz aller Unterschieden lassen sich auch Gemeinsamkeiten hervorheben: Grundsätzlich ist der Personalbereich einer jener Bereiche, die verhältnismäßig gut bezahlt sind, obwohl keine „direkte Wertschöpfung“ stattfindet, wie etwa in der Produktentwicklung, im Einkauf oder im Vertrieb.
Steigende Anforderungen in der Personalabteilung: Wachsende Expertise nötig
Die Anforderungen im Personalbereich sind enorm gewachsen und wachsen noch weiter. Folgende Punkte dienen als exemplarische Beispiele:
- Ausgestaltung der Stellenanzeigen nach der dritten Option – Allgemeinem Gleichbehandlungsgesetz (AGG)
- Flexible Arbeitszeitmodelle wie Jobsharing oder Teilzeit
- Sabbaticals
- Employer Branding aufgrund von Fachkräftemangel
- Homeoffice Regelungen
- Generelle Regelungen der Zusammenarbeit vor dem Hintergrund der Corona-Pandemie
Um solchen Herausforderungen adäquat zu begegnen, braucht es professionelle Personalarbeit – und ebendiese hat ihren Preis.
Was verbindet die Berufe im Personalwesen?
Häufig wird in Deutschland nur der Begriff „Personaler“ oder „HR-Mitarbeiter“ genutzt. Wie die Auflistung der verschiedenen Löhne zeigt, gibt es aber durchaus eine große Vielfalt in den Berufen im Personalwesen.
So unterschiedlich die Berufe auch sein mögen, sie verbindet alle, dass es im Kern um Beschäftigte von Unternehmen, um Menschen, geht. Kurzum: Die Bandbreite an Berufen mit Personalschwerpunkt ist riesig – und hat auch Auswirkungen auf das Gehalt.
Was sind die klassischen Jobs in einer Personalabteilung?
In der Personalabteilung eines Unternehmens gibt es verschiedene Bereiche. Während in kleinen Betrieben ein oder zwei Personen auch schon mal alles übernehmen müssen und eher als Generalisten fungieren, haben große Firmen häufig verschiedene Positionen für unterschiedliche Themen vorgesehen.
- Personalreferent: Der Personalreferent ist die mittlere Ebene in der Personalabteilung. Alternativ genutzte Begriffe sind beispielsweise HR-Manager oder Personaler. Personalreferenten sind dafür zuständig, den Personalbedarf eines Unternehmens optimal zu decken, Bewerbungsprozesse zu planen und umzusetzen und Personal einzustellen. Auch die Festlegung von Arbeitsbedingungen kann zur Arbeit eines Personalreferenten gehören.
- Personalleiter: Personalleiter leiten eine Personalabteilung und haben einen Überblick über alle laufenden Prozesse wie zum Beispiel Neueinstellungen, Stellenanzeigen, Arbeitszeitmodelle sowie die Regelungen der Zusammenarbeit.
- HR Business Partner: Ein HR Business Partner übernimmt strategische Aufgaben und widmet sich zum Beispiel der Personalplanung oder Personalentwicklung.
Personalsachbearbeiter/Lohn- und Gehaltsbuchhalter: Sie kümmern sich um administrative Aufgaben, übernehmen Lohnabrechnungen, pflegen die Mitarbeiterstammdaten und melden nötige Beiträge wie zum Beispiel die Sozialabgaben.
Welche weiteren Jobs im Personalwesen gibt es?
Es gibt nicht nur die Jobs in Personalabteilungen, sondern auch HR-Berufe in der Personalberatung. Auch bei Personaldienstleistern lässt sich Geld verdienen.
Recruiter/Consultant: HR-Consulting ist ein wachsender Markt, bei dem die Gehälter je nach Branche und Hierarchieebene variieren können. Was in der Personalabteilung der Personalreferent, ist in der Personalberatung entweder der Recruiter oder der Consultant. Die Bezeichnungen variieren, es geht aber um die Trennung von Kundenberatung und Rekrutierung, die Ebene ist etwa gleich. Diese Personen sind dafür zuständig, den Personalbedarf zu erkennen, neues Personal zu rekrutieren und einzustellen.
Headhunter: Headhunter suchen für ihre Kunden nach neuen geeigneten Mitarbeitern. Dafür werden Profile erstellt und Kandidaten in bestehenden Positionen angesprochen sowie beurteilt. Heutzutage werden Job-Profile wie XING oder LinkedIn dafür gerne genutzt. Headhunter erhalten zum Teil auch Provisionen für die erfolgreiche Vermittlung von Kandidaten, wodurch häufig mit einem Fixgehalt und zusätzlichen variablen Vergütungssystemen gearbeitet wird.
Auch bei Personaldienstleistern gibt es verschiedene Positionen in der Personalarbeit, die häufigste ist Personaldisponent. Personaldisponenten arbeiten bei Zeitarbeitsfirmen, die Zeitarbeit und Personalvermittlung anbieten. Sie suchen passende Arbeitskräfte für Unternehmen, die Bedarf an Personal haben, betreuen Kunden und akquirieren Neukunden.
Fazit: So hoch sind die Gehälter im Personalwesen
Über Gehälter im Personalwesen zu sprechen ist wichtig, um Transparenz zu schaffen und faire Vergütungen zu erzielen. Die unterschiedlichen Jobs im Personalbereich werden auch unterschiedlich vergütet, was von Faktoren wie Hierarchie und Verantwortung, Region, Qualifikationen sowie der Unternehmensgröße abhängt. Das durchschnittliche Bruttojahresgehalt im Personalwesen lag im Jahr 2024 bei 43.300 Euro und somit etwas niedriger als im Vorjahr. Zu den bestzahlenden Branchen gehören die Metallindustrie und das Versicherungswesen.
Die Anforderungen im Personalwesen sind in den letzten Jahren immer stärker gewachsen, mit Jobsharing-Modellen, Homeoffice-Regelungen und mehr, wodurch es zum Teil auch immer schwerer wird, gutes Personal für diese Jobs zu finden. Je mehr Verantwortung jemand übernimmt, desto höher sind auch die Gehälter. Gemein haben alle Jobs im Personalwesen, dass es um die Beschäftigung von Menschen und somit auch um die Auseinandersetzung mit Menschen geht.