Teamfähigkeit stärken: So fördern Sie die Teamarbeit Ihrer Mitarbeiter
- Was ist Teamfähigkeit?
- Vorteile der Teamfähigkeit: Wieso ist Teamgeist in Unternehmen so wichtig?
- Voraussetzungen für die Teamarbeit: Welche Teamfähigkeiten sind nötig?
- Teamfähigkeit testen: Wie erkennen Sie teamfähige Mitarbeiter?
- Teamgeist stärken: Wie fördern Sie die Teamfähigkeit Ihrer Mitarbeiter?
- 3 Tipps: Wie fördern Führungskräfte aktiv die Teamarbeit?
- FAQ: Antworten auf die häufigsten Fragen zur Teamfähigkeit
Was ist Teamfähigkeit?
Grundsätzlich wird unter dem Begriff Teamfähigkeit eine erlernbare Sozialkompetenz verstanden, mit der ein Mensch dazu fähig ist, optimal mit anderen Kollegen oder Menschen zu interagieren und im Team auf ein gemeinsames Ziel hinzuarbeiten.
Dabei hat die Kompetenz, mit anderen in einem Team zu agieren, kaum etwas damit zu tun, anderen Gruppenmitgliedern zu gehorchen oder nachzugeben. Auch bedeutet Teamfähigkeit nicht, dass man mit jedem einzelnen Teammitglied ein gutes Verhältnis pflegen muss.
Vielmehr bedeutet Teamfähigkeit:
- eigene Ideen zu präsentieren,
- konstruktive Kritik anzunehmen und umzusetzen,
- auf Kompromisse einzugehen,
- Team-Entscheidungen zu akzeptieren,
- Interesse an gemeinsamen Team-Zielen zu haben,
- respektvoll im Team zu kommunizieren,
- auf Augenhöhe zu diskutieren und
- fair und reflektiert mit Kollegen umzugehen.
Mitarbeiter, die diese Kompetenzen zeigen, können in Team-Projekten eine bereichernde Rolle spielen und die Effizienz der Gruppe steigern. Durch die Fähigkeit des Teamplayers, im Gespräch mit Gruppenmitgliedern Vertrauen aufzubauen, gemeinsame Interessen zu entdecken und Neues zu entwickeln, kann eine produktive Zusammenarbeit im Team entstehen.
Vorteile der Teamfähigkeit: Wieso ist Teamgeist in Unternehmen so wichtig?
Während sich Mitarbeiter sonst mit ihren individuellen Stärken alleine in ein Unternehmen einbringen und ihre Aufgaben erfüllen, bieten Teamarbeit und Gruppenprojekte neue Möglichkeiten: Die Zusammenarbeit mehrerer Beschäftigter innerhalb eines Teams kann die Arbeit auf unterschiedliche Art und Weise effizienter und produktiver machen.
Besitzen Angestellte die Fähigkeit, sich in ein Team integrieren und im Umgang mit ihren Kollegen kompetent handeln zu können, ergeben sich verschiedene Vorteile von Team-Projekten:
- Breit gefächerter Austausch von Informationen
- Gegenseitige Hilfestellung unter Kollegen
- gesteigerte Belastbarkeit der Mitarbeiter
- Zusammenführen vielfältiger Talente und Erfahrungen
- Reibungslose Teamarbeit durch gegenseitiges Vertrauen
- ein Plus an Flexibilität durch eigenständiges Handeln als Team
- effizienterer Arbeitslauf mit besseren Ergebnissen
Sind die Aufträge und die Verantwortung für einzelne Aufgaben klar im Team verteilt, kann sich jedes Teammitglied auf das gemeinsame Ziel konzentrieren. Durch eine eindeutige Strukturierung des Vorgehens und des Aufbaus eines Projekts kann sich das Team intern selbst koordinieren. Als eine Einheit arbeitet die Gruppe so eigenständig, ohne dass eine zusätzliche Kontrolle von außen nötig ist. Auf diese Weise führt eine Kooperation teamfähiger Mitarbeiter Projekte effizienter und ökonomischer durch als einzelne Angestellte für sich.
Voraussetzungen für die Teamarbeit: Welche Teamfähigkeiten sind nötig?
Teamfähigkeit ist nicht nur eine einzelne Eigenschaft. Stattdessen setzt sich Teamfähigkeit aus vielen verschiedenen Charakterzügen und Eigenschaften zusammen, die erst in Ihrer Gesamtheit zu einer erfolgreichen Zusammenarbeit mit anderen Kollegen führen.
Um teamfähig zu sein, muss ein Mitarbeiter folgende Eigenschaften aufweisen:
- Kommunikationsfähigkeit
- Empathie und Einfühlungsvermögen
- Kooperationsfähigkeit
- Toleranz und Respekt
- Kritikfähigkeit
- Emotionale und soziale Kompetenzen
- Rücksicht und Kompromissbereitschaft
- Eigeninitiative und Engagement
Teamfähigkeit testen: Wie erkennen Sie teamfähige Mitarbeiter?
Möchte man herausfinden, ob ein Arbeitnehmer teamfähig ist, sich in ein Team einzubringen und dieses mit seinem Einsatz voranzubringen, kann man auf verschiedene Hinweise achten.
Teamfähigkeit bei Bewerbern erkennen
Schon im Bewerbungsgespräch lässt sich so zum Beispiel durch verschiedene Freizeitaktivitäten darauf schließen, ob eine Person die Kompetenz zur Teamfähigkeit besitzt.
Der Bewerber erwähnt, dass er in einer Basketball-Mannschaft spielt oder Mitglied einer Rudermannschaft ist? Die Teilnahme an Teamsportarten zeigt, dass der Bewerber Interesse daran hat, mit anderen Menschen zu interagieren und in einer Gruppe aktiv zu werden. Auch Tätigkeiten wie das Singen in einem Chor oder das Engagement für ein gemeinnütziges Projekt weisen darauf hin, dass der Bewerber dazu bereit ist, mit anderen zu kooperieren und ein gemeinsames Ziel zu verfolgen. Mannschaftssportarten deuten demnach auf einen ausgeprägten Teamgeist des Bewerbers hin.
Teamfähigkeit im eigenen Team einschätzen
Um die Teamfähigkeit eines bestehenden Teams einzuschätzen, können Sie sogenannte Teambuilding-Maßnahmen zur Stärkung des Teamgeistes durchführen. Dafür eignen sich zum Beispiel interaktive Spiele und Übungen, gemeinsame Projekte oder Team-Wettstreite, bei denen Teamwork und Teamplayer gefragt sind. So haben Sie während der Durchführung die Möglichkeit, Ihre Mitarbeiter zu beobachten und nach Ihrer Teamfähigkeit zu beurteilen.
Teamgeist stärken: Wie fördern Sie die Teamfähigkeit Ihrer Mitarbeiter?
Um den Teamgeist der Gruppenmitglieder zu verbessern, bieten sich verschiedene Aktivitäten an. Zunächst ist es wichtig, schon bei der Auswahl der Beteiligten darauf zu achten, dass Personen gewählt werden, die über soziale Kompetenzen und über ein Interesse an Teamarbeit verfügen.
Darüber hinaus können bestimmte Angebote die Teamfähigkeit und den Teamgeist von Mitarbeitern fördern. Dazu gehören unter anderem:
- Workshops zum Thema Teambuilding
- Teambuilding-Maßnahmen wie Spiele und Übungen zur schrittweisen Teamentwicklung
- Angepasstes Coaching zur Stärkung des Teamgeistes für individuelle Anliegen
- Gemeinschaftliche Aktivitäten – z. B. ein gemeinsamer Ausflug des Unternehmens in den Klettergarten
Durch die unterschiedlichen Ansatzpunkte können Arbeitnehmer erkennen, wo persönliche Schwächen oder auch Stärken liegen und passende Lösungswege zu Stärkung des Teamgeistes entwickeln. Individuelle Rückmeldung über den aktuellen Standpunkt sowie Feedback von Kollegen, Coach und dem Vorgesetzten vermitteln Angestellten ein umfassendes Bild über das eigene Verhalten in der Gruppe.
3 Tipps: Wie fördern Führungskräfte aktiv die Teamarbeit?
Damit die Teamfähigkeit der Arbeitnehmer zum Tragen kommen kann und sich eine wirksame Zusammenarbeit ergibt, müssen Führungskräfte einige Faktoren beachten. Denn dem Arbeitgeber bzw. der Führungskraft kommt bei Teamarbeiten eine essentielle Rolle zu.
Damit das Team-Projekt ein Erfolg wird und jeder einzelne Mitarbeiter teamfähig arbeitet, sollten Sie unbedingt die folgenden Tipps beachten:
Tipp 1: Die richtige Team-Zusammensetzung
Nicht nur die Teamfähigkeit jedes Mitarbeiters ist für den Erfolg des Team-Projektes entscheidend. Auch die Zusammensetzung des Teams spielt nach dem englischen Forscher Belbin eine bedeutende Rolle. Belbin identifizierte dabei 9 Teamrollen, die in jedem Team vorhanden sein sollten, damit das Projekt ein Erfolg wird.
Teamrolle | Leistungsbeitrag | Rollenart |
---|---|---|
Umsetzer | sorgt für die optimale Umsetzung des Projektes arbeitet systematisch und diszipliniert |
Handlungsorientierte Rolle |
Macher | treibt das Team voran befeuert das Team, gemeinsam Hürden zu überwinden animiert das Team zu Diskussionen |
Handlungsorientierte Rolle |
Perfektionist | animiert das Team zum sorgfältigen und gewissenhaften Arbeiten sorgt für optimale Ergebnisse achtet auf die fristgerechte Umsetzung der Zielsetzung |
Handlungsorientierte Rolle |
Koordinator | koordiniert die unterschiedlichen Tätigkeiten und Aufgaben innerhalb des Teams stärkt die Entscheidungsfindung |
Kommunikationsorientierte Rolle |
Wegbereiter | tritt mit Außenstehenden in Kontakt sorgt für innovative Ideen |
Kommunikationsorientierte Rolle |
Teamplayer | stärkt die Teamfähigkeit aller Beteiligten geht empathisch auf die Wünsche und Bedürfnisse anderer Teammitglieder ein sorgt für eine reibungslose Kommunikation auf Augenhöhe unterstützt bei der Lösung von Konflikten |
Kommunikationsorientierte Rolle |
Spezialist | fokussiert sich auf die fachlichen Aspekte des Projektes weist umfassenden Fachwissen sowie herausragende Kenntnisse zum Projektthema auf liefert die fachlichen Grundlagen für die zu treffenden Entscheidungen |
Wissensorientierte Rolle |
Erfinder | sorgt für neue Ideen, Strategien und Ansätze arbeitet lösungsorientiert fokussiert sich auf die optimale Problemlösung |
Wissensorientierte Rolle |
Beobachter | analysiert Fortschritte und erste praktische Umsetzungen kritisch beurteilt die Strategie und Vorgehensweise des Teams |
Wissensorientierte Rolle |
Tipp 2: Organisation und Zielsetzung der Teamarbeit
Um einen reibungslosen Ablauf eines Projekts zu ermöglichen und vor allem, um den Mitgliedern einer Gruppe überhaupt die Möglichkeit zu bieten, ihre Teamfähigkeit unter Beweis zu stellen, muss eine klare Struktur vorliegen.
Die Führungskraft besitzt die Aufgabe, eine eindeutige Zielsetzung und einen groben Plan zu präsentieren, an den sich die Teammitglieder halten können. Dabei müssen auch einzelne Schritte und Kooperationen innerhalb der Gruppe geklärt und festgelegt werden. So wissen alle Mitglieder, wer der Teamleiter und der direkte Ansprechpartner ist, welche Aufgaben von wem erledigt werden und worauf die Arbeit hinauslaufen soll.
Nicht jedes Teammitglied muss die gleiche Menge an Aufgaben erhalten oder das gleiche Maß an Verantwortung tragen. Wichtig ist, dass Hierarchien und Verantwortung von Anfang an verständlich kommuniziert und festgelegt werden.
Falls Ihr Team bereits echten Teamgeist bewiesen hat, können Sie auch noch einen Schritt weitergehen und Ihr Team selbstorganisiert arbeiten lassen. Solch agile Teams koordinieren sich selbstständig und verteilen die Verantwortlichkeiten wie die Bestimmung des Teamleiters autonom innerhalb der Gruppe.
Tipp 3: Feedback und unterstützende Kommunikation
Rückmeldung und Kommunikation bilden den Rahmen für Teamprojekte. Lob, Wertschätzung und ein offener Dialog fördern das Miteinander der Beteiligten.
Außerdem sollte die Leitungsposition dafür sorgen, dass ein Gemeinschaftsgefühl und Vertrauen im Team entstehen kann und erhalten bleibt. Regelmäßige Meetings, Absprachen und ein ständiger Diskurs unter den Gruppenmitgliedern sowie mit der Führungskraft ermöglichen nicht nur die Lösung von Konflikten. Die Kommunikation aller Beteiligten erhöht den Zusammenhalt, die Produktivität, die Mitarbeiterzufriedenheit und Motivation und gibt neuen Anregungen sowie konstruktiver Kritik Raum.
Neben den anderen Tipps ist es ebenfalls ratsam, als Vorgesetzter die Vielfalt an individuellen Bedürfnissen und Wünschen der Teammitglieder zu berücksichtigen. So kann sich die Gruppe auch auf persönlicher Ebene verstehen und gemeinsam funktionieren.