Aufstiegsfortbildung: Ebenen, Ziele, Möglichkeiten und Förderung

In einer Zeit, in der sich Arbeitsmärkte und Anforderungen stetig verändern, gewinnen Aufstiegsfortbildungen immer mehr an Bedeutung. Sie bieten Mitarbeitern die Möglichkeit, ihre Karriere voranzutreiben, neue Fähigkeiten zu erwerben und Führungspositionen zu erreichen. Ob als Fachwirt, Meister oder Betriebswirt – eine Aufstiegsfortbildung eröffnet nicht nur neue berufliche Perspektiven, sondern steigert auch die Arbeitsplatzsicherheit und das Gehaltspotenzial. Für Unternehmen sind qualifizierte Mitarbeiter ein entscheidender Erfolgsfaktor, weshalb die gezielte Förderung durch Weiterbildungen zu einem wichtigen Bestandteil der Personalentwicklung wird. Aufstiegsfortbildungen sind somit eine Win-win-Situation für Arbeitnehmer und Arbeitgeber: Sie fördern individuelles Wachstum, stärken die Wettbewerbsfähigkeit und tragen zur nachhaltigen Entwicklung der gesamten Belegschaft bei. In diesem Artikel erfahren Sie alles Wichtige zu den verschiedenen Möglichkeiten, Zielen und Vorteilen von Aufstiegsfortbildungen.
Inhaltsverzeichnis

Was ist eine Aufstiegsfortbildung?

Eine Aufstiegsfortbildung ist eine berufliche Weiterbildungsmaßnahme, die darauf abzielt, Mitarbeitern neue Qualifikationen und Kompetenzen zu vermitteln, um ihnen den beruflichen Aufstieg zu ermöglichen. Sie richtet sich in der Regel an Fachkräfte, die eine Führungsposition anstreben oder ihr Fachwissen vertiefen und sich auf eine höhere Verantwortung vorbereiten möchten.

Im Gegensatz zur Anpassungsfortbildung, die bestehende Kenntnisse aktualisiert, fokussiert sich die Aufstiegsfortbildung auf den Erwerb neuer Qualifikationen und das Erreichen eines höheren beruflichen Status.

Die gesetzliche Grundlage für Aufstiegsfortbildungen bildet das Berufsbildungsgesetz. Ziel des Gesetzes ist es, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter fachlich und persönlich weiterzubilden und diese dahingehend zu unterstützen, umfangreiche Aufgaben in Unternehmen zu übernehmen.

Die drei Ebenen der Aufstiegsfortbildung

Grundlage jeder Aufstiegsfortbildung ist eine anerkannte Berufsausbildung. Grundsätzlich unterscheidet der Gesetzgeber im folgenden drei Ebenen der Aufstiegsfortbildung. Diese bauen aufeinander auf und erweitern den Kenntnisstand der Teilnehmer.

In der ersten Ebene einer Aufstiegsfortbildung besteht das wesentliche Ziel darin, die erworbenen fachlichen Details der Berufsausbildung zu vertiefen. In Bezug auf das eigentliche berufliche Aufgabengebiet werden Angestellte, die eine Aufstiegsfortbildung der ersten Ebene absolvieren, zu Experten und verbessern ihr berufliches und persönliches Know-how grundlegend.

Auf der zweiten Stufe der Aufstiegsfortbildung, die dem Bachelor-Niveau zugeordnet werden kann, geht es vor allem darum, neben Fachwissen in der ursprünglichen beruflichen Tätigkeit Kernkompetenzen in den Bereichen Betriebswirtschaft und Volkswirtschaft zu erlangen. Absolventen setzen sich nach Schwerpunkt der Fortbildung ebenfalls mit Kommunikation, Organisation oder einem effektiven Zeitmanagement auseinander. Zusätzlich beinhaltet die Fortbildung den Erwerb von umfangreichen Führungskompetenzen.

Der dritte Level, der auf Master-Niveau abgeschlossen wird, verbreitert die Kenntnisse und Fähigkeiten der zweiten Stufe und professionalisiert einen Absolventen in Bezug auf die eigene Entscheidungsfähigkeit. Sie unterstützt Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter darin, effektive Führungspersönlichkeiten im jeweiligen Arbeitsgebiet zu werden und ist in vielen Fällen Grundlage für eine abwechslungsreiche und lukrative Karriere.

Eine Aufstiegsfortbildung ist bildlich mit der umgangssprachlichen Karriereleiter vergleichbar. Mit jeder Ebene auf dem Berufsweg, also mit jeder Aufstiegsfortbildung, erwirbt ein Mitarbeiter theoretische und praktische Fähigkeiten. Diese kann er direkt im Unternehmen anwenden und die eigene Kompetenz und Leistungsfähigkeit erhöhen.

Durch die Durchlässigkeit des Fortbildungssystems und die Fortbildungsordnung ist es Mitarbeitern, die derzeit nicht über die geeignete Qualifikation für eine Aufstiegsfortbildung verfügen ebenso möglich, erforderliche Abschlüsse nachzuholen. Durch diese Durchlässigkeit des Fortbildungssystems erwerben sie die Eignung, die persönliche Karriereleiter durch zielgerichtete Aufstiegsfortbildungen zu erklimmen.

Was ist das Ziel der Aufstiegsfortbildung?

Eine Aufstiegsfortbildung verfolgt das Ziel, Mitarbeiter nach einer abgeschlossenen Berufsausbildung im erlernten Fachbereich so weiterzuentwickeln, dass diese langfristig weiterführende, berufliche Aufgaben wahrnehmen können. Dabei geht es nicht nur um das Vertiefen von Fachwissen, sondern auch um die Entwicklung von Managementkompetenzen, betriebswirtschaftlichem Verständnis und strategischem Denken. Eine Aufstiegsfortbildung soll Mitarbeitern ermöglichen, innerhalb ihres Berufsfeldes die Karriereleiter aufzusteigen, höhere Verantwortung zu übernehmen und so zu Führungskräften oder Fachexperten zu werden.

Bedeutung: Warum sind Aufstiegsfortbildungen wichtig?

Die Motivation von Mitarbeitern oder Unternehmen, eine Aufstiegsfortbildung anzustreben oder anzubieten, sind vielfältig.

Für Mitarbeiter eröffnen Aufstiegsfortbildungen neue Karrierechancen. Sie bieten die Möglichkeit, sich auf der Karriereleiter nach oben zu entwickeln. Schließlich befähigen Aufstiegsfortbildungen Fachkräfte, sich auf veränderte Anforderungen am Arbeitsmarkt einzustellen, neue Karrierewege einzuschlagen und in Führungsrollen hineinzuwachsen.

Für Unternehmen sind Aufstiegsfortbildungen ein strategisches Instrument, um:

  • Talente zu fördern,
  • die interne Nachfolgeplanung zu stärken und
  • Führungskräfte aus den eigenen Reihen aufzubauen.

Unternehmen finanzieren oder unterstützen Aufstiegsfortbildungen, um eigene Mitarbeiter zu soliden Führungskräften auszubilden. In Zeiten des War for talents hilft ein solches Vorgehen, ehrgeizige und zielstrebige Beschäftigte dauerhaft im Betrieb zu etablieren. Dieses Vorgehen sichert für Betriebe die Zukunft und unterstützt diese effizient, im globalen Wettbewerb leistungsfähig und konkurrenzfähig zu bleiben.

Vorteile von Aufstiegsfortbildungen

Für Mitarbeiter bietet die Aufstiegsfortbildung eine Vielzahl von Vorteilen, darunter bessere Karrierechancen, ein höheres Gehalt und die persönliche Weiterentwicklung. Auch Unternehmen profitieren: Durch die gezielte Förderung der eigenen Mitarbeiter bauen sie Wissen intern auf, binden Talente und stärken ihre Wettbewerbsfähigkeit durch eine qualifizierte Führungsriege.

Vorteile für ArbeitnehmerVorteile für Arbeitgeber
Bessere KarrierechancenEntwicklung qualifizierter Fachkräfte und Führunskräfte
Übernahme höherer VerantwortungSteigerung der Unternehmenskompetenz
Potenziell höheres GehaltErhöhung der Wettbewerbsfähigkiet
Erhöhte ArbeitsplatzsicherheitMitarbeiterbindung
Aufstiegs zum nächsten Karriere-LevelReduktion von Fluktuation
SelbstverwirklichungAttraktive Arbeitgebermarke
Vorteile von Aufstiegsfortbildungen für Arbeitnehmer und Arbeitgeber

Zulassung: Welche Voraussetzungen erfordern Aufstiegsfortbildungen?

Die Zulassungsvoraussetzungen für die einzelnen Ebenen von Aufstiegsfortbildungen wurden vom Gesetzgeber festgehalten. Sie dienen dazu, das allgemeine Qualitätsniveau aufrecht zu erhalten. Trotz klarer Regeln und Zulassungsbeschränkungen bietet das Gesetz Quereinsteigern die interessante Möglichkeit, sich umfassend zu qualifizieren und ihre Fertigkeiten und Leistungspotenziale zu erhöhen.

Die vom Gesetzgeber implementierten Fortbildungsregeln stellen sicher, dass die erworbenen Abschlüsse die weitere berufliche Entwicklung unterstützen und auf dem nationalen oder internationalen Arbeitsmarkt anerkannt werden.

Möglichkeiten: Wie können Mitarbeiter eine Anpassungsfortbildung absolvieren?

Es gibt unterschiedliche Möglichkeiten, eine Aufstiegsfortbildung zu absolvieren. Zu den bekanntesten gehören:

  • Meister- und Fachwirtfortbildungen: Sie bieten Mitarbeitern die Möglichkeit, im Handwerk oder in kaufmännischen Berufen Führungsrollen zu übernehmen, indem sie vertieftes Fachwissen und betriebswirtschaftliche Kenntnisse erwerben.
  • Betriebliche Weiterbildungen mit Zertifikatsabschluss: In bestimmten Branchen können Mitarbeiter spezielle Aufstiegsfortbildungen absolvieren, die mit einem anerkannten Zertifikat abschließen und sie für höhere Aufgaben qualifizieren.
  • Studium und duale Studiengänge: Wer seine Karrierechancen weiter ausbauen möchte, kann auch ein berufsbegleitendes Studium oder einen dualen Studiengang absolvieren, der Theorie und Praxis optimal miteinander verknüpft.

Neben dem klassischen Vollzeitunterricht an einer regionalen Bildungseinrichtung offerieren Fernhochschulen ein umfangreiches Angebot an Aufstiegsfortbildungen. Der Unterricht an Fernhochschulen bietet Teilnehmern ein hohes Maß an Flexibilität. Aus diesem Grund kann eine Aufstiegsfortbildung in den meisten Fällen berufsbegleitend durchgeführt werden. Die moderne Kommunikation unterstützt Absolventen zusätzlich durch eine digitale Fachbibliothek oder Videokonferenzen und Lernchats.

Zwischentest geben zwischenzeitlich Aufschluss über das persönliche Lernniveau und unterstützen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die Abschlussprüfung an der Industrie- und Handelskammer oder im Handwerksbereich an einer regionalen Handwerkskammer erfolgreich abzuschließen.

Welche Fördermöglichkeiten für die Aufstiegsfortbildung gibt es?

Zeitgleich können viele Kurse im Rahmen einer Aufstiegsfortbildung durch das sogenannte Aufstiegs-BAföG unterstützt werden. Die gesetzliche Grundlage der Förderung bildet das Aufstiegsfortbildungsförderungsgesetz (AFBG). Das Gesetz, das zum 01.01.1996 eingeführt wurde, stellt eine umfassendes und professionelles Förderinstrument für die berufliche Fortbildung dar. Es unterstützt Angestellte bei einer Aufstiegsfortbildung finanziell und erleichtert gleichzeitig Fachkräften und Handwerkern durch finanzielle Maßnahmen die erfolgreiche Existenzgründung. Das AFBG setzt bei der Förderung von Fortbildungen sowohl auf direkte Zuschüsse als auch auf zinsgünstige Förderdarlehen. Durch diese Kombination reduzieren sich die Kosten für eine Aufstiegsfortbildung um bis zu 2/3. Die Förderdarlehen müssen langfristig zurückbezahlt werden, was Absolventen eine hohe Planungssicherheit gibt.