Infografik zum Umgang mit Druck als Führungskraft.

Druck durch die Führungskraft

Nichts ist gefährlicher für ein Unternehmen, als Mitarbeiter, die zu sehr unter Druck geraten und deshalb ihre gesamte Motivation verlieren. Unzufriedenheit, die durch Druck in der Führungsebene entsteht, sorgt für Demotivation und das wiederum reduziert die Leistungsfähigkeit. Lesen Sie weiter, um zu erfahren, wie Sie diesen Druck minimieren können.
Inhaltsverzeichnis

Druck durch die Führungskraft: Was bedeutet das?

Druck von Führungskräften bezieht sich auf die intensive und oft übermäßige Erwartungshaltung, die Vorgesetzte an ihre Mitarbeiter richten, um hohe Leistungen zu erzielen, Ziele schnell zu erreichen oder sich in einem stark wettbewerbsorientierten Umfeld zu behaupten. Dieser Druck kann verschiedene Formen annehmen, wie zum Beispiel ständige Überwachung, unrealistische Deadlines, fehlende Wertschätzung oder die Androhung von Konsequenzen bei Nichterfüllung der Erwartungen.

Warum ist das Ausüben von Druck auf Mitarbeiter schlecht?

Druck von Führungskräften ist schädlich, da er das Wohlbefinden der Mitarbeiter, die Produktivität und die Innovationsfähigkeit des Unternehmens beeinträchtigt. Statt Vertrauen und Zusammenarbeit zu fördern, schafft er ein Klima der Angst, das langfristig die gesamte Organisation schwächt. Eine Führungskultur, die auf Unterstützung, Wertschätzung und realistische Zielsetzungen setzt, ist deutlich effektiver und nachhaltiger.

Folgen von zu hohem Druck seitens der Führungskraft

  • Beeinträchtigung der Mitarbeitergesundheit: Anhaltender Druck führt bei Mitarbeitern häufig zu Stress, der langfristig physische und psychische Gesundheitsprobleme verursachen kann. Burnout, Angstzustände und Depressionen sind typische Folgen einer Arbeitsumgebung, in der Druck dominiert.
  • Verringerung der Produktivität und Kreativität: Unter hohem Druck neigen Mitarbeiter dazu, sich ausschließlich auf das Erfüllen der Anforderungen zu konzentrieren, was zu einer Einschränkung ihrer kreativen Fähigkeiten führt. Statt innovativ zu denken, agieren sie reaktiv und vermeiden Risiken, was die Gesamtproduktivität und die Innovationskraft des Unternehmens schwächt.
  • Negative Auswirkungen auf die Arbeitskultur: Ein von Druck geprägtes Arbeitsklima kann das Vertrauen zwischen Führungskräften und Mitarbeitern untergraben. Es fördert ein Umfeld der Angst und Unsicherheit, was zu Misstrauen und einer schlechten Teamdynamik führt.
  • Erhöhte Mitarbeiterfluktuation: Mitarbeiter, die ständig unter Druck stehen, sind weniger zufrieden und engagiert. Dies erhöht die Wahrscheinlichkeit, dass sie das Unternehmen verlassen, was zu höheren Rekrutierungs- und Einarbeitungskosten führt und das Team destabilisiert.

Bessere Alternative zum Druck machen: Wie erzielen Führungskräfte die gewünschten Ergebnisse?

Eine bessere Alternative zum Führen durch Druck ist die Führung durch Unterstützung und Empowerment. Dieser Ansatz basiert auf Vertrauen, Wertschätzung und der Förderung der individuellen Stärken der Mitarbeiter. Anstatt durch Druck kurzfristige Ergebnisse zu erzwingen, setzt diese Form der Führung darauf, langfristig motivierte, engagierte und kreative Teams zu entwickeln. Die Ergebnisse dieser Form der Führung sind:

  • gesteigerte Mitarbeitermotivation,
  • erhöhte Mitarbeiterbindung,
  • höhere Eigenverantwortung,
  • bessere Arbeitskultur,
  • langfristige Leistungsfähigkeit,
  • mehr Innovationskraft und Kreativität sowie
  • reduzierte Gefahr für Burnout.

8 Tipps gegen Druck und mehr Motivation

Tipp 1: Dank + Lob = Anerkennung

Da Ihre Mitarbeiter Ihr wichtigstes Gut sind, sollten Sie sich darum bemühen, den Druck durch die Führungsebene zu reduzieren. Leider geht diese häufig davon aus, dass man mit Lob ruhig sparen kann.

Fehlende Anerkennung ist aber immer der Auslöser für Demotivation. Schon seit der Kindheit ist der Mensch auf Anerkennung angewiesen. Hier ist die Anerkennung im Grunde ein Wegweiser für das, was richtig oder falsch ist. Natürlich bekommt ein Kind keine Anerkennung, wenn es gerade etwas bewusst kaputt gemacht hat. Die Reaktion, die in der Regel folgt, vermutliches Schimpfen die Eltern, merkt sich das Kind.

Allerdings merkt sich das Kind mindestens in gleichem Maße Anerkennung für ein schön gemaltes Bild. Mehr noch, es wird fortan mehr malen und seine Fähigkeiten dadurch entsprechend verbessern. An diesem Verhalten ändert sich aber auch im Erwachsenenalter nichts.

Wenn sich die Führungsebene für die Leistung des Mitarbeiters bedankt oder ein entsprechendes Lob ausspricht, so bewirkt eine solche Anerkennung auch hier weiteren Ansporn. Nicht selten verzichten Ihre Mitarbeiter auf Ihre Freizeit, wenn das Arbeitsaufkommen beispielsweise Überstunden verlangt.

Ein Mitarbeiter, der von Seiten der Führungsebene gelobt wird, fühlt sich entsprechend wichtig, und wird diesen Einsatz gern zeigen. Der Druck mindert sich ebenfalls sofort, da die Führungsebene diesen Einsatz durchaus zu schätzen weiß und ihn nicht, wie häufig üblich, als selbstverständlich voraussetzt.

Tipp 2: Die Bezahlung muss stimmen

Man könnte den Eindruck gewinnen, dass die Führungsebene manchmal nach dem Motto agiert, je mehr Druck, desto besser. Wenn der Mitarbeiter mehr Geld verdienen will, dann soll er sich gefälligst so richtig ins Zeug legen.

Als Führungsebene sollten Sie immer im Blick haben, dass eine faire Bezahlung ebenfalls ein echter Motivator ist. Ist Ihr Mitarbeiter der Meinung, dass er viel mehr leistet oder leisten muss, als Sie zahlen, erzeugt das die Unzufriedenheit. Darum muss die Führungsebene immer darauf achten, dass auch angemessen entlohnt wird. Schließlich profitiert die Führungsebene im Umkehrschluss wiederum von dem vollen Einsatz ihres Mitarbeiters.

Tipp 3: Verantwortung an die Mitarbeiter übertragen

Längst hat sich gezeigt, dass die alten Modelle überholt sind, bei denen ausschließlich der Chef das Sagen hat. Zwischen der Führungsebene und den Mitarbeitern ist die Zusammenarbeit mehr denn je gefragt.

Auch wenn die Hauptverantwortung bei der Führungsebene liegt, so ist es wichtig, dass die Mitarbeiter soweit wie möglich mit einbezogen werden. Auch die Meinung Ihrer Mitarbeiter ab und zu einzuholen, ist förderlich. Zum einen erhöht es die Kommunikation zwischen Ihnen und den Mitarbeitern, zum anderen zeigt das auch Ihre Wertschätzung.

Tipp 4: Druck + Stress = Unzufriedenheit

Stress abzubauen ist natürlich nicht immer ganz einfach, denn Stress entsteht durch Druck. Dieser Druck in der Führungsebene wiederum entsteht nicht selten durch Deadlines, die es einzuhalten gilt. Wichtig ist, deutlich zwischen positivem und negativem Stress zu unterscheiden. Positiver Stress kann sogar durchaus beflügeln, negativer Stress sorgt immer für Demotivation.

Die Führungsebene muss darauf achten, den eigenen Stress nicht an die Mitarbeiter weiterzugeben. Anders ausgedrückt: Es sollte kein negativer Stress von oben nach unten weitergegeben werden. Die Führungsebene muss dafür sorgen, dass der negative Stress in positiven umgewandelt wird. Dieses Vorhaben gelingt der Führungsebene am besten, indem sie nicht mit Strafen droht, sondern Ziele setzt, die Ihre Mitarbeiter motivieren.

Tipp 5: Transparenz und die richtige Aufgabenstellung

Je mehr ein Mitarbeiter in die Abläufe im Unternehmen involviert ist und je klarer und deutlicher die Aufgabenstellung ist, desto reibungsloser gestaltet sich auch der Arbeitsablauf. Eine offene Kommunikation hilft von vornherein, Missverständnisse zu reduzieren oder sogar ganz zu vermeiden. Doppelarbeit und Unzufriedenheit werden hierdurch von vornherein ausgeschlossen.

Ein grundsätzliches Problem ist häufig die Aufgabenstellung für einen bestimmten Arbeitsplatz. Ist dieser ausschließlich mit Aufgaben belegt, die eher monoton sind? Dann wird der Mitarbeiter auf Grund einer solchen Aufgabenstellung über kurz oder lang ein gewisses Desinteresse an den Tag legen.

Wenn die Führungsebene empathische Fähigkeiten aufweist, so wird sie auch um die Interessen und Begabungen ihrer Mitarbeiter wissen. Sie wird beim Verteilen der Aufgaben darauf achten, dass die Stärken und Schwächen des Einzelnen hier berücksichtigt werden.

Tipp 6: Die Karriere der Mitarbeiter vorantreiben

Führungsebene aufgepasst! Sie selbst haben eine erfüllte Position, sonst wären Sie nicht der Führungsebene angekommen. Auch Ihre Mitarbeiter sehnen sich möglicherweise nach Entwicklungschancen. Wenn diese Chancen nicht in Aussicht stehen, führt auch das schnell zum totalen Motivationsverlust. „Warum soll ich mich anstrengen, ich komme ja sowieso nicht weiter.“ So oder ähnlich könnten die Gedanken der Mitarbeiter lauten.

Seien Sie der Motivator für Ihre Mitarbeiter, damit diese auch ihre Ziele realistisch erreichen können. Ein Anfang könnten Weiterbildungsmaßnahmen sein, die Ihre Mitarbeiter auf Kosten der Firma machen können. Als Unternehmen sollte man die Mitarbeiter motivieren, ihre Ziele zu erreichen.

Tipp 7: Sorgen Sie für eine gute Atmosphäre am Arbeitsplatz

Häufig bedenkt die Führungsebene nicht, dass auch der Mitarbeiter den größten Teil des Tages am Arbeitsplatz verbringt. Somit ist das Betriebsklima häufig ein zentrales Problem. Niemand wird sich wohlfühlen, wenn es um ihn herum knistert und brodelt.

Für ein angenehmes Betriebsklima sorgen beispielsweise Gemeinschaftsräume, eine Teeküche oder vielleicht Sitzmöglichkeiten im Freien. Das alles trägt dazu bei, dass sich Kollegen ungezwungen treffen und einen Smalltalk halten können. Auch den Chef kann man gelegentlich an einem solchen Ort treffen. Das fördert auf jeden Fall das Gemeinschaftsgefühl und sorgt für ein angenehmes und entspanntes Betriebsklima.

Tipp 8: Vertrauensbruch auf jeden Fall vermeiden

Nur wenn die Führungsebene stets ihre Zusagen einhält, kann sie das Vertrauen der Mitarbeiter gewinnen und langfristig behalten. Wer an seinem Chef zweifelt, verliert schnell seine Motivation. Muss man davon ausgehen muss, dass Versprechungen leere Worthülsen bleiben, fühlt man sich im Unternehmen langfristig nicht glücklich.

Natürlich kann es vorkommen, dass die Führungsebene aus triftigem Grund ihre gemachten Versprechen nicht einhalten kann. Dann muss sie aber unverzüglich für Klarheit sorgen und vor allem einen nachvollziehbaren Grund angeben.