Dies ist eine Infografik mit der Aufschrift: "Unkollegiales Verhalten angehen - 3-Schritte-Anleitung für den richtigen Umgang".

So gehen Sie mit unkollegialem Verhalten um

Unkollegiales Verhalten am Arbeitsplatz ist leider keine Seltenheit. Umso wichtiger ist es zu verstehen, wodurch sich unkollegiale Verhaltensweisen auszeichnen und wie Sie als Führungskraft entsprechend darauf reagieren. Dies erfahren Sie, inklusive einer 3-Schritte-Anleitung, in diesem Artikel.
Inhaltsverzeichnis

Was bedeutet es, sich unkollegial zu verhalten?

Unkollegiales Verhalten am Arbeitsplatz umfasst eine Reihe von Handlungen und Einstellungen, die das Arbeitsklima negativ beeinflussen. Es zeichnet sich durch Aktionen aus, die bewusst oder unbewusst das Wohlsein der Kollegen, die Effizienz der Teamarbeit und die Harmonie im Büro stören. Dies umfasst nicht nur offensichtliche Akte wie Mobbing oder die Verbreitung von Gerüchten, sondern auch subtilere Formen der Missachtung, wie mangelnde Unterstützung, ungerechtfertigte Kritik oder das Ignorieren von Beiträgen anderer.

Unkollegiales Verhalten kann in verschiedenen Situationen auftreten, beispielsweise wenn eine Person wiederholt ohne triftigen Grund die Zusammenarbeit verweigert, die Ideen von Kollegen systematisch abwertet oder in Gesprächen herablassend über Abwesende spricht. Ebenso unkollegial ist das Zurückhalten von wichtigen Informationen, die für die Arbeit eines Teams oder eines Kollegen essenziell sind, oder das Ausnutzen der Leistungen anderer für den eigenen Vorteil.

An diesen Verhaltensweisen erkennen Sie unkollegiales Verhalten:

  • Der Mitarbeiter verbreitet Gerüchte über Kollegen, was das Vertrauen und das Arbeitsklima stark beeinträchtigt
  • Er zieht sich aus der Teamarbeit zurück, indem er wenig bis gar keine Initiative zeigt, sich an gemeinsamen Projekten oder Aufgaben zu beteiligen, was die Last und den Druck auf die restlichen Teammitglieder erhöht
  • Der Kollege verspätet sich oft zu Meetings, was auf eine mangelnde Wertschätzung für die Zeit und die Bemühungen der anderen hindeutet und die Produktivität sowie die Planung von Besprechungen beeinträchtigt
  • Die Person unterbricht und beachtet andere nicht in Gesprächen, womit er eine mangelnde Wertschätzung für die Meinungen anderer signalisiert
  • Er hat eine negative Einstellung, die durch eine generell negative oder abwertende Haltung gegenüber der Arbeit, dem Team oder dem Unternehmen die Moral senken kann
  • Der Kollege gesteht eigene Fehler nicht ein oder versucht, die Schuld auf andere zu schieben, anstatt Verantwortung zu übernehmen
  • Der Mitarbeiter ist unzuverlässig, da er Versprechen und Vereinbarungen nicht einhält, was zu Verzögerungen und Problemen in der Teamarbeit führt

Warum ist es für Vorgesetzte so schwierig, unkollegiales Verhalten zu erkennen?

Für Führungskräfte ist es oft schwierig, unkollegiales Verhalten zu erkennen, da sich betroffene Mitarbeiter in deren Anwesenheit meist sehr unauffällig verhalten. Erst in Ihrer Abwesenheit zeigen sie ihre wahre Art, was die Angelegenheit für Sie als Vorgesetzten deutlich verkompliziert. Zudem äußert sich Unkollegialität häufig in subtilen, schwer greifbaren Aktionen, wie z. B. dem Zurückhalten von Informationen, was die Identifizierung ohne direkte Beobachtung erschwert.

Ein weiterer Faktor, der die Erkennung erschwert, ist die Tatsache, dass viele Mitarbeiter zögern, Probleme offen anzusprechen, sei es aus Angst vor Vergeltungsmaßnahmen oder dem Wunsch, als teamfähig wahrgenommen zu werden. Dies führt dazu, dass Vorgesetzte oft nur die Spitze des Eisbergs sehen und das volle Ausmaß des Problems erst erkannt wird, wenn es bereits zu einer deutlichen Verschlechterung des Arbeitsklimas oder zu Leistungseinbußen gekommen ist.

Daher: Achten Sie als Chef auf jegliche subtile Anzeichen, die auf unkollegiales Verhalten hindeuten könnten. Vermitteln Sie Ihren Mitarbeitern darüber hinaus, dass sich diese jederzeit an Sie wenden können, sollten sie beispielsweise unkollegiales Verhalten feststellen – unabhängig davon, ob sie persönlich von solch einem Kollegen betroffen sind oder nicht.

Wie sollten Sie auf unkollegiales Verhalten reagieren?

Sollte Ihnen auffallen, dass sich ein Mitarbeiter in Ihrem Team anscheinend unkollegial verhält, ist eine schnelle Reaktion wünschenswert. Jedoch sollten Sie auch nichts überstürzen. Eine sofortige Abmahnung des Mitarbeiters würde die Situation nur weiter verschärfen. Das schlimmste, was Sie nämlich als Chef tun könnten, ist es, die eventuell bereits angespannte Situation noch weiter anzuheizen.

Bewahren Sie daher zunächst die Ruhe und verschaffen Sie sich für einen guten Umgang zunächst einen Überblick über die Lage. Ist ein Mitarbeiter von der unkollegialen Verhaltensweise seines Kollegen direkt betroffen? Dann sollten Sie zunächst das Gespräch mit der betroffenen Person suchen, damit Sie ihre Sichtweise erfahren. Daraufhin können weitere Gespräche mit anderen Angestellten im Team gesucht werden, damit Sie einen guten Eindruck aller involvierten Personen erhalten.

Anleitung: So gehen Sie in 3 Schritten mit unkollegialem Verhalten um

Schritt 1: Bewahren Sie Ruhe

Der erste Schritt im Umgang mit unkollegialem Verhalten ist, Ruhe zu bewahren. Eine emotionale Reaktion kann die Situation verschärfen und die Objektivität beeinträchtigen. Sie als Vorgesetzter sollten daher einen kühlen Kopf bewahren, um das Problem sachlich und effektiv anzugehen. Dies schafft auch ein Umfeld, in dem sich alle Beteiligten respektiert fühlen und offener für Lösungsansätze sind.

Schritt 2: Suchen Sie die Gespräche mit den involvierten Personen

Daraufhin ist es wichtig, Einzelgespräche mit den betroffenen Personen zu führen. Ziel dieser Gespräche ist es, die Perspektiven aller Beteiligten zu verstehen, ohne vorschnelle Urteile zu fällen. Ein offener Dialog kann oft Missverständnisse aufklären und den Grundstein für eine Lösung legen.

Denn: In manchen Fällen bemerkt der unkollegiale Mitarbeiter seine Unkollegialität nämlich gar nicht. Indem Sie den Kollegen also auf sein Verhalten ansprechen, können Sie das Problem somit schnell beseitigen.

Schritt 3: Führen Sie ein Konfliktgespräch

Sobald alle Seiten gehört wurden und ein klares Bild der Situation entstanden ist, sollte ein Konfliktgespräch mit allen Beteiligten geführt werden. Dieses Gespräch zielt darauf ab, gemeinsam eine Lösung zu erarbeiten, die für alle akzeptabel ist. Es ist wichtig, dass Sie als neutraler Moderator auftreten, der den Prozess leitet, ohne Partei zu ergreifen. Ein erfolgreiches Konfliktgespräch führt zu einer Vereinbarung, die konkrete Schritte zur Verbesserung der Situation beinhaltet und von allen Beteiligten getragen wird.