Infografik zur Förderung der Selbstständigkeit von Azubis.

Selbstständigkeit bei Azubis fördern – Tipps und Anreize

Mit diesem Artikel möchten wir Sie über die Vielfalt der Förderungen für Azubis informieren. Zudem zeigen wir Ihnen, wie ein Auszubildender zeitnah Mitglied Ihres Teams wird und sich im Betrieb integriert. Motivation und Förderung liegen eng beieinander und bedingen sich gegenseitig. Um Ihren Azubis Selbstvertrauen zu schenken und sie in die Selbstständigkeit zu führen, sind unsere Tipps ein ideales Sprungbrett und in der Praxis einfach nachzuahmen.
Inhaltsverzeichnis

Welche Möglichkeiten gibt es, um das selbstständige Arbeiten für Auszubildende zu fördern?

Aller Anfang ist schwer. Der Azubi ist neu in der Firma, kennt das Team nicht und ist mit den vor ihm liegenden Aufgaben nicht vertraut. Mit ein wenig Know-how und Vertrauen haben Sie als Ausbilder jederzeit die Möglichkeit,

  • für mehr Selbstständigkeit zu sorgen
  • und Auszubildende zu fördern.

Prüfen Sie den Wissensstand und bedenken im Rahmen der Förderung, dass Fördern zwar Fordern, aber nicht überfordern bedeutet. Am besten können Sie Auszubildende fördern, indem Sie abwägen, inwieweit sich ein Azubi bereits mit der Materie auskennt und welche Verantwortung er tragen kann.

So fördern Sie die Eigeninitiative Ihres Azubis

Das kann einen Fachausbilder schon rasend machen – während sich auf Ihrem Schreibtisch die dringenden Vorgänge stapeln, das Telefon pausenlos klingelt und Ihr E-Mail-Postfach überquillt, schaut Sie der Auszubildende fragend an und dreht Däumchen: Was tun? Denn „viel Arbeit“ heißt nicht immer auch gleich „viel Arbeit für den Azubi“. Ganz im Gegenteil, oft kommt die Ausbildung Ihres Schützlings an den besonders turbulenten Arbeitstagen gezwungenermaßen zu kurz. Wie Sie die Eigeninitiative Ihres Azubis fördern und so kontinuierliche und wirkungsvolle Unterstützung erhalten, lesen Sie hier. 

Eigentlich sind Ihre Auszubildenden ganz brauchbar. Geben Sie ihnen eine Aufgabe, haben sie zwar meist eine oder zwei Rückfragen, aber dann erledigen sie diese zu Ihrer Zufriedenheit. Doch das war es dann auch. Stellen Sie keine konkrete Aufgabe, kommt von ihnen auch keine Eigeninitiative. Und das bringt gleich 3 Probleme für Sie mit sich: 

  1. Sie werden nicht in dem Maß entlastet, in dem die Nachwuchskraft Sie eigentlich entlasten könnte. 
  2. Ihre Azubis erhalten nicht das Praxis-Know-how, das sie für ihren weiteren beruflichen Werdegang und den erfolgreichen Abschluss der Ausbildung benötigen, sondern drohen sogar durch Langeweile und Unterforderung ihre Motivation zu verlieren. 
  3. Däumchen drehende oder über das Handy gebeugte Azubis vermitteln Ihren Vorgesetzten und auch Geschäftspartnern den Eindruck, dass weder diese noch Sie selbst ausgelastet sind (sonst würden Sie ja mehr delegieren) und auch Ihrer Aufgabe als Fachausbilder nicht optimal gerecht werden.

Azubis kontinuierlich fördern und fordern

Schauen Sie über mögliche Leerlaufzeiten bei Ihren Azubis nicht diskret hinweg. Den meisten Azubis tun Sie mit dieser gut gemeinten Nachsicht keinen Gefallen. Azubis, die ihre Zeit oft nur absitzen, fühlen sich und ihre Arbeit nicht ausreichend wertgeschätzt, werden unzufrieden und ihre Leistung lässt nach. Hier ist es Ihre Aufgabe als Fachausbilder, möglichst früh zu intervenieren.

Motivation basiert auf Verantwortung – Vertrauen Sie Ihren Azubis

Wer seinen Mitarbeitern nicht vollends vertraut, strahlt eine negative Aura aus und wirkt der Selbstständigkeit entgegen. Motivation braucht positive Feedbacks und Aufmunterungen, die gerade für Azubis von primärer Bedeutung sind.

Auch wenn ein Unternehmer den neuen Auszubildenden noch keine komplexen Aufgaben zuteilen kann, gibt es einige Optionen, mehr Verantwortung auszulagern und Auszubildende zu fördern, indem sie in einem bestimmten Bereich und anhand ihrer Fähigkeiten zu mehr Selbstständigkeit motiviert werden.

Null Bock ist nur ein Status. Um mehr Motivation zu erzeugen, sollten Sie hinterfragen und erfahren, was Ihre Azubis von ihrer Ausbildung erwarten und welche Vorstellungen sie haben. Je mehr Verantwortung der Einzelne übernehmen darf, desto mehr Motivation und Selbstständigkeit können Sie erwarten.

5 Tipps um Ihren Azubi zu fördern

1: Fordern Sie Ihren Azubi deutlich auf, Bescheid zu sagen, wenn er nichts zu tun hat 

Die meisten Beschäftigten wissen, was sie zu tun haben, und brauchen gar nicht erst nachzufragen. Und auch der Azubi möchte so schnell wie möglich als Kollege ernst genommen werden. Da passt es so gar nicht in sein Weltbild, als Einziger immer wieder nachfragen zu müssen, was er nun tun kann. Machen Sie ihm deutlich, dass Sie das Nachfragen als wichtiges Indiz für seine Eigeninitiative interpretieren − und ihn nach Kräften dabei unterstützen. 

Denn das gibt es (leider) auch: Kolleginnen und Kollegen, die genervt und teils unwirsch auf seine „Ich habe nichts mehr zu tun“-Aufforderung reagieren. Zeigen Sie ihm, dass Sie nicht zu dieser Gruppe gehören. 

Kommunikation mit dem Azubi

Machen Sie Ihrem Azubi klar, dass Sie ihn während der gesamten Arbeitszeit arbeiten sehen möchten. Erlauben Sie ihm ausdrücklich, Sie anzusprechen, wenn er nichts zu tun hat. So setzen Sie sich auch selbst unter Druck, kontinuierlich nach Möglichkeiten zu suchen, Ihren Azubi mit sinnvoller Arbeit zu versorgen. Um ständige unangemeldete Unterbrechungen Ihres Arbeitsflusses zu vermeiden, sollten Sie dazu mit Ihren Azubis bestimmte Kommunikationskanäle vereinbaren.

2: Vereinbaren Sie mit Ihrem Azubi, wie und wann er auf Sie zukommen soll 

Diese Vereinbarung zwischen ihnen beiden umfasst auch den bevorzugten Kommunikationskanal. Dieser hängt sowohl von Ihren räumlichen Gegebenheiten und den zu bewältigenden Aufgaben als auch von Ihren persönlichen Vorlieben ab. 

3: Nicht ohne meinen Azubi! 

Machen Sie sich diesen Satz zu eigen. Ganz gleich, welche Arbeitsaufträge Sie erhalten oder welche Sonderprojekte Sie durchführen. Sie werden sehen, nach kurzer Zeit werden Sie bereits automatisch Arbeitsschritte definieren, die Ihr Azubi für Sie durchführen kann. 

Einbindung des Azubis

Besonders gut eignen sich Arbeiten, die unabhängig von anderen Schritten unternommen werden können (z.B. telefonische Kundenbefragung) und nicht zeitkritisch sind. Sie wissen nie, wie häufig Ihr Azubi tatsächlich Leerlauf hat und wann er wegen Berufsschule oder innerbetrieblichem Unterricht nur kurze Gastspiele in Ihrer Abteilung gibt.

4: Legen Sie Standardprojekte fest, die alle Azubis laufend weiterentwickeln 

Hierzu eignen sich alle Aufgaben, die eine ständige Aktualisierung erfordern: Pflege der Intranetseiten, Recherche von Adressen potenzieller Kunden, Materialverwaltung/-inventur. 

5: Was muss, das muss: Halten Sie das Berichtsheft aktuell

Immer wieder kommt es vor, dass Azubis am Ende ihrer Ausbildung nächtelang an ihrem Berichtsheft sitzen und versuchen, die letzten Monate zu rekonstruieren. Viel sinnvoller ist die wöchentliche Aktualisierung. Sorgen Sie dafür! 

Gründe, warum Azubis unselbständig sind

Zu Beginn einer Ausbildung hat ein Azubi keinen Bezug zur Arbeitswelt. Er ist frisch aus der Schule gekommen und weiß, dass es nun an den sprichwörtlichen „Ernst des Lebens“ geht. Alters- und einstellungsbedingt hält sich die Motivation in Grenzen und scheitert oft schon daran, dass das morgendliche Aufstehen nicht zu den Lieblingsaufgaben eines Jugendlichen gehört. Auch ein wenig Rebellion kann der Grund für unselbstständige Azubis sein.

Förderung des Azubi

Haben Sie das Gefühl, dass Sie Ihren Azubis sprichwörtlich die Schuhe besohlen können? Dann wird es Zeit, dass Sie das Gespräch suchen und Auszubildende fördern. Selbstständigkeit basiert immer auf Verantwortung, so dass nur die Übertragung eigener Projekte und das eigenverantwortliche Handeln dauerhaft für die gewünschte Motivation sorgen.

Ausbildungsplan anpassen: Unter- und Überforderung vermeiden

Eine Überprüfung des Ausbildungsplans liegt allen Maßnahmen zugrunde, die Sie in puncto Selbstständigkeit im Blick auf Ihre Azubis anstreben. Nicht grundsätzlich muss eine Überforderung die Ursache zur mangelnden Selbstständigkeit sein. Manchmal kann auch eine Unterforderung problematisch werden und dem Azubi sprichwörtlich die Lust an seiner Ausbildung nehmen.

Prinzipiell zahlt es sich aus, wenn die Übertragung von Aufgaben auf dem Lernwillen und der Motivation des Azubis basiert. Um Auszubildende zu fördern, sollte ein Ausbilder genau erkennen, ob ein Azubi unter- oder überfordert ist.

Prüfung des Ausbildungsplans

Es gibt verschiedene Methoden, die sich in der Praxis bewährt haben. Die Leittextmethode, aber auch die Übertragung einzelner Projekte haben sich beim Fördern von Auszubildenden etabliert und sorgen bei Azubis für Begeisterung. Wichtig: Prüfen Sie den Ausbildungsplan!

Eigene Projekte erhöhen die Motivation

Jedes eigene Projekt ist ein guter Weg, wenn man Auszubildende fördern und ihre Motivation steigern möchte. Wer das Projekt und seine Herausforderungen an den Wissens- und Ausbildungsstand des Azubis anpasst, hat beste Chancen, fortan eine völlig neue Selbstständigkeit zu erleben und seine Azubis von einer neuen Seite kennenzulernen.

Wichtig ist dabei, dass es sich bei den jeweiligen Projekten nicht um „Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen“, sondern um reelle und im betrieblichen Alltag integrierte Aufgaben handelt.

Selbstständigkeit durch eigene Projekte

Die Organisation und Anschaffung von Büromaterialien, die Ausarbeitung einer Veranstaltungsplanung sowie deren anschließende Organisation, wie auch die Konzeptionierung des Stunden- und Arbeitsplans sind Aufgaben, mit denen Sie Auszubildende fördern und zur Selbstständigkeit motivieren können.

Anreize, die zur Selbstständigkeit beitragen und Auszubildende fördern

Ein Azubi muss für sich erkennen, welcher Vorteil mit der Selbstständigkeit einhergeht. Anreize können Unternehmen schaffen, in dem sie zum Beispiel mehr Freizeit, einen monetären Bonus oder eine andere, bevorteilende Leistung anbieten.

Dabei können pünktliches Erscheinen, korrektes Arbeiten und der Wille zur Qualifizierung für eine gesonderte Vergütung in Form von mehr Freizeit sorgen. Sie werden erstaunt sein, wie schnell sich das Verhalten Ihrer Azubis ändert und wie einfach es ist, Auszubildende zu fördern, wenn Sie entsprechende Anreize bieten.

Versprechen einhalten

Wenn Sie Versprechungen machen, müssen Sie diese einhalten. Setzen Sie also keine Impulse, die nicht in Ihr Business passen und die am Ende im Alltag scheitern. Merkt ein Azubi, dass sich der Anreiz lohnt, müssen Sie nicht lange auf die Selbstständigkeit warten.

Welchen Einfluss hat der Ausbilder auf die Motivation und Selbstständigkeit?

Ihr eigenes Verhalten bildet das Fundament dafür, ob Azubis in Selbstständigkeit arbeiten und mit Motivation in der Ausbildung erscheinen. Wer sich selbst prüft und seine eigene Einstellung zur Ausbildung und den ihm anvertrauten Auszubildenden beobachtet, wird im Regelfall umgehend erkennen, warum Azubis selbstständig oder unselbstständig sind.

Sehr wichtig ist die Vertrauensfrage. Wenn Sie Ihren Azubis vertrauen und dieses Vertrauen auf Umkehr stößt, können Sie von mehr Motivation profitieren und beim Fördern der Auszubildenden erfolgreich sein.

Vertrauen durch den Ausbilder

Demotivierte oder nicht vertrauende Ausbilder erzeugen Ängste. Bedenken Sie, dass Sie Auszubildende fördern und nicht verschrecken möchten. Auch wenn Ihre Erwartungen hoch sind: Azubis müssen noch lernen und so ist es ganz normal, dass hin und wieder Fehler passieren und nicht alles perfekt läuft.

Azubis arbeiten bereits selbstständig – welche Förderungen eignen sich?

In diesem Fall ist man als Unternehmer bereits einen guten Schritt weiter als die meisten Ausbilder. Selbstständig denkende und handelnde Azubis sind ein Segen. Doch die Motivation kann sich von einem auf den nächsten Moment senken, wenn aus dem anfänglichen Ehrgeiz Langeweile wird. Nur Unternehmen die Auszubildende fördern und fordern, werden im Endeffekt über eine dauerhafte Selbstständigkeit mit wachsender Verantwortung der Azubis erfreut sein.

Hinweis: In puncto Förderungen und Motivation haben Sie eine ganze Bandbreite an Möglichkeiten zur Verfügung. Am besten beziehen Sie Ihre Azubis ein und suchen das Gespräch. Auf diesem Weg finden Sie ganz automatisch heraus,

  • wie viel Verantwortung sich der Einzelne wünscht
  • was Sie tun können, um begeisterte Auszubildende zu fördern
  • und ihre Selbstständigkeit zu optimieren.

FAQ zum Thema Selbstständigkeit bei Azubis fördern

Prüfen Sie den Wissensstand und bedenken im Rahmen der Förderung, dass Fördern zwar Fordern, aber nicht überfordern bedeutet. Am besten können Sie Auszubildende fördern, indem Sie abwägen, inwieweit sich ein Azubi bereits mit der Materie auskennt und welche Verantwortung er tragen kann.
Zu Beginn einer Ausbildung hat ein Azubi keinen Bezug zur Arbeitswelt. Er ist frisch aus der Schule gekommen und weiß, dass es nun an den sprichwörtlichen „Ernst des Lebens“ geht. Alters- und einstellungsbedingt hält sich die Motivation in Grenzen und scheitert oft schon daran, dass das morgendliche Aufstehen nicht zu den Lieblingsaufgaben eines Jugendlichen gehört. Auch ein wenig Rebellion kann der Grund für unselbstständige Azubis sein.
Eine Überprüfung des Ausbildungsplans liegt allen Maßnahmen zugrunde, die Sie in puncto Selbstständigkeit im Blick auf Ihre Azubis anstreben. Nicht grundsätzlich muss eine Überforderung die Ursache zur mangelnden Selbstständigkeit sein. Manchmal kann auch eine Unterforderung problematisch werden und dem Azubi sprichwörtlich die Lust an seiner Ausbildung nehmen.
In diesem Fall ist man als Unternehmer bereits einen guten Schritt weiter als die meisten Ausbilder. Selbstständig denkende und handelnde Azubis sind ein Segen. Doch die Motivation kann sich von einem auf den nächsten Moment senken, wenn aus dem anfänglichen Ehrgeiz Langeweile wird. Nur Unternehmen die Auszubildende fördern und fordern, werden im Endeffekt über eine dauerhafte Selbstständigkeit mit wachsender Verantwortung der Azubis erfreut sein.
Ihr eigenes Verhalten bildet das Fundament dafür, ob Azubis in Selbstständigkeit arbeiten und mit Motivation in der Ausbildung erscheinen. Wer sich selbst prüft und seine eigene Einstellung zur Ausbildung und den ihm anvertrauten Auszubildenden beobachtet, wird im Regelfall umgehend erkennen, warum Azubis selbstständig oder unselbstständig sind.