Führung Auszubildende: Motivierte Azubis im Unternehmen
- Wie kann man Auszubildende richtig führen?
- Welche Themen sollten zu Beginn der Ausbildung besprochen werden?
- Wie lässt sich die Motivation von Auszubildenden hochhalten?
- Über welche Eigenschaften und Kompetenzen sollten Ausbilder verfügen?
- Wie wählt man den richtigen Führungsstil bei Azubis?
- Warum ist Empathie der Schlüssel bei der Führung von Azubis?
- Was sind gängige Fehler im Umgang mit Azubis?
- 5 To-dos im Umgang mit Azubis
- Was sind die rechtlichen Pflichten eines Ausbilders?
- FAQ: Häufig gestellte Fragen zur Führung von Auszubildenden
Die jungen Leute, die mit einer Ausbildung ihre ersten Schritte auf dem Arbeitsmarkt gehen, bedürfen gerade zu Beginn Ihrer Lehre intensiver Betreuung. Den Azubis muss nicht nur das nötige Fachwissen nahegebracht, sondern auch soziale und arbeitsrechtliche Basics vermittelt werden. In diesem Artikel lesen Sie, welche Besonderheiten es bei der Mitarbeiterführung von Auszubildenden gibt, was Sie dabei beachten sollten und wie Sie Ihre Azubis langfristig motivieren und so führen können.
Auszubildende sind für Unternehmen aller Größenordnung bedeutend, da sie die Zukunft der Wirtschaft und die nächste Generation von Fachkräften in Unternehmen darstellen. Durch eine:
- Fundierte, an Zielen orientierte Ausbildung,
- spezifische Motivation und Kommunikation sowie
- ausgeprägte Führungskompetenz der Ausbilder
ist es möglich, junge Menschen langfristig zu erfolgreichen und verantwortungsbewussten Mitarbeitern aufzubauen.
Für Betriebe entwickelt sich eine qualifizierte, nachhaltige Ausbildung zu einem stetig stärkeren Wettbewerbsvorteil. Durch die Globalisierung sind Betriebe und ihre Produkte vergleichbarer geworden. Neben dem Kostendruck auf vielen Märkten stellt der allgemeine Fachkräftemangel ein ernstes Problem für viele Unternehmen dar. Eine qualifizierte Ausbildung junger Menschen kann die Situation entschärfen und spezialisierte Fachkräfte langfristig an den Betrieb binden. Im sogenannten War for talents gewinnen ausschließlich Firmen den Kampf um junge, gut ausgebildete und motivierte Mitarbeiter, die:
- auf individuelle Qualifizierung setzen,
- Wertschätzung entgegenbringen und
- Auszubildenden zukunftsfähige Perspektiven bieten.
Wie kann man Auszubildende richtig führen?
Die Führung von Azubis unterscheidet sich aus diesem Grund von der Mitarbeiterführung eines eingespielten Teams – es bedarf gerade bei jungen Leuten, die noch keine Arbeitsroutine und tiefer gehende Erfahrung haben, an Feingefühl. Notwendig für die Mitarbeiterführung vor allem von Auszubildenden ist ebenfalls soziale Kompetenz, Empathie und Verständnis für die jüngere Generation.
Gerade mit dem Eintritt der Generation Y, Z und der Millenials in den Arbeitsmarkt hat sich einiges verändert: Während vor 20 Jahren noch Gehaltsspritzen, Boni und Dienstwagen die Motivation hochhalten konnten, zählen jetzt andere Werte. Eine ausgeglichene Work-Life-Balance und ausgedehntes Feedback nehmen immer mehr an Relevanz zu, wie auch unser Artikel Motivation in der Ausbildung zeigt. Wer sich am Zeitgeist, den Trends und aktuellen Entwicklungen orientiert, ist für die Führung der Auszubildenden sicherlich gut geeignet.
Es erweist sich als sinnvoll, vor allem motivierte Personen für die Azubi-Führung oder als erste Ansprechpartner für die Auszubildenden auszuwählen. Diese Aufgabe sollte niemandem zugeteilt werden – ratsam ist es, innerhalb der Belegschaft nach Freiwilligen zu suchen. Wer Freude an der Arbeit mit jungen Menschen hat, wird die Aufgabe automatisch besser erledigen als jemand, der lieber mit Erwachsenen bzw. im eingespielten Team arbeitet.
Welche wichtigen Führungsfragen von Ausbildern beantwortet werden müssen
Neben den Ausbildungsverantwortlichen sind generell alle Betriebsangehörigen aufgefordert, Auszubildende durch Tipps, Gespräche und individuelle Hilfestellung zu fördern. Auf diese Weise tragen sie dazu bei, das persönliche Fachwissen der Azubis stetig zu vergrößern.
Ausbildungsbeauftragte und Führungskräfte handeln zielführend, ein professionelles Ausbildungssystem im Unternehmen zu etablieren, welches junge Talente fördert und eine qualitativ hochwertige Ausbildung sicherstellt. Um dies zu erreichen, sollten vor allem die folgenden Fragen kompetent beantwortet werden:
- Wieso ist ein nutzenorientiertes Onboarding zum Ausbildungsbeginn wichtig?
- Welche gesetzlichen Rahmenbedingungen für die Ausbildung müssen vom Ausbilder beachtet werden?
- Wie können Ausbildungsbeauftragte die unterschiedlichen Fachabteilungen für eine nutzenorientierte Ausbildung sensibilisieren?
- Warum sind neben Fakten vor allem die Softskills für die Entwicklung von Auszubildenden entscheidend?
- Über welche Eigenschaften und Kompetenzen sollte ein Ausbilder verfügen?
- Wie kann ein Ausbilder die betriebsinterne Ausbildung in einer Weise organisieren, dass Auszubildende professionell ausgebildet werden?
- Inwieweit kann der Führungsstil des Ausbilders die Motivation der Auszubildenden steigern und diese langfristig ans Unternehmen binden?
Die Ausbildung von Jugendlichen ist kein Selbstläufer. Neben der Tatsache, dass jeder Auszubildende aufgrund seines Charakters und seiner Eigenschaften einzigartig ist, verfügen Ausbildungsbetriebe über spezifische Rahmenbedingungen. Aus diesem Grund ist es entscheidend, dass die Wünsche, Bedürfnisse und Ziele von Unternehmen und Auszubildenden zueinander passen.
Unternehmen sollten vor allem das Ziel verfolgen, Wissen aktiv weiterzuvermitteln, um betriebsinternes Know-how und geistiges Kapital zu kultivieren. Auf diese Weise wird sichergestellt, dass die nächste Generation von Fach- und Führungskräften ein solides Fundament erhält und der Firmenerfolg gesichert wird.
Wieso ein nutzenorientiertes Onboarding von Auszubildenden wichtig ist
Auszubildende professionell ins Unternehmen zu integrieren ist eine der wesentlichsten Aufgaben von Ausbildungsbeauftragten im Unternehmen. Jeder Mitarbeiter kennt das Gefühl, als neuer Angestellter den ersten Tag im Unternehmen zu verleben. Die Gefühle beim Antritt einer Arbeitsstelle sind ambivalent. Wer sich nach einer freundlichen Begrüßung willkommen fühlt, verliert seine Nervosität und freut sich auf die neue Herausforderung. Auszubildende kennen diese Gefühle ebenfalls. Um den Start des Azubis im Unternehmen positiv zu gestalten, sollte in der Onboardingphase von Auszubildenden nichts dem Zufall überlassen werden.
Neben dem angenehmen Gefühl, im Betrieb willkommen zu sein, erwarten Auszubildende zu Beginn ebenfalls grobe Informationen über ihre Aufgaben. Sie interessieren sich für den Ausbildungsplan und Details zu den innerbetrieblichen Gepflogenheiten.
Zukunftsorientierte Unternehmen beginnen aus diesem Grund weit vor dem Ausbildungsbeginn damit, die neuen Auszubildenden mit dem Betrieb vertraut zu machen. In einigen Firmen gehört es zum Beispiel zur Onboarding-Strategie, die neuen Azubis vor Ausbildungsstart zu einem Sommerfest oder zur Weihnachtsfeier einzuladen. Andere Ausbilder übersenden den jungen Aspiranten frühzeitig Informationsmaterial oder melden sie im firmeninternen Intranet auf einer Azubiseite an. Durch diese Vorgehensweise können sich Azubis langsam an ihre Ausbildungsstelle, den Ausbilder und die neuen Kollegen gewöhnen.
Mentorenprogramme erleichtern den Einstieg
In der Ausbildungspraxis hat es sich darüber hinaus bewährt, Mentorenprogramme zu implementieren. Ein Mentorenprogramm verfolgt das Ziel, neben dem Ausbildungsbeauftragten einen weiteren Ansprechpartner zu benennen. Dieser steht als persönlicher Fürsprecher und Förderer zur Verfügung und hilft in der Eingewöhnungsphase und bei aufkommenden Problemen. Der Vorteil eines Mentors ist schnell erkennbar. Da er nicht als direkter Vorgesetzter fungiert, kann er in einer anderen, freundschaftlicheren Art als Problemlöser und Sparringspartner behilflich sein. Mentoren können zum Beispiel langjährige Mitarbeiter mit einem hohen fachlichen Erfahrungslevel sein, die Freude am Umgang mit jungen Leuten haben.
Andere Unternehmen haben gute Erfahrungen damit gemacht, dass die Auszubildenden des zweiten oder dritten Lehrjahres als Mentoren oder Berater fungieren. Vorteil dieser Konstellation ist, dass sich diese Auszubildenden realistischer auf die Herausforderungen und Probleme der neuen Auszubildenden fokussieren können. Ein Mentorenprogramm zeichnet sich durch das Faktum aus, dass durch die Unparteilichkeit in ungezwungener Atmosphäre Problemfelder angesprochen werden können. In vielen Fällen werden Fragestellungen zwischen Mentor und Azubi diskutiert, die ein Jugendlicher nicht mit dem Ausbilder oder dem Vorgesetzten einer Abteilung eruieren möchte.
Es ist sinnvoll, Mentoren und Auszubildende vor Beginn der Ausbildung bekannt zu machen. Direkt nach dem Onboarding sollte beiden genügend Zeit eingeräumt werden, sich intensiv kennenzulernen. Hierfür kann sich ein Seminar, ein Tagesmeeting oder ein ausgiebiges Kennenlerntreffen anbieten. Entsteht ein Vertrauensverhältnis, ist dies für den Auszubildenden und seine Entwicklung im Betrieb nützlich.
Ausbilder können Auszubildende bei einem wichtigen Paradigmenwechsel unterstützen
Die schulische Ausbildung zeichnet sich vor allem durch klar definierte Regelungen und Vorgaben aus. Schüler lernen für Klausuren fachspezifisch und fokussieren sich auf die Notenvergabe. Im Laufe der Schuljahre wird von Schülern fortlaufend erwartet, Verantwortung zu übernehmen. Trotz dieses fortlaufenden Prozesses stehen Jugendliche beim Eintritt in ein Unternehmen am Anfang ihrer Tätigkeit. In vielen Fällen sind sie verunsichert, inwieweit sie Entscheidungen treffen können. Generell müssen alle Auszubildenden zu Beginn ihrer Ausbildungszeit einen Paradigmenwechsel vollziehen und sich an ihre neue Rolle im Arbeitsleben gewöhnen.
Dieser ist notwendig, da im beruflichen Umfeld andere Eigenschaften für Auszubildende in den Vordergrund rücken. Vor allem in den Lehrjahren werden Auszubildende umfassend mit fachlichem Wissen zu ihrem Ausbildungsberuf konfrontiert. Sie müssen Theorie und Praxiswissen verknüpfen und lernen, Entschlüsse verantwortungsvoll zu treffen. Kurzum: Es ist wichtig, die Selbstständigkeit bei Azubis zu fördern.
Unternehmerische Entscheidungen unter Kostenaspekten abzuwägen oder instinktiv den Return on invest (ROI) zu fokussieren, sind wesentliche Ziele einer fundierten Ausbildung. Nach der Qualifizierung durch die Berufsausbildung sollen Jugendliche bereit sein, Verantwortung im Betrieb zu übernehmen. Des Weiteren sollen sie sich im Umgang mit anderen durch eine nutzenorientierte Kommunikation auszeichnen.
Die Modifikation von Eigenschaften und eine selbstbewusste Einstellung erfolgen nicht automatisch. Vielmehr liegt es in der Verantwortung des Ausbilders als direkter Vorgesetzter, die neue Rolle der Azubis im Betrieb sensibel zu adressieren. Es gehört zur Führungskompetenz des Ausbildungsbeauftragten, den Azubi in Bezug auf eigene Entscheidungen zu unterstützen. Durch eine professionelle Feedbackkultur, Beurteilungsgespräche, Motivation sowie Lob werden Auszubildende verinnerlichen, welche Anforderungen der Betrieb an sie und ihre Arbeitsweise stellt. Sie erfahren durch ihre Tätigkeit, wie Selbstbewusstsein, Teamfähigkeit und eigenständiges Handeln Erfolge im Job sicherstellt.
Welche Themen sollten zu Beginn der Ausbildung besprochen werden?
In den ersten Tagen der Ausbildung sollten Jugendliche das Unternehmen und die betriebsinternen Regelungen kennenlernen. Hierzu gehört unter anderem die Erläuterung des Firmen-Organigramms. Jugendliche müssen darüber von bedeutenden, tarifvertraglichen Regelungen Kenntnis erhalten und die Arbeitnehmervertreter kennenlernen. Generell gehört es zur professionellen Führung von Auszubildenden, diese zu Beginn mit den folgenden Themenbereichen vertraut zu machen:
- Pausenzeiten und Arbeitszeiten.
- Betriebsvereinbarungen
- Informationen zur Werksküche und zu den Kosten von Mahlzeiten für Azubis.
- Weitere bedeutende Regelungen zur homogenen Zusammenarbeit im Unternehmen.
Statt Auszubildenden in zeitraubenden Seminaren die Betriebsvereinbarungen und die spezifischen innerbetrieblichen Regelungen in Frontalvortragsweise zu erklären, hat sich eine andere Art der Informationsweitergabe bewährt. Erfolgreiche Unternehmen setzen in der Onboarding-Phase vor allem darauf, die wichtigsten innerbetrieblichen Informationen in interaktiven Workshops zu vermitteln. Durch diese Art der Präsentation steigt die Behaltensleistung. Methoden und Fakten zu internen Abläufen werden vom Azubi besser verinnerlicht.
Gleichzeitig wirkt es zielführend, wenn Auszubildende mit Beginn des ersten Arbeitstag ihre Zugangskarten für das Unternehmen erhalten. Zusammen mit digitalen Zugangsdaten für das Intranet können die Azubis als vollwertige Mitarbeiter identifiziert zu werden. Darüber hinaus macht es Sinn, die Einsatzplanung der ersten Monate zu kommunizieren. Werden im Onboading die wichtigsten Kollegen und Führungskräfte im Betrieb persönlich vorgestellt, fühlen sich Azubis willkommen und informiert.
Wie lässt sich die Motivation von Auszubildenden hochhalten?
Das wichtigste Kapital, das Auszubildende in Ihren Betrieb bringen, ist Motivation. Und diesen Punkt müssen Sie bei der Führung Ihrer Auszubildenden im Fokus haben. Wenn die jungen Menschen motiviert sind, ist das die beste Voraussetzung für erfolgreiches Lernen und Arbeiten.
Deswegen besteht eine zentrale Aufgabe für Sie darin, die Flamme der Motivation in Ihren Schützlingen zu entzünden und am Lodern zu halten. Gerade zu Beginn einer Ausbildung ist es wichtig, begeisterungsfähig zu sein und neue Dinge ausprobieren zu wollen. Häufig müssen Sie hier nur erste Anregungen und Impulse geben, schon stürzen sich die Auszubildenden begeistert in neue Projekte.
Mit den Monaten und Jahren vergeht diese erste Euphorie. Es schleichen sich Gewohnheitsprozesse ein und die Arbeit bekommt Routine und hat selten Neues zu bieten. Jetzt sind Sie als Führungskraft gefragt, die Motivation hochzuhalten. Durch eine geeignete Führung der Auszubildenden müssen Sie verhindern, dass die Azubis die Arbeit als langweilig empfinden.
Denn wenn sie nicht mit dem nötigen Elan bei der Arbeit sind, droht eventuell ein Ausbildungsabbruch oder ein freudloser Beruf. Sie sind also gefragt, immer wieder neu für Motivation zu sorgen. Hierfür gibt es verschiedene Strategien und Techniken, die wir Ihnen im Folgenden vorstellen.
Grundvoraussetzungen für Motivation
Die Arbeit an der Motivation beginnt nicht erst mit der Führung Auszubildender, sondern bereits mit deren Auswahl. Ein Hauptziel besteht darin, jemanden zu finden, der oder die für den Beruf und die Ausbildung brennt. Wenn Sie jemanden wählen, der nur irgendeine Ausbildung sucht, fehlt es von Anfang an an Motivation. Ein zweiter Schritt besteht darin, die richtigen Rahmenbedingungen für Motivation zu schaffen.
Hierzu gehören zum Beispiel eine angemessene Ausbildungsvergütung und ein eigener Arbeitsbereich. Außerdem ist es wichtig, dass die Auszubildenden konkrete Mentoren und Ausbilder haben und sich nicht allein gelassen fühlen. Zudem sorgt eine positive Grundhaltung für Motivation. Wenn Sie Ihre Auszubildenden morgens fröhlich begrüßen, haben diese ebenfalls Lust zu arbeiten. Erwecken Sie den Eindruck, dass Sie keine Lust auf gar nichts haben, färbt das ebenfalls ab.
Motivation durch Verantwortung
Motivation lässt sich wunderbar durch Verantwortung erzeugen. Vermitteln Sie Ihren Auszubildenden daher frühzeitig das Gefühl, dass Sie ihnen vertrauen. Schon in den ersten Wochen ist es möglich, sie mit kleinen Projekten zu betrauen und ihnen weitestgehende Eigenständigkeit zu gewähren. Natürlich sollten Sie immer wieder den Fortschritt, die Methoden und die Ergebnisse prüfen. Solange aber alles in Ordnung ist, sollten Sie Ihren Schützlingen freie Hand lassen.
Mit der Zeit steigern Sie den Grad an Verantwortung. Ihre Auszubildenden haben jetzt genug Wissen und Fähigkeiten erlangt, um selbst größere Projekte zu meistern. Hierdurch fördern Sie die Selbstständigkeit Ihrer Schützlinge. Diese sind nicht nur praktische Handlanger, die Ihre Anweisungen ausführen. Stattdessen denken sie eigenständig und kommen auf praktikable und ökonomische Lösungen. Wenn dies zu guten Ergebnissen und Anerkennung führt, bleibt ihre Motivation ungebrochen.
Lob und Anerkennung im richtigen Verhältnis
Lob und Anerkennung sind der Schlüssel zu Motivation am Arbeitsplatz, sie wollen aber behutsam eingesetzt sein. Zu viel Lob führt leicht zu Selbstüberschätzung. Ihre Auszubildenden gehen dann davon aus, alles zu können, was schnell zu Fehlern führt. Gleichzeitig verliert Ihr Lob an Wert, wenn Sie es inflationär verwenden.
Bei der optimalen Führung Auszubildender sagen Sie ihnen daher nicht bei jeder Kleinigkeit, wie toll sie sind. Denn das hat das für sie keine Bedeutung. Eine zentrale Aufgabe von Führungskräften besteht darin, ein gesundes Mittelmaß für Lob und Anerkennung zu finden.
Kleine Projekte und Zielsetzungen
Eine Ausbildung erstreckt sich in der Regel über drei Jahre. Das ist gerade für Jugendliche ein sehr langer Zeitraum. Deswegen ist es wichtig, diese Zeit in Etappen zu gliedern. So wissen Sie und Ihre Auszubildenden, welche Ergebnisse bis zu welchem Zeitpunkt erreicht sein sollen. Nehmen Sie also nicht immer gleich das große Ganze in den Blick. Das kann leicht erschrecken und überfordern. Bauen Sie stattdessen kleine Projekte in die Ausbildung ein.
Legen Sie im Rahmen der Führung Ihrer Auszubildenden fest, bis zu welchem Zeitpunkt eine bestimmte Fähigkeit perfektioniert sein soll. Wenn das gelingt, ist das ein massiver Motivationsschub für die Auszubildenden. Erreichen Sie die Zielsetzungen nicht, können Sie Anpassungen vornehmen.
So überraschen Sie Probleme und Schwierigkeiten nicht erst kurz vor Prüfungen, wenn es fast zu spät ist, etwas zu ändern. Wichtig ist, dass Sie Ihre Auszubildenden gleichermaßen fördern und fordern. Nur dann sind sie in der Lage, die Zwischenziele zu erreichen und ihre Projekte zu bewältigen.
Eine Zusammenarbeit auf Augenhöhe
Respekt ist einerseits eine Selbstverständlichkeit. Er ist aber gleichzeitig das schönste Lob, das Sie Auszubildenden machen können. Auch wenn Sie der Führer der Auszubildenden sind und ihnen daher übergeordnet: Vermitteln Sie ihnen das Gefühl, dass sie wichtige Teammitglieder in Ihrem Unternehmen sind. Behandeln Sie sie keinesfalls als Handlanger oder Mädchen für alles.
Stattdessen sollten Sie sie in Projekte einbinden und an Entscheidungsprozessen teilhaben lassen. Natürlich muss die letzte Entscheidung bei Ihnen liegen. Immerhin tragen Sie die Verantwortung. Dennoch ist es wichtig, mit Ihren Auszubildenden auf Augenhöhe zusammenzuarbeiten, um deren Motivation zu bewahren.
Wie Ausbilder Fachabteilungen für eine an Zielen orientierte Ausbildung sensibilisieren können
Die professionelle Berufsausbildung von Auszubildenden ist ein Zusammenspiel verschiedenster Fachabteilungen und unterschiedlicher Mitarbeiter im Unternehmen. Auszubildende starten ihre Ausbildung mit der Erwartungshaltung, ihren Betrieb durch eine positive Tätigkeit unterstützen zu können. Ein Großteil der Azubis startet motiviert und mit viel Freude ins Berufsleben. Es gehört zur Führungskompetenz eines Ausbilders, dieses Engagement zu kultivieren und zu steigern.
Gleichzeitig ist es nachvollziehbar, dass Azubis Fachwissen erwerben möchten, um ihre berufliche Zukunft erfolgreich zu gestalten. Um dies zu gewährleisten und gleichzeitig sicherzustellen, dass die Ausbildungsinhalte verinnerlicht werden, müssen alle Fachabteilungen und die an der Ausbildung beteiligten Mitarbeiter für die Ausbildungsziele sensibilisiert werden.
Geschieht dies nicht in ausreichendem Maße, besteht die Möglichkeit, dass Auszubildende in Unternehmen ausschließlich für einfache Routinearbeiten eingesetzt werden. Viele ehemalige Azubis erinnern sich zum Beispiel an das tagelange Sortieren der Büroablage oder andere Tätigkeiten ohne direkten Lern- und Mehrwert. Routineaufgaben und einfache Betätigungen gehören ohne Zweifel zu den Aufgaben jugendlicher Auszubildender. Entsteht hierbei ein Missverhältnis und lernen Azubis innerhalb von Wochen oder Monaten wenig neue Aufgabenbereiche kennen, gefährdet ein solches Vorgehen den Ausbildungserfolg. Darüber hinaus sinkt die Motivation der Jugendlichen nachvollziehbar.
Ausbilder übernehmen die Verantwortung, den Ausbildungserfolg sicherzustellen
Es gehört zu den Führungsaufgaben von Ausbildern, die Tätigkeit von Auszubildenden in den Fachabteilungen zu überwachen. Hierfür eignen sich vor allem turnusmäßige Gespräche mit dem Azubi. In diesen kann die Tätigkeit in den einzelnen Fachabteilungen reflektiert werden. Fällt dem Ausbildungsverantwortlichen auf, dass Ausbildungsinhalte nicht in ausreichender Form vermittelt werden, muss proaktiv nachgesteuert werden. In der Praxis hat es sich bewährt, mit den Fachabteilungen eindeutige Ziele für jeden Auszubildenden zu definieren.
Durch das Auflisten der zu vermittelnden Bereiche ist sichergestellt, dass im Arbeitsalltag alle relevanten Aufgaben besprochen und bearbeitet werden. Mit der Führung des Ausbildungsnachweises erhält der Auszubildende darüber hinaus die Aufgabe, erlernte Fakten und Informationen schriftlich aufzubereiten. Der Ausbilder kann anhand von Berichten und Präsentationen überprüfen, ob die Ausbildungsinhalte ausreichend und praxisorientiert vermittelt wurden.
Stellt er fest, dass es eklatante Abweichungen gibt, gehört es zu seiner Führungsaufgabe, Versäumnisse intern anzusprechen und abzustellen. Liegt es in der Verantwortung des Auszubildenden, dass Fachbereiche nicht behandelt werden konnten, muss ein Ausbilder mit Führungskompetenz das Verhalten und die Entwicklung mit dem Auszubildenden eingehend besprechen. Im Nachgang sollte vereinbart werden, wie fehlender Stoff nachgeholt werden kann. Dies gilt in gleicher Weise, wenn die Noten der Berufsschule nicht den Erwartungen des Ausbildungsbeauftragten entsprechen. Ebenfalls muss der Ausbildungsverantwortliche bei einer längeren Erkrankung des Azubis fachbezogen nachsteuern.
Warum der Ausbildung in den Fachabteilungen eine hohe Priorität eingeräumt werden sollte
Die professionelle Ausbildung von Jugendlichen ist für Unternehmen zeit- und kostenintensiv. Die monatlichen Gehaltszahlungen für den Azubi sind hierbei die kleinste Aufwendung. Kostspieliger ist vielmehr der Zeitaspekt für die Ausbildung in den Fachabteilungen. Fachkräfte und Ausbildungsbeauftragte müssen regelmäßig Zeiträume veranschlagen, in denen die Jugendlichen geschult und gecoacht werden. Phasen für das Training oder das Erklären von Methoden und Aufgaben müssen von der eigentlichen Tätigkeit der Ausbilder abgezogen werden.
Der Ausbildung von Jugendlichen sollte eine hohe Priorität eingeräumt werden. Dies ist wesentlich, da die Auszubildenden von heute die Facharbeiter der Zukunft darstellen. Aus diesem Grund ist es sinnvoll, in die Ausbildung involvierte Fachkräfte in Bezug auf ihre eigentlichen Aufgabenbereiche im Betrieb zu entlasten. Durch dieses Vorgehen wird sichergestellt, dass Azubis die notwendige Aufmerksamkeit erhalten, um Ausbildungsinhalte zu verinnerlichen. Ausbilder müssen von ihren Führungskompetenzen Gebrauch machen, um Veränderungen im Betrieb anzustoßen und zu implementieren. Geschieht dies verantwortungsvoll und mitarbeiterzentriert, wird sich das hohe Investment in einen jungen Menschen zeitnah auszahlen.
Ein Unternehmen profitiert in diesem Fall erstmals in der Ausbildungszeit von der Arbeitsleistung der Azubis. Gleichzeitig handelt es zukunftsorientiert und vorausschauend. Dies kann gesagt werden, da Auszubildende mit hoher fachlicher und persönlicher Kompetenz die besten Chancen haben, nach der Ausbildung Führungsaufgaben im Betrieb zu übernehmen. Darüber hinaus entwickeln Azubis durch den Einsatz in verschiedenen Fachabteilungen ein Gespür dafür, in welchem Arbeitsbereich sie später tätig sein möchten. Für Führungskräfte oder Ausbilder ist es aus diesem Grund lohnend, zu jeder Zeit eine an den Ausbildungsinhalten orientierte Ausbildung sicherzustellen.
Über welche Eigenschaften und Kompetenzen sollten Ausbilder verfügen?
Die wesentliche Grundvoraussetzung, um als Ausbilder in einem Unternehmen fungieren zu können, sind:
- ein umfassendes berufliches Fachwissen sowie
- eine bestandene Eignungsprüfung zum Ausbilder (ADA-Schein).
Die gesetzlichen Grundlagen finden Ausbildungsbeauftrage in der Ausbilder-Eignungsverordnung (AusbEignV). Sie regelt in 9 Paragrafen, über welche grundlegenden Eigenschaften und Kompetenzen Ausbilder verfügen müssen. Im § 2 der AusbEignV führt der Gesetzgeber aus, welche Aufgaben Ausbilder konkret übernehmen:
Die berufs- und arbeitspädagogische Eignung umfasst die Kompetenz zum:
- selbstständigen Planen,
- Durchführen und
- Kontrollieren der Berufsausbildung in den Handlungsfeldern:
- Ausbildungsvoraussetzungen prüfen und Ausbildung planen,
- Ausbildung vorbereiten und bei der Einstellung von Auszubildenden mitwirken,
- Ausbildung durchführen und
- Ausbildung abschließen.
Ausbilder eignen sich aus Sicht des Gesetzgebers vor durch ihre Erfahrung, ihre Sozialkompetenz und ihre Führungskompetenz für die verantwortungsvolle Aufgabe, Jugendliche zielführend auszubilden.
Verdienen Sie sich Respekt bei Ihren Auszubildenden
Angst kann man schüren, Respekt muss man sich erarbeiten. Die große Kunst der Führung von Auszubildenden besteht darin, sich deren Respekt zu verdienen. Hierfür ist es wichtig, dass Ihre Azubis Ihre Fähigkeiten und Ihr Wissen anerkennen. Respekt entsteht unter anderem dadurch, dass wir die Kompetenz einer anderen Person bewundern. Nutzen Sie daher Ihre Erfahrung und Ihre Expertise, um bei Ihren Auszubildenden als kompetent und professionell zu gelten.
Des Weiteren gewinnen Sie Respekt, indem Sie die richtige Balance zwischen Fordern und Fördern finden. Für Auszubildende ist es vollkommen in Ordnung, dass es Spielregeln und Vorschriften gibt. Voraussetzung hierfür ist, dass diese Regeln verständlich sind und nicht willkürlich und einseitig verändert werden dürfen. Stellen Sie also zu Beginn der Ausbildung klare Regeln auf, an die sich die Auszubildenden halten müssen. Tun Sie dies, erhalten Sie besondere Rechte und Privilegien. Hierzu zählen zum Beispiel größtmögliche Freiheit und Mitspracherechte.
Seien Sie konsequent bei allem, was Sie tun
Konsequenz ist eine wichtige Eigenschaft von Führungskräften. Das gilt auch bei der Führung Auszubildender. Sie müssen ihnen das, was Sie predigen, selbst vorleben. Ansonsten gelten Sie schnell als Heuchler und niemand nimmt das, was Sie sagen, ernst. Konsequenz bedeutet also, dass Ihr Wort Bestand hat und dass Sie es halten.
Versprechen Sie Ihren Auszubildenden ein attraktives Projekt, wenn sie ihre Arbeit gut erledigen? Dann müssen Sie zu diesem Wort stehen. Kündigen Sie eine Prüfung der Ergebnisse eines Projekts an? Dann muss eine solche Prüfung tatsächlich stattfinden. Ansonsten schleicht sich leicht der Schlendrian ein, weil niemand befürchten muss, dass Sie tatsächlich eine Prüfung durchführen.
Konsequenz bedeutet aber auch, die Einhaltung der festgelegten Spielregeln einzufordern. Das bedeutet nicht, dass Sie Auszubildende, die mehrfach zu spät kommen, gleich abmahnen müssen. Sie sollten das Problem aber offen ansprechen. Häufig ist das den Betroffenen so peinlich, dass sie in Zukunft immer pünktlich kommen.
Ist das nicht der Fall, können Sie immer noch mit einer Abmahnung drohen. Führt auch das nicht zu dem gewünschten Ergebnis, muss die angekündigte Abmahnung auch kommen. Nur ein solch konsequentes Verhalten führt dazu, dass auch Ihre Auszubildenden konsequent sind.
Wesentliche Handlungsfelder von Ausbildern
Der § 3 der AusbEignV beschreibt intensiv die vier wesentliche Handlungsfelder, in denen Ausbilder ihre Führungskompetenz unter Beweis stellen müssen:
BERUFS- UND ARBEITSPÄDAGOGISCHE HANDLUNGS- UND FÜHRUNGSKOMPETENZ | WESENTLICHE AUSPRÄGUNGEN |
Ausbildungsvoraussetzungen zu prüfen und die Ausbildung zu planen | Vorteile und Nutzen betrieblicher Ausbildung darstellen und begründen können Grundlagen der rechtlichen, tarifvertraglichen und betrieblichen Rahmenbedingungen kennen und bei Planungen mitwirken Ausbildungsberufe für den Betrieb auszuwählen Kollegen unter Berücksichtigung ihrer Funktionen und Qualifikationen auswählen, um an der Ausbildung mitzuwirken |
die Ausbildung unter Berücksichtigung organisatorischer und rechtlicher Aspekte vorbereiten | auf Grundlage einer Ausbildungsordnung einen betrieblichen Ausbildungsplan erstellen die betrieblichen Interessenvertretungen in der Berufsbildung berücksichtigen Kriterien und Verfahren zur Auswahl von Auszubildenden anzuwenden den Berufsausbildungsvertrag vorbereiten |
selbstständiges Lernen in berufstypischen Arbeits- und Geschäftsprozessen handlungsorientiert fördern | lernförderliche Bedingungen und eine motivierende Lernkultur schaffen die Probezeit organisieren, gestalten und bewerten die soziale und persönliche Entwicklung von Auszubildenden sowie interkulturelle Kompetenz fördern |
die Ausbildung zu einem erfolgreichen Abschluss führen. Dem Auszubildenden Perspektiven für seine berufliche Weiterentwicklung aufzeigen | Auszubildende auf die Abschlussprüfung oder Gesellenprüfung vorzubereiten Die Prüfungsanmeldung organisieren an der Erstellung eines schriftlichen Zeugnisses auf der Grundlage von Leistungsbeurteilungen mitwirken Auszubildende über betriebliche Entwicklungswege und berufliche Weiterbildungsmöglichkeiten informieren und beraten. |
Die komplette Liste mit allen Spezifikationen und Aufgabenbereichen von Ausbildern ist im § 3 der AusbEignV aufgeführt. An den umfangreichen Ausprägungen ist abzulesen, dass Ausbilder mit der Ausbildung von Auszubildenden eine umfangreiche Führungsverantwortung übernehmen. Sie sind als Ausbildungsverantwortliche damit betraut, eine erfolgreiche Ausbildung der Jugendlichen sicherzustellen und sich gleichzeitig durch Weiterbildung auf dem Laufenden zu halten.
Als Ausbildungsbeauftragte sind sie im Ausbildungskreislauf zu jeder Zeit hauptverantwortlich. Sie sind erster Ansprechpartner für
- Führungskräfte,
- Berufsschullehrer,
- die Prüfungskommission und
- für die Auszubildenden im Betrieb.
Eine erfolgreiche Entwicklung der Jugendlichen ist ausschließlich dann möglich, wenn Ausbilder über umfangreiche Führungskompetenz, Empathie und Durchsetzungsfähigkeit verfügen. Sie treten sowohl als Mittler wie als Führungskraft auf. Durch ihre kompetente Tätigkeit können sie die jungen Azubis nachhaltig in Bezug auf ihr Verhalten, ihr Fachwissen und ihre Kommunikation weiterentwickeln.
Ausbilder müssen ihre Führungskompetenz nachweisen
Im § 4 der Ausbilder-Eignungsverordnung wird eindeutig erklärt, wie Ausbilder ihre fachliche Eignung und Führungskompetenz nachweisen müssen. Nach einer umfangreichen Prüfung vor der örtlichen Industrie- und Handelskammer werden sie als Ausbildungsverantwortliche zugelassen. Ab diesem Zeitpunkt dürfen sie Jugendliche innerbetrieblich ausbilden.
Die folgenden Nachweise sind zu erbringen:
SCHRIFTLICHE PRÜFUNG | PRAKTISCHE PRÜFUNG |
Dauer: 3 Stunden Enthält fallbezogene Aufgaben basierend auf den Handlungsfeldern des § 3 AusbEignV Muss mit mindestens „ausreichend“ bestanden werden Kann bei Nichtbestehen wiederholt werden | Präsentation einer Ausbildungssituation Fachgespräch einer berufstypischen Ausbildungssituation – Dauer: bis zu 30 Minuten |
Die schriftliche und praktische Prüfung wird vor einem Prüfungsausschuss abgenommen. Durch die verschiedenen Aufgaben und Fallbeispiele wird sichergestellt, dass der angehende Ausbilder fachlich und persönlich in der Lage ist, Jugendliche im Rahmen einer Ausbildung zu führen. Der Ausbildungsverantwortliche muss seine Führungskompetenz in der Prüfung unter Beweis stellen. Gleichzeitig sollte er aufzeigen, dass er bedeutende Methoden der Ausbildung kennt und anwenden kann. Im Fachgespräch achten Prüfer vor allem darauf, wie der Ausbilder Menschen motiviert, bedarfsgerecht kommuniziert und ob er Verständnis für Jugendliche aufbringen kann.
Wichtig: Langjährig erfahrene Ausbildungsverantwortliche, die vor dem 01.08.2009 Auszubildende geführt und angeleitet haben, sind auf Grundlage des § 7 AusbEignV von der Prüfung im Rahmen der Ausbilder-Eignungsverordnung befreit.
Warum die Führung von Auszubildenden speziell ist
Die Führung von Auszubildenden unterscheidet sich in wesentlichen Bereichen von der Führung etablierter Mitarbeiter. Dieser Umstand sollte sowohl bei den Ausbildungsbeauftragten wie bei anderen mit der Ausbildung befassten Angestellten Beachtung finden.
Auszubildende befinden sich am Anfang ihrer beruflichen Karriere. Eine Berufsausbildung impliziert vor allem, unterschiedliche Methoden und Situationen kennenzulernen und zu bewerten. Hierbei liegt es auf der Hand, dass Fehler, Mängel und Inkorrektheiten zum Alltag einer Ausbildung gehören. In der Führung von Auszubildenden ist es aus diesem Grund essenziell, verständnisvoll und lösungsorientiert zu kommunizieren. Auf diese Weise können Azubis ihre Arbeitsweise und mögliche Fehler durchdenken. Durch gezieltes Feedback und präzise Erklärungen des Ausbilders können Azubis persönliche Schlüsse aus Fehlern ziehen.
Empathie, Verständnis und Rücksichtnahme gehören zu den wichtigsten Eigenschaften und Tugenden von Ausbildungsverantwortlichen. Statt Azubis unter Zeitdruck und Hektik auszubilden, fokussieren sich professionelle Ausbilder darauf, Abläufe und Aufgaben in Ruhe zu diskutieren und zu analysieren. Im Team können Arbeitsabläufe besprochen und verändert werden.
Durch diese Vorgehensweise der Führung lernen Auszubildende, dass es entscheidend ist, Tätigkeitsbereiche zu reflektieren und von Mitarbeitern oder Ausbildern zu lernen. „Learning by Doing“ und zielgerichtete theoretische Visualisierungen unterstützen Jugendliche, sich fortlaufend Fachwissen anzueignen. Gleichzeitig verbessern sie ihr persönliches Verhalten, ihre Kommunikation und ihren Umgang im Team.
Wie wählt man den richtigen Führungsstil bei Azubis?
Für Führungskräfte gibt es eine große Zahl an Führungsstilen, aus denen sie wählen können. Diese bringen jeweils eigene Stärken und Schwächen mit sich. Wir stellen Ihnen drei dieser Führungsstile vor, die in vielen Betrieben Anwendung finden.
Autoritärer Führungsstil
Beim autoritären Führungsstil geben Sie als Führungskraft alles vor. Ihre Auszubildenden sind letztlich nur Erfüllungsgehilfen oder nützliche Werkzeuge. Sie haben keine eigene Entscheidungsgewalt, sondern müssen sich an Ihre Anweisungen und Vorgaben halten. Hierdurch behalten Sie als Führungskraft die Kontrolle. Sie halten alle Fäden in der Hand und wissen über alles Bescheid.
Allerdings schädigt diese Art der Führung die Motivation. Immerhin dürfen die Auszubildenden nicht selbstständig entscheiden. Entsprechend sehen sie keine Veranlassung, kreativ zu sein und Ideen einzubringen. Diese Ideen gehen dem Betrieb verloren und die Angestellten machen nur noch Arbeit nach Vorschrift.
Laissez-faire Führungsstil
Beim Laissez-faire Führungsstil lassen Sie einfach alles laufen. Ihre Auszubildenden dürfen alles so machen und handhaben, wie sie es für richtig halten. Das bringt den Vorteil mit sich, dass Ihre Schützlinge schnell sehr eigenständig arbeiten. Sie bekommen keine Anweisungen, sondern müssen eigene Lösungen für Probleme finden. Das weckt ihre Kreativität und ist bei Erfolg sehr motivierend.
Allerdings besteht die Gefahr einer Überforderung oder eines Missbrauchs. Auszubildende sind vielfach noch nicht in der Lage, fundierte, sachgerechte Entscheidungen zu treffen. Außerdem fehlt es ihnen gelegentlich an den Kenntnissen oder den Fähigkeiten, um ein Problem zu meistern. Hier macht sich auch die fehlende Berufserfahrung bemerkbar. Im schlimmsten Fall droht ein heilloses Durcheinander, weil Sie die Azubis sich selbst überlassen haben.
Kooperativer Führungsstil
Der kooperative Führungsstil ist eng mit dem demokratischen Führungsstil verwandt. Er stellt quasi eine Mischform der ersten beiden Führungsstile dar. Einerseits bekommen die Auszubildenden klare Vorgaben und einen festen Rahmen, in dem sie sich bewegen dürfen. Gleichzeitig stehen ihnen Freiräume offen, um kreativ zu sein und sich selbst zu verwirklichen.
Diese Art der Führung ist für Sie als Führungskraft am anstrengendsten. Sie müssen sich mit den Auszubildenden auseinandersetzen und genau das richtige Maß zwischen Eingreifen und Machenlassen finden. Auf lange Sicht lohnt sich diese Investition aber. Daher ist dieser Führungsstil für die Führung Auszubildender gut geeignet.
Warum ist Empathie der Schlüssel bei der Führung von Azubis?
Eine gute Führung von Auszubildenden bedeutet immer, sich in die Azubis hineinversetzen zu können. Das ist besonders dann wichtig, wenn es mehrfach zu Problemen und Störfällen kommt. Warum ist es so, dass die Produktivität einzelner Auszubildender plötzlich massiv sinkt? Wieso machen Sie vermehrt Fehler oder beherrschen Techniken nicht mehr, in denen sie schon einmal geglänzt haben? Eine gute Führungskraft hat die Aufgabe, solchen Fragen auf den Grund zu gehen. Hierfür ist es wichtig, sich in die Lebenswelt der Azubis hineinversetzen zu können. Das gelingt nur durch soziale Kompetenz und Verständnis.
Ausbildende müssen daher immer ein gewisses psychologisches Talent mitbringen. Ist die sinkende Motivation eine natürliche Entwicklung aufgrund der langen Ausbildung? Oder stecken doch tiefer gehende Ursachen dahinter. Um dies herauszufinden, sind ausführliche Gespräche mit den betroffenen Auszubildenden wichtig.
Gehen Sie hierbei aber behutsam um und arbeiten Sie nicht mit der Holzhammermethode. Jugendliche mögen es zumeist gar nicht, wenn man in ihrem Seelenleben herumdoktert. Seien Sie daher subtil, aber beharrlich auf der Suche nach den Ursachen. Und lassen Sie nicht nach, bis Sie diese gefunden haben.
Warum Softskills für die Entwicklung von Auszubildenden entscheidend sind
Ausbilder haben in Bezug auf die Führung von Auszubildenden eine hohe Verantwortung. Es ist nachvollziehbar, dass von jedem Azubi erwartet wird, sich die fachlichen Fakten und Informationen über den Ausbildungsberuf zu eigen zu machen. Dies ist entscheidend, um die Ausbildungsziele zu erreichen und die Ausbildung bestmöglich abzuschließen.
Ein Mitarbeiter wird nicht ausschließlich aufgrund seines Fachwissens im Betrieb geschätzt und geachtet. Vielmehr spielen Softskills eine entscheidende Rolle, um als Auszubildender und als Individuum im Unternehmen positiv wahrgenommen zu werden. Mit dem Synonym Soft Skills werden die Eigenschaften, Qualifikationen und Fähigkeiten beschrieben, die einen Menschen einzigartig machen. Sie befähigen einen Auszubildenden, im Ausbildungsberuf teamfähig zu agieren, andere Mitarbeiter zu respektieren und als offener, kritikfähiger und lösungsorientierter Azubi zu gelten. Zusammengefasst werden mit Soft Skills vor allem die
- sozialen,
- persönlichen sowie
- die methodischen Kompetenzen
eines Mitarbeiters beschrieben.
Wie Ausbilder durch ihren Führungsstil Eigenschaften bei Azubis professionalisieren können
Jeder Auszubildende ist in Bezug auf seine Persönlichkeit einzigartig. Personaler und Führungskräfte suchen für ihren Betrieb in der Regel Auszubildende:
- die zum Unternehmen,
- ins Teamgefüge und
- zum Wertekodex des Betriebs passen.
Im Vorstellungsgespräch achten Personaler und Ausbilder vor allem auf das allgemeine Verhalten, eine bedarfsgerechte, freundliche Kommunikation. Sie beobachten, wie Jugendliche gestellte Situationen, wie zum Beispiel ein simuliertes Verkaufsgespräch, meistern.
Im Laufe der Zusammenarbeit und des gegenseitigen Kennenlernens fallen dem Ausbilder bei einem Auszubildenden Eigenschaften oder Punkte im Arbeitsverhalten auf, die verbesserungswürdig sind. Im Umkehrschluss kann der Ausbildungsbeauftragte ebenfalls Eigenschaften benennen, die den Azubi in positiver Weise auszeichnen.
Es gehört zur Führungskompetenz von Ausbildern, die Stärken und Verbesserungsmöglichkeiten junger Azubis zu analysieren. Sie haben die Aufgabe, Eigenschaften der Jugendlichen durch Training und Coaching konkret zu entwickeln. Fällt beispielsweise bei einem jungen Auszubildenden auf, dass er Probleme mit nutzenorientierter Kommunikation und Feedback hat, sollten diese Verhaltensweisen gezielt geschult werden. Durch ein spezialisiertes Kommunikationsseminar oder zielführende Einzelgespräche kann der Ausbilder dem Azubis helfen, bedeutende persönliche Wesensmerkmale für den beruflichen Alltag zu professionalisieren. Ein konstruktives und einfühlsames Beurteilungsgespräch kann zu solchen Zwecken Wunder bewirken.
Das persönliche Beispiel des Ausbilders ist entscheidend
Neben einer offenen Feedbackkultur unterstützt Jugendliche bei der Erweiterung von Soft Skills das persönliche Beispiel des Ausbilders. Erwartet ein Ausbilder Pünktlichkeit und ist gleichzeitig als unpünktlicher Mitarbeiter im Betrieb bekannt, wirkt dies wenig authentisch. Gehen Ausbilder in Bezug auf zwischenmenschliche Werte, Freundlichkeit und Kommunikation in positiver Weise voran, beeindruckt dies andere nachhaltig. Auszubildende werden das Beispiel und die Verhaltensweisen des Ausbildungsverantwortlichen imitieren und sich und ihre persönlichen Eigenschaften hinterfragen.
In der Führung von Auszubildenden ist es entscheidend, dass der Charakter und die Persönlichkeit des Azubis nicht kritisiert oder infrage gestellt werden. Es ist nicht möglich, Menschen und ihre Charaktereigenschaften kurzfristig zu verändern. Schüchterne Auszubildende können nicht durch Coaching und ein Seminar in kommunikative Mitarbeiter verwandelt werden. Ausbilder können einem solchen Auszubildenden situative Tipps und Hilfestellungen geben, die langfristig seine Schüchternheit überwinden oder Soft Skills professionalisieren.
In diesem Zusammenhang gehören Offenheit, persönliches Interesse, Lob und Wertschätzung zu den entscheidenden Führungsinstrumenten. Jugendliche, die respektvoll geführt und angeleitet werden, entwickeln sich zu verantwortungsvollen und ehrgeizigen Mitarbeitern. Neben dem Fachwissen werden sie im Betrieb als zuvorkommende, zielorientierte und kommunikative Betriebsangehörige wahrgenommen. Sie werden vor allem wegen ihrer Charaktereigenschaften geschätzt und können für andere Kollegen ebenfalls zu einem guten Beispiel werden.
Was sind gängige Fehler im Umgang mit Azubis?
Einige Fehler treten bei der Führung von Auszubildenden immer wieder auf. Das liegt häufig daran, dass die Ausbilder selbst noch unerfahren oder unsicher sind. Häufig führen diese Fehler zu einer gestörten Zusammenarbeit mit den Auszubildenden. Damit Sie diese Fehler vermeiden können, stellen wir Sie Ihnen im Folgenden genau vor:
[Infografik Personalwissen]
Sie sind der beste Freund Ihrer Auszubildenden
Als Führungskraft müssen Sie eine gewisse Distanz zu Ihren Schützlingen wahren. Es spricht nichts dagegen, dass Sie sich gut verstehen und gemeinsam Witze machen. Sie dürfen sich aber nicht mit ihnen verbrüdern. Ansonsten ist es unmöglich, zu einer Respektsperson zu werden und ein konsequentes Handeln einzufordern. Buhlen Sie also nicht um die Gunst Ihrer Auszubildenden, sondern seien Sie das, was Sie sind: ihr Mentor, Vorgesetzter, Ansprechpartner und Ausbilder.
Sie verbieten Ihren Auszubildenden die Eigenständigkeit
Ein zu ausgeprägter autoritärer Führungsstil ist Gift für die Kreativität und damit für die Führung von Auszubildenden. Ebenso ist Angst bei der Führung von Auszubildenden ein schlechter Ratgeber. Einige Ausbilder fürchten, dass ihre Schützlinge etwas falsch machen oder sich verletzen könnten. Um dies zu verhindern, geben sie ihnen keine großen Aufgaben und sprechen ihnen keine Verantwortung zu. Die Azubis haben also keine Chance, eigenständig zu werden und unabhängig von ihrer Führungskraft zu arbeiten.
Sie sprechen Probleme nicht an
Probleme totzuschweigen löst sie nicht. Im Gegenteil, sie verschlimmern sich noch. Wenn Sie es nicht ansprechen, dass ein Azubi immer zu spät kommt, ändert sich nichts an der Situation. Sie ärgern sich bloß im Stillen und die Qualität der Zusammenarbeit leidet. Schlucken Sie Ihren Ärger also niemals hinunter, sondern sprechen Sie an, was Sie stört. Sie müssen keine Angst haben, das Verhältnis zu Ihren Schützlingen zu zerstören. Vielmehr stärken Sie es durch Ihre Ehrlichkeit und dadurch, dass Sie dem Problem proaktiv und ohne Vorwürfe begegnen.
Sie geben kein Feedback
Um sich entwickeln zu können, brauchen Azubis Feedback. Sie müssen wissen, wenn sie eine Aufgabe gut gemacht haben. Nur dann prägen sie sich ein, wie sie das geschafft haben. Ebenso wichtig ist es, dass Sie sie auf Fehler und Schwächen aufmerksam machen. Nur dann können sie daran arbeiten und diese aus der Welt schaffen. Nehmen Sie sich also die Zeit für regelmäßiges Feedback. Dieses kann mündlich erfolgen, schriftliches Feedback ist aber meist nachhaltiger. Die Auszubildenden können dann alle Punkte jederzeit in Ruhe nachlesen. Es empfiehlt sich, den einzelnen Azubis ihr Feedback einzeln zu geben. So stellen Sie niemanden vor der Gruppe bloß.
Sie lassen Ihre Auszubildenden alleine
Egal ob Sie es gut meinen oder zu bequem sind, es ist niemals gut die Auszubildenden allein zu lassen. Das gilt bei der Arbeit ebenso wie in Konfliktsituationen. Bei Streits mit Kollegen oder Mobbing wollen die Auszubildenden Vorgesetzte, auf die sie zählen können. Das bedeutet nicht, dass Sie sich immer auf die Seite der Auszubildenden schlagen müssen.
Es heißt aber, dass Sie als Ansprechpartner und Schlichter zur Verfügung stehen. Hören Sie sich beide Seiten an und treffen Sie erst danach eine wohlüberlegte Entscheidung. Diese muss konsequent sein und Sie müssen sie erläutern. Dann sind die Betroffenen vielleicht nicht mit der Entscheidung einverstanden, respektieren Sie aber als verlässliche Person. Dieser Respekt ist im täglichen Umgang miteinander viel wert.
Unterschätzen Sie Ihre Vorbildfunktion nicht
Viele Ausbildende wollen es nicht wahrhaben, aber Sie sind die Vorbilder Ihrer Schützlinge. So wie Sie mit der Arbeit umgehen und diese meistern, so tun es auch die Jugendlichen. Deswegen ist es zum Beispiel wichtig, dass Sie Ihre Werkzeuge pfleglich behandeln und mit Ihren Arbeitsutensilien sorgsam umgehen. Ebenso sollten Sie ein kollegiales Verhalten an den Tag legen und Ihren Auszubildenden und Mitarbeitern helfen. Teamfähigkeit entsteht nicht von selbst, sondern Sie müssen sie sich hart erarbeiten.
Eine weitere Aufgabe besteht darin, authentisch zu sein. Bleiben Sie sich selbst treu und verbiegen Sie sich nicht. Ansonsten tun es Ihre Auszubildenden Ihnen nach. Weitere wichtige Aspekte sind, dass Sie pünktlich zur Arbeit erscheinen und immer alle Sicherheitsbestimmungen einhalten. Wenn Sie es tun, sehen die Azubis einen Grund es ebenfalls zu tun. Unterschätzen Sie niemals die Macht der Vorbildfunktion. Das gilt für positives wie negatives Verhalten gleichermaßen.
5 To-dos im Umgang mit Azubis
Die nachfolgenden 5 Tipps und Tricks geben Ihnen erste Impulse für die erfolgreiche Führung von Auszubildenden im eigenen Betrieb.
1. Es gibt keine dummen Fragen!
Stellen Azubis proaktiv sinnvolle und weiterführende Fragen, ist das ein sehr gutes Zeichen. Der Auszubildende interessiert sich für seine Tätigkeit, wendet Transferwissen an und will mehr wissen. Hier sollten Führungskräfte und Ausbilder geduldig antworten – vorausgesetzt, es handelt sich um echtes Interesse und nicht darum, Arbeit zu vermeiden.
2. Ehrlich währt am längsten
Sind Sie mit der Leistung Ihrer Nachwuchskraft nicht zufrieden, sollten Sie das sachlich thematisieren. Eine ebenso offene und respektvolle Gesprächskultur darf auch der Azubi nutzen, um Ihnen Feedback zu geben. Hier sollte keine Angst vor Sanktionen vorherrschen.
3. Feedback zur Regel werden lassen
Regelmäßige Feedback-Runden werden gerade von jüngeren Arbeitnehmern gerne angenommen. Sprechen Sie hierbei nicht nur Tadel, sondern auch Lob aus. Wer sich unsicher ist, kann im Rahmen von Seminaren und Weiterbildungen verschiedene Feedback-Methoden erlernen.
4. Teambuilding? Gerne!
In viele Betrieben – gerade dort, wo es mehrere Azubis gibt – erfreuen sich Teambuilding-Events immer größerer Beliebtheit. Ob gemeinsames Kochen, ein Ausflug im Kanu oder doch der Besuch einer Fachmesse: Wenn sich die Auszubildenden auch außerhalb ihrer Tätigkeit im Job kennenlernen, hat das positive Effekte auf den firmeninternen Zusammenhalt.
5. Selbst als bestes Beispiel vorangehen
Wer als Führungskraft mit einem vorbildlichen Führungsverhalten als gutes Beispiel vorangeht, beeindruckt durch Authentizität. Stichworte sind hier kollegiales Verhalten, Pünktlichkeit sowie ein achtsamer Umgang mit anderen.
Was sind die rechtlichen Pflichten eines Ausbilders?
Sobald ein Ausbildungsvertrag von allen Seiten unterzeichnet wurde, verpflichten sich die Parteien, die vertraglichen Bedingungen zu akzeptieren und auszuführen. Der Ausbilder hat ebenso wie der Auszubildende eine Reihe an Pflichten zu erfüllen. Diese beschränken sich nicht nur auf die korrekte Führung von Auszubildenden im Sinne von Arbeitsanleitungen, sondern auch auf weitere Punkte.
Besonders die ärztlichen Untersuchungen sind ein wichtiger Teil davon. Diese müssen bereits vor einem Beginn der Ausbildung erfolgen. Möchte ein Ausbilder jugendliche Auszubildende ausbilden, so ist eine Erstuntersuchung laut den §§ 32 und 33 des JArbSchG notwendig. Oftmals muss auch vor dem Ablauf des ersten Lehrjahres eine entsprechende Nachuntersuchung erfolgen.
Genauso wie medizinische Voraussetzungen spielen bei der Führung von Auszubildenden aber auch korrekte Verträge eine Rolle. So ist ein Ausbildender gemäß des § 10 des Berufsbildungsgesetzes verpflichtet, mit dem Auszubildenden einen Berufsausbildungsvertrag zu schließen.
Zudem muss laut dem § 11 des BBiG auch der ausbildungsrelevante Vertragsinhalt direkt nach dem Vertragsabschluss schriftlich festgehalten werden. Eine Ausfertigung des unterzeichneten Vertrags ist dem Auszubildenden und dessen gesetzlichen Vertreter auszuhändigen. Dies betrifft ebenso auch etwaige Vertragsänderungen.
Ein weiterer wichtiger Aspekt ist, dass die Eintragung bei den zuständigen Stellen vom Ausbildenden schnellstmöglich erfolgen muss. Hier sind der schriftliche Vertrag sowie etwaige Änderungen des Inhaltes laut dem § 36 des BBiG unverzüglich beizufügen.
Des Weiteren muss der Ausbildender noch vor dem Start der Ausbildung gemäß der Ausbildungsordnung und im Rahmen seiner Verpflichtung zur Führung von Auszubildenden einen betrieblichen Ausbildungsplan anfertigen. Dieser ist dem Auszubildenden kostenlos zur Verfügung zu stellen. Auf diese Weise ist laut § 14 BBiG gewährleistet, dass die strukturierten Inhalte sachlich, zeitlich und planmäßig vermittelt werden und das Ausbildungsziel optimal erzielt wird.
Die Kriterien der Ausbildungspflicht
Dieser Punkt betrifft die Führung von Auszubildenden im engeren Rahmen bezogen auf Anleitungen und der Vermittlung von Ausbildungsinhalten. Denn laut § 14 Abs. 1 Nr. 1 BBiG besteht für den Ausbildenden eine Ausbildungspflicht. Demnach muss der Ausbildende dem Auszubildenden sämtliche Kenntnisse und Fertigkeiten vermitteln, die auf das Erreichen des Ausbildungsziels abzielen.
Der Ausbildende muss die Ausbildung sachlich, planmäßig sowie zeitlich gliedern, um das Erreichen des Ausbildungsziels in der vorher vereinbarten Ausbildungszeit zu gewährleisten. Dies umfasst auch Ausbildungsinhalte, die im Normalfall nicht im Unternehmen vermittelbar sind. In so einem Fall muss der Ausbildende dafür sorgen, dass geeignete außerbetriebliche Lernorte für die Auszubildenden zur Verfügung stehen.
Ebenso sieht es mit erforderlichen Ausbildungsmitteln aus. Eine korrekte Führung von Auszubildenden sieht auch vor, diesen die erforderlichen Mittel an die Hand zu geben. Diese sind gemäß § 14 Abs. 1 Nr. 3 des BBiG den Auszubildenden kostenlos zur Verfügung zu stellen. Insbesondere für Werkstoffe und Werkzeuge trifft dieser Aspekt zu, wenn sie für die Ausbildung sowie für die Absolvierungen der Zwischen- und Abschlussprüfungen notwendig sind.
Die kostenlose Bereitstellung dieser Mittel muss auch dann erfolgen, wenn die Prüfungen nach dem Ende des Ausbildungsverhältnisses stattfinden. Dies ist von den Ausbildern bei der Führung von Auszubildenden zu beachten und sicherzustellen. Je nach Ausbildungsberuf sind im Allgemeinen natürlich verschiedene Ausbildungsmittel relevant. Allerdings haben die Auszubildenden keinen Anspruch auf Eigentum oder Besitz. Lediglich ein bestimmungsgemäßer Ver- bzw. Gebrauch wird beschlossen.
Die kostenlose Bereitstellung gilt jedoch nicht für Lernmittel der Auszubildenden. Ein Unternehmen ist demnach nicht verpflichtet, seinen Lehrlingen entsprechende Lernmittel für die Berufsschule zur Verfügung zu stellen. Diese Mittel müssen die Lehrlinge aus eigener Tasche finanzieren. Ähnlich sieht das auch bei Lernmitteln aus, die parallel für den Betrieb sowie für die Berufsschule notwendig sind. Als gutes Beispiel wäre hier ein Taschenrechner zu nennen.
Die Kontrolle des Ausbildungsnachweises
Eine weitere wichtige Pflicht eines Ausbilders bei der Führung von Auszubildenden betrifft das Ausbildungsnachweisheft. Denn laut § 14 Abs. 1 Nr. 4 des BBiG ist das Anhalten der Lehrlinge zum Führen eines Ausbildungsnachweisheftes Aufgabe des Ausbilders. Auch die Durchsicht des Berichtsheftes zählt hierzu. In den Ausbildungsverordnungen wird das Führen eines schriftlichen Ausbildungsnachweises sogar vorgeschrieben.
Darüber hinaus ist in diesen Verordnungen auch festgelegt, dass den Lehrlingen während der Arbeitszeit die Gelegenheit zum Führen des Nachweises einzuräumen sind. Der Ausbildender muss hierbei eine aktive Begleitung bei der Führung des Nachweises sein und im Bedarfsfall auf entsprechende Mängel hinweisen.
Das Ausbildungsnachweisheft ist ein Ausbildungsmittel, das den Lehrlingen kostenlos zur Verfügung zu stellen ist. Entsprechende Nachweise können aber auch auf dem Internetauftritt der IHK kostenlos heruntergeladen werden.
Die Freistellungspflicht und die erweiterte Fürsorgepflicht
Zur Erreichung des optimalen Ausbildungsziels müssen die Auszubildenden neben dem praktischen Einsatz auch die Berufsschule regelmäßig besuchen. Die Überwachung und Kontrolle ist ein wichtiger Bestandteil der Aufgaben einer Führung von Auszubildenden.
Laut § 15 des BBiG muss der Ausbildende seine Lehrlinge für den Berufsschulunterricht freistellen. Darüber hinaus ist der Ausbildende gemäß § 14 Abs. 1 Nr. 4 BBiG auch verpflichtet, die Lehrlinge zu dem Besuch der beruflichen Schule anzuhalten. Dasselbe gilt auch für sämtliche Maßnahmen außerhalb eines Berufsschuleinsatzes, sofern diese vorgeschrieben beziehungsweise im Vorfeld vertraglich vereinbart wurden.
Des Weiteren hat ein Ausbildender eine sogenannte erweiterte Fürsorgepflicht. Da ein Ausbildungsverhältnis nicht nur ein begründetes Arbeitsverhältnis darstellt, sondern vor allem auch ein gewisses Erziehungsverhältnis, ist hierbei im Rahmen der Führung von Auszubildenden einiges zu beachten. Denn neben einer beruflichen Entwicklung muss auch eine charakterliche Förderung durch den Ausbildenden erfolgen.
Weiterhin ist der Ausbildende laut § 14 Abs. 1 Nr. 5 BBiG dafür verantwortlich, dass die Lehrlinge in keiner Weise einer sittlichen oder körperlichen Gefahr ausgesetzt sind. Auch ist es verboten, den Auszubildenden ausbildungsfremde Tätigkeiten zu übertragen. Im § 14 Abs. 2 BBiG steht hierzu, dass nur Aufgaben übertragen werden dürfen, die dem Ausbildungszweck dienlich und den körperlichen Kräften der Auszubildenden angemessen sind. Ein grober Verstoß gegen diesen Paragrafen stellt eine Ordnungswidrigkeit dar, die mit einer entsprechenden Geldbuße bis zu 5.000,00 Euro geahndet wird.
Die Vergütungspflicht, Prüfungsanmeldung und Zeugniserstellung
Eine weitere wichtige Pflicht bei der Führung von Auszubildenden ist es, die Auszubildenden in einer angemessenen Höhe zu vergüten. Dabei richtet sich Vergütung nach dem Alter des Lehrlings. Im Laufe der Ausbildung muss die Vergütung nach dem § 17 Abs. 1 BBiG mindestens jährlich ansteigen.
Entsprechende Sachleistungen können in diesem Zusammenhang in der Höhe der festgelegten Sachbezugswerte angerechnet werden. Allerdings dürfen sie nicht mehr als 75 % der Bruttovergütung betragen. Falls eine über die vertraglich vereinbarte tägliche Arbeitszeit hinausgehende Mehrarbeit stattfindet, so muss diese besonders vergütet oder aber durch Freizeit ausgeglichen werden.
Weiterhin sind bei der korrekten Führung von Auszubildenden gemäß § 15 BBiG Lehrlinge rechtzeitig für die jeweiligen Zwischen- und Abschlussprüfungen anzumelden und freizustellen. Nach dem Ende der Ausbildung ist der Ausbildende verpflichtet, seinen Lehrlingen ein schriftliches Zeugnis zu erstellen und auszuhändigen. In diesem Zeugnis müssen die Dauer, Art sowie das Ziel der Ausbildung formuliert sein. Aber auch die erworbenen Fähigkeiten und Kenntnisse innerhalb der Ausbildung müssen schriftlich festgehalten werden.
Der Auszubildende kann überdies verlangen, dass Angaben über die Leistung, Führung oder weitere besondere berufliche Fähigkeiten im Zeugnis aufgenommen werden. Das Zeugnis muss schriftlich ausgehändigt werden und darf laut dem §16 BBiG nicht in elektronischer Form vermittelt werden.
Gesetzliche Rahmenbedingungen, die in jedem Fall beachtet werden müssen
Ein professionelles Onboarding bezeichnet den ersten Schritt einer langfristigen und zielführenden Integration von Auszubildenden in den betrieblichen Alltag. Zur zielorientierten Führung der jugendlichen Azubis gehört ebenfalls die Anwendung der relevanten gesetzlichen Rahmenbedingungen. Im Besonderen sind Ausbilder und Führungskräfte angehalten, die folgenden Vorschriften zu kennen und anzuwenden:
- Arbeitszeiten und Pausenzeiten für minderjährige Auszubildende.
- Urlaubsvorschriften.
- Besuch der Berufsschule.
Die Grundlage für Arbeitszeiten und Pausenregelungen finden Ausbildungsverantwortliche und Personaler in drei bedeutenden Gesetzen:
GESETZ | REGELUNGEN |
Berufsbildungsgesetz (BIIG) | Behandelt allgemeine Vorschriften zur Berufsausbildung Erklärt, wie Ausbildungsverhältnisse vertraglich begründet werden Erklärt die Rechte und Pflichten von Ausbildern und Auszubildenden Macht Angaben zum Prüfungswesen und zur Berufsausbildung behinderter Menschen |
Arbeitszeitgesetz (ArbZG) | Regelt die Höchstarbeitszeiten für volljährige Angestellte über 18 Jahren Gibt Hinweise zur Sonn- und Feiertagsruhe. Zeigt auf, welche gesetzeskonformen Ausnahmen möglich sind |
Jugendarbeitsschutzgesetz (JArbSchG) | Regelt die Höchstarbeitszeiten für minderjährige Angestellte unter 18 Jahren Definiert die Begriffe Kind und Jugendlicher aus Sicht von Arbeitgebern Gibt eindeutig vor, wie lange jugendliche Auszubildende höchstens im Betrieb beschäftigt werden dürfen Zeigt Branchen auf, in denen Jugendliche nicht beschäftigt werden dürfen. Beschreibt die spezielle gesundheitliche Betreuung von Jugendlichen durch den Arbeitgeber |
Ziel jedes Unternehmens und jedes Ausbildungsbeauftragten sollte es ein, durch ein Zusammenspiel von:
- lernen,
- verinnerlichen und
- anwenden,
die Entwicklung der Jugendlichen nachhaltig zu fördern und diesen auf diese Weise einen erstklassigen Berufsabschluss zu ermöglichen. Um dies für die Azubis zu bewirken, ist es essenziell, die gesetzlichen Maßgaben und Bestimmungen zu beachten. Jungen Auszubildenden, denen die besten Rahmenbedingungen zur persönlichen Weiterentwicklung im Lehrberuf offenstehen, werden ihre individuellen Ziele besser und schneller erreichen.
Gesetzliche Bestimmungen in Bezug auf Arbeits- und Pausenzeiten
Zu den Aufgaben einer Führungskraft und zum Führungsstil eines Ausbilders gehört es, junge Auszubildende zu verantwortungsbewussten Mitarbeitern zu entwickeln. In Bezug auf die Arbeits- und Pausenzeiten bedeutet dies:
- Auszubildende in Bezug auf die Sollarbeitszeit zu sensibilisieren.
- Sicherzustellen, dass die gesetzliche Höchstarbeitszeit nicht überschritten werden.
Wichtige Vorschriften zu Arbeits- und Pausenzeiten für Jugendliche unter 18 Jahren
- Im Jugendarbeitsschutzgesetz (JArbSchG) wird im 8 ausgeführt, dass Jugendliche nicht mehr als 8 Stunden täglich oder 40 Stunden wöchentlich beschäftigt werden dürfen. Vor oder nach Feiertagen darf die tägliche Arbeitszeit auf 8,5 Stunden täglich erhöht werden. § 13 JArbSchG erklärt darüber hinaus, dass zwischen zwei Arbeitstagen 12 Stunden Freizeit gewährleistet werden müssen.
- Jugendliche dürfen auf Basis von § 15 JArbSchG ausschließlich an fünf Tagen in der Woche beschäftigt werden. Die beiden wöchentlichen Ruhetage sollen nach Möglichkeit aufeinanderfolgen.
- Die Pausenzeiten für jugendliche Auszubildende unter 18 Jahren werden im § 11 JArbSchG festgelegt. Die Ruhepausen müssen betragen:
- 30 Minuten bei einer Arbeitszeit von mehr als viereinhalb bis zu sechs Stunden,
- 60 Minuten bei einer Arbeitszeit von mehr als sechs Stunden. Als Ruhepause gilt eine Arbeitsunterbrechung von mindestens 15 Minuten. Länger als viereinhalb Stunden hintereinander dürfen Jugendliche nicht ohne Ruhepause beschäftigt werden.
Gesetzliche Bestimmungen zu Arbeits- und Pausenzeiten für Auszubildende über 18 Jahren
Jugendliche Auszubildende über 18 Jahre sind in Bezug auf die Arbeits- und Pausenzeiten den angestellten Mitarbeitern im Unternehmen gleichgestellt. Für sie gelten die folgenden Vorgaben:
- Die werktägliche Arbeitszeit der Arbeitnehmer darf auf Grundlage von § 3 ArbZG acht Stunden nicht überschreiten. Sie kann im Ausnahmefall auf bis zu zehn Stunden verlängert werden, wenn Überstunden innerhalb von sechs Kalendermonaten abgebaut werden. Innerhalb von 24 Wochen darf eine durchschnittliche Arbeitszeit von acht Stunden werktäglich nicht überschritten werden.
- § 4 des ArbZG verfügt, dass die Arbeit durch im Voraus feststehende Ruhepausen zu unterbrechen ist:
- 30 Minuten bei einer Arbeitszeit von mehr als sechs bis zu neun Stunden.
- 45 Minuten bei einer Arbeitszeit von mehr als neun Stunden.
- Die Ruhepausen können in Zeitabschnitte von jeweils mindestens 15 Minuten aufgeteilt werden.
- Länger als sechs Stunden hintereinander dürfen Auszubildende nicht ohne Ruhepause beschäftigt werden. Azubis über 18 Jahre müssen nach Beendigung der täglichen Arbeitszeit über eine ununterbrochene Ruhezeit von elf Stunden verfügen
Urlaubsvorschriften für Auszubildende
GESETZLICHER URLAUBSANSPRUCH FÜR MINDERJÄHRIGE AZUBIS | GESETZLICHER URLAUBSANSPRUCH FÜR VOLLJÄHRIGE AZUBIS |
mindestens 30 Werktage, wenn der Jugendliche zu Beginn des Kalenderjahrs noch nicht 16 Jahre alt ist, mindestens 27 Werktage, wenn der Jugendliche zu Beginn des Kalenderjahrs noch nicht 17 Jahre alt ist, mindestens 25 Werktage, wenn der Jugendliche zu Beginn des Kalenderjahrs noch nicht 18 Jahre alt ist. (Quelle: § 19 Jugendarbeitsschutzgesetz) | Der Urlaub beträgt jährlich mindestens 24 Werktage. (Quelle: § 3 Bundesurlaubsgesetz) |
Der volle Urlaubsanspruch wird erstmalig nach sechsmonatigem Bestehen des Arbeitsverhältnisses erworben. Des Weiteren gelten für minderjährige Jugendliche ebenfalls die Bestimmungen des Bundesurlaubsgesetzes (BurlG) in Bezug auf Zeitpunkt, Übertragbarkeit oder Unabdingbarkeit des Erholungsurlaubs. Unternehmen, die die gesetzlichen Bestimmungen des Jugendarbeitsschutzgesetzes nicht beachten, müssen auf Basis von § 58 JArbSchG empfindliche Bußgelder oder bei schweren Versäumnissen mit nachvollziehbarer Gefährdung Jugendlicher Gefängnisstrafen befürchten.
Betriebe, die die rechtlichen Bestimmungen in Bezug auf Arbeits- und Pausenzeiten von Auszubildenden einhalten, handeln zielführend. Sie garantieren, dass Jugendliche sich beruflich frei entwickeln und entfalten können. Gleichzeitig lernen Auszubildende im Laufe ihrer Ausbildung verantwortungsbewusst zu handeln und kooperativ in Teams zu arbeiten. Durch die Führung der Ausbilder und das fortlaufende Fokussieren von Ausbildungszielen erwerben Auszubildende umfangreiche Kompetenzen.