Rhetorik: mit Redekunst Menschen überzeugen

Spricht man in der modernen und globalisierten Welt von Rhetorik, denkt man unweigerlich an gewandte Redner wie John F. Kennedy, Barack Obama oder Martin Luther King. Diese und andere Namen werden permanent angeführt, wenn es um berühmte Persönlichkeiten geht, die die Kunst beherrschten, mit kommunikativen Stilmitteln, Körpersprache und geschliffenen Argumenten zu überzeugen. Der griechische Dichter Homer, der im 8. Jahrhundert vor Christus mit seinen Werken „Ilias und Odyssee“ die Redekunst revolutioniert hat, gilt als Schöpfer der Rhetorik. 

Selbst wenn nicht jeder Mensch der geborene Redner ist, vor einem Publikum sprechen oder andere durch Beredsamkeit überzeugen kann, stimmt die Aussage des bekannten Philosophen Paul Watzlawick: „Man kann nicht nicht kommunizieren!“ 

Definition: Was ist Rhetorik? 

Rhetorik ist die Kunst der Überzeugung und wurde vor allem in der Antike und bis ins Mittelalter mit Redekunst oder Beredsamkeit gleichgesetzt. Der Begriff leitet sich vom altgriechischen Wort „rhētorikḗ“ ab. In unserer modernen Welt müssen Rhetorik und Psychologie als eine Einheit gesehen werden. Rhetorik kann aus diesem Grund ebenfalls auf eine Steigerung der sprachlichen Flexibilität angewandt werden und impliziert, dass Menschen aktiv, mit Tiefgang und argumentativ professionell kommunizieren, um ein Ziel zu erreichen. 

Rhetorik kann auf viele verschiedene Arten eingesetzt werden. Menschen, die wissen, wie man Rhetorik effektiv nutzt, können andere beeinflussen und sie dazu bringen, die Dinge aus ihrer Perspektive zu sehen. Es gibt viele verschiedene rhetorische Stilmittel, beispielsweise die Verwendung einer emotionalen Sprache, Appelle an die Autorität oder das Nutzen von bestimmten Wörtern, Redewendungen oder Parolen, die Menschen, zusammen mit der Körpersprache nachdrücklich beeindrucken können. Rhetorische Mittel können für gute oder schlechte Zwecke eingesetzt werden, abhängig davon, welche Absicht derjenige verfolgt, der rhetorische Stilmittel nutzt. 

Was ist der Unterschied zwischen schwarzer und weißer Rhetorik? 

Da Rhetorik für unterschiedliche Zwecke und Ziele eingesetzt werden kann, unterteilt man Rhetorik häufig in die schwarze und weiße Rhetorik:

Was ist das Ziel der Rhetorik? 

Übergeordnet hat Rhetorik das Ziel, andere zu überzeugen oder zu beeinflussen. Die Ziele der Rhetorik sind gleichzeitig situativ und abhängig von demjenigen, der Stilmittel der Rhetorik einsetzt. Sie kann verwendet werden, um Menschen dazu zu bringen, die Dinge aus einer gewissen Sichtweise zu sehen oder um andere zu manipulieren. 

Wieso ist eine gute Rhetorik in der Arbeitswelt wichtig? 

Redekunst und Beredsamkeit sowie die Kunst, andere mit Argumenten zu überzeugen, ist im beruflichen Umfeld seit jeher wichtig. In einer modernen Arbeitsumgebung und unter globalisierten Rahmenbedingungen wird Rhetorik fortlaufend wichtiger. Dies liegt daran, dass in unserer Informationsgesellschaft eine Vielzahl von Informationen in Echtzeit zur Verfügung stehen und dass Menschen von allen Seiten mit Botschaften konfrontiert und bombardiert werden. 

Möchten man in diesem Umfeld Mitarbeiter, Kunden oder Interessenten durch Argumente, Körpersprache und Redekunst überzeugen, ist mehr nötig, als Informationen zu liefern. Vielmehr müssen Mitarbeiter und Redner heute in der Lage sein, Informationen und Argumente auf eine effektive und überzeugende Weise zu vermitteln. Damit man ein Publikum oder einen Kunden wirksam überzeugen kann, sind Übung und gute Vorbereitung unerlässlich. Eine gute Rhetorik ist in der Arbeitswelt zusammenfassend vor allem deshalb essenziell, weil sie Menschen ermöglicht einen Standpunkt klar und deutlich zu vermitteln und überzeugend aufzutreten. 

Was sind die Grundlagen der Rhetorik? 

Rhetorik kann ebenfalls als die Kunst der Überzeugung definiert werden. Sie ist die Fähigkeit, Worte und Sprache zu verwenden, um andere von einer Meinung zu überzeugen. Worte, Redewendungen und Begriffe und die Sprache allgemein ist mächtig und kann Menschen durch unterschiedliche Stimmhöhen, Pausen und andere rhetorische Stilmittel überzeugen und Emotionalität aufbauen.

Gleichzeitig ist die Sprache nur wirksam, wenn die Körpersprache des Menschen zu den Worten passt. Gestik und Mimik und das Auftreten müssen die Argumente unterstreichen. Zum authentischen Auftreten gehören ebenfalls das Aussehen, die Kleidung das Gefühl, dass es sich beim Redner um eine selbstbewusste Person handelt, die klar, professionell und offen kommuniziert. Die Grundlagen der Rhetorik sind somit Redekunst, Körpersprache, Auftreten und Authentizität. 

Rhetorik verbessern: Tipps und Übungen 

Es gibt viele Techniken, Tipps und Übungen, um das eigene Auftreten und die eigene Rhetorik zu verbessern. Der wichtigste Punkt neben dem Aneignen rhetorischer Techniken ist das fortlaufende Üben durch Kommunikation mit Menschen oder im geschützten Raum. Je mehr Sie üben, desto besser werden Sie darin, Rhetorik zu Ihrem Vorteil einzusetzen. Weitere Tipps zur Verbesserung der Rhetorik lauten: 

• Klarer Fokus auf die eigene Körpersprache: Verwenden Sie Hände und Arme und stellen Sie den Augenkontakt zum Gesprächspartner oder Publikum her. Stehen Sie aufrecht und bemühen Sie sich, dass die Rede oder der Vortrag authentisch zur Körpersprache wirken.
• Wählen Sie Ihre Worte sorgfältig: Sprechen Sie klar, prägnant und deutlich. Vermeiden Sie Füllwörter und strahlen Sie Ruhe und Selbstbewusstsein aus. Durch dieses Vorgehen erhalten Sie die Aufmerksamkeit der Zuhörer. 
• Erzählen Sie Geschichten statt Fakten: Nachvollziehbare Beispiele und Geschichten, in die ein Publikum eintauchen kann, machen die Rede interessant und wirken überzeugend. 
• Kennen Sie den roten Faden Ihrer Rede: Wer überzeugen möchte, muss sich im Detail mit dem Vortrag oder den Argumenten identifizieren. Erst dann ist es möglich, andere zu überzeugen.

Welche rhetorischen Stilmittel machen eine PowerPoint-Präsentation erfolgreich? 

• Gute Vorbereitung auf alle Slides und die enthaltenen Argumente,
• Nutzung aussagekräftiger Bilder, die Argumente unterstreichen,
• Wenig Text auf den einzelnen Folien, der für jeden Zuhörer lesbar ist,
• Folien nicht ablesen, sondern frei sprechen,
• Schriftarten und Farben dürfen nicht abschreckend wirken,
• Einarbeitung fließender Übergänge bei den Folien,
• Übung der Präsentation vor einem Spiegel, um Körpersprache und das Auftreten zu kontrollieren und Sicherheit zu gewinnen.