Umsatzsteuer: Definition, Höhe, Berechnung & Voranmeldung
- Was ist die Umsatzsteuer?
- Was bedeutet die Umsatzsteuer für Unternehmen?
- Was ist der Unterschied zwischen Umsatzsteuer und Mehrwertsteuer?
- Was ist der Unterschied zwischen Umsatzsteuer und Vorsteuer?
- Wie hoch ist die Umsatzsteuer?
- Für welche Produkte gilt der ermäßigte Umsatzsteuersatz?
- Welche Produkte sind von der Umsatzsteuer befreit?
- Wie wird die Umsatzsteuer berechnet?
- Wer ist umsatzsteuerpflichtig?
- Wie führen Unternehmen ihre Umsatzsteuer ab?
- Was sind die Folgen einer nicht gezahlten Umsatzsteuer?
Was ist die Umsatzsteuer?
Mit der Umsatzsteuer werden Waren, Produkte oder Dienstleistungen belegt, die in den Verkauf kommen. Erhoben wird die Steuer vom Unternehmen, das die Produkte oder Dienstleistungen verkauft. Fällig wird die Steuer für die Käufer ab dem Zeitpunkt des Kaufs.
Was bedeutet die Umsatzsteuer für Unternehmen?
Umsatzsteuerpflichtige Unternehmen können die Umsatzsteuer als durchlaufenden Posten betrachten. Denn die Umsatzsteuer ist gewinn- und verlustneutral. Unternehmen nehmen diese Steuer nur treuhänderisch in Verwahrung, um sie abzüglich der eigenen Vorsteuer direkt an das Finanzamt abzuführen.
Was ist der Unterschied zwischen Umsatzsteuer und Mehrwertsteuer?
In Deutschland werden die Begriffe „Umsatzsteuer“ und „Mehrwertsteuer“ gleichbedeutend verwendet. Steuerrechtlich ist jedoch die Bezeichnung „Umsatzsteuer“ korrekt. Die Bezeichnung „Mehrwertsteuer“ leitet sich vom sogenannten „Mehrwertsteuerprinzip“ ab, das der Besteuerung mit der Umsatzsteuer zugrunde liegt.
Seit 1968 bezahlen Unternehmen in Deutschland nur auf die Differenz von Einkaufspreis und Verkaufspreis Umsatzsteuer. Dabei handelt es sich um den sogenannten „Mehrwert“, den sie erzielen. Aus diesem Mehrwertsteuerprinzip ergibt sich der Vorsteuerabzug. Das bedeutet, dass Unternehmen die bereits auf Rechnungen bezahlte Umsatzsteuer von der Umsatzsteuer abziehen dürfen, die sie mit eigenen Rechnungen eingesammelt haben und ans Finanzamt überweisen müssen.
Was ist der Unterschied zwischen Umsatzsteuer und Vorsteuer?
Die Umsatzsteuer wird als Gegenstück zur Umsatzsteuer bezeichnet. Kaufen Unternehmen Produkte oder Dienstleistungen, müssen sie dafür Umsatzsteuer bezahlen, die dann Vorsteuer genannt wird. Diese Vorsteuer wird somit für eingehende Rechnungen fällig, die Umsatzsteuer für ausgehende Rechnungen.
Die Vorsteuer können Unternehmen jedoch mit der ausgehenden Umsatzsteuer verrechnen. Hier gilt der sogenannte „Vorsteuerabzug“.
Wie hoch ist die Umsatzsteuer?
In Deutschland fallen grundsätzlich auf jedes Produkt und jede Dienstleistung 19 Prozent Umsatzsteuer an. Das bedeutet, dass 19 Prozent des Nettopreises zur Verkaufssumme hinzugefügt werden.
Für manche Produkte und Dienstleistungen gilt ein ermäßigter Steuersatz von 7 Prozent. Manche Waren sind auch ganz von der Umsatzsteuer befreit.
Für welche Produkte gilt der ermäßigte Umsatzsteuersatz?
Für Produkte und Leistungen für den Grundbedarf gilt in der Regel der ermäßigte Umsatzsteuersatz von 7 Prozent.
Dieser Steuersatz gilt u.a. für:
- Lebensmittel
- Speisen, die von Lieferdiensten gebracht werden
- Produkte, die urheberrechtlich geschützt sind, wie Bücher oder Zeitungen
- Kunstgegenstände
- Eintritte in Museen
- Tickets für Konzerte oder Events
- Übernachtungen in Hotels
- Fahrkarten im ÖPNV und in Taxen
Welche Produkte sind von der Umsatzsteuer befreit?
Manche Leistungen und Produkte sind von der Umsatzsteuer befreit. Dazu zählen:
- Porto auf Briefe und Pakete
- Einige Gesundheitsdienstleistungen
- Leistungen im Bildungswesen wie z.B. Schulungen
- Verkauf von Grundstücken
- Versicherungsvermittlung
Auch hier ist es für Unternehmen wichtig, genau zu prüfen, ob sie umsatzsteuerpflichtig sind oder ob keine Pflicht besteht.
Wie wird die Umsatzsteuer berechnet?
Zur Berechnung der Umsatzsteuer wird der Nettobetrag eines Produktes oder einer Dienstleistung mit dem Zinssatz der Umsatzsteuer (19 Prozent) multipliziert.
Beispiel: Ein Produkt kostet netto 100 Euro. Es fällt der generelle Umsatzsteuersatz von 19 Prozent an. Demnach wird der Nettobetrag mit dem Zinssatz von 19 Prozent multipliziert: 1000 Euro x 0,19 = 190 Euro.
Die Umsatzsteuer beträgt dann 19 Euro – ein Betrag, der nun auf den Nettobetrag addiert wird: 1000 Euro + 190 Euro = 1190 Euro. Die Gesamtsumme inklusive Umsatzsteuer liegt dann bei 1190 Euro.
Entgelt = Nettorechnungspreis | 1000€ |
19% Umsatzsteuer | 190€ |
Bruttorechnungspreis | 1190€ |
Wer ist umsatzsteuerpflichtig?
Grundsätzlich ist jedes Unternehmen in Deutschland umsatzsteuerpflichtig, das Waren verkauft oder Dienstleistungen anbietet. Die Umsatzsteuer muss dann auf allen Rechnungen ausgewiesen, von Kunden eingezogen und dann ans Finanzamt abgeführt werden.
Von der Umsatzsteuer sind auch manche Freiberufler wie Ärzte befreit. Auch Versicherungsvermittler müssen keine Umsatzsteuer erheben.
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Wie führen Unternehmen ihre Umsatzsteuer ab?
Um die Umsatzsteuer korrekt an das Finanzamt abzuführen, machen Unternehmen eine sogenannte „Umsatzsteuervoranmeldung“. Dabei handelt es sich um eine Auflistung der geschriebenen Rechnungen und der darüber erhobenen Umsatzsteuer. Hatten Unternehmen in derselben Zeit Ausgaben, können sie die dafür bezahlte Umsatzsteuer als Vorsteuer abziehen.
Die Voranmeldung der Umsatzsteuer kann über das ELSTER-Portal oder entsprechende Buchhaltungssoftware erfolgen
Die Umsatzsteuervoranmeldung muss ab einer Umsatzsteuerhöhe von 1.000 Euro pro Monat erfolgen. Ansonsten reicht die Umsatzsteuererklärung.
Wer gerade ein Unternehmen gegründet hat, ist in den ersten beiden Geschäftsjahren zur monatlichen Umsatzsteuervoranmeldung verpflichtet.
Danach gilt:
- Umsatzsteuer in Höhe von 1.000 bis 7.500 Euro monatlich = quartalsweise Umsatzsteuervoranmeldung
- Umsatzsteuer ab 7.500 Euro monatlich = monatliche Umsatzsteuervoranmeldung
Was sind die Folgen einer nicht gezahlten Umsatzsteuer?
Die Umsatzsteuer ist eine treuhänderisch vom Unternehmen einbehaltene Steuer. Wer keine Umsatzsteuer bezahlt, muss mit hohen finanziellen Konsequenzen bis hin zur Kontopfändung und einer Anzeige rechnen.