Organigramm erstellen: Definition, Arten, Beispiel & Tipps
Was ist ein Organigramm?
Ein Organigramm ist eine grafische Darstellung der Unternehmensstruktur und zeigt die Abteilungen, Hierarchieebenen, Funktionen sowie die Beziehungen zwischen den Mitarbeitern und Führungskräften in einem Unternehmen. Das Organigramm dient dazu, die Organisation und Kommunikationswege innerhalb eines Betriebs klar und übersichtlich abzubilden. Durch die Visualisierung von Verantwortlichkeiten und Berichtswegen ermöglicht ein Organigramm eine bessere Kommunikation und ein strukturiertes Verständnis der internen Struktur des Unternehmens.
Welche Arten von Organigrammen gibt es?
Organigramme können auf unterschiedliche Weise gestaltet werden, je nachdem, welche Aspekte der Unternehmensstruktur hervorgehoben werden sollen. Zu den wichtigsten Organigrammen zählen:
- Hierarchisches Organigramm
- Matrix-Organigramm
- Flaches Organigramm
Im Folgenden wollen wir genauer auf die einzelnen Arten von Organigrammen eingehen und deren spezifischen Merkmale hervorheben.
1. Hierarchisches Organigramm
Das hierarchische Organigramm ist die am häufigsten verwendete Form der Unternehmensdarstellung. Es bildet die Struktur eines Unternehmens in einer klar gegliederten, pyramidenförmigen Darstellung ab. An der Spitze befindet sich in der Regel die oberste Führungsebene, wie der Geschäftsführer oder Vorstand, gefolgt von den verschiedenen Hierarchieebenen bis hin zu den operativen Mitarbeitern. Diese Art der Darstellung ermöglicht eine eindeutige Visualisierung von Berichtswegen und Verantwortlichkeiten.
2. Matrix-Organigramm
Das Matrix-Organigramm ist eine komplexe Form der Unternehmensdarstellung, die mehrere Dimensionen oder Strukturen gleichzeitig abbildet. Es wird häufig verwendet, um Organisationen darzustellen, die parallel sowohl funktional (z. B. nach Abteilungen wie Vertrieb, Marketing oder Produktion) als auch projekt- oder produktorientiert arbeiten. Das Besondere an dieser Form ist, dass Mitarbeiter oft zwei oder mehr Vorgesetzten gleichzeitig zugeordnet sind – beispielsweise einem Abteilungsleiter und einem Projektleiter.
3. Flaches Organigramm
Das flache Organigramm ist eine Darstellungsform, die Unternehmen mit wenigen Hierarchieebenen abbildet. Im Gegensatz zum klassischen hierarchischen Organigramm, das viele Ebenen von Führungskräften und Mitarbeitern unterscheidet, zeichnet sich das flache Modell durch eine geringe Anzahl von Führungsebenen aus. Die Hauptidee hinter dieser Struktur ist, die Zusammenarbeit und Eigenverantwortung der Mitarbeiter zu fördern und gleichzeitig Entscheidungsprozesse zu beschleunigen.
So erstellen Sie ein Organigramm
Ein Organigramm zu erstellen erfordert eine systematische Herangehensweise, um die Unternehmensstruktur präzise und übersichtlich abzubilden.
Zunächst sollten Sie die relevanten Informationen über die Organisation sammeln, da diese Daten die Grundlage für das Organigramm bilden. Dazu gehören:
- die Abteilungen
- die Hierarchieebenen
- die Rollen der Mitarbeiter (mit deren Verantwortlichkeiten)
- die Kommunikationswege
Format des Organigramms wählen
Nachdem alle relevanten Informationen über die Abteilungen, Hierarchieebenen, Rollen und Verantwortlichkeiten vorliegen, kann die Erstellung des Organigramms beginnen. Wählen Sie zunächst die passende Art des Organigramms, die am besten zur Struktur Ihres Unternehmens passt.
Starten Sie mit der höchsten Hierarchieebene, etwa der Geschäftsführung oder dem Vorstand, und arbeiten Sie sich schrittweise zu den darunterliegenden Ebenen vor. Jede Position oder Funktion sollte in einem separaten Kasten dargestellt werden, wobei Linien die Berichts- und Kommunikationswege verdeutlichen.
Das fertige Organigramm kann anschließend als Teil der internen oder externen Kommunikation genutzt werden, um die Organisationsstruktur transparent darzustellen und die Verantwortlichkeiten im Unternehmen zu verdeutlichen.
Tipps für die Erstellung eines Organigramms
Hier sind vier praxiserprobte Tipps, wie Sie ein Organigramm effektiv gestalten und optimal nutzen können:
- Strukturierung in Einheiten: Gliedern Sie das Organigramm von Anfang an in klar strukturierte Einheiten. Dadurch bleibt die Darstellung übersichtlich, und die Beziehungen zwischen Abteilungen, Führungskräften und Mitarbeitern werden besser verständlich. Unterteilen Sie beispielsweise nach Abteilungen, Teams, Projekten oder Standorten, um die Unternehmensstruktur präzise zu visualisieren.
- Detailreiche Darstellung: Fügen Sie zusätzliche Informationen zu einzelnen Abteilungen oder Positionen hinzu. Dies hilft, die Verantwortlichkeiten und Funktionen innerhalb der Organisationsstruktur noch deutlicher darzustellen.
- Einsatz von Farben und Formen: Nutzen Sie Farben und Formen gezielt, um unterschiedliche Bereiche oder Beziehungen hervorzuheben. Dies erleichtert die Kommunikation und fördert das Verständnis der Hierarchie und der organisatorischen Linien.
- Flexibilität und Anpassungsfähigkeit: Erstellen Sie das Organigramm so flexibel, dass es bei Bedarf leicht ergänzt oder angepasst werden kann. Auf diese Weise können Veränderungen in der Unternehmensstruktur schnell und effizient integriert werden, ohne das Diagramm vollständig neu zu erstellen.
Was sind die Vor- und Nachteile eines Organigramms?
Ein Organigramm bietet Unternehmen und Organisationen eine hilfreiche Möglichkeit, ihre Struktur, Verantwortlichkeiten und Kommunikationswege zu visualisieren. Dabei erleichtert es die Orientierung und schafft Transparenz. Allerdings hat dieses Werkzeug auch seine Grenzen, insbesondere wenn es um die Darstellung komplexer oder dynamischer Strukturen geht.
Im Folgenden finden Sie eine Übersicht der wichtigsten Vor- und Nachteile eines Organigramms:
Vorteile | Nachteile |
---|---|
Die grafische Darstellung der Unternehmensstruktur ist leicht verständlich und fördert die Kommunikation. | Ein Organigramm kann komplexe Organisationsstrukturen nur vereinfacht darstellen. |
Organigramme sind vergleichsweise einfach zu erstellen, insbesondere mit moderner Software. | Ein Organigramm verliert schnell an Aktualität, wenn Änderungen in der Unternehmensstruktur nicht zeitnah eingepflegt werden. |
Ein Organigramm schafft eine klare Struktur in Abteilungen und gibt einen Überblick über Hierarchien und Funktionen. | Es gibt keine standardisierte Form für die Darstellung, was Vergleiche erschweren kann. |
Durch die Visualisierung von Verantwortlichkeiten und Kommunikationswegen wird die Transparenz im Unternehmen erhöht. | Bei vielen Abteilungen und Mitarbeitern kann ein Organigramm schnell unübersichtlich werden. |
Das Organigramm vermittelt keine Informationen über den Führungsstil, die Kommunikationskultur oder die Corporate Identity eines Unternehmens. |