Executive Summary schreiben für den Businessplan
- Was ist ein Executive Summary?
- Warum braucht ein Businessplan ein Executive Summary?
- Was ist das Ziel des Executive Summary?
- Welche Inhalte umfasst ein Executive Summary?
- Wie schreibt man ein gutes Executive Summary?
- Welche Fehler gilt es beim Executive Summary zu vermeiden?
- Wer ist die Zielgruppe des Executive Summary?
- An welche Stelle kommt das Executive Summary?
- Wie lang sollte das Executive Summary sein?
- Bei welchen Unterlagen werden ebenfalls Executive Summary herangezogen?
Was ist ein Executive Summary?
Eine Executive Summary ist eine prägnante Zusammenfassung Ihres Businessplans. Dabei handelt es sich aber keinesfalls um eine kurze knappe Einleitung, wie viele vor allem junge Gründer meinen. Vielmehr ist das Executive Summary, oft auch als Management Summary oder Executive Report bezeichnet, dazu da, dem Management einen ersten Überblick über Ihre Geschäftsidee zu geben. Wichtig dabei ist ein kompakter Aufbau, der alle relevanten Infos des Geschäftsplans zusammenfasst. Somit haben es Banken oder Investoren leichter, sich einen Überblick zu verschaffen.
Warum braucht ein Businessplan ein Executive Summary?
Das Executive Summary hinterlässt einen ersten entscheidenden Eindruck bei den jeweiligen Geschäftskontakten und Ansprechpartnern. Dies können Kapitalgeber (zum Beispiel Business Angels für Start-ups) oder Banken sein. Ist die Zusammenfassung überzeugend, entscheidet sich der Leser in der Regel für die weitere Lektüre des Businessplans.
Was ist das Ziel des Executive Summary?
Mit dem Schreiben des Executive Summary verfolgen alle das eine Ziel: andere Leute von der eigenen Geschäftsidee zu überzeugen. Daher enthält es auch alle wichtigen Daten, Fakten und Zahlen aus dem Businessplan kurz und bündig zusammengefasst.
Welche Inhalte umfasst ein Executive Summary?
Die größte Herausforderung beim Schreiben des Executive Summary besteht darin, alle relevanten Informationen Ihres Businessplans kurz und prägnant zusammenzufassen. Ihre gesamte Erstpräsentation sollte nicht mehr als eine ein- oder zweiseitige Zusammenfassung sein. Dennoch dürfen folgende Punkte auf keinen Fall fehlen:
- Geschäftsidee (ca. ¼ Seite): Beschreiben Sie kurz und prägnant Ihr Produkt oder Ihre Dienstleistung. Was wird angeboten und wer ist die Zielgruppe? Was ist das Alleinstellungsmerkmal? Welchen Nutzen haben die Kunden davon? Erläutern Sie kurz die Strategie und die Ziele für die nächsten drei Jahre und verweisen Sie unbedingt auf geplante Meilensteine.
- Gründerprofil (ca. ¼ Seite): Stellen Sie Ihr Gründerteam vor. Nennen Sie den Lesern Ihre persönlichen Fähigkeiten, die Sie für eine erfolgreiche Umsetzung des Gründungsvorhabens mitbringen. Erklären Sie, wie die Geschäftsaufgaben im Unternehmen abgedeckt werden sollen.
- Märkte und Wettbewerb (ca. ½ Seite): Benennen Sie den Markt mit seinen wichtigsten Merkmalen und welches Marktpotenzial Sie darin für Ihre Branche sehen.
- Marketing und Vertrieb (ca. ¼ Seite): Beschreiben Sie, wie Sie Kunden erreichen wollen und wie der Vertrieb geplant ist. Was sind die wichtigsten Marketingaktivitäten?
- Finanzierung (ca. ½ Seite): Die folgenden Informationen sind für Kapitalgeber besonders wichtig. Treffen Sie Aussagen über Ihren Kapitalbedarf und dokumentieren Sie den finanziellen Fortschritt des Gründungsvorhabens mit realistischen Zahlen und mit einem groben Finanzplan. Zum Schluss sollte den Entscheidungsträgern noch ein Ausblick in die Zukunft gegeben werden: Wo sehen Sie das Unternehmen finanziell in drei Jahren?
Wie schreibt man ein gutes Executive Summary?
Um ein gutes Executive Summary zu schreiben, sollten folgende Tipps besonders berücksichtigt werden.
1. Tipp: Verdeutlichen Sie den Bedarf für Ihr Produkt
Erklären Sie, warum das Produkt so wichtig ist. Erläutern Sie ausführlich das Problem/Bedürfnis. Verweisen Sie eventuell auf eine Marktanalyse. Erklären Sie, warum dieser Aspekt solch eine Kundenrelevanz hat.
Beispiel: 52 % der Kunden gaben in einer kürzlichen Umfrage an, dass sie sich eine vereinfachte und preiswertere Version des Produktes xy wünschen. Um die Bedürfnisse der Kunden abzudecken und ihnen somit neue Märkte zu öffnen, sollte entsprechend das Produkt entwickelt/verkauft werden.
2. Tipp: Zeigen Sie auf, warum Ihr Produkt die beste Lösung ist
Die Lösung sollte keine Kurzbeschreibung sein. Außerdem sollen hier auch keine Ideen aufgezählt werden, sondern alle wichtigen Punkte, die den Kapitalgeber von der Lösung überzeugen, damit er Sie und Ihr Business unterstützt.
In diesem Schritt werfen Sie zudem einen genaueren Blick auf die Folgen Ihrer Lösung und wie sie das eingangs beschriebene Problem beheben kann. Erklären Sie alle zu erwartenden Ergebnisse. Sie können in diesem Abschnitt auch Informationen über das Budget, Projektrisiken und andere potenzielle Vorteile angeben. Sie sollten auch angeben, wie sich Ihr Projekt auf Ihre Geschäftsziele oder OKRs (Objectives & Key Results) bezieht.
3. Tipp: Betonen Sie die Bedeutung Ihrer Idee
Wenn Sie alle wichtigen Informationen für Ihre wichtigsten Kapitalgeber und Entscheidungsträger zusammengefasst haben, betonen Sie nochmals die Bedeutung dieses Projekts für Ihr Unternehmen. Möchten Sie beispielsweise den Kunden ein besonders günstiges Produkt anbieten, damit davon alle profitieren können, sollten Sie das in der Zusammenfassung nochmals hervorheben. Erklären Sie zudem, welches Wachstum Sie erwarten. Welche Punkte sollten Sie unbedingt aus dieser Zusammenfassung mitnehmen?
Welche Fehler gilt es beim Executive Summary zu vermeiden?
Folgende Fehler sollten Sie beim Verfassen der Zusammenfassung unbedingt vermeiden:
- lange Schachtelsätze,
- unbekannte Fachbegriffe,
- komplizierte Formulierungen,
- Rechtschreib-, Grammatik- und Formatierungsfehler,
- negative Formulierungen,
- übertriebene Erfolgsversprechen („glänzende Ertragsaussichten!“, „unermessliche Marktpotenziale!)“ und
- unrealistische Zahlen, um das Interesse der Entscheidungsträger zu wecken.
Wer ist die Zielgruppe des Executive Summary?
Der Businessplan des Unternehmens und damit auch das Executive Summary ist für mehrere Zielgruppen interessant. Obwohl der Zweck eines Businessplans normalerweise darin besteht, Investoren für die Gründung eines Unternehmens zu finden, sollte die Zusammenfassung auch anderen Parteien einen guten Überblick geben, da sie in bestimmten Situationen ein Vorteil sein kann. Zu den gängigen Zielgruppen gehören:
- Investoren: Investoren sind die wichtigste und am schwierigsten zu überzeugende Zielgruppe. Die Gründe, warum man mit einem Executive Summary Geldgeber anwerben möchte, sind vielfältig. Zum einen kann das während der Gründungsphase sein. Oder auch, wenn das Unternehmen expandieren möchte. Von besonderer Bedeutung ist dabei das Investitionsvolumen. Schließlich wollen die Kapitalgeber wissen, wie viel Geld sie investieren sollen. Genauso interessiert diese die Renditeaussichten und die wirtschaftliche Machbarkeit des Businessplans.
- Die zweite Gruppe sind die Agentur für Arbeit und andere fachkundige Stellen: Diese Gruppe ist vor allem dann relevant, wenn Sie sich um einen Existenzgründerzuschuss bemühen. Doch auch diese Gruppe ist nur schwer zu überzeugen. Denn anders als Investoren besitzen die Entscheidungsträger der Agentur für Arbeit nicht das gleiche fundierte Fachwissen. Daher muss das Executive Summary mit seinen Zahlen und der Idee überzeugen. Damit möchte das Arbeitsamt sicherstellen, dass die Zuschüsse für die Existenzgründung sinnvoll angelegt werden.
- Als letzte Gruppe sind Sie selbst zu nennen: Die Zusammenfassung ermöglicht Ihnen eine andere Sichtweise auf Ihren Businessplan. Schwachstellen werden deutlich und können noch beseitigt werden. Beachten Sie das Ziel Ihres Unternehmens und wie Sie dieses erreichen wollen. Dabei können Sie auch einzelne Faktoren noch einmal intensiv beleuchten: Dazu gehören die USPs, das Team, die Marktanalyse, der Wettbewerb, das Marketing, der Vertrieb und die Finanzen.
An welche Stelle kommt das Executive Summary?
Das Executive Summary steht immer am Anfang des Businessplans. Es ist wie der Klappentext eines Buches, der den Inhalt des Romans kurz und prägnant zusammenfasst, mit dem Ziel, Interesse zu wecken.
Wie lang sollte das Executive Summary sein?
Das Executive Summary bildet die Zusammenfassung Ihres Businessplans ab und sollte demnach nicht länger als 2 Seiten sein.
Bei welchen Unterlagen werden ebenfalls Executive Summary herangezogen?
Das Executive Summary gibt es nicht nur beim Businessplan. Es wird auch bei
- Projektanträgen,
- Berichten,
- Aktenvermerken,
- Analysen,
- Business-Cases,
- Entscheidungsvorlagen,
- Due-Diligence-Prüfungen,
- Finanzanalysen,
- Gutachten,
- Machbarkeitsstudien,
- Unternehmensplanungen,
- Wirtschaftsprüfungsberichten,
- wissenschaftlichen Publikationen oder
- Vertragswerken
verfasst, damit den Entscheidungsträgern oder der Unternehmensführung alle relevanten Informationen auf den ersten zwei Seiten zur Verfügung stehen. Damit sind diese nicht gezwungen, das gesamte Dokument durchzulesen.