Durch Digitalisierung zu mehr Nachhaltigkeit im Unternehmen
Stand der Digitalisierung in den Unternehmen
Der Digitalisierungsindex des Instituts der deutschen Wirtschaft zeigt: Im Jahr 2022 kam die digitale Transformation unternehmensübergreifend hierzulande nur schleppend voran. Besonders kleinere Unternehmen bleiben mit Fortschritten bei der Digitalisierung anhaltend deutlich hinter großen zurück. Der Branchenverband der deutschen Informations- und Telekommunikationsbranche Bitkom spricht hier sogar von einem digitalen Graben. Es gibt vielfältige Gründe für diese eklatante Lücke. Die allgemeinen Krisen der letzten Jahre spielen dabei genauso eine Rolle wie eine oft dünne Finanzdecke bei KMU, Freiberuflern oder Selbstständigen.
Jedoch erfordern Digitalisierungsprojekte nicht zwangsläufig hohe Ausgaben. Von den Ergebnissen mit möglichen Effizienzsteigerungen oder Kostensenkungen können alle Unternehmen unabhängig von Branche oder Größe profitieren. Wer die Digitalisierung als Unternehmen noch länger aufschiebt, riskiert in der Zukunft gravierende Wettbewerbsnachteile. Diese wachsen dann potenziell oft noch, weil Rückstände bei der Digitalisierung einen weiteren wichtigen unternehmerischen Wandel ausbremsen – hin zu mehr Nachhaltigkeit.
Greening by IT und Greening of IT
Für Greening of IT besitzt jedes Unternehmen unabhängig von der Größe oder der Zahl der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Möglichkeiten. Durch den Umstieg auf eine moderne IT lässt sich unmittelbar der Ressourcenverbrauch etwa bei Energien senken. Wer dann Energie wie Strom oder Wärme selbst mit einer Photovoltaikanlage für den Eigenverbrauch gewinnt, steigert die eigene Nachhaltigkeit noch weiter.
Daneben oder darauf folgt Greening by IT als Weiterentwicklung. Hierzu zählen Initiativen, Projekte oder Strategien, die auf digitaler Basis die ganzheitliche Nachhaltigkeit eines Unternehmens steigern. Der erfolgreiche Entwurf solcher Strategien erfordert tiefe interne Einblicke in Prozesse wie Strukturen. Diese liefert eine moderne IT mit umfangreichen Daten und Informationen, die sie bestenfalls in Echtzeit verarbeitet und bereitstellt.
Smarte Software oder künstliche Intelligenz (KI) hilft dabei, die Datenmengen aufzubereiten und konkrete Entscheidungshilfen zur Verfügung zu stellen. Sie erleichtert es, Nachhaltigkeitspotenziale zu identifizieren, eine Transformation zu planen oder Nachhaltigkeitsziele zu formulieren.
Digitale und nachhaltige Transformation gehen Hand in Hand
Die parallele Umsetzung beider Transformationen bekommt immer mehr Bedeutung. Schon heute wählen Privat- wie Geschäftskunden bei Kauf- oder Investitionsentscheidungen zunehmend nachhaltige Dienstleistungen, Produkte oder Unternehmen aus. Das allgemeine Bewusstsein für Nachhaltigkeit wächst wie das Wissen dazu. Erwartet wird stets echte Nachhaltigkeit. Wer nur mit Greenwashing ein nachhaltiges Image vorgeben will, riskiert einen größeren Imageverlust als ohne jede Nachhaltigkeitsstrategie. Zu der werden immer mehr größere Unternehmen durch Gesetze ohnehin verpflichtet – wie jüngst mit dem Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz, kurz Lieferkettengesetz oder LkSG.
Denn Nachhaltigkeit bedeutet mehr als ressourcenschonendes Wirtschaften oder Umweltschutz. Sie enthält genauso eine soziale Komponente, die sich nicht nur auf die Arbeitsbedingungen des eigenen Personals beschränkt, sondern auf alle, die an einem beliebigen Ort auf der Welt schon für Rohstoffe oder Vorprodukte des Unternehmens arbeiten.
Die Erfüllung dieser Kriterien stellt bereits Großunternehmen vor einige Herausforderungen. KMU oder Selbstständige können dies kaum ohne unvertretbaren Aufwand leisten. Deswegen nimmt das Lieferkettengesetz sie noch aus. Künftige Gesetzesänderungen oder neue Regelungen könnten das ändern.
Wieder eröffnet IT Möglichkeiten, sich darauf bereits in diesen Tagen vorzubereiten – oder selbst Initiative zu entwickeln. Mit Nachhaltigkeit und ihrer Dokumentation können sich Unternehmen jeder Größe schon heute einen wirksamen Wettbewerbsvorteil verschaffen.
Denn Nachhaltigkeit zählt mittlerweile genauso wie Flexibilität, Kundenzentrierung, Pünktlichkeit, Schnelligkeit, Qualität oder Zuverlässigkeit zu den entscheidenden Erfolgsfaktoren eines Unternehmens.