Recycling im Unternehmen

Recycling am Arbeitsplatz: Vorteile, Ideen und Maßnahmen

Recycling am Arbeitsplatz wird immer wichtiger. Nicht nur, weil das Umweltbewusstsein gestiegen ist und Menschen sensibler gegenüber Themen wie Nachhaltigkeit und Umweltschutz geworden sind. Der ökologische Gedanke insgesamt rückt am Arbeitsplatz immer mehr in den Fokus. Nicht nur große Unternehmen, auch kleine Betriebe inklusive jedes Mitarbeiters sind dazu verpflichtet, auf den Umgang mit Ressourcen wie Papier, Wasser, Verpackungen oder Strom während der Arbeit zu achten. Sie gelten Sinne des Kreislaufwirtschaftsgesetzes (KrWG) auch als Erzeuger von Abfall, dessen Beseitigung viel Geld kostet. In diesem Zusammenhang spielt der Recycling-Gedanke mehr und mehr eine Rolle - und das auch auf der Arbeit.
Inhaltsverzeichnis

Was bedeutet Recycling im Unternehmen?

Recycling im Unternehmen bezeichnet den systematischen Prozess, bei dem Abfälle und überschüssige Materialien gesammelt, aufbereitet und wiederverwendet werden, anstatt sie zu entsorgen. Dieser Prozess trägt dazu bei, natürliche Ressourcen zu schonen, Abfallmengen zu reduzieren und die Umweltbelastung zu minimieren.

Im unternehmerischen Kontext umfasst Recycling nicht nur die Wiederverwendung von Papier, Kunststoff oder Metall, sondern auch die Rückführung von Produktionsabfällen in den Herstellungsprozess, die Wiederverwertung von Verpackungsmaterialien und das Recycling von Elektronikschrott. Durch den Einsatz von Recyclingmaßnahmen können Unternehmen nicht nur Kosten einsparen, sondern auch ihre Umweltbilanz verbessern und nachhaltiger wirtschaften.

Ein effektives Recyclingprogramm erfordert die Integration in das betriebliche Umweltmanagement, die Schulung der Mitarbeiter und die Zusammenarbeit mit zertifizierten Entsorgungs- und Recyclingunternehmen. Durch Recycling leistet ein Unternehmen einen wichtigen Beitrag zum Umweltschutz und zur Erreichung von Nachhaltigkeitszielen.

Wichtig: Abfallvermeidung hat Vorrang

Laut KrWG soll Abfall, auch am Arbeitsplatz, in erster Linie von den Betrieb sowie seinen Mitarbeitern vermieden werden. Erst im zweiten Schritt, nach dem Aspekt der Müllvermeidung, ist der Unternehmer und Arbeitgeber gehalten, für eine ordnungsgemäße Mülltrennung von Plastik und Co. im Büro zu sorgen, entstandenen Müll zu recyceln und damit in den Wertstoffkreislauf zurückzuführen. 

Vorteile: Warum sollten Unternehmen recyclen?

Die wichtigsten Vorteile von Recycling für Unternehmen lassen sich in mehreren zentralen Aspekten zusammenfassen:

  1. Kosteneinsparungen: Recycling hilft Unternehmen, die Kosten für Rohstoffe und Abfallentsorgung zu senken. Durch die Wiederverwendung von Materialien können teure Neuzukäufe minimiert und Abfallgebühren reduziert werden.
  2. Ressourceneffizienz: Recycling fördert die effiziente Nutzung von Ressourcen, indem es Materialien im Produktionskreislauf hält. Dies reduziert den Bedarf an neuen Rohstoffen und trägt zur langfristigen Verfügbarkeit von Ressourcen bei.
  3. Verbesserung des Umweltprofils: Unternehmen, die Recycling praktizieren, verbessern ihr Umweltprofil und tragen aktiv zum Klimaschutz bei. Dies stärkt das Image als umweltbewusste Organisation und kann das Vertrauen von Kunden und Partnern erhöhen.
  4. Innovation und Wettbewerbsfähigkeit: Durch Recycling eröffnen sich oft neue Möglichkeiten für Innovationen in der Produktentwicklung und Prozessoptimierung. Unternehmen, die nachhaltig handeln, können sich von der Konkurrenz abheben und Marktanteile gewinnen.
  5. Mitarbeiterengagement und Unternehmensethik: Recyclingprogramme fördern ein stärkeres Bewusstsein für Nachhaltigkeit im Unternehmen und können die Mitarbeitermotivation steigern. Ein Engagement für Recycling zeigt, dass das Unternehmen Verantwortung übernimmt, was sich positiv auf die Unternehmenskultur auswirkt.

Diese Vorteile machen Recycling zu einer strategischen Maßnahme, die nicht nur zur Kostenreduktion beiträgt, sondern auch die Umweltbilanz und das Ansehen eines Unternehmens verbessert.

Recycling am Arbeitsplatz: Ideen und Maßnahmen

Recycling am Arbeitsplatz ist eine wichtige Maßnahme, um den ökologischen Fußabdruck eines Unternehmens zu verringern und eine nachhaltige Unternehmenskultur zu fördern. Es geht darum, Abfälle systematisch zu trennen, wiederzuverwenden und ordnungsgemäß zu entsorgen, um Ressourcen zu schonen und die Umwelt zu entlasten.

Durch Nachhaltigkeit und Recycling am Arbeitsplatz, lässt sich auch im Büro gleichzeitig Geld sparen und etwas für die Umwelt tun. Immer noch wird auf der Arbeit einfach zu viel Papier verschwendet. Plastikflaschen werden oft regelrecht in Büros angesammelt. Viele Arbeitnehmer haben immer noch einen zu sorglosen Umgang mit Ressourcen.

Diese Maßnahmen machen das Büro ökologischer: 

  • Bereitstellung von Recyclingstationen: Stellen Sie an zentralen Punkten im Büro gut gekennzeichnete Recyclingstationen auf, an denen verschiedene Materialien wie Papier, Plastik, Glas und Metall getrennt gesammelt werden können. Dies erleichtert es den Mitarbeitern, ihre Abfälle korrekt zu entsorgen.
  • Ausstattung: Wenn Büromöbel ausgedient haben, können diese vielleicht von Mitarbeitern in einer anderen Abteilung verwendet werden. Oder sie werden an gemeinnützige Einrichtungen gespendet. 
  • Leere Tonerkartuschen/Druckerpatronen: Tonerkartuschen können problemlos recycelt werden und werden von Spezial-Firmen aufgekauft. So werden Tonerkartuschen in den Wertstoffkreislauf zurückgegeben. Druckerpatronen hingegen sind häufig nachfüllbar. 
  • Licht: Lichtenergie sollte nicht unnötig von den Arbeitnehmern in Anspruch genommen werden. Deshalb sollten Lichtquellen am Arbeitsplatz, die nicht benötigt werden, auch konsequent ausgeschaltet sein. Um Strom auf der Arbeit zu sparen, sollten nur energieeffiziente Leuchtmittel verwendet werden. Alternativen zu Lampen können auch Zeitschaltuhren oder Bewegungsmelder sein. 
  • Heizen: Umweltschonender ist, die Temperatur im Raum um einige Grad zu senken. Außerdem kann ein Wechsel des Anbieters sinnvoll sein. Wichtig sind auch moderne Heizkörper oder alternative Energieträger.
  • Drucken/Kopieren: Sollte wirklich nur dann erfolgen, wenn die Dokumente unbedingt erforderlich sind. Um Ressourcen zu sparen, kann das Papier auch beidseitig von den Mitarbeitern kopiert oder bedruckt werden. Fehldrucke können außerdem als Notizzettel fungieren. Der Gebrauch von Recycling-Papier ist grundsätzlich sinnvoll – genauso wie eine große Bestellung für Materialien in Auftrag zu geben als mehrere kleine. Beim Drucker sollte darauf geachtet werden, dass sich die verschiedenen Farben einzeln auswechseln lassen. 
  • Computer/Drucker/Kopierer: Der Standby-Modus spart Energie. Nachts sollte die Maschine ausgeschaltet sein. 
  • Teeküche: Kaffeebecher, Teetassen und Flaschen aus Glas sind besser als Einweg-Geschirr oder Plastikflaschen. Wiederverwendbare Handtücher sind ökologisch ebenfalls sinnvoll, auch Geräte und Maschinen wie Spülmaschine, Mikrowelle und Kühlschrank sollten bei Bedarf gegen effizientere Modelle ausgetauscht werden. Kaffee sollte nicht mit Kapseln, sondern stets frisch von den Arbeitnehmern aufgebrüht werden.
  • Toilette: Hier sind Handtrockner oft die bessere Wahl als Einweg-Handtücher. 
  • Elektronik-Abfall: Elektronischer Müll sollte an den jeweiligen Service zurückgegeben werden können. Toner und Druckerpatronen sollten aufladbar sein. 
  • Wasser: Der Wasserverbrauch lässt sich durch Sparspüler am WC senken. Bei Maschinen wie Spülmaschinen sollte auf eine gute Wassereffizienz geachtet werden. Tropfende Hähne sollten umgehend repariert werden.  
  • Büromaterial: Hier sollte der Fokus auf umweltfreundlichen Materialien liegen (zum Beispiel Filzstifte auf Wasserbasis, schadstofflose Kleber und Mehrwegstifte)

Schulungen der Mitarbeiter als Erfolgsfaktor für das Recycling im Betrieb

Recycling am Arbeitsplatz kann nur funktionieren, wenn die Mitarbeiter auf der Arbeit in punkto Umweltbewusstsein geschult werden und ein Bewusstsein für die Problematik entwickeln. 

Schulungen der Mitarbeiter sind daher ein zentraler Erfolgsfaktor für das Recycling im Betrieb. Ohne das nötige Wissen und Bewusstsein kann selbst das beste Recyclingprogramm nicht effektiv umgesetzt werden. Gut informierte und engagierte Mitarbeiter sind entscheidend, um Recyclingziele zu erreichen und eine nachhaltige Unternehmenskultur zu fördern.

Warum Schulungen wichtig sind:

  1. Förderung des Umweltbewusstseins: Schulungen helfen den Mitarbeitern, die Bedeutung von Recycling und den positiven Einfluss auf die Umwelt zu verstehen. Wenn sie die ökologischen Vorteile erkennen, steigt ihre Bereitschaft, sich aktiv am Recyclingprogramm zu beteiligen.
  2. Korrekte Abfalltrennung: Durch gezielte Schulungen lernen die Mitarbeiter, wie sie Abfälle richtig trennen und entsorgen. Dies verhindert Fehlwürfe, die das Recycling erschweren oder unmöglich machen könnten, und trägt zu einer höheren Recyclingquote bei.
  3. Förderung der Mitarbeitermotivation: Schulungen vermitteln nicht nur Wissen, sondern auch Motivation. Mitarbeiter, die in das Recyclingprogramm einbezogen werden und dessen Erfolge sehen, fühlen sich stärker mit den Umweltzielen des Unternehmens verbunden.

Regelmäßige Schulungen sollten daher fester Bestandteil des Recyclingmanagements im Betrieb sein. Sie schaffen eine Grundlage für langfristigen Erfolg und tragen dazu bei, dass Recycling im Unternehmen nicht nur eine Pflicht, sondern ein gemeinsames Ziel wird.

Richtige Mülltrennung im Büro für das Recycling

Sinnvoll ist, Müll je nach Rohstoff in unterschiedlichen Wertstoff-Behältern zu sammeln, um sie anschließend in die Entsorgung zu geben. An jedem Arbeitsplatz im Büro sollten deshalb entsprechende Eimer oder Körbe für Plastikmüll, Altpapier und auch Restmüll aufgestellt werden, sodass jeder Mitarbeiter dazu angehalten wird, den Müll korrekt zu trennen.

Normalerweise sind es neben dem Sondermüll vier Abfall-Arten, die getrennt gesammelt werden sollten. Alles andere gehört in den Restmüll. 

Mülltrennung im Büro: 

  • Biomüll 
  • Plastikmüll
  • Glas
  • Altpapier

Die entsprechenden Eimer, Tonnen und Körbe für recycelbare Materialien sollten in keinem Büro fehlen, um die wiederverwendbaren Rohstoffe zurück in den Wertstoffkreislauf zu führen. Existiert in der Nähe der Arbeit eine Recyclinganlage, können die Rohstoffe möglicherweise sogar zu Geld gemacht werden. Das gilt, wie erwähnt, auch für leere Tonerkartuschen. 

Büro-Ausstattung aus recycelten Materialien

Auch am Arbeitsplatz gibt es neben der Müllvermeidung und Mülltrennung die Möglichkeit, mit recycelten Produkten etwas für den Umweltschutz zu tun – und das betrifft nicht nur wiederverwendbares Öko-Papier, Kartonagen oder auch recyclingbares Plastik. Mittlerweile gibt es zahlreiche Alternativen zu herkömmlichen Möbeln und Accessoires für die Büros, die gleichzeitig auch schick aussehen: 

  • Kunststoffprodukte aus recyceltem Plastik
  • Sitzecke aus Euro-Paletten
  • Korkpinnwände in den Büros
  • Möbel aus Holz aus nachhaltigem Anbau ohne Verbund- und Schadstoffe
  • Tische, Stühle, Regale aus Papier