Abfallentsorgung in der Gastrononomie: Alle Vorschriften zur Entsorgung, Trennung & Reduzierung von Abfall
- Abfallentsorgung in der Gastronomie: Das sind die gesetzlichen Vorschriften
- Welche Abfälle fallen in der Gastronomie an?
- Wie werden Speisereste aus der Gastronomie entsorgt?
- Wie werden Speiseöle und Speisefette entsorgt?
- Wie erfolgt die Entsorgung von Restabfällen in der Gastronomie?
- Wie können Abfälle in der Gastronomie reduziert werden?
- Abfallentsorgung in der Gastronomie: Geld sparen durch Mülltrennung
- FAQ zum Thema Gastronomie-Abfälle und deren Entsorgung
Abfallentsorgung in der Gastronomie: Das sind die gesetzlichen Vorschriften
Wie in anderen Branchen auch gibt es für die Abfallentsorgung in der Gastronomie eine Vielzahl von Richtlinien und Verordnungen. Gesetze, die in diesem Zusammenhang greifen, sind unter anderem das Kreislaufwirtschafts- und Abfallgesetz (KrW-/abfG), das tierische Nebenprodukte-Beseitigungs-Gesetz (TierNebG) oder auch die Bio-Abfallverordnung (Bio-AbfV) sowie weitere abfallrechtliche Bestimmungen.
Für der Beseitigung von Speiseresten aus tierischen Produkten gilt außerdem die EU-Hygieneverordnung. Ziel dieser Regularien ist der Schutz von Mensch und Umwelt.
Welche Abfälle fallen in der Gastronomie an?
Abfälle aus der Gastronomie sind in erster Linie:
- Speisereste (pflanzliche und tierische)
- Speiseöle
- Pappe/Papier
- Glas
- Metall
- Biomüll
- Kunststoffe
Diese Abfallarten müssen im Sinne sämtlicher Gesetze, Verordnungen und Richtlinien fachgerecht entsorgt werden. Gesetzesverstöße werden geahndet und teilweise hart bestraft.
Allerdings ist es nicht ganz einfach, bei der Abfallentsorgung in der Gastronomie den Überblick zu behalten, um rechtlich auf der sicheren Seite zu sein. Ein vernünftiges Konzept und durchdachte Entsorgungslösungen wären also von Vorteil – und Geld sparen lässt sich mit einem individuellen Entsorgungssystem auch.
Wie werden Speisereste aus der Gastronomie entsorgt?
Speisereste aus der Gastronomie müssen nach verschiedenen Kriterien gesammelt und durch Fachbetriebe entsorgt werden. In ganz Deutschland gibt es entsprechende, von Behörden genehmigte Entsorgungsunternehmen, die sich turnusgemäß um die fachgerechte Entsorgung von Speiseresten im Betrieb kümmern. Als gewerbliche Speiseabfälle gelten dabei organische Speisereste, gekocht oder ungekocht (etwa Gemüsereste).
Laut Tierkörperbeseitigungsgesetz dürfen Abfälle mit tierischen Bestandteilen (etwa Milch, Ei, Fisch und Fleisch) in geschlossenen Vorrichtungen gesammelt werden. Tierische Abfälle dürfen nicht einfach über die Restabfalltonne entsorgt, sondern müssen von anderen Resten nach den Richtlinien der Lebensmittelhygiene getrennt werden.
Die Entsorgung von Speiseresten in der Bio-Tonne ist strikt verboten!
Wie werden Speiseöle und Speisefette entsorgt?
Bei Speiseölen und –fetten gelten besondere Vorschriften. Zwar werden Altfette häufig über den Ausguss entsorgt, erlaubt ist das allerdings nicht. Zudem ist die Reinigung des Fettabscheiders eine kostspielige Angelegenheit. Auch hier lässt sich sparen, indem die ausgedienten Speisefette nach Gebrauch in einem Behälter gesammelt und anschließend von Fachleuten entsorgt werden.
Wie erfolgt die Entsorgung von Restabfällen in der Gastronomie?
Neben Ölen, Fetten und Speiseresten fallen in der Gastronomie noch weitere Abfallarten an, darunter: Verpackungen aus Glas oder Pappe oder auch Kunststoff. Diese Restabfälle müssen wie folgt entsorgt werden:
- Glas: Verpackungen und andere Behälter sowie Flaschen aus Glas müssen stets in den dafür vorgesehenen Altglas-Containern entsorgt werden. Die Trennung der Gläser erfolgt nach ihrer Farbe.
- Pappe, Karton und Papier: Jegliches Altpapier geht in die blaue Altpapier-Tonne.
- Kunststoffe oder Aluminium: Kunststoff-Verpackungen, Blechdosen und Verpackungen mit Aluminium-Bezug landen in der gelben Tonne. Wichtig hier ist, dass die Verpackungen bestmöglich geleert werden.
Andere Abfälle sind nicht gesondert zu entsorgen, sondern müssen gesammelt werden und schließlich im Restmüll (graue Tonne) landen.
Wie können Abfälle in der Gastronomie reduziert werden?
Um Lebensmittelabfälle im Betrieb zu reduzieren, ist es grundsätzlich sinnvoll, die Menge und Art der Abfälle im Betrieb durch einen Verantwortlichen zu analysieren. Auf diese Weise kann zunächst die Menge überflüssigen Mülls eingeschätzt werden. Entsprechende Maßnahmen helfen dabei, Kosten zu senken und haben auch Auswirkungen auf das Image des Betriebes. Nicht zuletzt wird der Umwelt ein Dienst erwiesen, wenn die Abfallentsorgung in der Gastronomie auf ein Minimum reduziert werden kann.
Das Ziel der Abfallvermeidung fängt bereits bei der Bestellung der Ware an. Denn über die Hälfte des Abfalls stellen im Gastro-Bereich Verpackungen dar. Folgende Maßnahmen können zur Reduzierung von Abfällen in der Gastronomie ergriffen werden:
- Kauf von Großpackungen: Da in der Gastronomie normalerweise größere Mengen an Lebensmitteln anfallen, die alle wiederum verpackt und umverpackt sind, kann die anfallende Müllmenge im Betrieb allein schon durch den Kauf von Großpackungen reduziert werden.
- Vermeidung von Portionspackungen: Hilfreich ist auch, auf Portionspackungen bei Lebensmitteln wie etwa Fette, Marmelade, Honig oder Kondensmilch zu verzichten.
- Nutzung von Mehrwegbehältern: Weitere Möglichkeiten wären beispielsweise, Lebensmittel wie Obst, Gemüse oder auch Fisch und Fleisch beim Einkauf in Mehrwegbehälter füllen, zum Beispiel Kisten oder Wannen. Verpackungsmüll bei Milchprodukten lässt sich reduzieren, wenn diese in Mehrwegbehältern gekauft werden (zum Beispiel im Glas).
- Müllpresse: Eine weitere Möglichkeit zur Einsparung der Kosten ist eine Müllpresse. Sie reduziert das Volumen des Abfalls, sodass am Ende möglicherweise weniger Tonnen als bisher verwendet werden müssen.
- Recyclingbare Verpackungen: Auch Behälter aus anderweitig recyclebarem Material können eine Alternative sein.
In der Gastronomie fallen außerdem regelmäßig große Mengen Speisereste an. Auch diese lassen sich reduzieren:
- Portionsgerechte Speisen-Zubereitung: Gastronomen können durchaus kleinere Portionen auf der Speisekarte anbieten, als die Reste später in den Müll zu kippen.
- Nebengerichte nur bei Aufforderung: Auch das Brot, das häufig unaufgefordert zum Essen serviert wird, kann nur auf Wunsch gereicht werden.
- Fette reduzieren: Möglichkeiten, um die Fettmenge zu reduzieren, wären unter anderem auch, Frittierfette täglich zu filtrieren oder Fritteusen mit integrierter Kaltzone zu verwenden.
Abfallentsorgung in der Gastronomie: Geld sparen durch Mülltrennung
Komplett vermeiden lässt sich Müll in der Gastronomie natürlich nicht. Eine vernünftige Abfalltrennung hilft jedoch, Mensch und Umwelt zu schützen – und ist außerdem ein wirtschaftliches Kriterium: Durch die konsequente Trennung des anfallenden Mülls sparen Gastronomiebetreiber gutes Geld. Oft jedoch stößt dieses Thema auf nur wenig Gegenliebe, denn gerade im Gastronomiebereich geht es häufig stressig zu.
Hinzu kommt ein gesteigerter Platzbedarf für die unterschiedlichen Abfallarten. Trotzdem zahlt sich intelligente Mülltrennung aus: Die Entsorgung von Altglas und -papier (Wertstoffe) kostet nichts, und Kartonagen sowie Papier werden zu günstigeren Preisen entsorgt als Restabfall.