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Umweltmanagementbeauftragter: Aufgaben, Pflicht, Definition

Nachhaltigkeit und Umweltschutz sind heute essenzielle Erfolgsfaktoren für Unternehmen. Der Umweltmanagementbeauftragte (UMB) sorgt dafür, dass Umweltmanagementsysteme effektiv umgesetzt, gesetzliche Vorgaben eingehalten und nachhaltige Maßnahmen vorangetrieben werden. Erfahren Sie in diesem Artikel, welche Aufgaben ein UMB übernimmt, welche Anforderungen erfüllt werden müssen und warum diese Rolle für Unternehmen unverzichtbar ist.
Inhaltsverzeichnis

Was ist ein Umweltmanagementbeauftragter?

Ein Umweltmanagementbeauftragter (UMB) ist eine verantwortliche Person in einem Unternehmen, die sich um die Planung, Umsetzung und Überwachung des Umweltmanagementsystems (UMS) kümmert. Die für das Umweltmanagement beauftragte Person sorgt unter anderem dafür, dass

  • Umweltziele erreicht,
  • gesetzliche Anforderungen eingehalten und
  • nachhaltige Maßnahmen umgesetzt werden.

Besteht die Pflicht, einen Umweltmanagementbeauftragten zu bestellen?

Grundsätzlich besteht in Deutschland keine allgemeine gesetzliche Pflicht, einen Umweltmanagementbeauftragten zu bestellen. Allerdings gibt es bestimmte rechtliche und normative Rahmenbedingungen, die eine solche Bestellung erfordern oder sinnvoll machen können:

  • Normen wie ISO 14001
  • Branchenspezifische Vorgaben

Branchenspezifische Notwendigkeit eines Umweltmanagementbeauftragten

In manchen Branchen kann die Bestellung eines Beauftragten indirekt durch Umweltgesetze und Verordnungen notwendig werden, etwa bei der Einhaltung von Emissions- oder Abfallvorschriften. Hier ist eine sachkundige Person erforderlich, die als Schnittstelle zwischen Unternehmen und Behörden agiert.

Was ist die ISO 14001?

Die ISO 14001 ist eine international anerkannte Norm für Umweltmanagementsysteme (UMS), die Unternehmen dabei unterstützt, Umweltaspekte systematisch zu steuern und eine kontinuierliche Verbesserung zu etablieren. Der Umweltmanagementbeauftragte (UMB) spielt in der Umsetzung und Aufrechterhaltung dieser Norm eine zentrale Rolle.

Warum ist der Umweltmanagementbeauftragte in der ISO 14001 wichtig?

Ein Umweltmanagementbeauftragter ist für die erfolgreiche Einführung und Aufrechterhaltung eines nach ISO 14001 zertifizierten Umweltmanagementsystems unerlässlich. Die Norm fordert zwar seit der Revision 2015 keinen spezifischen Umweltmanagementbeauftragten mehr, dennoch entscheiden sich viele Unternehmen, diese Position beizubehalten.

Ein UMB stellt sicher, dass die Anforderungen der ISO 14001 systematisch und professionell umgesetzt werden. Er trägt maßgeblich zur Einhaltung gesetzlicher Vorgaben, zur Minimierung von Umweltrisiken und zur kontinuierlichen Verbesserung des Umweltmanagementsystems bei.

Aufgaben: Was macht ein Umweltmanagementbeauftragter?

Ein Umweltmanagementbeauftragter (UMB) übernimmt zentrale Funktionen, um ein Umweltmanagementsystem im Unternehmen zu etablieren, aufrechtzuerhalten und kontinuierlich weiterzuentwickeln. Dabei lassen sich drei zentral Aufgaben hervorheben:

  1. Einführung und Umsetzung eines Umweltmanagementsystems: Der UMB sorgt dafür, dass die Anforderungen eines Umweltmanagementsystems gemäß relevanter Normen wie der ISO 14001 implementiert und eingehalten werden.
  2. Schnittstelle zwischen Mitarbeitern und Unternehmensleitung: Er berichtet an die Unternehmensleitung über die Leistung des Umweltmanagementsystems, um Optimierungspotenziale zu identifizieren und notwendige Maßnahmen an die Mitarbeiter zu delegieren.
  3. Fachlicher Ansprechpartner: Der Umweltmanagementbeauftragte steht Mitarbeitern und Kunden für alle Fragen des Umweltschutzes zur Verfügung.

Was sind weitere Aufgaben des Umweltmanagementbeauftragten?

Zusätzlich zu diesen zentralen Aufgaben übernimmt der Umweltmanagementbeauftragter eine Vielzahl operativer und strategischer Tätigkeiten, um das Umweltmanagement im Unternehmen zu fördern:

  • Planung und Steuerung des Umweltmanagementsystems: Der UMB organisiert die Einführung, Anpassung und Weiterentwicklung des Systems.
  • Leitung von Umweltzirkeln: Der UMB koordiniert Arbeitsgruppen, die sich mit Umweltaspekten und Maßnahmen zur Verbesserung befassen.
  • Dokumentation und Kontrolle des Umweltmanagements: Die Pflege und Überprüfung der Dokumentation des Umweltmanagements auf Übereinstimmung mit Normen wie EMAS oder ISO 14001 zählen ebenfalls zu den Aufgaben eines Umweltmanagementbeauftragten.
  • Entwicklung von Umweltzielen: Der UMB unterstützt verschiedene Unternehmensbereiche bei der Definition und Umsetzung von Umweltzielen und -maßnahmen.
  • Überwachung der Umweltpolitik: Der Beauftragte kontrolliert die Einhaltung und Umsetzung der unternehmenseigenen Umweltpolitik sowie des Umweltprogramms.
  • Kommunikation und Schulung: Der UMB entwickelt Konzepte für Schulungen und Informationskampagnen, um ein Bewusstsein für Umweltthemen im Unternehmen zu schaffen.
  • Durchführung interner Audits: Der UMB plant und koordiniert interne Audits zur Überprüfung der Wirksamkeit des Umweltmanagementsystems und führt diese teilweise selbst durch.
  • Management-Review: Der Umweltmanagementbeauftragte wertet die Ergebnisse von Audits aus und bereitet Berichte für die Unternehmensleitung vor.

Was sind Befugnisse und Rechte des Umweltmanagementbeauftragten?

Damit der Umweltmanagementbeauftragte (UMB) seine Aufgaben wirksam erfüllen kann, ist es notwendig, ihm die erforderlichen Befugnisse einzuräumen. Zu diesen gehören insbesondere:

  • Einberufung von Sitzungen des Umweltteams
  • Recht auf Vortrag bei der Unternehmensführung zu umweltrelevanten Themen
  • Informationsrecht gegenüber den Mitarbeitern
  • Zugang zu allen umweltrelevanten Daten und Fakten
  • Vorschlagsrecht hinsichtlich umweltbezogener Maßnahmen in allen relevanten Bereichen des Unternehmens
  • Pflege und Freigabe der Dokumente des Umweltmanagementsystems
  • Vertretung des Unternehmens zu umweltrelevanten Themen nach außen
  • Teilnahme an Schulungen

Voraussetzungen: Wie wird man Umweltmanagementbeauftragter?

Die Tätigkeit eines Umweltmanagementbeauftragten (UMB) ist keine eigenständige Berufsausbildung, sondern eine Funktion innerhalb eines Unternehmens. Diese Rolle wird in der Regel

  • entweder einer fachlich qualifizierten Person mit Kenntnissen im Umweltschutz
  • oder einer erfahrenen Führungskraft übertragen.

Häufig ist damit eine gezielte Weiterbildung verbunden, die durch spezialisierte Schulungen erfolgt. Zertifizierte Schulungsanbieter wie der TÜV vermitteln dabei zentrale Kompetenzen und Fertigkeiten, die ein UMB für seine Aufgaben benötigt.

Weiterbildung und Schulung zum Umweltmanagementbeauftragten

Die Inhalte einer solchen Schulung umfassen unter anderem:

  • Grundlagen der Umweltmanagementsysteme, z. B. nach ISO 14001.
  • Anforderungen und Umsetzung von Maßnahmen im Umweltschutz.
  • Durchführung von internen Audits und Erstellung von Berichten.
  • Vermittlung von rechtlichem Wissen im Bereich Umweltrecht.

Durch diese Schulungen werden die notwendigen Fachkenntnisse und Methoden vermittelt, die zur erfolgreichen Wahrnehmung der Funktion erforderlich sind.