Betrieblicher Umweltschutz – aktuelle Ratgeber
Betrieblicher Umweltschutz: Definition und Bedeutung
Das Betriebsverfassungsgesetz (BetrVG), das vorrangig die Zusammenarbeit zwischen Arbeitgeber und Betriebsrat regelt, definiert den betrieblichen Umweltschutz im § 89 BetrVG wie folgt:
„Als betrieblicher Umweltschutz im Sinne dieses Gesetzes sind alle personellen und organisatorischen Maßnahmen sowie alle die betrieblichen Bauten, Räume, technische Anlagen, Arbeitsverfahren, Arbeitsabläufe und Arbeitsplätze betreffenden Maßnahmen zu verstehen, die dem Umweltschutz dienen.“
Bereiche des betrieblichen Umweltschutzes
Der betriebliche Umweltschutz kann in sechs Teilbereiche klassifiziert werden:
Recycling (Kreislaufwirtschaft) | Recycling ist der Prozess der Rückgewinnung und Wiederverwendung von Materialien aus gebrauchten Produkten oder Abfällen. Papier, Kunststoffe, Glas, Holz und viele weitere Materialien können recycelt werden, was zum Umwelt- und Naturschutz beiträgt. |
Immissionsschutz | Immissionsschutz ist die Vermeidung, Verringerung oder Beseitigung von Umweltverschmutzung, die durch menschliche Aktivitäten verursacht wird. Dazu gehören die Kontrolle der Luft- und Wasserverschmutzung, die Minimierung von Lärm und chemischen Emissionen sowie die Kontrolle von gefährlichen Abfällen. |
Umweltmanagement (Klima, Energie) | Umweltmanagement ist ein systematischer Ansatz, um potenzielle Umweltrisiken zu identifizieren, zu bewerten und zu reduzieren. Es umfasst die Planung, Umsetzung und Überwachung von Aktivitäten, die dazu beitragen die Umweltleistung eines Unternehmens zu spezifizieren. |
Gewässerschutz Bodenschutz Naturschutz | In diesen Teilbereich des betrieblichen Umweltschutzes fallen alle Maßnahmen, die das Grundwasser, offene Gewässer, den Boden und die Natur im Allgemeinen schützen. Die schonende Einleitung von Abwasser in öffentliche Gewässer nach Umweltrecht gehört ebenso zum betrieblichen Umweltschutz. |
Energieeffizienz Materialeffizienz | Energieeffizienz beschreibt die Fähigkeit, den Energieverbrauch zu minimieren, während die gleiche Funktion erfüllt wird. Wird mit geringerem Energie- oder Materialeinsatz ein äquivalentes Produkt hergestellt, trägt dies zum Umwelt- und Naturschutz bei. |
Umwelthaftung und Umweltrecht | Umwelthaftung bezeichnet die rechtliche Verantwortung für Schäden oder Beeinträchtigungen der Umwelt, die durch ein Unternehmen verursacht werden. Sie umfasst alle zivil- oder strafrechtlichen Maßnahmen, die gegen das Unternehmen wegen direkter oder indirekt verursachter Umweltschäden ergriffen werden können. Umwelthaftung hängt mit dem geltenden Umweltrecht zusammen. |
Durch einen konsequenten Immissionsschutz erfüllen Unternehmen nicht nur gesetzliche Vorgaben, sondern tragen auch aktiv zur Verbesserung der Lebensqualität und zum Schutz der Umwelt bei.
Entsorgung und Abfallmanagement in Betrieben
Entsorgung und Abfallmanagement im Unternehmen spielen eine entscheidende Rolle, um Umweltauswirkungen zu minimieren und gesetzliche Vorschriften einzuhalten. Ein effizientes Abfallmanagement beginnt mit der konsequenten Anwendung der Abfallhierarchie, die Abfallvermeidung, Wiederverwendung, Recycling und erst zuletzt die Beseitigung vorsieht.
Ein Abfallbeauftragter überwacht diesen Prozess und sorgt dafür, dass die Vorschriften eingehalten und kontinuierliche Verbesserungen im Abfallmanagement implementiert werden.