Beitragsbild. Links ist der Schriftzug "Burnout. Ursachen & Prävention, Symptome & Phasen" zu lesen. Rechts ist ein Bild abgebildet, das eine Person zeigt, die vor einem Laptop sitzt und überfordert ist, weil ihr Papier um die Ohren fliegt.

Burnout: Entstehung, Anzeichen, Ursachen und Präventionsmaßnahmen

Die Zahl der Fehltage wegen psychischer Erkrankungen hat sich seit 2000 verdoppelt. Immer häufiger diagnostizieren Ärzte einen Burnout. Das „Ausgebranntsein“ wurde zum Schlagwort für Mitarbeiter, die vor Erschöpfung arbeitsunfähig sind. Ob chronische Müdigkeit oder Erschöpfungsdepression: Ausgepowerte Mitarbeiter gab es schon immer. Neu ist das breite Auftreten der Diagnosen quer durch alle Branchen, Berufsbilder und Hierarchiestufen. Eine medizinisch eindeutige Definition von Burnout gibt es nicht, Burnout ist auch keine Berufskrankheit. Doch wer psychisch belastet ist, wird leichter zum Risiko für sich und andere. Somit ist Burnout auch ein Fall für den Arbeitsschutz, denn gemäß § 5 Arbeitsschutzgesetz sollen Sie nicht nur körperliche, sondern auch psychische Belastungen erkennen.
Inhaltsverzeichnis

Was ist ein Burnout?

Der englische Begriff „burn out“ bedeutet übersetzt „ausbrennen“ und bezeichnet das Burnout-typische Gefühl vom Ausgebranntsein. Hierbei handelt es sich um einen chronischen Zustand von totaler körperlicher und seelischer Erschöpfung, der vor allem durch anhaltenden Stress sowie einer unzureichenden Stressbewältigung entsteht.

Beim Burnout-Syndrom handelt es sich allerdings nicht um eine medizinisch anerkannte Erkrankung.  Vielmehr hat sich das Burnout-Syndrom durch die häufige Thematisierung in den Medien zur Modediagnose entwickelt, die von vielen Experten kontrovers diskutiert wird. Dies begründet sich darin, dass sich das Burnout-Syndrom als Oberbegriff für zahlreiche verschiedene psychische Beschwerden etabliert hat und nicht klar von einer Depression abgegrenzt werden kann.

Nichtsdestotrotz muss die Diagnose Burnout vom Arbeitgeber ernstgenommen werden. Denn die Symptome und Einschränkungen, unter denen Burnout-Betroffene leiden, reduzieren ihre Lebensqualität drastisch und prägen ihr Privat- und Arbeitsleben nachhaltig.

Wichtig: Der Gegenbegriff Boreout steht für Unterforderung am Arbeitsplatz. Langeweile kann unzufrieden und krank machen. Lassen Sie  unausgelastete Mitarbeiter nicht die Stunden bis zum Feierabend absitzen. Delegieren Sie die Aufgaben, stecken Sie die Ziele neu und erwägen Sie flexible Arbeitszeitkontenmodelle.

Was sind typische Symptome eines Burnouts?

Symptome eines Burnout-Syndroms sind vielfältig und lassen sich häufig nicht klar von anderen Krankheiten abgrenzen. So ist das „Ausgebranntsein“ in der Internationalen Klassifikation der Krankheiten (ICD) als Zusatzdiagnose definiert und lässt sich damit nicht als eigenständige Diagnose mit klaren Symptomen vergeben.

Als Folge von hoher Belastung, Überforderung oder als Reaktion auf Stress kann es zu verschiedenen Symptomen kommen, die die Lebensführung erschweren. Anzeichen für die Diagnose Burnout können, gerade zu Beginn des Krankheitsverlaufs, unauffällig sein und sich anschließend verstärken bzw. verändern.

Als Kernmerkmale dieser Krankheit gelten jedoch folgende Symptome:

  • Emotionale Erschöpfung und Müdigkeit durch den andauernden Stress
  • Verringerung der Leistungsfähigkeit und Konzentrationskraft
  • Verlust des Persönlichkeitsgefühls (Depersonalisation)
  • Frustration/Enttäuschung bezüglich persönlicher Leistungen
  • Sozialer Rückzug im Berufs- und Privatleben

Interessant: Gerade Symptome wie Antriebslosigkeit oder ein Verlust der Leistungsfähigkeit, aber auch physische Beschwerden wie etwa Schlafstörungen oder ein Schwächegefühl treten auch im Zusammenhang mit dem Störungsbild einer Depression auf. Aus diesem Grund ist es häufig schwer, anhand den Symptomen eine klare Grenze zum Burnout-Syndrom zu ziehen und eine eindeutige Diagnose zu treffen.

Was sind mögliche Ursachen vom Burnout?

Die Entstehung eines Burnout-Syndroms ist meist das Resultat eines Zusammenspiels mehrerer Risikofaktoren, die zu einer dauerhaften Fehlbeanspruchung führen. Diese können sowohl personenbezogen sein sowie auch extern verursacht werden. So begünstigen bestimmte individuelle Persönlichkeitseigenschaften ein Burnout. So etwa der Wunsch, Arbeitsaufgaben immer gewissenhaft und ordentlich erfüllen zu wollen, aber auch äußere Umstände.

Druck und Unsicherheit versetzen die Betroffenen in eine andauernde Stresssituation und können die Entwicklung eines Burnout-Syndroms beeinflussen. Im Arbeitskontext können unter anderem folgende Ursachen das Risiko für die Entstehung eines Burnouts erhöhen:

  • Ständiger Zeitdruck
  • Überforderung
  • Vereinsamung
  • zunehmende Anonymität
  • Anhaltender Stress
  • Druck zur Selbstverwirklichung
  • Depressionen
  • Unklare Zielvorgaben
  • Leistungsdruck
  • Angst vor einer Kündigung
  • Gefühl des Versagens
  • Mangelnde Wertschätzung und Anerkennung durch den Arbeitgeber
  • Monotonie der Tätigkeit

Auch häufige Wechsel des Arbeitsplatzes oder der Vorgesetzten sowie die stetige Erreichbarkeit durch E-Mail und Handy können die Krankheitssymptome befördern.

Burnout-Entwicklung in 7 Phasen

Die Erkrankung verläuft stufenweise in mehreren Phasen. Doch auch wenn Ihnen die folgenden 7 Phasen helfen sollen, die Krankheit besser einzuordnen, so ist dennoch jeder Burnout-Fall sehr individuell zu betrachten. Es handelt sich um individuelle Prozesse, bei denen sich Phasen verschieben oder übersprungen werden können. Grundsätzlich können Sie sich an diesen 7 Phasen orientieren:

  1. Gesteigertes Engagement (freiwillig oder von außen gefordert) über einen langen Zeitraum hinweg führt zu überhöhtem Energieeinsatz und ersten Gefühlen der Erschöpfung.
  2. Die Einstellung zur Arbeit ändert sich. Aus Begeisterung wird Überdruss, das Engagement sinkt, der Rückzug von Kollegen, Familie und Freunden beginnt.
  3. Es kommt zu depressiven Reaktionen („Ich bin schuld“), Aggressionen und Schuldzuweisungen. An diesem Punkt sinkt bereits die Chance, das Burnout-Problem mit „Hausmitteln“ erfolgreich zu lösen.
  4. Motivation und Leistungsfähigkeit lassen nach.
  5. Das emotionale, geistige und soziale Leben verflacht zunehmend.
  6. Die psychosomatischen Beschwerden nehmen zu.
  7. Es kommt zu einer echten Depression.

Anzeichen: Wie erkennt man ein Burnout?

Die ersten Anzeichen zeigen sich in einer anhaltenden körperlichen oder emotionalen Erschöpfung, die arbeitsbedingt ist. Motivationsverlust, Unruhe, Depression und Aggressivität können dazukommen. Außerdem ziehen sich die Betroffenen oft aus dem sozialen Umfeld zurück.

Diese folgenden charakteristischen Warnsignale können Ihnen dabei helfen, eine Burnout-Erkrankung zu erkennen:

Körperliche Anzeichen in Form von psychosomatischen Beschwerden: schnelles Ermüden, aber auch Hyperaktivität, Appetitlosigkeit, Schlafstörungen, geringe Modulation in Mimik und Stimme

Physische Symptome in Form von Erkrankungen: gehäufte Infekte (Grippe, Erkältungen), Rückenschmerzen, Kopfschmerzen, ständiges Schwindelgefühl

Psychische Anzeichen: nervöse Anspannung, Unruhe, Hyperaktivität, erhöhte Reizbarkeit (Wutausbrüche, Tränen), Zerstreutheit, Selbstmordgedanken

Anzeichen eines Burnouts auf der Verhaltensebene (arbeitsbezogenes Verhaltensweisen): verminderte Effektivität, extrem verlangsamtes Arbeiten, zu viel/zu wenig Engagement, häufiges Zuspätkommen, keine/zu viele Pausen, Desillusionierung, Konzentrationsschwierigkeiten

Anzeichen eines Burnouts auf der Verhaltensebene (individuelle Verhaltensweisen): erhöhte Aggressivität, exzessiver Tabak-/Kaffeegenuss, Konsum von Alkohol oder Beruhigungsmitteln, zunehmende Unterdrückung der eigenen Bedürfnisse

Soziale Anzeichen im Umgang mit Kollegen/Kunden: Über-Engagement, Isolierung, verminderte Empathie, Problemverdrängung, Zynismus, niedrige Reizschwelle, häufige Konflikte

Wichtig ist,  die Warnzeichen von Burnout frühzeitig zu erkennen. Gehen Sie in einem ersten Burnout-Gespräch behutsam vor. Orientieren Sie sich am Verhalten am Arbeitsplatz. Weitere Unterstützung gehört in die Hände von (Betriebs-)Arzt oder Therapeut.

Arbeitgeber-Pflichten in Bezug auf Burnout – die Gefährdungsbeurteilung

Jeder Arbeitgeber ist im Rahmen des Arbeitsschutzgesetzes (ArbSchG) dazu verpflichtet, die physischen und auch psychischen Gefährdungen in einem Unternehmen zu identifizieren, zu beurteilen und zu eliminieren.

Ausgangspunkt im Arbeitsschutz bildet dabei stets die Gefährdungsbeurteilung, mit der die Risiken und Gefährdungen in einem Betrieb systematisch aufgedeckt, analysiert und letztendlich beseitigt werden. Die Gefährdungsbeurteilung von psychischen Belastungen dient also dazu, konkrete Präventions- und Gegenmaßnahmen zu entwickeln, mit denen die Mitarbeiter im Sinne des Arbeitsschutzes psychisch entlastet und vor negativen Einflüssen auf die Psyche geschützt werden können.

Obwohl die Durchführung der Gefährdungsbeurteilung gesetzlich vorgeschrieben ist, gibt das Arbeitsschutzgesetz (ArbSchG) jedoch nur wenig Auskunft darüber, wie eine Gefährdungsbeurteilung durchgeführt werden soll. Aus diesem Grund verfolgen Unternehmen bei der Gefährdungsbeurteilung unterschiedliche Ansätze.

Ablauf der Gefährdungsbeurteilung von psychischen Belastungen

Grundsätzlich umfasst eine Gefährdungsbeurteilung jedoch 8 Schritte, die von der Gemeinsamen Deutschen Arbeitsschutzstrategie (GDA) empfohlen werden.

  1. Schritt: Planung und Vorbereitung (Bestimmung der Verantwortlichen, Informierung der Mitarbeiter, Auswahl des Verfahrens, der Beurteilungs- und Gütekriterien)
  2. Schritt: Bestimmung der zu beurteilenden Tätigkeiten und Bereiche
  3. Schritt: Ermittlung der psychischen Belastungen
  4. Schritt: Beurteilung der psychischen Belastungen
  5. Schritt: Ableitung von konkreten Maßnahmen
  6. Schritt: Implementierung und Umsetzung der abgeleiteten Maßnahmen
  7. Schritt: Kontrolle der Wirksamkeit der eingeführten Maßnahmen
  8. Schritt: Dokumentation der Ergebnisse und Weiterführung der Gefährdungsbeurteilung

Anhand der Gefährdungsbeurteilung können Sie konkrete Präventionsmaßnahmen ableiten, die Sie Schritt für Schritt in Ihrem Unternehmen umsetzen sollten. Die präventiven Maßnahmen variieren jedoch von Unternehmen zu Unternehmen. Denn jeder Betrieb birgt eigene Gefahren für psychische Belastungen und Burnout, die mithilfe der Gefährdungsbeurteilung zu identifizieren und zu beurteilen sind.

10 Präventionsmaßnahmen: Wie Burnout vorbeugen?

Da ein Burnout durch verschiedene Faktoren verursacht werden kann, müssen Präventionsmaßnahmen ebenfalls an mehreren Stellen im Betrieb ansetzen. Ist ein Mitarbeiter „ausgebrannt“, sind die Verfahren zur Genesung und zur Wiedereingliederung deutlich aufwendiger, als die Umsetzung einiger präventiver Schritte und Maßnahmen gegen das Burnout-Syndrom.

Während einerseits bestimmte Eigenschaften und Verhaltensweisen des Arbeitsnehmers ein Burnout begünstigen können, ist andererseits der Arbeitgeber in der Pflicht, für seine Angestellten (Vor-)Sorge zu tragen. Aus dieser Fürsorgepflicht und den weitern Aufgaben eines Arbeitgebers ergeben sich präventive Handlungsmöglichkeiten, die ein Burnout bei Angestellten verhindern können.

Burnout-Präventionsmaßnahme 1: Hilfe zur Selbsthilfe bieten

Es ist wichtig, dass Mitarbeiter ermutigt werden, Verantwortung für ihr eigenes Wohlbefinden zu übernehmen und frühzeitig Maßnahmen zur Selbstfürsorge zu ergreifen. Unternehmen können dies unterstützen, indem sie Informationen und Ressourcen zu gesunden Lebensgewohnheiten, Stressbewältigung und Entspannungstechniken bereitstellen. Dazu gehören z. B. Achtsamkeitstraining, Meditationsangebote oder Sportmöglichkeiten. Diese Angebote helfen Mitarbeitern, selbst aktiv zu werden und Burnout vorzubeugen, indem sie lernen, Warnsignale zu erkennen und im Alltag besser mit Stress umzugehen.

Burnout-Präventionsmaßnahme 2: Auf transparente Kommunikation setzen

Bleiben Sie in Kontakt mit Ihrem Team und verdeutlichen Sie, dass Burnout von Ihnen nicht tabuisiert wird. Die Möglichkeit, Sorgen und Probleme ansprechen zu können, vermittelt den Arbeitnehmern die Fähigkeit zur Einflussnahme. Im Gespräch können Beschäftigte nicht nur ihre Wahrnehmung der Arbeitssituation rückmelden, auch Sie als Arbeitgeber können ihnen Feedback geben. Durch das Ansprechen von Problemen und den Ausdruck von Wertschätzung gegenüber den Mitarbeitern wird eine positive Atmosphäre in Ihrem Betrieb geschaffen. Austausch und Kommunikation sind die Grundlage für ein stressfreies Arbeitsklima ohne Burnout-Risiko.

Burnout-Präventionsmaßnahme 3: Flexible Arbeitszeitmodelle einführen

Oft müssen sich Arbeitnehmer neben ihrem Beruf auch um ihre Familie und die Versorgung ihrer Kinder kümmern und sind dadurch zeitlich stark gebunden. Hier sollten Arbeitgeber sich fragen, mit welchen familienfreundlichen Maßnahmen Sie Ihre Beschäftigten unterstützen können. Würde es einigen Mitarbeitern unter Umständen helfen, wenn sie einen Teil der Arbeit zu Hause im Home Office erledigen könnten? Ein höheres Maß an Flexibilität kann das Stressniveau und damit auch das Risiko für ein Burnout erheblich senken.

Burnout-Präventionsmaßnahme 4: Arbeitsmedizinische Vorsorge anbieten

Durch das Einplanen von arbeitsmedizinischen Vorsorgeuntersuchungen und Möglichkeiten, sich sportlich zu betätigen, vermitteln Sie nicht nur Ihre Wertschätzung. Sie ermöglichen Ihren Mitarbeitern so auch einen verantwortungsbewussten Umgang mit ihrem psychischen und körperlichen Zustand.

Burnout-Präventionsmaßnahme 5: Gesunde Work-Life-Balance fördern

Eine ausgewogene Work-Life-Balance ist entscheidend, um Burnout vorzubeugen. Unternehmen sollten flexible Arbeitszeiten und regelmäßige Pausen ermöglichen, damit Mitarbeiter genügend Zeit für Erholung und ihre privaten Verpflichtungen haben. Ausreichend Freizeit trägt zur mentalen und körperlichen Regeneration bei.

Burnout-Präventionsmaßnahme 6: Klare Aufgabenverteilung und realistische Ziele

Überfordernde oder unklare Aufgaben führen schnell zu Stress. Eine transparente Kommunikation über Erwartungen und eine klare Verteilung von Aufgaben helfen, Überlastung zu vermeiden. Es ist wichtig, dass Mitarbeiter ihre Grenzen kennen und Unterstützung erhalten, wenn die Belastung zu hoch wird.

Burnout-Präventionsmaßnahme 7: Stressmanagement und Resilienztraining

Stressmanagement-Workshops und Resilienztrainings bieten Mitarbeitern die Möglichkeit, Techniken zur Stressbewältigung zu erlernen. Diese Programme helfen dabei, Stress frühzeitig zu erkennen und ihm gezielt entgegenzuwirken, was die Widerstandsfähigkeit gegen Belastungen erhöht.

Themen wie berufliche Erreichbarkeit oder Pausen- und Zeitmanagement können Arbeitnehmern verdeutlichen, wie sie bestimmte Vorgänge an ihre eigenen Bedürfnisse anpassen und ihren Arbeitsalltag stressfreier gestalten können. Neben der Kompetenzsteigerung können Sie ihren Angestellten außerdem vermitteln, dass Sie Wert auf ihre Gesundheit legen.

Burnout-Präventionsmaßnahme 8: Unterstützende Arbeitskultur

Ein positives und unterstützendes Arbeitsumfeld kann Druck deutlich mindern. Unternehmen sollten eine Kultur der offenen Kommunikation fördern, in der Mitarbeiter sich gegenseitig unterstützen und Probleme ansprechen können. Regelmäßige Teamarbeit und ein offenes Ohr der Vorgesetzten sind dabei unerlässlich.

Burnout-Präventionsmaßnahme 9: Regelmäßige Erholungsphasen und Urlaub

Erholung ist ein wesentlicher Faktor zur Vorbeugung von Burnout. Unternehmen sollten ihre Mitarbeiter dazu ermutigen, regelmäßig Urlaub zu nehmen und sich während der freien Zeit komplett von der Arbeit zu lösen. Dies sorgt für eine nachhaltige Regeneration und langfristige Leistungsfähigkeit.

Burnout-Präventionsmaßnahme 10: Mitarbeitergespräche und Feedback

Regelmäßige Mitarbeitergespräche bieten die Möglichkeit, Probleme frühzeitig zu erkennen und Lösungen zu finden. Offenes Feedback sowie die Möglichkeit, Sorgen und Überlastungen zu äußern, sind wichtige Bestandteile einer präventiven Burnout-Strategie und schaffen Vertrauen zwischen Mitarbeitern und Führungskräften.

Richtig mit vom Burnout betroffenen Mitarbeitern umgehen

Fallen Arbeitnehmer durch Symptome auf, die auf eine psychische Belastung oder sogar ein Burnout hinweisen oder wird ein Fall direkt bekannt, ist es vor allem wichtig, Akzeptanz zu zeigen. Da sich das seelische Befinden eines Mitarbeiters nicht durch sichtbare Anzeichen erkennen lässt, können Ängste vor Verständnislosigkeit entstehen. Burnout und andere psychische Krankheiten wie Depressionen offiziell als ein Leiden anzuerkennen, erleichtert es dem betroffenen Menschen, es selbst zu akzeptieren und zu handeln.

Die gesetzliche Regelung sieht eine Gehaltszahlung trotz Abwesenheit bis zu sechs Wochen vor. Obwohl eine psychische Erkrankung oft über einen längeren Zeitraum andauert, lässt es sich selten als Langzeiterkrankung als Grund für eine Kündigung benennen.

Vielmehr ermöglicht ein solcher Fall die Chance, eine Begutachtung der Arbeitsbedingungen, unter denen ein Mitarbeiter seine Aufgaben erfüllt, durchzuführen und so herauszufinden, an welcher Stelle Verbesserungen vorgenommen werden sollten.

Berichten Angestellte hingegen direkt von ihrem aktuellen Zustand und ihrer Krankheit, lässt sich gezielt gegen Belastungsquellen vorgehen. Auf diese Weise kann die Zukunft des Mitarbeiters im Unternehmen so geplant werden, dass sie der Genesung förderlich ist und weiteren Belastungen vorbeugt. Faktoren wie die Arbeitszeiten, das Arbeitspensum sowie die Beschaffenheit des Arbeitsplatzes selbst können dabei eine ausschlaggebende Rolle spielen.