Dies ist eine Infografik mit der Aufschrift: "Feuerlöscher im Betrieb - Was Arbeitgeber beachten müssen".

Feuerlöscher im Betrieb: Vorschriften, Arten und Anzahl

Feuerlöscher im Betrieb sind mehrfach vorhanden. Aufgrund von Brandschutzauflagen und des Schutzes der Mitarbeiter, sind Arbeitgeber dazu verpflichtet, dass Feuerlöscher (Löschgeräte) griffbereit stehen. Somit kann man plötzlich auftretende und kleine Brände schnell von den Beschäftigten löschen lassen.
Inhaltsverzeichnis

Sind Feuerlöscher im Betrieb Pflicht?

Egal, ob es sich um ein kleines oder mittelständisches Unternehmen oder um einen großen Konzern handelt: Feuerlöscher sind Pflicht! Feuerlöscheinrichtungen gehören auf der Arbeitsstätte zur Grundausstattung. Je nach Art und Umfang der im Betrieb vorhandenen brennbaren Stoffe, der Brandgefährdung sowie der Grundfläche der Arbeitsstätte, muss der Arbeitgeber dafür sorgen, dass ausreichend Feuerlöscher bzw. Löschgeräte vorhanden sind.

Die gesetzliche Grundlage für den Einsatz von Feuerlöschern stellt dabei die Arbeitsstättenverordnung sowie die ASR A2.2 dar.

Gesetzliche Anforderungen und Pflichten bei Feuerlöschern im Betrieb

Bei der Ausstattung ihres Betriebs mit Feuerlöschern müssen Sie die folgenden vier Anforderungen stets erfüllen:

  1. Sie benötigen eine ausreichende Anzahl an Feuerlöschern.
  2. Aller Feuerlöscher müssen in Griffhöhe, an geeigneten Standorten, z. B. in Fluchtwegen, an Zugängen zu Treppenhäusern, an gekennzeichneten Standorten, die im Flucht- und Rettungsplan eingetragen sind, jederzeit sichtbar und frei zugänglich und ständig einsatzbereit sein (Prüfung alle 2 Jahre).
  3. Die vorhandenen Löschmittel müssen zum Löschen der vorhandenen Brandlasten geeignet sein.
  4. Ihre Mitarbeiter müssen wissen, wie sie im Ernstfall einen Handfeuerlöscher bedienen und einen Entstehungsbrand schnell und erfolgreich löschen.

Zur Aufgabe des Betriebs gehört es auch, das Löschvermögen der Feuerlöscher und der zusätzlichen Löscheinrichtungen in regelmäßigen Abständen zu kontrollieren und den Bestand der Löschmittel zu überprüfen.

Darüber hinaus müssen Feuerlöscher einer Wartung unterzogen werden. Spätestens nach zwei Jahren muss der Feuerlöscher überprüft und gewartet werden. Bei der Wartung durch einen geprüften Sachverständigen bekommt der Feuerlöscher eine neue Prüfplakette – ähnlich wie beim TÜV. Außerdem bekommt der Betrieb im Anschluss an die Wartung einen schriftlichen Prüfbericht, in dem die Mängel am Feuerlöscher aufgeführt werden, die behoben werden müssen.

Vorschriften der Arbeitsstättenverordnung zu Feuerlöschern im Betrieb

Der Schutz der Gesundheit und die Sicherheit von Beschäftigten im Betrieb hat täglich oberste Priorität bei Arbeitgebern. Die Maßnahmen dafür sind in der Arbeitsstättenverordnung (ArbStättV) festgeschrieben. Ziel der Verordnung ist es, Beschäftigte in Betrieben zu schützen und zur Verhütung von Arbeitsunfällen und Berufskrankheiten beizutragen

Eine Regel der Arbeitsstättenverordnung ist die ASR A2.2. Das Ziel der Regel ist die Schaffung der maximalen Sicherheit in den Betrieben, indem organisatorische und präventive Brandschutzmaßnahmen getroffen werden. Darüber hinaus müssen die Betriebe sicherstellen, dass geeignete Löschvorrichtungen in ausreichender Anzahl zur Verfügung stehen.

Mit der Überarbeitung der ASR A2.2 im Jahr 2018 wurden die Anforderungen in Bezug auf die geforderte Grundausstattung der Feuerlöscher bei normaler Brandgefährdung konkretisiert.

Entstehungsbrände: Bei welchen Bränden kommen Feuerlöscher zum Einsatz?

Immer dort, wo ein Brand ausbricht, gibt es einen Entstehungspunkt. In den meisten Fällen handelt es sich um giftige oder gefährliche Stoffe. Auch nicht unüblich sind Schwefelbrände. Zu unterscheiden sind Entstehungsbrände wie folgt:

  • Kleinbrand: Diese Art der Brände kommt am häufigsten vor und in der Regel muss die Feuerwehr hier nicht ausrücken. Kleinbrände entstehen häufig in Küchen (Privat, Büroküche)
  • Mittelbrand: Bei diesen Entstehungsbränden rückt die Feuerwehr auf jeden Fall aus. Der Einsatz eines Feuerlöschers kann zwar im ersten Moment unterstützen, allerdings steht meist das Leben des Löschenden auf dem Spiel. Mittelbrände sind häufig zu finden als: Zimmerbrand, Gebäudebrand, kleiner Waldbrand (Lagerfeuer) aber auch in Kfz-Werkstätten sind diese nicht unüblich.
  • Großbrand: Hier rückt die Feuerwehr mit großen Löschgeräten an. Das Löschen mit einem Feuerlöscher im Betrieb, wo der Entstehungsherd liegt, ist unmöglich. Mit welchen Feuerlöschern gelöscht wird, entscheidet die Feuerwehr.

Welche Arten von Feuerlöschern gibt es?

Feuerlöscher sehen auf den ersten Blick fast immer gleich aus. Sie bestehen aus einem meist rot lackierten Stahlbehälter und einem kleinen Schlauch mit Druckventil. Es gibt jedoch für die Bekämpfung unterschiedlicher Brände auch spezifische Feuerlöscher, die zunächst nach der Art des Inhalts unterschieden werden können:

  • Pulverfeuerlöscher: Diese Löscher beinhalten ein Löschpulver, das sich mit Druck rund um die Brandfläche verteilt und den Brand “erstickt”.
  • Wasserfeuerlöscher: Diese speziellen Löscher funktionieren überwiegend mit Wasser.
  • Schaumfeuerlöscher: Hierbei handelt es sich um die in diesem Artikel beschriebenen Löscher, die Brände mit einem speziellen Löschschaum bekämpfen.
  • Kohlendioxid-Löscher: Diese speziellen Löscher beenden Brände mit Hilfe von CO2.
  • Fettbrandlöscher: Diese Feuerlöscher sind vor allem bei brennenden Fetten oder Ölen gefragt, wenn kein Wasser die Brandstelle erreichen darf.

Feuerlöscher lassen sich auch anhand ihrer Bauweise unterscheiden. Folgende Bauformen gibt es:

Aufladefeuerlöscher: Diese Feuerlöscher sind erst dann einsatzbereit, wenn das Druckgas “aufgeladen” wird. Dafür wird ein Ventil geöffnet und das Treibmittel strömt in den Löschmittelbehälter. Erst dann steht das gesamte Löschmittel unter Druck und kann versprüht werden. Aufladefeuerlöscher gelten als sehr zuverlässige Löscher.

Dauerdruckfeuerlöscher: Bei diesen Löschern steht das Behältnis permanent unter Druck. Löschmittel und Druckgas sind dabei in einem Behälter untergebracht. Durch den konstanten Druck müssen diese Feuerlöscher sehr gründlich gewartet werden, um ihre Einsatzfähigkeit zu sichern.

Arten von Feuerlöschern nach Löschmittel

Feuerlöscher gibt es mit verschiedenen Löschmitteln, wie beispielsweise Pulver, CO2, Wasser oder Schaum. Die folgende Tabelle gibt Ihnen einen Überblick über die verschiedenen Arten der Feuerlöschern je nach Löschmittel:

Art des FeuerlöschersLöschmittelEinsatzbereiche (Brandklassen)
WasserlöscherWasserKlasse A: Brände fester Stoffe (z.B. Holz, Papier)
SchaumlöscherSchaumKlasse A & B: Feste Stoffe und brennbare Flüssigkeiten
PulverlöscherLöschpulverKlasse A, B & C: Feste Stoffe, Flüssigkeiten und Gase
Kohlendioxid-LöscherKohlendioxid (CO2)Klasse B: Flüssigkeiten (ideal für Elektrobrände)
FettbrandlöscherSpezielles Löschmittel für FettKlasse F: Speiseöl- und Fettbrände (vor allem in Küchen)
Arten von Feuerlöschern nach Löschmittel

Jeder Feuerlöscher-Typ ist für bestimmte Brandklassen optimiert, daher sollte die Auswahl immer auf den jeweiligen Brandgefahren basieren. Im Folgenden werden die einzelnen Löschmittel detailliert vorgestellt.

CO2-Feuerlöscher

Definition: Ein CO2-Feuerlöscher nutzt Kohlendioxid (CO2) als Löschmittel. CO2 ist ein farbloses, geruchloses Gas, das den Sauerstoff in der Umgebung verdrängt und somit das Feuer erstickt.

Anwendungsbereiche und Eignung: Der CO2-Feuerlöscher wird vor allem bei Bränden der Klasse B (brennbare Flüssigkeiten wie Benzin oder Alkohol) eingesetzt. Die Feuerlöscher mit Kohlendioxid werden überwiegend zur Löschung bei Bränden von elektrischen Anlagen verwendet – beispielsweise bei einem Serverbrand. Wieso? CO2-Löscher hinterlassen keine Rückstände und beschädigen trotz Elektrobrand keine elektrischen Geräte.

Vorteile: Die Art des Löschens mit Kohlendioxid gilt als sauber. Darüber hinaus bleiben wenig Rückstände vom Löschen übrig.

Nachteil: CO2-Löscher sind nicht ungefährlich. Der Grund: Kohlendioxid ist schwerer als Luft und verdrängt die Raumluft. Besonders bei langen Löschvorgängen sowie in tiefgelegenen und/ oder kleinen Räumen kann es daher für die löschende Person zu akutem Sauerstoffmangel kommen.

Wasserfeuerlöscher im Betrieb

Definition: Wasserfeuerlöscher enthalten reines Wasser. Das Wasser kühlt das Brandgut und löscht das Feuer durch die Absenkung der Temperatur.

Anwendungsbereiche: Wasser gilt als klassisches Löschungsmittel, ist allerdings ausschließlich für die Brandklasse A geeignet. Arbeitsbereiche, in denen sich große Mengen an Papier, Umkartons, Verpackungsmaterial oder auch Holz usw. befinden, sollten Sie also mit Wasserlöschern ausstatten. Diese sind insbesondere für das Löschen von festen, glutbildenden Stoffen zugelassen. Für die Löschung von mehreren Brandtypen ist der Wasserfeuerlöscher jedoch nicht geeignet.

Vorteile: Wasserlöscher sind besonders einfach zu bedienen, sicher in der Anwendung und umweltfreundlich. Die heutigen modernen Wasserfeuerlöscher sind außerdem mit Zusätzen versehen. Dadurch wird die Löschleistung des Wassers deutlich verstärkt.

Nachteile: Wasserfeuerlöscher können nicht bei Flüssigkeits- oder Elektrobränden eingesetzt werden, da sie die Gefahr von Stromschlägen erhöhen.

Schaum-Löschmittel beim Feuerlöscher im Büro

Definition: Ein Schaumfeuerlöscher verwendet Löschschaum. Der Schaum bildet eine erstickende Schicht über dem Brandgut, wodurch die Flammen erstickt und eine erneute Entzündung verhindert werden.

Anwendungsbereiche: Ein Schaumfeuerlöscher löscht sowohl Brände fester Stoffe (Klasse A) als auch flüssiger Brennstoffe (Klasse B).

Vorteile: Schaum hat sich in der Vergangenheit bewährt. Ein Grund dafür ist, dass es umweltfreundlich ist. Darüber hinaus verfügen die heutigen Schaumlöscher über eine höhere Löschleistung als in der Vergangenheit. Ein weiterer Grund für die Beliebtheit der Feuerlöscher: Im Gegensatz zu den mit Löschpulver gefüllten Modellen bleiben bei der Löschung mit Schaum weniger bis keine Rückstände. Sollte es im Betrieb brennen, muss nach der Löschung mit Schaum nicht die gesamte Büroeinrichtung entsorgt werden.

Nachteile: Kosten für Schaumfeuerlöscher fallen oftmals höher aus.

Pulverlöscher als Löschgerät

Definition: Pulverfeuerlöscher nutzen ein spezielles Löschpulver, das chemisch reagiert und den Verbrennungsprozess unterbricht. Zu den Hauptbestandteilen vom Pulverlöscher zählen Phosphat und Amoniumsulfat. Weitere Bestandteile sind Rieselhilfsmittel sowie Stoffe zur Vermeidung von Verklumpung und Wasseraufnahme.

Anwendungsbereiche: Mit Pulver als Löschmittel können Brände der Brandklassen A, B und C gelöscht werden.

Vorteile: Diese Trockenlöscher haben ein breites Einsatzspektrum und eine hohe Löschleistung. Sie zeigen bei Bränden von festen, flüssigen und gasförmigen Stoffen eine gute Löschwirkung.

Nachteile: Einrichtungsgegenstände werden stark verschmutzt. Außerdem reagieren Elektrogeräte auf das ABC-Löschpulver. Der Staub, der dadurch entsteht, kann den Geräten schaden. Beim Löschen entsteht zudem eine große Löschmittelwolke. Dadurch wird ein kontrolliertes Löschen erschwert, da der Brandherd schlecht zu erkennen ist. Daher sollten Sie solche Löscher nur vorhalten, wenn ein Gasbrand ausbrechen kann. Gerät eine Gaskartusche mit geringem Inhalt in Brand, sollten Sie diese kontrolliert ausbrennen lassen. Sofern möglich, ist auf jeden Fall die Gaszufuhr durch das Schließen des Ventils zu unterbrechen.

Fettbrandlöscher

Definition: Fettbrandlöscher sind speziell für Brände der Klasse F entwickelt, die durch brennendes Speiseöl oder -fett in Küchen entstehen. Das Löschmittel bildet eine kühlende und erstickende Schicht über dem brennenden Fett, um eine Explosion oder erneute Entzündung zu verhindern.

Anwendungsbereiche: Fettbrandlöscher sind unverzichtbar in gewerblichen Küchen, Restaurants oder Haushalten mit Fritteusen.

Vorteile: Fettbrandlöscher verhindern Explosionen und Rückzündungen durch Bildung einer kühlenden Schicht. Sie sind sicher in der Anwendung bei sehr hohen Temperaturen.

Nachteile: Einsatz stark begrenzt, Fokus vor allem auf Fettbrände.

Arten von Feuerlöschern nach Bauart und Handhabung

Nach Bauart und damit der Funktionsweise unterscheidet man zwei Arten von Feuerlöschern. Einerseits gibt es die Dauerdruck-Feuerlöscher. Andererseits können in Betrieben die Auflade-Feuerlöscher vorhanden sein. Sie unterscheiden sich von ihrer Bauart und somit auch von ihrer Handhabung.

Im Gegensatz zum Dauerdruck-Feuerlöscher ist der Wartungsaufwand bei den Auflade-Feuerlöschern gering, da sie leicht geöffnet werden können. Darüber hinaus kann der Füllstand der CO2-Patronen durch das aufgedruckte Gewicht auf den Feuerlöschern leicht überprüft werden.

Ein weiterer Unterschied zwischen Dauerdruck- und Auflade-Feuerlöschern: Letztere sind in der Anschaffung deutlich kostenintensiver, werden jedoch von zahlreichen Experten für kleine, mittlere und große Betriebe empfohlen.

Dauerdruck-Feuerlöscher: Definition sowie Vor- und Nachteile

Dauerdruck-Feuerlöscher sind werkseitig mit Druck beaufschlagt. Wie der Name es verrät, sind diese Modelle ständig unter Druck und somit sofort einsatzbereit. Obwohl diese Art der Feuerlöscher in der Anschaffung günstig sind, ist die Wartung aufwendig. Zum Öffnen des Feuerlöschbehälters muss zunächst der Druck über ein kleines Prüf- und Füllventil abgelassen werden, was vor allem bei Schaumfeuerlöschern längere Zeit andauern kann.

Auflade-Feuerlöscher: Definition, Vor- und Nachteile

Auflade-Feuerlöscher stehen im Gegensatz zu den Dauerdruck-Feuerlöschern nicht ständig unter Druck. Diese Modelle werden erst unmittelbar nach dem Bedienen unter Druck gesetzt und können so zur Brandlöschung verwendet werden. Diese Feuerlöscher verfügen über eine interne oder externe CO2-Partrone. Bei einem Einsatz wird das in der Patrone enthaltene CO2 unter Druck gesetzt und der Feuerlöscher wird aufgeladen.

Auflade-Feuerlöscher lassen sich nochmals unterteilen in Schlagknopf-Feuerlöscher sowie in Feuerlöscher mit Druckhebelarmatur. Bei beiden Typen muss zunächst eine Sicherung gezogen werden.

Während bei dem Schlagknopf-Feuerlöscher die CO-Patrone angestochen und der Feuerlöscher somit unter Druck gesetzt wird, wird bei der Druckhebelarmatur die CO2-Patrone durch den Druck auf den Druckhebel angestochen und der Feuerlöscher somit unter Druck gesetzt. Geregelt wird der Austritt des Löschmittels über die Feuerlöscharmatur. Bei einem Schlagknopf-Feuerlöscher wird der Löschmittelaustritt durch eine Löschpistole kontrolliert und kann jederzeit unterbrochen werden.

Brandklassen: Welcher Feuerlöscher eignet sich für welche Brandklasse?

Die unterschiedlichen Brandklassen wurden bereits angesprochen. Bei der Einteilung in die unterschiedlichen Klassen werden die Brände nach ihrem brennenden Stoff klassifiziert. Diese Klassifikation ist unerlässlich bei der Auswahl der geeigneten Löschmittel. Entsprechend der Europäischen Norm (EN 2) werden die brennbaren Stoffe in die Brandklassen A bis F eingeteilt. Nachfolgend werden die einzelnen Klassen nochmals genauer definiert:

Brandklasse A

In die Brandklasse A gehören die Brände fester Stoffe, die hauptsächlich organischer Natur sind. Darüber hinaus zählen einige Kunststoffe zur Brandklasse A. Diese Stoffe verbrennen üblicherweise unter Glutbildung.

Beispiele für die Brandklasse A: Holz, Papier, Heu und Stroh.

Löschmittel, wie Wasser, Schaum oder Pulver werden normalerweise verwendet, um Brände der Brandklasse A zu löschen.

Brandklasse B

Diese Brandklasse beschreibt die flüssigen oder flüssig werdenden Stoffe.

Beispiele für die Brandklasse B: Benzin, Ethanol oder Teer. Zu der Klasse zählen auch Stoffe, wie beispielsweise verschiedene Lacke und Harz.

Zu den Stoffen der Brandklasse B gehören auch diejenigen, die durch die rasche Temperaturentwicklung erst flüssig werden.In der Regel werden Löschmittel, wie Schaum, CO2 oder ABC-Pulver als Löschmittel verwendet.

Brandklasse C

Diese Klasse beschreibt die Brände von Gasen.

Beispiele für die Brandklasse C: Wasserstoff, Erdgas, Methan oder Propan sind die bekanntesten Gase.

In der Regel werden die Brände dieser und weiterer Gase mit ABC-Pulver gelöscht. In seltenen Fällen wird CO2 verwendet, da es hier spezielle Feuerlöscher mit Gasstrahldüse gibt.

Brandklasse D

Die vorletzte Brandklasse, Brandklasse D, beschreibt die Brände von Metallen.

Beispiele für die Brandklasse D: Magnesium, Aluminium oder Kalium.

Zur Löschung von Bränden dieser Stoffe wird in der Regel Metallbrandpulver verwendet, das auch als D-Pulver bezeichnet wird. Darüber hinaus kann trockener Sand oder trockenes Streu- oder Viehsalz als Löschmittel bei der Brandklasse verwendet werden.

Brandklasse F

Die Brandklasse F umfasst Brände, die durch brennende Speiseöle und -fette entstehen, wie sie typischerweise in Fritteusen oder großen Pfannen in Küchen verwendet werden. Solche Brände sind besonders gefährlich, da brennendes Fett extrem hohe Temperaturen erreicht und sich leicht entzünden kann.

Beispiele für Brandklasse F: Fette, Öle

Um Brände der Klasse F sicher zu bekämpfen, werden spezielle Fettbrandlöscher eingesetzt. Diese löschen das Feuer, indem sie eine kühlende und erstickende Schicht auf das heiße Fett legen, die sowohl die Flammen erstickt als auch eine erneute Entzündung verhindert.

Checkliste: Die verschiedenen Brandklassen und dafür geeignete Feuerlöscher

BrandklassenABCDF
Zu löschende Stoffe feste Stoffe, die unter Glutbildung verbrennenflüssige oder flüssig werdende Stoffegasförmige Stoffe/ Gas-brändebrennbare Metalle/ Metall-brändeFett
BeispielPapier, Holz, Textilien, AutoreifenKerzen-wachs, Öle, Fette, Benzin, Lacke, AlkoholErdgas, Stadtgas, Methan, Propan, Butan, Wasser-stoff, AcetylenErdgas, Stadtgas, Methan, Propan, Butan, Wasser-stoff, AcetylenFette, Öle
PulverlöscherJaJaJaNeinNein
Pulverlöscher mit MetallbrandpulverNeinNeinNeinjaNein
SchaumlöscherJaJaNeinNeinNein
WasserlöscherJaNeinNeinNeinNein
CO2-LöscherNeinJaNeinneinNein
FettbrandlöscherJaJaNeinNeinJa
Checkliste: Wann welchen Feuerlöscher benutzen?

Löschmitteleinheiten: Wie viele Feuerlöscher werden benötigt?

Der Arbeitgeber muss dafür Sorge tragen, dass Feuerlöscher und weitere Feuerlöscheinrichtungen in ausreichender Zahl vorhanden sind. Was für Feuerlöscher in welcher Anzahl verwendet werden müssen, hängt von den baulichen Gegebenheiten des Betriebs ab. Dafür wird die Arbeitsstätte meistens in Teilbereiche unterteilt, die wiederum in unterschiedliche Brandgefährdungen eingestuft werden.

Je größer ein Betrieb und die Grundfläche des Betriebs ist, desto mehr Feuerlöscher sind im Betrieb nach der Feuerlöscher Pflicht notwendig. Einen großen Einfluss darauf nehmen die Laufwege. Als Richtwert gelten 20 Meter.

Darüber hinaus gilt: Verteilen sich die Beschäftigten in einem Betrieb über mehrere Etagen auf einer großen Grundfläche, so kann jede Etage eine eigene Brandgefährdung bedeuten mit unterschiedlicher Anzahl von Feuerlöschern und Feuerlöscheinrichtungen.

Anzahl an erforderlichen Feuerlöschern ermitteln – so geht’s

Das Löschvermögen steht auf dem Feuerlöscher und wird dort durch eine Zahlen-Buchstabenkombination angegeben. In dieser Kombination steht die Zahl für die Größe des abgelöschten Normbrandes. Der Buchstabe bedeutet die jeweilige Brandklasse.

Das Löschvermögen von Feuerlöschern kann nicht addiert werden. Aus diesem Grund wird zur Berechnung der Anzahl der erforderlichen Feuerlöscher die genannte Hilfsgröße LE (Löschmitteleinheit) verwendet. Mit dieser Einheit wurde eine Hilfsgröße eingeführt, die es ermöglicht, die Leistungsfähigkeit unterschiedlicher Feuerlöschbauarten zu vergleichen und das Gesamtlöschvermögen unterschiedlicher Feuerlöscher zu ermitteln.

Bei einer Grundfläche bis zu 50 Quadratmetern muss ein Feuerlöscher mit 6 LE ausgestattet sein. Verfügt der Betrieb über eine Fläche von 100 Quadratmetern sind es 9 LE. Die Zahlen sind der Webseite des BVBF Brandschutz entnommen.

Wie viele Feuerlöscher Sie mit entsprechenden notwendigen Löscheinheiten tatsächlich benötigen, können Sie in der ASR A2.2 konkret nachlesen.

Wie lange kann ich mit einem Feuerlöscher löschen?

Feuerlöscher haben eine beschränkte Löschdauer. Sie hängt von der Größe und der Menge an Löschmittel ab, die sich im Feuerlöscher befindet.

Kleinere Feuerlöscher mit einem bis zwei Kilogramm Löschmittel reichen für ca. 10 Sekunden dauerhaften Einsatz. Eine 12-Kilo-Feuerlöschflasche reicht je nach Intensität des Löschstrahls für bis zu 30 Sekunden

Brandschutzzeichen: Wie werden Feuerlöscher markiert?

Egal, um was für einen Typ es sich bei dem Feuerlöscher handelt: im Betrieb muss mit Hilfe eines Brandschutzzeichens auf den Feuerlöscher hingewiesen werden. Diese dienen zur Kennzeichnung von Feuerlöschern. Zudem sind sie gemäß ASR A1.3 / DIN EN ISO 7010 als weißes Piktogramm auf einem quadratischen roten Schild definiert. Die Brandschutzzeichen besitzen internationale Gültigkeit und sind daher ohne Text verständlich. Im Ernstfall können die Brandschutzzeichen Leben retten. Deshalb ist eine Kennzeichnung mit den Zeichen und den entsprechenden Richtungspfeilen unerlässlich.

Brandschutzzeichen können Betriebe in entsprechenden Online-Shops erwerben. In Bezug auf die Ausführung gibt es verschiedene Variationen. Sie sind einerseits als selbstklebende und nichtleuchtende Folie erhältlich. Andererseits sind die Brandschutzzeichen als 1 Millimeter starker Kunststoff erhältlich, der selbstklebend und nachtleuchtend ist – welche zu bevorzugen sind.

Unterweisung: Wie unterweisen Sie Mitarbeiter im Umgang mit Feuerlöschern?

Mitarbeiter sind für den Ernstfall im Umgang mit Feuerlöschern zu unterweisen. Üben Sie mit Ihren Mitarbeitern in der Brandschutzunterweisung also das Verwenden von Feuerlöschern. Dazu können Sie auch auf externe Dienstleister oder Angebote von Feuerlöscherherstellern zurückgreifen.

Einige Dienstleister können unter kontrollierten Bedingungen echte Brände erzeugen, z. B. mit Brandsimulationsgeräten auf einem Firmenparkplatz, die dann durch den aktiven Einsatz Ihrer Mitarbeiter gelöscht werden sollen. Jeder Betriebsangehörige sollte nicht nur die Scheu davor verlieren, einen Feuerlöscher aus der Halterung zu nehmen und den Abzug zu betätigen. Jeder muss auch wissen, auf welche Weise ein kleiner oder entstehender Brand effizient und sicher gelöscht wird. Achten Sie daher darauf, dass bei den Übungen möglichst die gleichen Löschertypen verwendet werden wie die im Betrieb vorhandenen.

Darüber hinaus müssen Sie auch Unterweisungen zu allen anderen Einrichtungen zum Brandschutz, zur Ersten Hilfe sowie zur Flucht und Rettung organisieren. Je nach Unternehmen müssen Sie also auch beispielsweise zu Wandhydranten, Löschdecken oder Gaslöschanlagen unterweisen.

Zusätzliche Maßnahmen bei erhöhter Brandgefährdung

Betriebe, in denen beispielsweise Chemikalien hergestellt oder die zur Weiterverarbeitung genutzt und deshalb gesondert gelagert werden, sind einer erhöhten Brandgefährdung ausgesetzt. Die gesonderte Regel der Arbeitsstättenverordnung schreibt deshalb zusätzliche Maßnahmen zum Brandschutz und somit zum Schutz der Mitarbeiter vor. Welche der Maßnahmen umgesetzt werden, die in der Verordnung stehen, muss der Arbeitgeber im Rahmen einer Gefährdungsbeurteilung entscheiden.

Im Rahmen der Gefährdungsbeurteilung wird analysiert, in welchen Bereichen es im Betrieb zu einer Brandausbreitung kommen kann. Sollte es trotz aller Sicherheit zu einer Brandausbreitung kommen, sollten die Mitarbeiter auf eine solche Situation vorbereitet sein (s. Aufgaben des Brandschutzbeauftragten).

Nachfolgend sind einige der zusätzlichen Maßnahmen aufgeführt, die vom Arbeitgeber ergriffen werden müssen, wenn erhöhte Brandgefahr besteht.

  • Ausrüstung bestimmter Bereiche mit Brandmeldeanlagen.
  • Erhöhung der Anzahl an Feuerlöschern, die gleichmäßig in den Bereichen mit erhöhter Brandgefährdung verteilt werden.
  • Anbringung mehrerer Feuerlöscher der gleichen Bauart in den Bereichen des Betriebs mit erhöhter Brandgefahr. Somit kann mit Hilfe der Beschäftigten der größtmögliche Löscheffekt erzielt werden.
  • Bereitstellung von zusätzlichen Feuerlöscheinrichtungen, die mit der entsprechenden Brandklasse kompatibel sein müssen. Diese müssen an Arbeitsplätzen errichtet werden, die ebenfalls eine erhöhte Brandgefährdung aufweisen. Beispiele hierfür sind Kohlendioxidlöscher in Laboren, Fettbrandlöscher an Fritteusen und anderen Fettbackgeräten. Darüber hinaus zählen zu den zusätzlichen Löscheinrichtungen fahrbare Feuerlöscher mit einer höheren Wurfweite sowie Wandhydranten in Gebäuden.

Die zusätzlichen Maßnahmen zum Brandschutz, die Arbeitgeber ergreifen müssen, stehen ebenfalls in der Arbeitsstättenverordnung und detailliert auf der Webseite der BAuA.

Zusammenfassung: Das Wichtigste zu Feuerlöschern in Kürze

Feuerlöscher sind in Betrieben unabhängig von ihrer Größe verpflichtend vorgeschrieben und gehören zur Grundausstattung. Die genaue Anzahl und Art der Feuerlöscher richtet sich nach der Brandgefährdung im Betrieb, der Größe der Arbeitsstätte sowie der Art der brennbaren Materialien. Die gesetzliche Grundlage für die Ausstattung mit Feuerlöschern bildet die Arbeitsstättenverordnung (ArbStättV) in Verbindung mit der Technischen Regel ASR A2.2.

Wichtige Anforderungen an Feuerlöscher im Betrieb:

  • Ausreichende Anzahl: Je nach Größe und Gefährdungslage müssen ausreichend Feuerlöscher bereitstehen.
  • Platzierung: Feuerlöscher müssen an leicht zugänglichen, sichtbaren und gekennzeichneten Orten wie Fluchtwegen oder Zugängen platziert werden.
  • Prüfung und Wartung: Alle Feuerlöscher müssen alle zwei Jahre durch einen Sachkundigen geprüft werden. Nach der Wartung erhält der Feuerlöscher eine Prüfplakette.
  • Mitarbeiterschulung: Die Mitarbeiter müssen in regelmäßigen Schulungen den Umgang mit den Feuerlöschern erlernen und im Ernstfall wissen, wie sie einen Entstehungsbrand sicher löschen können.

Arten von Feuerlöschern nach Löschmittel:

  • Wasserlöscher: Für Brände fester Stoffe (Klasse A).
  • Schaumlöscher: Geeignet für Brände der Klassen A (feste Stoffe) und B (flüssige Brennstoffe).
  • Pulverlöscher: Für Brände der Klassen A, B und C (feste Stoffe, Flüssigkeiten, Gase), jedoch hinterlässt das Löschpulver starke Rückstände.
  • CO2-Löscher: Vor allem für Elektrobrände (Klasse B) geeignet, da sie keine Rückstände hinterlassen.
  • Fettbrandlöscher: Speziell für Brände der Klasse F (brennende Speiseöle und -fette in Küchen).

Zusätzliche Maßnahmen bei erhöhter Brandgefährdung: In Bereichen mit hoher Brandgefahr, wie in der Chemieindustrie oder Küchen, sind zusätzliche Brandschutzvorkehrungen erforderlich. Dazu zählen mehr Feuerlöscher, Brandschutzanlagen und besondere Löschgeräte, wie Fettbrandlöscher oder fahrbare Großlöscher.