Sicherheitsschuhe Arbeitsschutz

Sicherheitsschuhe: Informationen für Arbeitgeber zu Pflicht, Kosten, Arten & Schutzklassen

Sicherheitsschuhe sind in vielen Branchen unverzichtbar, um Verletzungen durch herabfallende Gegenstände, spitze Objekte oder chemische Stoffe zu verhindern. Doch nicht jeder Arbeitsschuh bietet den gleichen Schutz. Die Wahl der richtigen Schutzklasse ist entscheidend und muss den spezifischen Gefahren am Arbeitsplatz entsprechen. Als Arbeitgeber tragen Sie die Verantwortung für die Sicherheit Ihrer Mitarbeiter – und dazu gehört auch der passende Fußschutz. Doch welche Sicherheitsschuhe sind erforderlich? Welche gesetzlichen Pflichten bestehen für Sie? Und mit welchen Kosten müssen Sie rechnen? Nutzen Sie diesen Leitfaden, um fundierte Entscheidungen zu treffen und Arbeitsunfälle durch die richtige Schutzausrüstung zu vermeiden.
Inhaltsverzeichnis

Definition: Was sind Sicherheitsschuhe?

Sicherheitsschuhe sind spezielle Schuhe, die entwickelt wurden, um die Füße vor potenziellen Gefahren am Arbeitsplatz zu schützen. Sie sind ein wesentlicher Bestandteil der persönlichen Schutzausrüstung (PSA) und werden in vielen Branchen eingesetzt, um Verletzungen durch mechanische, chemische oder thermische Einflüsse zu verhindern.

Sicherheitsschuhe, Schutzschuhe und Berufsschuhe – die Unterschiede

Bei dem Fußschutz der Persönlichen Schutzausrüstung (PSA) wird zwischen Sicherheits-, Schutz- und Berufsschuhen unterschieden. Alle 3 Arten sollen den Fuß vor äußeren, schädigenden Einwirkungen schützen.

  • Sicherheitsschuhe (Kennzeichen S) sind Schuhe, die eine Zehenkappe besitzen und für hohe Belastungen ausgelegt sind.
  • Schutzschuhe (Kennzeichen P) sind dagegen als Schutz nur für mittlere Belastungen ausgelegt und mit einer Zehenkappe versehen. Der Unterschied der Schuhe liegt in den Prüfbedingungen. Sicherheitsschuhe werden mit einer entsprechend größeren Energie und Druckkraft geprüft als Schutzschuhe.
  • Berufsschuhe (Kennzeichen O) sind mit mindestens einem schützenden Bestandteil ausgestattet. Dieser Schutz muss allerdings keine Zehenkappe sein.

Was sind die Schutzfunktionen von Sicherheitsschuhen?

Beim Arbeiten in körperlichen Berufen kommt es am leichtesten an den Händen zu Verletzungen, direkt an zweiter Stelle stehen aber Füße und Knöchel. Der Fuß kann durch vielerlei Ursachen verletzt werden. Er kann beispielsweise durch herab- oder umfallende Gegenstände gequetscht oder durch spitze oder scharfe Materialien durchbohrt bzw. geschnitten werden. Aber auch Chemikalien oder heiße Objekte wie Schweißperlen können den Fuß stark schädigen. Dementsprechend ist es wichtig, sie durch geeignete Arbeitsschuhe zu schützen.

Sicherheitsschuhe bieten je nach Modell und Schutzklasse unterschiedliche Schutzfunktionen, die auf die spezifischen Anforderungen der jeweiligen Arbeitsumgebung abgestimmt sind:

  1. Zehenschutzkappe: Das zentrale Merkmal der meisten Sicherheitsschuhe ist die Zehenschutzkappe, die die Zehen vor herabfallenden oder rollenden Gegenständen schützt. Diese Kappe besteht in der Regel aus Stahl, Aluminium oder Kunststoff und hält einem Druck von mindestens 200 Joule stand.
  2. Durchtrittschutz: Viele Sicherheitsschuhe verfügen über eine durchtrittsichere Sohle, die verhindert, dass spitze oder scharfe Gegenstände, wie Nägel oder Glasscherben, die Sohle durchdringen und den Fuß verletzen.
  3. Rutschhemmung: Die Sohlen von Sicherheitsschuhen sind oft rutschfest und bieten auch auf glatten, nassen oder öligen Oberflächen einen sicheren Halt, um das Unfallrisiko durch Ausrutschen zu minimieren.
  4. Antistatische Eigenschaften: Sicherheitsschuhe sind oft antistatisch und verhindern, dass sich der Träger durch Reibung elektrostatisch auflädt. Dies ist besonders in Bereichen wichtig, in denen eine Explosionsgefahr besteht oder empfindliche elektronische Geräte gehandhabt werden.
  5. Wasserabweisendes Material: Sicherheitsschuhe können aus wasserabweisenden Materialien bestehen, die die Füße auch bei Arbeiten in feuchten Umgebungen trocken halten.
  6. Wärme- und Kälteschutz: Für Arbeitsumgebungen mit extremen Temperaturen gibt es spezielle Sicherheitsschuhe, die die Füße entweder vor Hitze oder vor Kälte schützen.

Einsatzgebiete: Wo sind Sicherheitsschuhe sinnvoll?

Es gibt viele verschiedene Branchen, die Sicherheitsschuhe einsetzen. Dazu zählen:

  • Baugewerbe
  • Maschinenbau
  • Forstwirtschaft
  • Elektrohandwerk und Mikroelektronik
  • Ackerbau
  • verschiedene Formen des Handwerks, etwa Schreinerei und Tischlerei
  • Gastronomie
  • Hafengewerbe
  • Chemieindustrie und Labore
  • Rettungsdienst und Medizin
  • Feuerwehr

Sicherheitsschuhe kommen also überall dort zum Einsatz, wo der Fuß gefährdet ist. Das gilt nicht ausschließlich für Berufe, in denen schwere Gegenstände auf die Füße fallen oder spitze Gegenstände die Sohle durchdringen können. Manche Schuhe schützen ihre Träger beispielsweise durch besonderes Obermaterial vor Kälte, Hitze, Strom, Säuren oder Laugen. In einigen Berufen sollten Sie gleichzeitig sicherstellen, dass die Arbeitenden jederzeit schnell reagieren und ausdauernd unterwegs sein können.

Pflicht: Muss der Arbeitgeber seinen Mitarbeitern Sicherheitsschuhe stellen?

Als Arbeitgeber sind Sie in bestimmten Branchen dazu verpflichtet, Ihren Mitarbeitern die für die jeweilige Arbeit geeigneten Schutzschuhe zur Verfügung zu stellen. Ob Sicherheitsschuhe in Ihrem Betrieb zwingend erforderlich sind, zeigt die Gefährdungsbeurteilung.

Gemäß dem (S)TOP-Prinzip muss vor dem Einsatz von Persönlicher Schutzausrüstung, wozu auch Sicherheitsschuhe gehören, eine Prüfung hinsichtlich der Vermeidung bzw. Beseitigung der Gefahr erfolgen. Ist eine Substitution aus wirtschaftlichen oder verfahrenstechnischen Gründen nicht realisierbar, müssen technische Maßnahmen getroffen werden. Sind bereits alle technischen Maßnahmen ausgereizt, müssen organisatorische Maßnahmen getroffen werden. Und erst wenn durch diese ein nicht vermeidbares Risiko bleibt, dürfen bzw. müssen dauerhaft persönliche Schutzmaßnahmen zum Einsatz kommen.

Welche Vorschriften zu Sicherheitsschuhen gibt es?

Arbeitgeber müssen hinsichtlich der Arbeitsschuhe für Ihre Mitarbeiter unterschiedliche Vorschriften beachten. Zu den relevanten Quellen gehören:

  1. Arbeitsschutzgesetz (§ 3 ArbSchG): Arbeitgeber müssen die Sicherheit und Gesundheit ihrer Beschäftigten gewährleisten.
  2. DGUV-Regel 112-991: Diese konkretisiert die Anforderungen an Sicherheitsschuhe und deren Nutzung.
  3. Unfallverhütungsvorschriften der Berufsgenossenschaften (DGUV Vorschrift 1): Arbeitgeber müssen geeignete persönliche Schutzausrüstung (PSA) bereitstellen.
  4. Gefährdungsbeurteilung (§ 5 ArbSchG): Diese bestimmt, ob und welche Schutzmaßnahmen, einschließlich Sicherheitsschuhe, erforderlich sind.

Der Spitzenverband der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (DGUV) hat zur besseren Übersichtlichkeit die DGUV-Regel 112-991 herausgegeben. Diese beschreibt die vielfältigen Arbeitsschuhe und Pflichten der Arbeitgeber und Arbeitnehmer. Am wichtigsten ist es, dass Sie als Arbeitgeber die Sicherheitsschuhe zur Verfügung stellen und, dass die Mitarbeiter sie tragen.

Kosten: Muss der Arbeitgeber die Sicherheitsschuhe bezahlen?

Wenn Sicherheitsschuhe laut Gefährdungsbeurteilung erforderlich sind, muss der Arbeitgeber sie auf eigene Kosten bereitstellen. Dies ergibt sich aus § 3 Absatz 3 des Arbeitsschutzgesetzes (ArbSchG), der besagt, dass Maßnahmen des Arbeitsschutzes für Beschäftigte kostenfrei sein müssen.

Wie hoch sind die Kosten von Sicherheitsschuhen für Arbeitgeber?

Die Kosten für die Arbeitsschuhe hängen stark davon ab, welchen Anforderungen sie entsprechen müssen. Leichte Arbeitssandalen sind naturgemäß günstiger als schwere Arbeitsstiefel mit einer undurchdringlichen Sohle. Es gibt aber bei Sicherheitsschuhen aller Schutzklassen teurere und günstigere Modelle. Verschaffen Sie sich am besten einen Überblick, indem Sie verschiedene Herstellerwebsites besuchen und die Preise sowie Bewertungen vergleichen.

Kostenübernahme durch den Arbeitgeber bei orthopädischen Sicherheitsschuhen

Benötigt ein Mitarbeiter eine orthopädische Anpassung seiner Sicherheitsschuhe, liegt es in Ihrem Ermessen, ob Sie die Kosten übernehmen möchten oder nicht. Gesetzlich sind Sie nicht dazu verpflichtet. Besprechen Sie das mit dem betreffenden Mitarbeiter, ehe Sie die Schuhe bestellen. Dieser kann nämlich die Kostenübernahme für die Anpassung bei verschiedenen Stellen beantragen:

  • Ist die Notwendigkeit zur Anpassung nach einem Arbeitsunfall aufgetreten, können Berufsgenossenschaften oder Unfallversicherungen einspringen.
  • Ist die Anpassung anderweitig ärztlich verordnet, kommen die Bundesagentur für Arbeit oder die Deutsche Rentenversicherung als Kostenträger infrage.

Wie oft müssen Arbeitgeber Ihren Mitarbeitern Sicherheitsschuhe bereitstellen?

Es ist nicht gesetzlich festgelegt, wie lange Sicherheitsschuhe im Einsatz sein dürfen. Die Hersteller machen dazu jeweils eigene Angaben, aber die Nutzungsdauer hängt vom Zustand der Schuhe ab. Sicherheitsschuhe, die auf einer Baustelle zum Einsatz kommen, sollten im Regelfall öfters gewechselt werden, als beispielsweise in einer Pflegeeinrichtung.

Wichtig ist daher, dass alle Mitarbeiter die Pflege- und Aufbewahrungshinweise der Hersteller beachten und umsetzen. Ein gut gepflegtes Schuhwerk hält länger. Betroffene sollten vor jedem Tragen die Berufsschuhe untersuchen. Defekte beeinträchtigen die Sicherheit der Mitarbeiter und manchmal auch der hergestellten Produkte (wie etwa in der Mikroelektronik). Sobald Arbeitsschuhe nicht mehr den Schutz gewährleisten können, den sie bieten müssen, sollten Sie sie austauschen.

Was für Arten von Sicherheitsschuhen gibt es?

Fast alle Arten von Arbeits- und Sicherheitsschuhen werden unter dem Begriff „Fußschutz“ zusammengefasst. Einzelne Schuharten sind:

  • Sicherheitsschuhe mit Zehenschutzkappen (auch Stahlkappen), die nach der Norm DIN EN ISO 20 345 einer Druckkraft von 15 Kilonewton (kN) standhalten.
  • Schutzschuhe mit Zehenschutzkappen, die nach der Norm DIN EN ISO 20 346 eine Druckkraft von 10 kN aushalten.
  • Berufsschuhe mit mindestens einem schützenden Bestandteil (muss keine Zehenschutzkappe sein) nach der Norm DIN EN ISO 20 347.
  • Gamaschen, die einen Fußschutz ergänzen, indem sie den Vorderfuß und den unteren Bereich des Beins bedecken (zum Beispiel für Schweißarbeiten oder Arbeiten mit der Kettensäge).
  • Knieschutz, der nach der Norm DIN EN 14 404 bei der Arbeit in kniender Haltung den Kniescheiben, der Haut, den Menisken und dem Schleimbeutel Schutz bietet.

Es gibt Halbschuhe, Arbeitsstiefel, aber auch leichte Arbeitsschuhe wie Sicherheitssandalen. Sie sind in unterschiedlichen Sicherheitsklassen erhältlich.

Welche Sicherheitsschuhe benötigen meine Mitarbeiter?

Es kommt auf verschiedene Faktoren an, welche Sicherheitsschuhe Sie kaufen sollten. Von den allgemeinen Sicherheitsklassen, bis hin zu spezifischen Dingen wie Sohle, Rutschhemmung, Obermaterial oder sogar der Kappe vorne am Schuh, Sicherheitsschuhe wollen gut ausgesucht sein.

Analysieren Sie, welche Arten von Verletzungen an den Füßen in Ihrem Unternehmen vorkommen können. So ist es für Sie einfacher, die eventuell notwendigen Arbeitsschuhe auszusuchen. Gehen Sie die einzelnen Schutzklassen durch und informieren Sie sich bei den Herstellern selbst.

Bedenken Sie ebenfalls: Der Arbeitsschuh ist der Schuh, den wir die meiste Zeit des Tages tragen. Hier sollten Sie nicht nach dem Preis, sondern nach der Qualität schauen. Ein Mitarbeiter mit einer entzündeten Plantarsehne unter dem Fuß wegen eines ungeeigneten Fußbettes wird Ihnen lange ausfallen. Die Kosten können Sie selber hochrechnen.

Es obliegt Ihnen, Ihren Mitarbeiter die Arbeitsschuhe zur Verfügung zu stellen und sie darin zu unterweisen, wie sie richtig zu pflegen sind. Die Mitarbeiter wiederum müssen die Schuhe tragen und pfleglich behandeln, damit die Sicherheit durch das Schuhwerk erhalten bleibt.

Welche Schutzklassen gibt es bei Sicherheitsschuhen?

Um herauszufinden, welche Sicherheitsschuhe für die Mitarbeiter in Ihrem Betrieb die richtigen sind, sollten Sie sich die einzelnen Schutzklassen anschauen. Die Schutzklassen sind:

  1. Schutzklasse S1
  2. Schutzklasse S1P
  3. Schutzklasse S2
  4. Schutzklasse S2P
  5. Schutzklasse S3
  6. Schutzklasse S4
  7. Schutzklasse S5

Die Schuhe bieten je nach Klasse unterschiedliche Arten von Schutz für die Füße und werden daher den Anforderungen verschiedener Branchen gerecht:

1. Sicherheitsschuhe der Schutzklasse S1

Die Sicherheitsschuhe der Schutzklasse S1 sind Stahlkappenschuhe, die 15 kN standhalten. Sie sind antistatisch und verfügen über einen geschlossenen Fersenbereich, der Energie aufnehmen kann. Die Energieaufnahme der Zehenkappe liegt bei 200 Joule. Sicherheitsschuhe der Klasse S1 sind kraftstoffbeständig (Benzin und Öl).  Sie finden sie als Stiefel, Halbschuhe und Sandalen. Ihr Einsatzgebiet ist der Trockenbereich. Unternehmen aus Branchen wie dem Bau, Handwerk, der Industrie und Logistik verwenden sie oft.

2. Sicherheitsschuhe der Schutzklasse S1P

Zusätzlich zu den Eigenschaften der Sicherheitsschuhe S1 verfügen diese Sicherheitsstiefel und -halbschuhe über einen Durchtrittschutz mit einer profilierten Laufsohle. Sie kommen an vergleichbaren Arbeitsplätzen wie die der Schutzklasse 1 zum Einsatz, wenn hier zusätzlich die Gefahr besteht, dass die Mitarbeiter sich spitze oder scharfe Gegenstände durch die Sohlen treten.

3. Sicherheitsschuhe der Schutzklasse S2

Auch diese Sicherheitsschuhe verfügen über Stahlkappen, die 15 kN standhalten. Sie wirken antistatisch und können im geschlossenen Fersenbereich Energie aufnehmen. Die Energieaufnahme der Zehenkappe beträgt 200 Joule. Zudem sind sie kraftstoffbeständig (Benzin und Öl) und besitzen ein spezielles Obermaterial, durch das sie etwa eine Stunde wasserundurchlässig sind. Sie nehmen innerhalb von 60 Minuten durch das Schuhoberteil nicht mehr als 30 Prozent Wasser auf. Nach etwa 90 Minuten gelangen maximal 2g durch das Schuhoberteil. Ihre Einsatzorte sind Innen- und Außenbereiche, in denen mit Nässe zu rechnen ist.

4. Sicherheitsschuhe der Schutzklasse S2P

Die Arbeitsschuhe der Schutzklasse S2P weisen alle Eigenschaften der Schutzklasse S2 auf:

  • Stahlkappen, die 15 kN standhalten
  • antistatisch
  • geschlossener Fersenbereich
  • Energieaufnahme der Zehenkappe: 200 Joule
  • Kraftstoffbeständigkeit (Benzin und Öl)
  • Beständigkeit gegen Wasserdurchtritt (bis zu 60 Minuten, nach 90 Minuten maximal 2g durch das Schuhoberteil)
  • Beständigkeit gegen Wasseraufnahme: nicht mehr als 30 Prozent Wasseraufnahme durch das Schuhoberteil in 60 Minuten

Zusätzlich verfügen sie über einen Durchtrittschutz.

5. Sicherheitsschuhe der Schutzklasse S3

Sicherheitsschuhe in der Klasse S3 ähneln denen der Schutzklasse 2. Auch ihre Zehenschutzkappen halten 15 kN stand. Sie sind ebenfalls antistatisch und verfügen über einen geschlossenen Fersenbereich, der Energie aufnimmt. Die Energieaufnahme der Zehenkappe liegt ebenfalls bei 200 Joule. Eine Wasserundurchlässigkeit ist auch hier für etwa eine Stunde gegeben. Nach etwa 90 Minuten gelangen maximal 2g durch das Schuhoberteil. Was die Wasseraufnahme betrifft, gelangen innerhalb von 60 Minuten maximal 30 Prozent Wasser durch das Schuhoberteil.

Zusätzlich bieten Schuhe der Schutzklasse S3 einen Durchtrittschutz in der Sohle plus die profilierte Laufsohle der anderen Klassen, sowie eine Kraftstoffbeständigkeit – Benzin und Öl kann ihnen nichts anhaben. Sicherheitsstiefel dieser Klasse nutzt zum Beispiel die Feuerwehr, aber auch bei Tätigkeiten auf der Baustelle werden die Schuhe empfohlen.

6. Sicherheitsschuhe der Schutzklasse S4

Auch diese Berufsschuhe verfügen über alle Eigenschaften der Schutzklasse S2, allerdings handelt es sich um ein komplett wasserundurchlässiges Material. Sie garantieren keinen Wassereintritt während der ersten 15 Minuten. Zudem verfügt die profilierte Laufsohle über eine Rutschhemmung und sorgt für Durchtrittsicherheit. Schuhe der Schutzklasse S4 sind als Stiefel erhältlich. Diese Sicherheitsstiefel werden beispielsweise in der lebensmittelverarbeitenden Industrie eingesetzt.

7. Sicherheitsschuhe der Schutzklasse S5

Zu den Eigenschaften der Schutzklasse S4 kommt bei der Schutzklasse S5 noch eine durchtrittsichere Sohle der Stiefel hinzu. Diese Arbeitsstiefel können Sie in Nassbereichen einsetzen, in denen das Risiko besteht, auf scharfe oder spitze Gegenstände zu treten.

Manche Branchen haben andere Anforderungen an Sicherheitsschuhe

Gehört Ihr Unternehmen beispielsweise zum medizinischen Bereich oder zu Mikroelektronik, müssen die Sicherheitsschuhe entsprechend den veränderten Tätigkeiten anderen Anforderungen genügen:

  • Um im Bereich der Mikroelektronik arbeiten zu können, brauchen die Mitarbeiter keine Stahlkappen, sondern ESD-fähige Schuhe.
  • Mitarbeiter in Kliniken oder Krankenhäusern sind hingegen auf leichtes Schuhwerk mit rutschhemmenden Sohlen angewiesen, das ihnen das schnelle Überwinden größerer Distanzen wie langer Flure ermöglicht.